DE759135C

DE759135C - Schalteinrichtung fuer Niederspannungsstromkreise

Info

Publication number: DE759135C
Application number: DES137349D
Authority: DE
Inventors: Fritz Becker
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1939-06-07
Filing date: 1939-06-07
Publication date: 1951-05-15

Description

Schalteinrichtung für Niederspannungsstromkreise In N iederspannungsverteilanlagen, insbesondere mit hohen Stromstärken, werden an den einzelnen Abzweigen in der Regel entweder Selbstschalter oder ein für die Leistungsabschaltung bestimmter Hebelschalter zusammen mit einem für eine stromabhängige Abschaltung verwendeten Satz von Hochleistungssicherungen angeordnet.
Es sind weiter bereits Anordnungen beschrieben worden, bei denen eine messertrennschalterähnliche Unterbrechungseinrichtung verwendet ist, wobei das Trennmesser dieser Unterbrechungseinrichtung elektrisch selbst wieder unterbrochen ist und diese Unterbrechungsstelle durch eine einsetzbare Sicherung bzw. einen einziehbaren Sicherungsdraht überbrückt werden kann.
Nach der Erfindung erhält man eine für Niederspannungsanlagen, insbesondere für hohe Leistungen gut geeignete Schalteinrichtung dadurch, daß eine normale Sicherungspatrone auswechselbar in einem als Schalteinrichtung dienenden Rahmen derart angeordnet ist, daß die Anschlußstücke der Sicherung selbst die Kontaktteile für die Berührung mit den festen Gegenkontakten bilden, wobei der Rahmen derart geführt ist, daß die Sicherung bei der Betätigung der Schalteinrichtung eine zweifache Unterbrechung bewirkt. Auf diese Weise entsteht ein Niederspannungshochleistungsschalter mit Mehrfachunterbrechung, bei dem die Kontakte der Schalteinrichtung unmittelbar durch die Kontakte der Hochleistungssicherungen gebildet werden, wobei außerdem eine Abschaltung bei Überströmen durch die Hochleistungssicherungen erfolgen kann. Durch die Verwendung eines Rahmens als Träger für die Sicherung in der Weise, daß die Anschlußkontakte der Sicherungen selbst die Kontakte der Unterbrechungsstelle bilden, ist hierbei der Vorteil erreicht, daß einerseits in der Schalteinrichtung selbst besondere Zwischenelemente mit eigenen Schaltkontakten vermieden werden können, während andererseits in ausgeschaltetem Zustand die Sicherung selbst völlig spannungsfrei bleibt, so daß sie gefahrlos ausgewechselt werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mit der auswechselbaren Patrone ohne zusätzlichen Aufwand gleichzeitig neue Kontakte für die Schalteinrichtung zur Verfügung stehen.
Mit besonderem Vorteil können hierbei die einzelnen Sicherungen der verschiedenen Pole oder Phasen durch einen Träger zu einem gemeinsam verschiebbaren Ganzen vereinigt, dem die Schaltbewegungen aufgedrückt werden. Auf diese Weise ist der Vorteil erreicht, daß die Sicherungen selbst in ausgeschaltetem Zustand völlig spannungslos sind und daher leicht ausgewechselt werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die den drei Phasen R, S, T zugeordneten Hochleistungssicherungen i, 2, 3 sind durch einen Rahmeng. zu einem gemeinsam verschiebbaren Ganzen gestaltet. Die Sicherungen sind hierbei beispielsweise mit für den Eingriff der üblichen Griffzangen ausgerüsteten Ansätzen versehen und mit Hilfe dieser Ansätze nach Art eines Bajonettverschlusses in Führungen 5 eingehängt, die ihrerseits von Isolierstäben 6 getragen sind, die wieder durch Querleisten 7 in festem Abstand voneinander gehalten sind. Die Isolierstäbe 6 sind beispielsweise in einer Rahmenkonstruktion, die aus zwei U-Leisten 8 und zwei Flachleisten 9 -besteht, innerhalb dieser U-Leisten in gewissem Umfange verschiebbar, wobei durch einen Anschlag die richtige Lage der Einheit innerhalb des Rahmens festgestellt wird.
Dieser Rahmen ist mit Hilfe weiterer U-Leisten io längs Stäben ii verschiebbar gelegt, derart, daß diese Verschiebung die eigentliche Schalt- bzw. Ausrückbewegung j darstellt.
Nachdem die Einheit den für die Erreichung der erforderlichen Spannungssicherheit notwendigen Schaltweg zurückgelegt hat, können die Isolierstäbe angehoben werden, so daß der obere Isolierstab durch eine Aus- i nelimung 12 in der Leiste 8 herausgezogen werden kann, wobei der ganze Block um den anderen Isolierstab in die Horizontale ausgeschwenkt werden kann, in der er durch einen Anschlag, der beispielsweise durch die Welle der Betätigungsvorrichtung gebildet werden kann, gehalten wird. Die Sicherungen liegen dann bequem zugänglich, so daß ohne weitere Hilfsmittel, wie Griffzange oder Schlüssel, etwa durchgebrannte Sicherungen ausgewechselt werden können.
Mit besonderem Vorteil kann eine derartige Schaltsicherung für den Anschluß von Abzweigen an Sammelschienen verwendet werden, wobei die Schaltsicherung den für den Abzweig erforderlichen Hebelschalter und gleichzeitig den erforderlichen Satz Hochleistungssicherungen darstellt, indem die einzelnen Sicherungen zu einer Schalteinheit zusammengefaßt sind.
Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht auf die im Zusammenhang mit dem dargestellten Ausführungsbeispiel erläuterten Einzelheiten beschränkt. Insbesondere kann die Mechanik für die Bewegung der Schalteinheit nicht nur, wie angedeutet, nach Art eines Kurbeltriebes, sondern auch in beliebig anderer Weise durchgebildet sein. Auch ist es möglich, die Bewegung selbsttätig in Abhängigkeit von elektrischen Größen im Netz oder auch ferngesteuert durchzufiiliren.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schalteinrichtung für Niederspannungsstromkreise, insbesondere für hohe Leistungen, bei der das bewegliche Schaltelement zum Teil durch eine Sicherung gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine normale Sicherungspatrone auswechselbar in einem als Schalteinrichtung dienenden Rahmen (8, 9) derart angeordnet ist, daß die Anschlußstücke der Sicherung selbst die Kontaktteile für die Berührung mit den festen Gegenkontakten bilden und daß der Rahmen (8, 9) derart geführt ist, daß die Sicherung eine zweifache Unterbrechung bewirkt.
2. Schalteinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen für mehrere parallel arbeitende Pole oder Phasen einer Schalteinrichtung zu einem gemeinsamen Ganzen vereinigt ist, das die Schaltbewegung ausführt.
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung derart ausgeführt ist, daß der aus Sicherungen und Trägern gebildete Block zunächst auf die für die Spannungssicherheit erforderliche Entfernung von den Anschlüssen gebracht wird und hierauf derart umgeklappt werden kann, daß die Zugänglichkeit zu den einzelnen Sicherungen erhöht wird. q..
Schalteinrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungen an. dem Träger nach Art eines Bajonettverschlusses eingesetzt sind.
5. Schalteinrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung der Sicherungen an dem Träger die für das Eingreifen der üblichen Griffzangen bestimmten Ansätze verwendet sind. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Britische Patentschriften Nr. 2o 595 v. J. 1905 und 452 518.