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Münzwerk für Selbstkassierer . Die Erfindung betrifft ein Münzwerk
für Selbstkassierer aus Bauelementen der Elektronik mit Speichervorrichtungen für
den Waren- und Münzwert und einer Restgeld-Rückgabevorrichtung. Derartige Münzwerke
sind elektromechanischen Münzwerken - die im wesentlichen aus Schrittschaltwerken
und Steuerrelais bestehen - insofern überlegen, als sie einen weitaus geringeren
Aufwand benötigen. Hinzu kommt, daß elektromechanische Münzwerke vor allem relativ
langsam in der Arbeitsweise sind und daher für eine Verwendung bei größeren Selbstkassiereranlagen
kaum in Betracht kommen. Außerdem sind solche Münzwerke durch ihren mehr oder weniger
komplizierten Mechanismus störanfällig und einem natürlichen Verschleiß unterworfen.
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Die bekannten Münzwerke für Selbstkassierer aus Bauelementen der Elektronik
sind insofern nachteilig, als sie auf feste Warenwerte und Restgeldbeträge beschränkt
sind. Mit den bekannten elektronischen Münzwerken ist es nicht möglich, verschiedene
Münz-und Warenwerte zu erfassen und entsprechend unterschiedliche Restgeldbeträge
zu ermitteln.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, ein
aus Bauelementen der Elektronik bestehendes Münzwerk zu schaffen, das diesen Forderungen
gerecht wird. Ein solches Münzwerk eignet sich insbesondere für größere Selbstkassiereranlagen,
bei denen nach Einwurf der verschiedensten Münzen ein ganzes Sortiment von Waren
unterschiedlichster Preislagen zur Ausgabe gelangen kann, gegebenenfalls mit einer
Restgeldrückgabe. Das nach der Erfindung geschaffene Münzwerk zeichnet sich demzufolge
dadurch aus, daß die Speichervorrichtungen für den Waren- und Münzwert und die Steuervorrichtung
für die Restgeldrückgabe als Rechenwerke aus bistabilen Kippstufen ausgebildet sind,
die über einen Umschalter und einen Impulsgeber steuerbar sind.
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Der Vorteil eines solchen Münzwerkes besteht nicht nur in der raumsparenden
und wartungsfreien Anordnung, sondern auch in dem gleichartigen Aufbau der Rechenwerke
zur Ermittlung des Münz-, Waren- und Restgeldwertes, wodurch eine bedeutende Vereinfachung
in der Herstellung des Münzwerkes gewährleistet ist.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß der addierte Warenwert des
auserwählten und zur Ausgabe gelangenden Warensortiments in an sich bekannter Weise
optisch angezeigt wird, so daß mühelos ein entsprechender Münzwert in das Münzwerk
eingeworfen werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung des Münzwerkes nach der Erfindung
ist fernerhin vorgesehen, daß auch der eingeworfene Münzbetrag in bekannter Weise
optisch sichtbar gemacht und so lange addiert wird, bis der Warenwert der ausgewählten
und zur Ausgabe gelangenden Ware erreicht ist.
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In der Zeichnung ist das Münzwerk nach der Erfindung an Hand mehrerer
Schaltschemas veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 ein Blockschema des Münzwerkes,
F i g. 2 das Verdrahtungsschema gemäß F i g. 1,. F i g. 3 eine RC-Strecke mit bistabiler
Kippstufe, F i g. 4 die Abwandlung einer bistabilen Kippstufe in eine monostabile
Kippstufe, F i g. 5 einen Impulsgeber mit einem astabilen Multivibrator, F i g.
6 einen aus drei Relais bestehenden Umschaltsatz.
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In F i g. 1 ist ein Rechenwerk mit I bezeichnet, das das sogenannte
Restgeldrückgaberechenwerk darstellt, während ein Rechenwerk II die Warenwertrechnung
vornimmt und ein weiteres Rechenwerk III den Münzwert ermittelt. An das Rechenwerk
II ist in nicht dargestellter Weise eine Leuchtanzeige angeschlossen, die den Warenwert
der ausgewählten Ware optisch anzeigt.
