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Die Erfindung betrifft eine Zange zum Verbinden oder Trennen benachbarter Gurtglieder eines Patronengurtes, insbesondere eines Patronengurtes für einen Selbstlade- Granatwerfer.
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Derartige Patronengurte sind beispielsweise aus der US-PS
3,254,565 A bekannt. Dabei weisen die einzelnen Gurtglieder einander zugewandte Ausbuchtungen auf und sind in dem Bereich dieser Ausbuchtungen über Verbindungsglieder gelenkig miteinander verbunden. Das jeweilige Verbindungsglied ist mit seinem ersten Ende an der Ausbuchtung des ersten Gurtgliedes schwenkbar befestigt und ist mit seinem zweiten Ende in eine schlitzförmige, sich bis zum oberen oder unteren Rand der Ausbuchtung des zweiten Gurtgliedes erstreckende, schlitzförmige Öffnung ein- oder ausschiebbar. Dabei weist das zweite Ende des Verbindungsgliedes ein vergrößertes Kopfteil auf, welches die schlitzförmige Öffnung des zweiten Gurtgliedes im eingeschobenen Zustand hintergreift.
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Die
DE 20 2005 017 752 U1 offenbart dazu eine Schneidezange mit Schlauchspreizung. Entsprechend wird eine Schneidezange mit zwei Schneidbacken offenbart, um Material zu zerschneiden. Gleichzeitig offenbart die Druckschrift eine Spreizeinheit, welche derart angeordnet ist, die Funktion der Schneidzange nicht zu behindern. Eine Möglichkeit zum Trennen oder Verbinden benachbarter Gurtglieder wird nicht offenbart.
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Die
DE 10 2015 102 046 A1 offenbart eine Zange, welche eine Einstellungsmöglichkeit zur Einstellung einer Grundöffnungsstellung umfasst. Es wird weiterhin ein Anschlag sowie ein Gegenanschlag vorgeschlagen, wobei der Gegenanschlag den Grundöffnungsstellungen zugeordnet ist und/oder an einem Festsetzteil ausgebildet ist. Keine Einwirkung oder Verwendungsmöglichkeit für benachbarte Gurtglieder wird offenbart.
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Üblicherweise bestehen derartige Patronengurte aus 32 mit Patronen beladenen Gurtgliedern. Will man im konkreten Einsatzfall mehrere derartige Patronengurte zu einem neuen Patronengurt miteinander verbinden, so muss das letzte Gurtglied des in die Waffe eingeführten Patronengurtes mit dem ersten Gurtglied des zu ergänzenden Patronengurtes verbunden werden.
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Dieses bereitet in der Praxis aber häufig Probleme. Denn bisher wurden die Gurtglieder entweder mit Hilfe zufällig verfügbarer, nicht für diesen Zweck speziell ausgebildeter Werkzeuge versucht, miteinander zu verbinden, oder das mit dem letzten Gurtglied des in die Waffe eingeführten Patronengurtes verbundene Verbindungsglied wurde in die schlitzförmige Öffnung des ersten Gurtgliedes des zu ergänzenden Patronengurtes eingedrückt oder eingeschlagen. Dabei musste der in die Waffe eingeführte Patronengurt durch Abstützung der am Gurtende befindlichen Patrone fixiert werden.
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Bei diesen bekannten Verfahren, zwei Patronengurte miteinander zu verbinden, besteht die Gefahr, dass sich die Gurtglieder des Patronengurtes auf der Patronenhülse verschieben. Dadurch kann es zu Störungen in der Munitionszuführung sowie bei der Funktionsweise des Granatwerfers kommen. Außerdem ist ein derartiger Umgang mit Explosivstoffen enthaltenden Patronen extrem gefährlich und kann, bei Beschädigung der jeweiligen Patronenhülse oder des jeweiligen Projektils, zur Zerstörung der Waffe sowie zu schweren Verletzungen der Benutzer der Waffe führen.
