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Handbiegevorrichtung für Rohre Die Erfindung bezieht sich auf eine
Handbiegevorrichtung für Rohre mit einem Biegedruckstück, das durch einen in zwei
etwa einen Winkel von 90'
einschließende Stellungen umsteckbaren Biegehebel
schwenkbar ist, unter Verwendung eines an einem Halteann befestigten und der Schwenklagerung
des Biegedruckstückes dienenden Biegeformstückes.
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Handwerkzeuge, insbesondere Schlaubwerkzeuge, mit einem in zwei oder
mehrere Stellungen umsteckbaren Griffhebel sind bekannt. Das Umstecken in verschiedene
Stellungen hat den Zweck, eine bessere Angriffsmöglichkeit für die erforderliche
Handkraft zu erhalten. Zu diesem Zweck ist es bekannt, am Griffhebel ein Gelenkstück
mit einem axialen Langloch, eine Schlitznut am Werkzeugteil zur Führung und Bildung
von Anschlägen für das Gelenkstück und eine quer zur Nut verlaufende, das Langloch
durchsetzende Achse vorzusehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Handbiegevorrichtung
für Rohre eine spezielle, vorteilhafte Umsteckmöglichkeit des Biegehebels zu schaffen.
Insbesondere soll das Umstecken des Biegehebels in einem Zuge durch eine einfache
Einhandbedienung durchführbar sein.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Biegehebel
ein Gelenkstück mit einem gegenüberliegende Enden aufweisenden und sich in Längsrichtung
des Biegehebels erstreckenden Langloch hat und das Biegedruckstück eine Schlitznut
mit Boden und Rückwand zur Führung und Bildung von Anschlägen für das Gelenkstück
besitzt, das in der Schlitzmit an einem sich durch das Langloch erstreckenden Querbolzen
befestigt ist, wobei der Ab-
stand zwischen dem Boden der Schlitznut und dem
am weitesten davon entfernten Teil des Querbolzens dem Abstand zwischen dem Ende
des Gelenkstückes und dem am weitesten davon entfernten Ende des Langloches entspricht,
während der Abstand zwischen der Achse des Querbolzens und der Rückwand der Schlitznut
nur wenig größer ist als der Abstand zwischen der Achse des Querbolzens und der
Ecke des Gelenkstückendes, wenn der Querbolzen das dem Ende des Gelenkstückes am
nächsten befindlielie Ende des Langloches berührt.
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Nur durch die Vereinigung aller dieser Merkmale wird die geschilderte
Aufgabe gelöst, so daß eine äußerst einfach und leicht zu bedienende Handbiegevorrichtung
für Rohre geschaffen ist.
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Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel in Verbindung
mit der Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine teilweise Seitenansicht
einer Handbiegevorrichtung für Rohre nach der Erfindung, wobei die ausgezogenen
Linien die Biegeausgangsstellung und die gestrichelten Linien die Stellung nach
Vollendung einer 901-Biegung darstellen, F i g. 2 eine F i g. 1 ähnliche
Ansicht, in der die Stellung nach Vollendung einer 90'-Biegung mit für ein Weiterbiegen
umgestecktem Biegehebel gezeigt ist, F i g. 3 eine Vorderansicht der Handbiegevorrichtung
nach F i g. 2 von links gesehen, F i g. 4 eine F i g. 2 ähnliche
Ansicht, die die Stellung nach Vollendung einer 180'-Biegung zeigt, F i
g. 5 einen Längsschnitt nach Linie 5-5 in F i g. 1,
F i
g. 6 einen Querschnitt nach Linie 6-6 in F i g. 1.
In der beispielsweisen
Ausführung der Erfindung nach der Zeichnung enthält die Handbiegevorrichtung
10 für Rohre ein Biegeformstück 11 und ein Biegedruckstück 12, welches
mittels eines Haltearmes 13 schwenkbar auf einem Bolzen 14 montiert ist,
der dem Biegeformstück 11 koaxial zugeordnet ist. Ein Handgriff
15 ist an einem Ende an dem Biegeformstück 11 befestigt, und ein Biegehebel
16
ist an einem Ende an dem Biegedruckstück12 befestigt, um von Hand die Rohrbiegebewegung
des Biegedruckstückes 12 relativ zu dem Biegeformstück 11 zu bewirken. Um
das Rohr 17 gegen unerwünschte Bewegung festzuhalten, ist ein Haken
18 an dem Biegeformstück 11 durch eine Schranke 19 befestigt,
so daß der Haken eine Schwenkbewegung um eine Achse senkrecht zu der Achse des Bolzens
14 ausführen kann.