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F i g. 1 stellt das grundsätzliche Blockschema der gesamten, aus den
drei Rechenwerken bestehenden Anordnung dar, wobei auf die Darstellung der Stromversorgung
bezüglich Impulsein- und -ausgang verzichtet wurde. In dieser Figur bedeuten die
mit Zahlenwerte versehenen Kästchen bistabile Kippstufen, die untereinander elektrisch
gleich sind. Die elektrische Funktion dieser als Rechenstufen ausgebildeten bistabilen
Kippstufen ist in F i g. 3 näher erläutert.
Die beiden Kästchen,
die mit E71 und E80 versehen sind, sind die Endstufen je eines Rechenwerks. Die
elektrische Funktion dieser Endstufen ist in F i g. 4 näher erläutert. Das mit J88
bezeichnete Kästchen ist ein Impulsgeber, der die Rechenimpulse für eine vergleichende
Rechnung an die einzelnen Rechenwerke gibt. Die elektrische Funktion des Impulsgebers
J88 ist in Fi g. 5 dargestellt. Das mit U bezeichnete Kästchen ist der Umschaltsatz
derRechenwerke I, II und IH. Die elektrische Funktion dieses Gliedes ist in der
F i g. 6 näher erläutert.
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In F i g. 2 ist das Verdrahtungsschema entsprechend dem Blockschema
nach F i g. 1 dargestellt. Um unnötige Kreuzungen bei der zeichnerischen Darstellung
der Leitungsführung zu vermeiden, wurden die Rechenwerke II und III in der Reihenfolge
vertauscht; funktionsmäßig ändert sich dadurch nichts.
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Nunmehr soll die Funktion der Rechenwerke I, 1I und III näher erläutert
werden: Wird an den Spannungseingang, der für 24 V Gleichstrom ausgelegt ist, eine
Stromquelle angeschlossen, so springen sämtliche bistabilen Kippstufen in die Nullstellung,
d. h., sämtliche Rechenwerke I, II und III sind aufnahmebereit.
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Wenn nun durch z. B. Betätigen eines Druckknopfschalters den bistabilen
Kippstufen entsprechende Münzwerte zugeordnet werden, die sich von Stufe zu Stufe
verdoppeln, so erfolgt durch die Speicherung und Addition der Impulse eine entsprechende
Wertspeicherung.
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Da als kleinste Münzeinheit der Wert von 5 Pfennig eingesetzt werden
soll und die drei Rechenwerke I, II und HI in der Wertspeicherung identisch sind,
so entsprechen die unteren bistabilen Kippstufen 70, 78 und 87 je einem Wert von
5 Pfennig pro gespeicherten Impuls, die Stufen 69, 77 und 86 entsprechen dem doppelten
Wert, nämlich 10 Pfennig, die Stufen 68,
76 und 85 wiederum dem doppelten
Wert der vorangegangenen Stufe, nämlich 20 Pfennig, die Stufen 67, 75 und 84 jeweils
40 Pfennig, die Stufen 66, 74 und 83 jeweils 80 Pfennig, die Stufen 65,73
und 82 jeweils DM 1,60 und die Stufen 64, 72 und 81 jeweils DM 3,20.
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Wird jetzt eine Ware gewählt, als Beispiel sei eine Ware im Wert von
40 Pfennig angenommen, so kommt durch die hier nicht näher gezeigte Warenwahl ein
Stromimpuls auf die Klemme 44. Die bistabile Kippstufe 84 des Rechenwerkes 1I springt
in die sogenannte Ja-Stellung, d. h., der Transistor 1 (F i g. 3) wird leitend und
der Transistor 2 dieser Stufe sperrt. Die genaue Funktion einer bistabilen Kippstufe
ist bekannt, wird jedoch noch näher bei der Erklärung der F i g. 3 geschildert werden.