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Die gleichen Probleme treten im Übrigen auch auf, wenn ein entsprechender Patronengurt nicht verlängert, sondern gekürzt werden soll, wenn er also beispielsweise lediglich 25 mit Patronen beladene Gurtglieder umfassen soll. In diesem Fall muss das zwischen dem 25. und 26. Gurtglied vorhandene Verbindungsglied mit einem relativ großen Kraftaufwand aus der Öffnung des 26. Gurtgliedes herausgeschoben werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zu entwickeln, mit dessen Hilfe auf einfache Weise ein Verbinden oder Trennen benachbarter Gurtglieder möglich ist, ohne dass es dadurch zu einer Beschädigung der Patronen oder der Gurtglieder kommt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie des nebengeordneten Anspruchs 5 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeug handelt es sich um eine Zange (im Folgenden auch als Munitionierzange bezeichnet), die zwei schwenkbar gelagerte Schenkel umfasst, welche an ihren zangenkopfseitigen Enden jeweils mit einer Wirkbacke verbunden sind, wobei die beiden Wirkbacken seitlich aneinander vorbei bewegbar sind und einen seitlichen Abstand voneinander besitzen, der derart gewählt ist, dass sich zum Trennen (oder Verbinden) der beiden Gurtglieder die zweite Wirkbacke an der Ausbuchtung des zweiten Gurtgliedes abstützt (Fixierbacke) und die erste Wirkbacke auf das Verbindungsglied zwischen den beiden Gurtgliedern wirkt, derart, dass es dieses aus der schlitzförmigen Öffnung des zweiten Gurtgliedes herausdrückt (oder hineinschiebt).
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Der Eingriff der Munitionierzange erfolgt beim Trennen oder Verbinden der Gurtglieder also lediglich an verschiedenen Punkten an den Gurtgliedern.
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Eine derartige Munitionierzange ist ein ergonomisches, einfach zu bedienendes und leicht verstaubares Werkzeug, das den Vorgang des Trennens sowie des Verbindens von Gurtgliedern eines Patronengurtes auch unter beengten Platzverhältnissen ermöglicht, ohne dass Beschädigungen der entsprechenden Gurtglieder oder der darin befindlichen Patronen zu befürchten sind.
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Die Munitionierzange ist derart ausgelegt, dass der durch Gurtglieder verbundene Munitionsstrang an jeder beliebigen Patrone mit nur einem Zangenhub sowohl getrennt als auch mit einem verbunden werden kann. Da die Trennung bzw. Verbindung der Gurtglieder ohne Schlagbelastung oder Berührung der Patrone erfolgt, ist eine mögliche Beschädigung der Patronenhülse bzw. des Projektils ausgeschlossen.
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Vorzugsweise ist die auf das erste Gurtglied wirkende Wirkbacke der Zange derart ausgeformt, dass das vor dem Verbinden der beiden Gurtglieder an einem der Gurtglieder bereits angeordnete Verbindungsglied zum Verbinden der Gurtglieder in einer aufrechten Stellung gehalten wird.
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Um die Zugänglichkeit zum Patronengurt bei beengten Platzverhältnissen z.B. in der Waffenstation zu erleichtern, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die zangenkopfseitigen Enden der Schenkel der Munitionierzange abgewinkelt ausgebildet sind.
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Der Öffnungswinkel der Schenkel der Munitionierzange kann durch einen Anschlagstift begrenzt werden. Um die Handhabung einer aus Metall bestehenden Munitionierzange zu verbessern, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ihre Griffstücke mit einer Kunststoff- oder Gummiummantelung versehen sind.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- 1 und 2 Seitenansichten einer erfindungsgemäßen Munitionierzange in ihrer geschlossenen und in ihrer geöffneten Position;
- 3 zwei miteinander verbundene, mit Patronen beladene Gurtglieder eines Patronengurtes nach dem Stand der Technik;
- 4 den Einsatz der erfindungsgemäßen Munitionierzange zum Trennen der beiden in 3 dargestellten Gurtglieder.
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In den 1 und 2 ist mit 1 eine Munitionierzange zum Verbinden oder Trennen zweier benachbarter Gurtglieder 2, 3 eines Patronengurtes 4 (3) bezeichnet.
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Die beiden Gurtglieder 2, 3 des Patronengurtes 4 weisen einander zugewandte Ausbuchtungen 5, 6 auf, wobei die Ausbuchtung 6 zur besseren Erläuterung der Erfindung geschnitten dargestellt ist.