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Die Biegung des Rohres 17 wird durch das Einpressen des Rohres
durch das Biegedruckstück 12 in eine Umfangsnut 20 des Biegeformstückes
11 bewirkt, die konzentrisch zu der Achse des Bolzens 14 verläuft. Die Nut
20 endet an ihren entgegengesetzten
Enden in einer Sehnenfläche
21, gegen welche der Haken 18 schwenkbar festgehalten wird. Das Biegedruckstück
12 ist mit einer entsprechenden Nut 22 versehen.
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Die Seitenoberfläche 23 des Biegeformstückes 11
ist mit
einer Skala 24 versehen, die den Rohrbiegewinkel anzeigt und mit »0«, »45«,
»90«, »135«- und »180« markiert ist.
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Um zu ermöglichen, däß das Biegedruckstück 12 nach auswärts von dem
Biegeformstück 11 im- - Ab-
stand angeordnet werden kann, z. B., um
den Einsatz und das Herausnehmen des Rohres 17 dazwischen zuzulassen, ist
es mit einer nierenförmigen öffnung 30 versehen, durch welche sich der Bolzen
14 erstreckt.
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Das Biegedruckstück 12 weist ein Lagerstück 31
auf, das mit
einer- -sich - nach augwärts öffnenden Schlitzmit 32 versehen ist,
in welche ein als abgeflachtes Endteil ausgebildetes Gelenkstück 33 des Biegehebels
16 beweglich aufgenommen ist. - Die Schlitznut 32 weist einen
Boden 32b und eine Rückwand 40 auf. Ein Qu'erbolzen 34 ist in dem Lagerstück
31 so befestigt, daß er durch ein Langloch 35
des Gelenkstückes
33 hindurchgeht. Die Breite des sich in Längsrichtung, des Biegeliebels
16 erstreckenden Langloches 35 quer zu dem Gelenkstück 33 entspricht
dem Durchm#es'ser des Querbolzens 34, und die I-:änge beträgt annähernd das Doppelte
des Durchmessers des Querbolzens 34.
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Wie aus F i g. 1, 2 und 4 ersichtlich, entspricht der -Abstand
zwischen dem Boden 32 b der Schlitzmit 32
und dein am weitesten davon
entfernten Teil des Querbolzens 34 dem Abstand zwischen dem Ende des Gelenkstückes
33 und dem am- weitesten davon entfernten Ende 41 des- Lähgloches
35. Der Abstand zwischen der Achse 34a des Querbolzens 34 und der
Rückwand 40 ' der Schlitzmit 32 ist nur wenig größer als der Abstand:
zwischen derb Achse 34a des Quer-' bolzens 34 und der Ecke - 39 des Gelenkstückendes,
wenn der Querbolzen 34 das dem Ende des Gelenk-,stückes am nächsten befindliche
Ende des Langloches 35 berührt.
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Es sind in dem Lagerstück. 31 zwei Anschläge fÜr das Zusammenwirken
mit dem Gelenkstück 33 des Biegehebels 1,6 vorgesehen, -um den Biegehebe116
wahlweise in zwei um 90' versetzten Stellungen relativ zu dem Biegeformstück
festzuhalten.
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Einer der Anschläge ist durch einen Stift 36 ge--bildet, der
'in dem Lagerstück 31 befestigt ist und ,quer zur Schlitznut 32 liegt,
so daß er sich parallel zu dem Querbolzen 34 erstreckt. Der Stift 36 ist
zu .dem Querbolzen 34 so angeordnet, daß er durch die Seitenoberfläche
37 des Gelenkstückes 33 des Biegehebels 16 -angegriffen wird,
wenn der Biegehebel relativ zu dem Biegeformstück 11 im Uhrzeigersinn geschwenkt
wird, wie es in F i g. 1 zu sehen ist. In dieser Lage erstreckt sich der
Biegehebel 16 unter einem Winkel von nur wenig über 90' relativ zu
dem Handgriff 15, wenn das Biegedruckstück 12 sich in der Ausgangsstellung
(F i g. 1) befindet. Aus dieser Stellung kann der Biegehebel 16 in
Uhrzeigerrichtung gedrückt werden, wie es in F i g. 1 gezeigt ist, und zwar
um etwa 90' in die durch gestrichelte Linien angedeutete Stellung, woraus
sich eine 90'-Biegung des Rohres 17 ergibt.