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Wird eine zweite Ware gleichen Preises hinzugewählt, so kommt durch
diese Wahl abermals ein Impuls auf die Klemme 44. Die bistabile Kippstufe 84 geht
wieder in die Nullstellung zurück und gibt dabei gleichzeitig einen Impuls auf die
bistabile Kippstufe 83, die nunmehr in die Ja-Stellung springt.
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Daraus ergibt sich, daß die beiden Warenwertimpulse durch die erfolgte
Ja-Stellung der bistabilen Kippstufe 83 einen Wert von 80 Pfennig gespeichert haben.
Man kann jetzt noch beliebig viele Warenwerte hinzuzählen, nur muß dabei beachtet
werden, daß der maximale Speicherwert des Rechenwerkes II nicht überschritten wird.
Der somit gespeicherte Wert bleibt in dem RechenwerkII gespeichert. Erfolgt nunmehr
ein Münzeinwurf, so werden entsprechend dem eingeworfenen Münzwert Impulse auf die
Klemmen 57 bis 63 durch hier nicht näher dargestellte, aber durchaus bekannte Münzprüfer
gegeben. Durch die Diodenverbindungen zwischen dem Rechenwerk I und dem Rechenwerk
III werden die Münzwerte gleichzeitig auf beide Rechenwerke gegeben und dort addiert
und gespeichert. Der Vorgang in diesen beiden Rechenwerken ist identisch mit dem
Additions-und Speichervorgang in dem Rechenwerk II.
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Wird z. B. ein 50-Pfennig-Stück eingeworfen, so erfolgt ein Impuls
durch den 50-Pfennig-Münzprüfer auf die Klemme 62 und gleichzeitig ein Impuls auf
die Klemme 60. Die bistabile Kippstufe 69 und die bistabile Kippstufe 67 im Rechenwerk
I sowie die bistabilen Kippstufen 77 und 75 im Rechenwerk III gehen in die Ja-Stellung.
Wird zusätzlich z. B. noch ein 10-Pfennig-Stück eingeworfen, so erfolgt durch den
10-Pfennig-Münzprüfer ein Impuls auf die Klemme 62. Die beiden bistabilen Kippstufen
69 und 77 springen in die Nullstellung zurück und geben jeweils einen Impuls auf
die dahintergeschalteten bistabilen Kippstufen, d. h., die bistabilen Kippstufen
68 und 76 gehen in die Ja-Stellung; der gespeicherte Wert in den beiden Rechenwerken
I und III beträgt somit 60 Pfennig.
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Wird nunmehr eine Auslösetaste 39 (F i g. 2) betätigt, so spricht
ein Relais 36 (F i g. 6) im Umschaltsatz U an und hält sich über den Kontakt 36,1
selbst. Gleichzeitig bekommt der Impulsgeber J88 über die Klemmen U6 und J1 Spannung.
Der Impulsgeber J88 läuft dadurch an und gibt abwechselnd Impulse auf die Klemmen
J2 und J5. Der Impulsgeber J88 ist so geschaltet, daß auf einen J2-Impuls immer
ein J5-Impuls folgt.
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Durch die Schaltstellung der Kontakte eines Relais 38 geht der Impuls
vom Impulsgeber J88 über eine Klemme U 5, den Relaiskontakt 38,2 auf eine Klemme
U7 und damit auf das Rechenwerk III. Die erste bistabile Kippstufe 78 des genannten
Rechenwerkes geht in die Ja-Stellung. Das Rechenwerk I mit seiner ersten bistabilen
Kippstufe 70 kann nicht folgen, da die Diodenkupplung zwischen dem Rechenwerk
I und HI die Impulse nur in der Gegenrichtung durchläßt. Der gleiche darauf erfolgende
Impuls des Impulsgebers J88 auf die Klemme J5 bringt nun die erste bistabile Kippstufe
87 des Rechenwerkes II zum Ansprechen; diese geht in die Ja-Stellung. Da der Impulsgeber
J88 noch nicht abgeschaltet wird, folgt diesem Impuls wieder ein Impuls auf die
Klemme J2. Die bistabile Kippstufe 78 des Rechenwerkes III bekommt dadurch einen
nochmaligen Impuls, geht nunmehr in die Nullstellung zurück und betätigt gleichzeitig
die bistabile Kippstufe 77.
