DE1221338B

DE1221338B - Mehrphasiges isolierstoffgekapseltes Hochspannungsschaltgeraet

Info

Publication number: DE1221338B
Application number: DEC30511A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Franz-Karl Grossmann
Original assignee: Calor Emag AG
Current assignee: Calor Emag AG
Priority date: 1963-07-23
Filing date: 1963-07-23
Publication date: 1966-07-21

Description

Mehrphasiges isolierstoffgekapseltes Hochspannungsschaltgerät Die Erfindung betrifft ein mehrphasiges isolierstoffgekapseltes Hochspannungsschaltgerät, bei dem pro Phase zwei ortsfeste Kontaktteile durch ein vorzugsweise mit Schnellschalt- und Lichtbogenlöscheinrichtung versehenes Leiterelement überbrückbar sind, das beim Abschalten mittels isolierter Betätigungsmittel unabhängig von den anderen Phasen ganz oder teilweise für sich aus dem Gerät herausziehbar ist.
Schaltgeräte dieser Art werden beispielsweise in mehreren Einheiten als kompakter Block zu einem Hochspannungsverteilersystem zusammengefaßt. Zur Durchführung von Schalthandlungen sind an dem Leiterelement isolierte Handgriffe fest oder abnehmbar angebracht. Es können also nur einpolige Schalthandlungen vorgenommen werden. Nun ist es aber für bestimmte Betriebsverhältnisse zweckmäßig, Schaltungen nur dreipolig auszuführen. Hierfür konnten die vorgenannten Schaltgeräte, die sich durch besonders raumsparende Bauweise auszeichnen, bislang nicht verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beheben, ohne an der Möglichkeit des einpoligen Schaltens und dem mit Rücksicht hierauf getroffenen Aufbau an sich etwas zu ändern. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß zur mehrphasigen Betätigung eine Zusatzvorrichtung vorgesehen, mit der die Leiterelemente der einzelnen Phasen lösbar verbindbar sind, mit deren Hilfe sie gemeinsam parallel und geradlinig bewegbar sind.
Die Vorrichtung zum gemeinsamen Betätigen der Leiterelemente verschiedener Phasen kann z. B. eine mit den Leiterelementen verbindbare Traverse aufweisen. Als Betätigungsmechanismus läßt sich ein Hebelvielgelenksystem verwenden. Dieses kann beispielsweise als Siebengelenksystem mit drei ortsfesten Lagerpunkten ausgebildet sein, das sich in ein durch ein doppeltes Gelenkparallelogramm stabilisiertes Fünfgelenksystem aufgliedert. Der Betätigungsmechanismus läßt sich mit einem Handhebelantrieb ausrüsten. Es kann auch ein Kraftspeicherantrieb, gegebenenfalls mit einer Auslöseeinrichtung, angewendet werden. In einem Verteilersystem mit mehreren Schaltgeräten kann man jedem Schaltgerät einen Antrieb für das mehrphasige Betätigen zuordnen. Man kann aber auch für mehrere Schaltgeräte einen versetz- oder verfahrbaren Antrieb für mehrphasiges Betätigen vorsehen.
Die Erfindung und einige Ausgestaltungsmöglichkeiten werden im folgenden an einem Ausführungsbeispiel gemäß der Zeichnung weiter erläutert.
Dargestellt ist die teilweise geschnittene Seitenansieht eines der Erfindung zugrunde liegenden Schaltgerätes mit einem in erfindungsgemäßer Weise angesetzten Schaltmechanismus im eingeschalteten Zustand.
Der Strompfad verläuft von den nicht eingezeichneten Anschlußelementen in den Kabelanschlußtüllen 1 durch isoliert in Gießharz eingegossene Leiterelemente 2 in die ortsfesten Kabelanschlußkontakte 3, von dort durch das bewegliche und nach rechts herausziehbare Kontaktrohr 4 und durch den ortsfesten Sammelschienenkontakt 5 in die querverlaufende Sammelschiene 6. Beim Abschalten wird das Kontaktrohr 4 mit der dort eingelagerten, hier nicht zu sehenden Lichtbogenlöscheinrichtung mittels des Isolierkörpers 7 nach rechts bewegt. Diese Bewegung erfolgt über die Rohrkörper 8 und 9 einer hier nicht weiter interessierenden Schnelleinschaltvorrichtung durch die Traverse 1®, die wiederum von den Hebeln 11 und 12, deren obere Lager eine geradlinige Bewegung von A nach B ausführen, betätigt wird. Die geradlinige Bewegung der Enden der Hebel 11 und 12 erfolgt über das Fünfgelenksystem mit den Gelenken 13,14,15,16 und 17, das über das doppelte Gelenkparallelogramm mit den Gelenken 13,14,18 und 19 und den Gelenken 14,15,16 und 18 stabilisiert ist. In diesem Gelenksystem sind die Gelenke 13,17 und 19 ortsfeste Lagerpunkte. Somit ist für die Parallel- und Geradführung ein Siebengelenksystem mit drei ortsfesten Lagerpunkten verwendet, das sich in ein durch ein doppeltes Gelenkparallelogramm stabilisiertes Fünfgelenksystem aufgliedert. Der Hebel mit den Gelenken 13 und 14 erhält einen weiteren Lagerpunkt 2®, in den die Stange 21 eingehängt ist. Über den Hebel 22 und den Betätigungshebel 23 erfolgt die Kraftübertragung auf das Vielgelenksystem. Der Vorteil dieses Gelenksystems besteht in einer einfachen Herstellung. Es brauchen nur Bohrungen mittels Bohrlehren im Stangenteil hergestellt zu werden. Die erforderliche Genauigkeit ist damit gut einzuhalten. Wird der Betätigungshebel 23 nach unten umgelegt, dann bewegen sich die Punkte A -geradlinig und kraftschlüssig nach den Punkten B, und damit erfolgt die Abschaltung.
Die Traverse 10 ist mit einfachen Handgriffen von den Schaltelementen zu trennen Der gesamte Schaltmechanismus l'äßt sich mit seinen Lagerplatten 24 entweder auf einem gesonderten Gestell, das Rasteinrichtungen enthält, verfahren oder in einem besonderen Gerüst vor jedem Kabelabgang einsetzen.
Dieselbe Wirkung läßt sich auch durch zwei mit einer Stange gekuppelte Viergelenksysteme (z. B.18, 16,17,19) mit je zwei ortsfesten Lagerpunkten erzielen. Zweckmäßiger ist es jedoch, anstatt der vier Festpunkte nur drei zu wählen und die danach entstandene Instabilität durch eine weitere Führungsstange bzw. Gelenkstange aufzuheben.