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Um die Biegung über 901 hinaus und bis zu 180'
auszudehnen,
wird der Biegehebel 16 relativ zu dem Biegedruckstück 12 bzw. dessen Lagerstück
31 wie7 der neu eingestellt; um sich wieder unter einem Winkel von etwas
über 90' relativ zu dem Handgriff 15
zu erstrecken, während das Biegedruckstück
12 in der 90'-Stellung bleibt, wie es in F i g. 2 zu sehen ist. Um die Wiedereinstellung
des Biegehebels 16 zu bewirken, wird er um den Querbolzen. 34 herumgeschwenkt,
während der Querbolzen in dem inneren Teil 38 des Langloches 35 gehalten
wird, wodurch die Ecke 39 des Gelenkstückes 33 sich nach einwärts
durch die Schlitznut 32 hindurchbewegt, wobei sie Spielraum mit der Rückwand
40 der Schlitznut 32
hat. Wenn der Biegehebel 1-6 um etwa
90' in Uhrzeigergegenrichtung aus der Stellung in F i g. 1 in die
Stellung in F i g. 2 geschwenkt worden is4 wird er in Längsrichtung nach
einwärts durch die Schlitznut 32 hindurchbewegt, bis der- Querbolzen 34 in
dem am weitesten vom Gelenkstückende entfernten Ende 41 des Langloches
35 angelangt ist und die Ecke 39 den Anschlag 42 der Rückwand 40 angreift.
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Auf diese Weise verhindert der Anschlag 42 die Schwenkbewe,gung des
Biegehebels 16 in Uhrzeigerrichtung relativ zu dem Biegedruckstück 12 über
die in F i g. 2 gezeigte Stellung hinaus, so daß das Drükken des Biegehebels
16 in _ Uhrzeigerrichtung das Biegedruckstück 12 veranlaßt, sich weiter
längs der Umfangsnut 10 des- Biegeformstückes 11 zu bewegen und die
Biegung des Rohres 17 über die vorher bewirkte 90'-Biegung hinaus fortsetzt.
Diese Uhrzeigerschwenkbewegung des Biegehebels 16 kann fortgesetzt werden,
bis das Biegedruckstück 12 die Stellung in F i g. 4 erreicht, in der eine
volle 180'-Biegung des Rohres 17 bewirkt ist Es sei bemerkt, daß in der 180'-Stellung
der Biegehebel 16 -ün.wesentlichen die gleiche Beziehung zum Handgriff
15 hat, wie er sie nach der Vollendung der ersten 90'-Biegung hatte, die
in F i g. 1 in gestrichelten Linien gezeigt ist. Auf diese Weise können zwei
addierende 901-Biegungen, die eine gesamte 180'-Biegung in dem Rohr 17 ergeben,
durch aufeinanderfolgende Bewegungen des Biegehebels 16 ausgeführt werden.
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Die Erfahrung zeigt, daß die meisten mit solchen Handbiegevorrichtungen
ausgeführten Rohrbiegun-,gen 90' oder weniger betragen. Deshalb ist eine
Klemmschraube 43 durch das Lagerstück 31 des Biegedruckstückes 12 geschraubt,
um einen inneren Endvorsprung 44 der Klemnischraube entfernbar in einer entsprechenden
Vertiefung 45 in dem Gelenkstück 33 anzuordnen, um den Biegehebel
16 in der Stellung zurückzuhalten, in der die Seitenoberfläche
37 des Gelenkstückes 33 gegen den Anschlagstift 36
anliegt.
Wenn gewünscht wird, den Biegehebel 16
wieder in die im Uhrzeigergegensinn
um 90' ver-,setzte Stellung zu bringen, wird die Kleininschraube 43 lediglich
losgeschraubt, um den Endvorsprung 44 aus der Vertiefung 45 zurückzuziehen.