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Das gleiche geschieht unmittelbar darauf mit den bistabilen Kippstufen
87 bzw. 86. Es erfolgt somit ein fortlaufendes Weiterzählen der RechenwerkelI und
III.
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Da im geschilderten Beispiel der gespeicherte Wert im Rechenwerk III
geringer ist als der gespeicherte Wert im Rechenwerk II, wird die Endstufe
E80
(F i g. 2) des Rechenwerkes II ansprechen, bevor die andere EndstufeE71
des RechenwerkesIII anspricht. Die Endstufe E80 gibt damit Spannung auf eine Klemme
48 und löst dadurch die Rückgabe des gespeicherten Münzwertes aus. Gleichzeitig
wird über die Klemme U3 ein Relais 37 erregt. Der Kontakt 37,1 setzt den Impulsgeber
J88 durch Öffnen still. Nach erfolgter Rückgabe der im Rechenwerk I gespeicherten
Münzen, wobei der genaue Wert der Speicherung
über die Klemmen
50 bis 56 auf ein bekanntes Münzrückgabesystem übertragen wird, trennt ein Kontakt
40 kurzzeitig die Betriebsspannung vom Relais 36.
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Das Relais 36 öffnet und löscht damit die Rechenwerke.
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Eine Warenausgabe erfolgt, wie aus oben Geschildertem zu ersehen ist,
noch nicht. Werden, wie vorher beschrieben, erneut eine oder mehrere Waren gewählt
und ein entsprechender Warenwert im Rechenwerk 1I gespeichert und ein Münzwert in
die Rechenwerke I und III durch entsprechenden Münzeinwurf eingegeben, wobei der
Münzwert dem gewählten Warenwert entsprechen soll, so befinden sich alle drei Rechenwerke
I, 1I und III im gleichen Schaltzustand. Wird jetzt die Auslösetaste 39 betätigt,
so läuft, wie im vorherigen Beispiel ausgeführt, der Impulsgeber J88 an, und die
Rechenwerke III und II treten in Funktion.
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Die Endstufe E71 des Rechenwerkes III wird alsdann zuerst ansprechen,
da der Impulsgeber J88
immer zuerst auf das Rechenwerk III einen Impuls gibt
und dann erst auf das Rechenwerk II. Die Endstufe E71 gibt dann einen Impuls auf
eine Klemme 49; dadurch wird der Warenauswurf freigegeben. Gleichzeitig bekommt
die Klemme U2 Spannung, und das Relais 38 wird erregt, die Kontakte 38,1 und 38,2
springen um. Durch den Kontakt 38,1 wird die Klemme U10 kurzzeitig spannungslos;
sämtliche bistabilen Kippstufen des Rechenwerkes I gehen dadurch in die Nullstellung.
Der in diesem Rechenwerk gespeicherte Wert fällt damit auf Null zurück. Der Kontakt
38,2 schaltet den Impulsgeber J 88 von dem Rechenwerk III auf das Rechenwerk I um.
Der gleich darauf erfolgende Impuls auf das Rechenwerk 1I bringt auch dieses in
die Endstellung, d. h., die Endstufe E80 spricht an, gibt auf die Klemme 48 Spannung,
so daß die Geldrückgabe ausgelöst wird.
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Da in dem Rechenwerk I aber kein Wert mehr gespeichert ist, ist die
Rückgabe gleich Null. Zwischenzeitlich wurde das Relais 37 erregt und hatte damit
den Impulsgeber J88 stillgesetzt. Da die Geldrückgabe gemeinsam mit der Warenausgabe
.erfolgt, wird der Kontakt 40 zweckmäßigerweise entweder durch den Ausgabevorgang
bzw. durch die Entnahmevorrichtung des Automaten - beispielsweise durch öffnen einer
Klappe oder Herausziehen einer Schublade - geöffnet. Damit stellt sich die gesamte
Anlage wieder auf Null zurück, sie ist damit -erneut_einsatzbereit.
