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Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
mit Relaiswählem Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für
Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen mit Relaiswählern. Sie bezieht sich insbesondere
auf solche Relaiswähler, die aus zwei Gruppen von Relais gebildet werden und die
aus einem Kontaktnetzwerk bestehen, mit dem eine einadrige Durchschaltung von einem
Eingang zu einer der Anzahl der möglichen Kombinationen von je einem Relais der
ersten Relaisgruppe mit je einem Relais der zweiten Relaisgruppe entsprechenden
Zahl von Ausgängen, in übereinstimmung mit jenen Relaiskombinationen, ermöglicht
werden soll. Ein solches Kontaktnetzwerk hat zwei Kontaktebenen, wenn wie iin vorliegenden
Falle jeder Ausgang durch den Erregungszustand je eines Relais aus jeder
der beiden Gruppen, also von insgesamt zwei Relais markiert werden soll. Bei der
Herstellung solcher Kontaktnetzwerke ist die gleichmäßige Kontaktbelastung der beteiligten
Relais von großer wirtschaftlicher Bedeutung. So wäre es z. B. zwar möglich, in
der ersten Kontaktebene je einen Kontakt von jedem Relais der einen Relaisgruppe
vorzusehen und jeden dieser Kontakte in der zweiten Kontaktebene mit je einem
Kontakt sämtlicher Relais der zweiten Relaisgruppe zu verbinden. Auf diese Weise
könnten zweifellos alle möglichen Ausgänge erreicht werden, die Kontaktbelastung
wäre jedoch sehr ungleichmäßig: Es müßte nämlich jedes Relais der einen Relaisgruppe
nur einen Arbeitskontakt tragen, jedes Relais der anderen Relaisgruppe dagegen so
viele, wie in der ersten Relaisgruppe Relais vorhanden sind. Eine solche Anordnung
würde andererseits ein Minimum an insgesamt aufzuwendenden Kontaktfedern benötigen,
wenn man nur dafür sorgt, daß in der ersten Kontaktebene die Kontakte der Relaisgruppe
mit der kleinsten Relaiszahl angeordnet sind.
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Es sind nun Anordnungen bekanntgeworden, die eine gleichmäßige Kontaktbelastung
der in einem Relaiswähler verwendeten Relais zum Gegenstand haben. Für zweiarmige
Relaiswähler konnte diese Aufgabe vergleichsweise einfach gelöst werden: Da jeder
einer bestimmten Relaiskombination entsprechende Ausgang zweimal vorgesehen sein
muß, wird der Relaiswähler derart aus zwei Kontaktnetzwerken zusammengesetzt, daß
die Kontakte der einen Relaisgruppe in dem einen der beiden Kontaktnetzwerke die
erste, in dem anderen dagegen die zweite Kontaktebene bilden, und umgekehrt. Damit
ist erreicht, daß die Kontaktbelastung für alle Relais gleich groß ist, wenn nur
die Anzahl der Relais in jeder der beiden Relaisgruppen gleich ist.
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Das Problem der gleichmäßigen Kontaktbelastung aller an einem Kontaktnetzwerk
beteiligten Relais tritt auch bei den sogenannten Kontaktpyramiden auf. Solche Kontaktpyramiden
sind aus Umschaltekontakten zusammengesetzte Netzwerke, die bei vollständigem Ausbau
2n Ausgänge haben, wenn n die Zahl der verschiedenen Variablen, d. h. der
verschiedenen, getrennt erregbaren Relais ist. Mithin können mit einer solchen Kontaktpyramide
alle nur möglichen Zustandskombinationen der beteiligten Relais markiert werden.
Sie sind bekanntlich so aufgebaut, daß ein Umschaltekontakt eines ersten Relais
mit zwei Umschaltekontakten eines zweiten Relais und diese wiederum mit vier Umschaltekontakten
eines dritten Relais in Verbindung stehen usw. Der Kontaktbedarf für die einzelnen
Relais steigt also nach einer geometrischen Reihe an. Es ist jedoch möglich, die
Steuerrelais für die einzelnen Kontaktebenen miteinander zu vertauschen. Bekannte
Anordnungen maschen sich diesen Umstand zunutze: Es ist sowohl bekannt, als Ersatz
für einen zwei-oder mehrarmigen Wähler zwei oder mehr Kontaktpyramiden vorzusehen,
und Kontakte der einzelnen Steuerrelais in den verschiedenen Kontaktebenen dieser
Kontaktpyramiden anzuordnen -derart etwa, daß jenes Relais, das in der einen
Kontaktpyramide die erste Kontaktebene bestreitet, in einer anderen Kontaktpyramide
die letzte Kontaktebene steuert -
als auch, eine solche Maßnahme nur teilweise
innerhalb ein und derselben Kontaktpyramide zu treffen, wodurch ebenfalls eine annähernd
gleichmäßige Kontaktbelastung erreicht wird.
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Es ist für diese Kontaktpyramiden eigentümlich, daß sich der Gesaintaufwand
an Kontakten bei den beschriebenen Variationsmöglichkeiten nicht ändert.