Claims

Patentansprüche: 1. Mehrphasiges isolierstoffgekapseltes Hochspannungsschaltgerät; bei dem pro Phase zwei ortsfeste Kontaktteile durch ein vorzugsweise mit Schnellschalt- und Lichtbogenlöscheinrichtung versehenes Leiterelement überbrückbar sind, das beim Abschalten mittels isolierter Betätigungsmittel unabhängig von den anderen Phasen ganz oder teilweise für sich aus dem Gerät herausziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur mehrphasigen Betätigung eine Zusatzvorrichtung vorgesehen ist, mit der die Leiterelemente der einzelnen Phasen lösbar verbindbar sind, mit deren Hilfe sie gemeinsam parallel und geradlinig bewegbar sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum gemeinsamen Betätigen der Leiterelemente verschiedener Phasen eine Traverse (10) aufweist, mit der die Leiterelemente verbindbar sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungsmechanismus ein Hebelvielgelenksystem vorgesehen ist.
4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch ein Siebengelenksystem (13,14,15,16, 17,18,19) mit drei ortsfesten Lagerpunkten (13, 17,19), das sich in ein durch ein doppeltes Gelenkparallelogramm (13,14,18,19 und 14, 15, 16, 18) stabilisiertes Fünfgelenksystem (13, 14, 15,16,17) aufgliedert.
5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus mit einem Handhebelantrieb versehen ist.
6. Gerät nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus einen Kraftspeicherantrieb, gegebenenfalls mit einer Auslöseeinrichtung aufweist.