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Wird durch Auswahl verschiedener Waren eine bestimmte Summe auf das
Rechenwerk II gegeben und durch Münzeinwurf aber eine andere Summe auf die Rechenwerke
I und III, wobei in diesem Fall die Summe von den Rechenwerken I und III größer
sein soll als die Summe im Rechenwerk II, so wird nach Auslösen der Taste 39 ein
Hochlaufen der Rechenwerke III und II, wie oben beschrieben, erfolgen, jedoch wird
nach Ansprechen der Endstufe E71 wohl die Warenausgabe ausgelöst und die Rückstellung
des Rechenwerkes I auf Null bewerkstelligt, aber nicht die sofortige Geldrückgabe
ausgelöst. Der Impulsgeber J 88 läuft vielmehr weiter, und die Impulse, die sonst
auf das Rechenwerk III gelangen, gehen jetzt auf das Rechenwerk I.
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Da dieses von vorn zu zählen beginnt und so lange läuft, bis das Rechenwerk
II seine Endstellung erreicht hat, speichert sich auf diese Weise die Differenz
zwischen dem eingeworfenen Münzwert und dem gewählten Warenwert im Rechenwerk I.
Erreicht das Rechenwerk II jetzt seine Endstellung, so wird der Impulsgeber J88
stillgelegt, und die Geldrückgabe des nunmehr im Rechenwerk I gespeicherten Differenzwertes
erfolgt.
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Nach erfolgter Rückgabe öffnet kurzzeitig der Kontakt 40, beispielsweise
durch die Betätigung der Ausgabeklappe ausgelöst. Die Anlage stellt sich nunmehr
auf Null zurück und ist erneut einsatzbereit.
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Im Ruhezustand der Anlage (F i g. 3) zieht, da die Klemmen R 3, R
4 und R 5 Spannung bekommen haben, der Transistor 2 Strom. Dadurch tritt am Widerstand
4 ein so großer Spannungsabfall auf, daß der Spannungsteiler, gebildet aus den Widerständen
5 und 10, das Basispotential des Transistors 1 niedriger hält als das Emitterpotential
beider Transistoren, so daß Transistor l gesperrt bleibt. Dadurch bleibt der Spannungsabfall
am Widerstand 3 so gering, daß der andere Spannungsteiler, gebildet aus den Widerständen
7 und 13, ein derartiges Basispotential am Transistor 2 aufrechterhält, daß der
Transistor 2 in der Lage ist, einen solchen Basisstrom zu ziehen, daß sich seine
Schaltstellung nicht ändert.
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Kommt nun ein Impuls von der Klemme R 1 über einen Kondensator 9 auf
die gemeinsame Emitterleitung, so wird dort das Spannungspotential kurzzeitig abgesenkt.
Der Transistor 1 kann dadurch aus dem Spannungsteiler, gebildet aus den Widerständen
5 und 10, Basisstrom ziehen und öffnet somit. Dadurch entsteht am Widerstand 3 ein
so hoher Spannungsverlust, daß das Basispotential am Transistor 2 derart abfällt,
daß dieser sperrt. Das Kollektorpotential des Transistors 2 schnellt hoch und hält
den Transistor 1 geöffnet.
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Dieser Schaltzustand bleibt nunmehr erhalten, bis der nächste Impuls
über die Klemme R 1 auf die zugehörige bistabile Kippstufe gegeben wird. Ein erneutes
Absinken des Kollektorpotentials des Transistors 2 bewirkt über einen weiteren Widerstand
12 und die Klemme R 2 ein Absinken des Emitterpotentials der nächsten bistabilen
Kippstufe; der Schalter schaltet um, d. h., nur jeder zweite Impuls, der auf die
Klemme R 1 gegeben wird, wirkt sich über die Klemme R 2 auf die Klemme R 1 der nächsten
bistabilen Kippstufe aus.