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Die beiden Gurtglieder 2, 3 sind über ein Verbindungsglied 7 gelenkig miteinander verbunden. Dabei weist das Verbindungsglied 7 einen zylinderförmigen Abschnitt 7' auf und ist mit ihrem ersten Ende 8 in der Ausbuchtung 5 des ersten Gurtgliedes 2 schwenkbar befestigt. Das zweite Ende 9 des Verbindungsgliedes 7 ist in eine sich bis zum unteren Rand 10 der Ausbuchtung 6 des zweiten Gurtgliedes 3 erstreckende schlitzförmige Öffnung 11 eingeschoben und ist mit einem vergrößerten Kopfteil 12 versehen, welches die schlitzförmige Öffnung 11 des zweiten Gurtgliedes 3 hintergreift.
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Die Munitionierzange (1 und 2) umfasst zwei schwenkbar gelagerte Schenkel 13, 14 aus Metall, die an ihren zangenkopfseitigen Enden jeweils mit einer Wirkbacke 15, 16 verbunden sind, wobei die beiden Wirkbacken 15, 16 seitlich aneinander vorbei bewegbar sind und einen seitlichen Abstand 17 (4) voneinander besitzen, der derart gewählt ist, dass sich zum Trennen (oder Verbinden) der beiden Gurtglieder die zweite Wirkbacke 16 an der Ausbuchtung 6 des zweiten Gurtgliedes 3 abstützt (Fixierbacke) und die erste Wirkbacke 15 auf den zylinderförmigen Abschnitt 7' des Verbindungsgliedes 7 zwischen den beiden Gurtgliedern 2 und 3 wirkt, derart, dass das Verbindungsglied 7 aus der schlitzförmigen Öffnung 11 des zweiten Gurtgliedes 3 herausgedrückt (oder hineingeschoben) wird.
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An der Munitionierzange 1 ist ein Anschlagstift 18 befestigt, der den Öffnungswinkel der beiden Schenkel 13, 14 der Zange 1 begrenzt.
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Die Griffstücke 19, 20 der Munitionierzange 1 sind zwecks besserer Handhabung der Zange mit einer Kunststoffummantelung 21 versehen.
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Außerdem sind die zangenkopfseitigen Enden der Schenkel 13, 14 der Munitionierzange 1 abgewinkelt ausgebildet.
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Im Wesentlichen lässt sich 4 die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Munitionierzange 1 entnehmen. Dabei befindet sich die auf die Gurtglieder 2, 3 wirkende Munitionierzange 1 hinter der Bildfläche, so dass man nur die vorderen Enden der beiden Wirkbacken 15, 16 des Zangenkopfes sieht.
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Zur Trennung der beiden Gurtglieder 2, 3 wird die Munitionierzange 1 derart zwischen die benachbarten Gurtglieder 2 und 3 eingeschoben, dass sich die zweite Wirkbacke 16 an dem unteren Rand 10 der Ausbuchtung 6 abstützt und die erste Wirkbacke 15 von oben auf den zylinderförmigen Abschnitt 7' des mit dem ersten Gurtglied 2 verbundenen Verbindungsgliedes 7 auftrifft. Werden nun die beiden Schenkel 13, 14 der Munitionierzange 1 zusammengedrückt, so werden der zylinderförmige Abschnitt 7' des Verbindungsgliedes 7 aus der schlitzförmigen Öffnung 11 und das vergrößerte Kopfteil 12 des Verbindungsgliedes 7 aus der Ausbuchtung 6 des Gurtgliedes 3 herausgedrückt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zange, Munitionierzange
- 2
- (erstes) Gurtglied
- 3
- (zweites) Gurtglied
- 4
- Patronengurt
- 5, 6
- Ausbuchtungen
- 7
- Verbindungsglied
- 7'
- zylinderförmiger Abschnitt
- 8
- erstes Ende
- 9
- zweites Ende
- 10
- unterer Rand
- 11
- Öffnung
- 12
- Kopfteil
- 13,14
- Schenkel
- 15
- (erste) Wirkbacke
- 16
- (zweite) Wirkbacke
- 17
- Abstand
- 18
- Anschlagstift
- 19,20
- Griffstücke
- 21
- Kunststoffummantelung