Er
beträgt bei einer voll ausgebauten Kontaktpyramide stets 2n - 1 Kontakte,
wenn mit n wieder die Anzahl der unabhängigen Relais bezeichnet wird. Bei Relaiswählem
der eingangs beschriebenen Art, die aus zwei Relaisgruppen gebildet werden, ist
dies hingegen nicht der Fall. Da jeder Ausgang durch die Erregung von zwei Relais
- eines aus jeder der beiden Relaisgruppen - markiert wird, wäre es
z. B. möglich, diesen Ausgang über zwei nur ihm zugeordnete Arbeitskontakte dieser
beiden Relais mit dem Eingang zu verbinden. Wenn man nur Arbeitskontakte zuläßt,
würde eine solche Anordnung offenbar den größtmöglichen Kontaktaufwand darstellen:
Die Anzahl der Kontakte wäre doppelt so groß wie die Anzahl der Ausgänge. Der
minimale
Kontaktaufwand, der jedoch zu einer sehr ungleichmäßigen Belastung
der einzelnen Relais führt, wurde ebenfals bereits erwähnt.
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Die Erfindung schlägt nun vor, die.Anordnung so zu treffen, daß die
eine der beiden genannten Relaisgruppen in eine erste und eine zweite und die andere
der beiden Relaisgruppen in eine dritte und eine vierte Untergruppe aufgeteilt sind,
daß ein Kontakt jedes Relais der auf diese Weise entstehenden ersten Untergruppe
in der ersten Kontaktebene angeordnet und mit je einem in der zweiten Kontaktebene
angeordneten Kontakt jedes Relais der dritten Untergruppe verbunden ist und daß
in der gleichen Weise ein Kontakt jedes Relais der zweiten Untergruppe mit
je einem Kontakt jedes Relais der vierten, ferner ein Kontakt jedes Relais
der dritten mit je einem Kontakt jedes Relais der zweiten und schließlich
ein Kontakt jedes Relais der vierten mit je einem Kontakt jedes Relais der
ersten Untergruppe kombiniert ist.
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Bei einer Anordnung gemäß der Erfindung wird bewußt ein größerer Gesamtaufwand
an Kontakten zugunsten einer gleichmäßigeren Kontaktbelastung für die einzelnen
Relais in Kauf genommen. Diese wird um so gleichmäßiger, je mehr die
beiden Untergruppen, in die jede Relaisgruppe aufgeteilt wird, in bezug auf ihre
Relaiszahl miteinander übereinstimmen. Umfaßt beispielsweise die erste Relaisgruppe
m, die zweite hingegen n Relais und teilt man unter der Voraussetzung, daß m und
n geradzahlig sind, die erste Relaisgruppe in eine erste und eine zweite Untergruppe
von je m/2 Relais und die zweite Relaisgruppe in eine dritte und vierte Untergruppe
mit je n/2 Relais, so muß bei einer Anordnung gemäß der Erfindung jedes Relais
der ersten Relais-.gruppe 1 + n12 und jedes Relais der zweiten Relaisgruppe
I+m/2 Kontakte tragen. Insgesamt werden dabei m + n + m
- n Kontakte benötigt. Sind m und n ungeradzahlig und geht man wieder von
der Voraussetzung aus, daß die Untergruppen paarweise möglichst gleich groß sind,
so daß also z. B. die erste Untergruppe (m + l)/2, die zweite Untergruppe
(m - l)/2, die dritte- Untergruppe (n + l)/2 und die vierte
Untergruppe (n - l)/2 Relais enthält, so ist die Kontaktbelastung der Relais
in den einzelnen Untergruppen: (n+1)/2, (n+3)f2, (m+3)/2und(m+I)/2, was wiederum
einem Gesamtaufwand von m+n + m - n Kontakten
- entspricht.
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Praktisch sind solche Relaiswähler von großem Interesse, bei denen
die Anzahl der Relais in jeder der beiden Relaisgruppen gleich groß ist, d.h. für
die n = m ist.
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Als Ausführungsbeispiel der Erfindung dient das in der Zeichnung dargestellte
Kontaktnetzwerk. Es handelt sich um einen Relaiswähler mit einem Eingang und hundert
Ausgängen. Als steuernde Relais dienen zehn Einer-Relais EI bis
E 0 und zehn Zehner-Relais Z l bis Z 0. Für diese Schaltung gilt also
m = n = 10. Man verfährt nach der Lehre der Erfindung, indem
man die Gruppe der Einer-Relais in zwei Untergruppen mit je fünf Relais aufteilt
und aus der Gruppe der Zehner-Relais ebenfalls zwei Untergruppen mit je fünf
Relais bildet. Der Kontaktbedarf für jedes einzelne Relais beträgt nach dem oben
Gesagten 1 + m/2 = 1 + 10/2 = 6 Arbeitskontakte. Insgesamt
müssen für das Kontaktnetzwerk 120 Kontakte aufgewendet werden. Es ist auch möglich,
in der dargestellten Schaltung Kontakte aller Zehner-Relais mit Kontakten von Einer-Relais,
die mit derselben Ordnungszahl bezeichnet sind, und umgekehrt zu vertauschen. Man
erhält dann ein äquivalentes Kontaktnetzwerk, bei dem jedoch die Numerierung der
Ausgänge eine andere ist.