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Die in F i g. 4 dargestellte Endstufe ist die Abwandlung einer bistabilen
Kippstufe in eine monostabile Kippstufe. Im Normalzustand zieht ein Transistor 18
über die Klemme E 4 Strom. Ein Relais 16 hat angezogen; die Klemme E 2 ist somit
spannungslos. Kommt ein negativer Spannungsimpuls, ausgelöst durch das Umkippen
der letzten bistabilen Kippstufe, auf die Klemme E1, so wird ein Transistor 17 kurzzeitig
geöffnet. Am Widerstand 14 tritt ein derartiger Spannungsabfall auf, daß der Transistor
18 gesperrt wird. Das Relais 16 fällt während dieser Zeit ab und löst die beschriebenen
Schaltvorgänge aus. Durch entsprechende Dimensionierung eines Kondensators 21 und
des Widerstandes 12 in F i g. 3 läßt sich die Länge des Abfallzustandes des Relais
16 so einstellen, daß die Rechenvorgänge in den übrigen Rechenwerken während dieser
Zeit beendet werden können.
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Der Impulsgeber nach F i g. 5 ist ein astabiler Multivibrator, der
nach dem Prinzip bistabiler Kippstufen arbeitet. Durch die Unterbrechung der Kollektorspannung
eines Transistors 32 wird der Multivibrator immer in der gleichen Schaltstellung
stillgesetzt. Da
ein Transistor 31 ständig Kollektorspannung erhält,
bleibt dieser Schaltzustand gespeichert, damit die wechselseitige Impulsgabe gewährleistet
und die Rechenfunktion der Rechenwerke II und HI sichergestellt ist.
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Der in F i g. 6 dargestellte Umschaltsatz U besteht nur aus drei handelsüblichen
Relais 36, 37, 38, deren Funktion schon in der Beschreibung der F i g. 2 geschildert
wurde.
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Beim Einsatz des geschilderten elektronischen Rechensystems kann die
Impulsgabe auf eine elektronische Ziffernröhre dadurch erfolgen, daß beispielsweise
ein handelsüblicher Codeumsetzer zwischengeschaltet wird. Da es sich bei solchen
Codeumsetzern um industriemäßig hergestellte Erzeugnisse handelt, ist auf die nähere
Beschreibung dieses Teiles verzichtet worden.
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Die Funktion von Ziffernanzeigeröhren ist ebenfalls bekannt; sie kann
durch verschiedene Ausführungsformen durchgeführt werden. Im vorliegenden Fall kann
z. B. eine Kaltkathodenzifemanzeigeröhre verwendet werden, die die einzelnen Kaltkathodendrähte
(Elektroden) nach Impulsgabe zum Leuchten bringt, wobei die einzelnen Kathodendrähte
die Ziffern formen.
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Die zu speichernde Summe in drei Rechenwerken I, II, III hängt von
der Anzahl der verwendeten bistabilen Kippstufen ab. In F i g. 1 wurden als Beispiel
sieben derartige Stufen pro Rechenwerk gewählt, und als kleinste Münzeinheit wurden
5 Pfennig zugrunde gelegt. Dadurch ergibt sich eine Speicherfähigkeit bis zu einem
Endbetrag von DM 6,35. Als Münzeinheiten wurden 5, 10, 50 Pfennig, DM 1,-, DM 2,-und
DM 5,- zugrunde gelegt. Beim Einwurf eines 5-Pfennig-Stückes bekommt sowohl das
RechenwerkI als auch das Rechenwerk III auf die jeweils erste bistabile Kippstufe
einen Impuls. Beide Kippstufen springen in die Ja-Stellung. Bei Einwurf eines zweiten
5-Pfennig-Stückes bekommen die beiden bistabilen Kippstufen abermals einen Impuls.
Sie gehen in die sogenannte Nein-Stellung, geben aber gleichzeitig einen Impuls
an die zweite bistabile Kippstufe weiter. Die 10-Pfennig-Stufen gehen in die Ja-Stellung.
Der gespeicherte Wert ist- somit gleich 10 Pfennig. Dieser Vorgang kann beliebig
oft wiederholt werden, bis der Endwert erreicht ist.
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Wird ein 10-Pfennig-Stück eingeworfen, so erfolgt über den Münzprüfer
eine Impulsgabe an die zweite bistabile Kippstufe. Bei Einwurf eines 50-Pfennig-Stückes
bekommen die zweite und die vierte bistabile Kippstufe der Rechenwerke I und IH
gleichzeitig einen Impuls, bei Einwurf von 1 DM bekommen die dritte und die fünfte
bistabile Kippstufe einen Impuls, bei Einwurf von 2 DM die vierte und die sechste
bistabile Kippstufe, bei Einwurf eines 5-DM-Stückes die dritte, sechste und die
siebente bistabile Kippstufe. Somit werden die Münzwerte automatisch gespeichert,
wenn man der ersten bistabilen Kippstufe den Münzwert von 5 Pfennig zuordnet, der
zweiten von 10, der dritten von 20 usw. Jede folgende bistabile Kippstufe bekommt
einen Münzwert von doppelter Größe der vorhergehenden zugeteilt. Stehen sämtliche
bistabilen Kippstufen von 1 bis 7 in Ja-Stellung, so entspricht das einem Wert von
DM 6,35. Das gleiche gilt für den Warenwertrechner.
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An Hand mehrerer Beispiele soll nunmehr die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergänzend dargelegt werden. Beispiel 1 Münzwert höher als Warenwert
Durch die Auswahl der verschiedenen Waren (es ist dabei gleichgültig, ob ein oder
mehrere Artikel zu verschiedenen Preisen gewählt werden) werden entsprechende Impulse
an das Rechenwerk II gegeben. Die Rechenwerke addieren diese Impulse in binärer
Zählweise und markieren: den Wert durch eine entsprechende Schaltstellung.
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Werden jetzt Münzen eingeworfen, so kommen von einem mechanischen
oder elektromechanischen Münzprüfer entsprechende Impulse auf das Rechenwerk I und
auf das Rechenwerk III. Die Speicherung im Rechenwerk I ist notwendig, um bei Falschwahl
oder zuwenig eingeworfenem Münzbetrag eine jederzeitige Rückgabe des eingeworfenen
Geldbetrages zu ermöglichen. Wird die Ausgabe ausgelöst, so läuft der Impulsgeber
J 88 an. Dieser Impulsgeber liefert Impulse, die der Größenordnung der kleinsten
Münzeinheit, für die die Rechenwerke ausgelegt sind, beispielsweise 5 Pfennig, entsprechen.
Diese Impulse gehen gleichzeitig an das Rechenwerk II und an das Rechenwerk Hl.
Mit jedem Impuls nähern sich beide Rechenwerke ihrem Endwert.
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Wurden nun z. B. mehr Münzen eingeworfen, als dem Warenwert nach erforderlich
wären, so weist dieses Rechenwerk eine der Endstellung nähere Schaltstellung auf
als das Rechenwerk für die Ermittlung des Warenwertes. Dementsprechend wird das
Rechenwerk III seine Endstellung früher erreichen als das Rechenwerk II. In dem
Augenblick, wo das Rechenwerk III seine Endstellung erreicht, kippt die EndstufeE71
des Rechenwerkes 111 um und setzt den Impulsgeber J88 still. Gleichzeitig
löst die Endstufe E71 die Warenausgabe aus. Das Rechenwerk II ist jetzt noch um
den Differenzbetrag zwischen eingeworfenen Münzen und Warenwert von seiner Endstellung
entfernt. Während der Auslösung der Warenausgabe wird der im Rechenwerk I gespeicherte
eingeworfene Münzbetrag auf Null zurückgestellt, da dieser Betrag nunmehr für das
Rechenwerk I nicht mehr erforderlich ist.
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Gleichzeitig geht der Umschaltsatz U in die zweite Stellung, d. h.,
er trennt das Rechenwerk III vom Impulsgeber J 88 ab und schaltet das Rechenwerk
I auf den Impulsgeber. In diesem Augenblick setzt der Impulsgeber erneut ein; das
Rechenwerk II läuft bis in seine Endstellung. Die Anzahl der hierzu erforderlichen
Impulse wird nunmehr im Rechenwerk I gespeichelt. Hat das Rechenwerk II seine Endstellung
erreicht, so ist der Differenzbetrag zwischen Münzwert und Warenwert im Rückgaberechner
erfaßt. Die Endstufe E80 des Rechenwerkes II setzt den Impulsgeber J88 still und
löst die Rückgabe des Differenzbetrages (im Rechenwerk I gespeichert) aus. Nach
erfolgter Rückgabe sind sämtliche Rechenwerke auf Null gestellt.
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Beispiel 2 Warenwert höher als Münzwert Warenwahl und Einwurf erfolgen
wie oben beschrieben. Ebenso starten die Rechenwerke 1I und III beim Auslösen der
Taste 39. Da der Münzwert im Rechenwerk IIl einen kleineren Wert aufweist als der
Warenwert im RechenwerkII, so erreicht das Rechenwerk II vor dem Rechenwerk HI seine
Endstellung. Die Endstufe E80 des Rechenwerkes II löst die Rückgabe
des
im Rechenwerk I gespeicherten Münzwertes aus. Das Rechenwerk I enthält, wie oben
geschildert, noch den vollen eingeworfenen Münzbetrag. Durch die Rückgabe der eingeworfenen
Münzen werden alle drei Rechenwerke auf Null gestellt, und die Anlage ist erneut
betriebsbereit. Da das RechenwerkIII seine Endstellung nicht erreicht hatte, erfolgt
keine Warenausgabe. Beispiel 3 . Münzwert gleich Warenwert Die Warenwahl und der
Münzeinwurf erfolgen wie unter Beispiel 1 geschildert. Nach dem Auslösen der Taste
39 erfolgt wiederum ein gleichzeitiges Hochlaufen der Rechenwerke II und III. Durch
eine geringfügige Verzögerung des Rechenwerkes II erreicht das Rechenwerk III seine
Endstellung um einen geringen Betrag früher als das Rechenwerk II. Das Rechenwerk
I wird dadurch auf Null gestellt, bevor das Rechenwerk II die Rückgabe auslösen
kann. Gleichzeitig wird durch die Endstellung des Rechenwerkes III die Warenausgabe
betätigt. In dem Augenblick, wo das Rechenwerk II seine Endstellung erreicht, löst
diese die Rückgabe aus. Da das Rechenwerk I keinen Münzwert mehr gespeichert enthält,
ist der Rückgabebetrag gleich Null. Trotzdem werden durch diesen Impuls die Rechenwerke
II und III auf Null zurückgestellt. Nach beendeter Warenausgabe ist die Anlage erneut
einsatzbereit.
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Zusätzlich zu den vorher beschriebenen Beispielen von 1 bis 3 kann,
eine optische Wertanzeige vorgesehen sein, die wie folgt arbeitet: Um die Kontrolle
der eingeworfenen Münzen durchzuführen und gleichzeitig beim Wählen verschiedener
Warengruppen den Additionswert anzuzeigen, sieht die Schaltung gleichzeitig den
Einbau von elektronischen Ziferanzeigeröhren vor, die an den nach auswärts führenden
Klemmen 51 bis 56 (F i g. 2) angeschlossen werden können. Aus vorstehender Beschreibung
wird ersichtlich, daß dieses elektronische Rechensystem nicht nur für die beschriebenen
Münzen angewendet werden kann, sondern praktisch für alle vorhandenen Münzsysteme
durch Erweiterung oder Verminderung aller drei elektronischen Rechenwerke. Ferner
läßt sich durch Hinzufügen von zusätzlichen bistabilen Kippstufen der Gesamtwert
zu einer beliebigen Höhe aufstocken.
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.Auf die nähere Beschreibung eines mechanischen Auslösesystems für
die Geldrückgabe ist verzichtet worden, da hierfür verschiedene handelsübliche Vorrichtungen
bekannt sind. Das gleiche gilt für den Fall einer Leeranzeige bezüglich der verschiedenen
Münzschächte und für die Durchführung der eventuellen Leeranzeige des Warenbestandes.