DE1216734B

DE1216734B - Fahrbare Raketenabschussbasis

Info

Publication number: DE1216734B
Application number: DE1963R0036865
Authority: DE
Inventors: Heinrich Grosser
Original assignee: Rheinstahl Hanomag AG
Current assignee: Rheinstahl Hanomag AG
Priority date: 1963-12-23
Filing date: 1963-12-23
Publication date: 1966-05-12

Description

Fahrbare Raketenabschußbasis Die Erfindung bezieht sich auf eine fahrbare Raketenabschußbasis mit bis zu zwei höhenrichtbaren Abschußrampen, die an einem um eine vertikale Achse drehbaren Turm eines Panzerfahrzeugs angeordnet sind, wobei dieser Turm einen Raketenvorrat mitführt. Es sind Anlagen bekannt, bei denen eine Raketenabschußbasis im drehbaren Turm eines Panzerfahrzeuges angeordnet ist und bei der die Raketen aus einem waagerecht liegenden trommelförmigen Vorratsbehälter in das Abschußrohr gelangen. Das Abschußrohr ist mit dem Turm seitenverschwenkbar und innerhalb des Turmes höhenrichtbar. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß mit ihr nur kleine Raketen verschossen werden können. Bei langen und schweren Raketen, wie sie heute in Panzerfahrzeugen verwendet werden, reicht der Raum innerhalb des Turmes nicht mehr aus, um die Rakete nach dem eben beschriebenen Verfahren in das Abschußrohr einführen zu können.
Es sind außerdem Panzerfahrzeuge bekanntgeworden, bei denen die Raketen auf drehbaren Trommeln lagern und die jeweilige Rakete zum Abschuß durch Verdrehen der Trommel in eine Abschußöffnung geschoben wird. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß das Panzerfahrzeug verhältnismäßig hoch baut. Um die notwendige Anzahl der Raketen auf der Trommel anordnen zu können, muß diese einen relativ großen Durchmesser besitzen, was damit die eben besprochene Bauhöhe bedingt. Die Raketen des eben beschriebenen Fahrzeuges werden zwar ohne Abschußrohr verschossen, es wäre aber genauso gut denkbar, daß sie in der angehobenen Lage in ein Abschußrohr eingeschoben würden.
Auch hier ist neben der Bauhöhe der große Raumbedarf zum Laden des Abschußrohres ein erheblicher Nachteil. Aufgabe der Erfindung ist es, eine zweckmäßigere Anordnung zu treffen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß jede Rakete in einem eigenen dem Abschuß dienenden Rohr mit vertikaler Rohrachse gelagert ist, das einzeln in einer solchen Ladestellung mit einer der Abschußrampen verbindbar ist, in der die Rohrachse in eine Querebene durch die Turmdrehachse fällt.
In sehr raumsparender Weise sind die Raketen stehend und/oder hängend am Turminnenumfang angeordnet. ° Mit besonderem Vorteil sind die Raketenhalterungen mit dem Turm um eine vertikale Achse drehbar angeordnet. Dabei sind die Raketen in einer oder mehreren Reihen koaxial zur Drehachse der Raketenhalterung angeordnet. In günstiger Weise ist die Raketenhalterung jeder Reihe gegenüber den Raketenhalterungen der anderen Reihen drehbar.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen - fahrbaren Raketenabschußbasis dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch die fahrbare Raketenabschußbasis und F i g. 2 eine Draufsicht auf die fahrbare Raketenabschußbasis.
Die Wanne 1 eines Gleiskettenfahrzeuges trägt über ein Kugellager 2 einen Turm 3, der um eine vertikale Achse 4 von Hand oder durch eine Antriebsvorrichtung 5 drehbar ist. In dem Turm 3 sind Raketen 6 in beispielsweise zwei Reihen am Turminnenumfang koaxial zur Drehachse 4 untergebracht. Die Raketen 6 werden von einer Halterung 7 getragen, die über ein Kugellager 8 im Turm 3 drehbar um die Achse 4 angeordnet ist. Die Raketenhalterung 7 läßt sich von Hand oder durch eine Antriebsvorrichtung 9 gegenüber dem Turm 3 verdrehen. In dem drehbaren Turm 3 sind zwei Hubvorrichtungen 10 angeordnet, die das Abschußgeste1111 für die Raketen 6 tragen. Das Abschußgestell 11 ist so mit der Hubvorrichtung 10 verbunden, daß das Abschußgestell nur in der Elevation gegenüber dem Turm verstellbar ist.
Der Turm 3 trägt weiterhin eine Zieleinrichtung 12, die zum Beobachten gegenüber dem Turm dreh-und neigbar ist und zum Zielen und gegebenenfalls zum Lenken der Raketen in bezug auf die Seiteneinstellung gegenüber dem Turm einrastbar ist, so daß vorzugsweise die Achse 13 der Zieleinrichtung 12 in der Draufsicht parallel zu den Längsachsen 14 der abschußbereiten Raketen verläuft.
Im Dach des Turmes 3 sind Klappen 15, 16 vorgesehen, die während des Ausfahrens der Raketen geöffnet und vor dem Abschuß wieder teilweise geschlossen werden. Außerdem ist eine Einstiegsluke 16 vorgesehen, durch die die Bedienungsmannschaft in den Turm einsteigen kann. Zum Laden der Raketenabschußrampen wird die Raketenhalterung 7 so weit verdreht, daß eine Rakete mit dem jeweils erforderlichen Sprengkopf in eine Stellung kommt, in der mit Hilfe einer nicht dargestellten automatischen Ladevorrichtung oder aber von Hand ein Umsetzen der Raketen von der Halterung auf das Abschußgestell erfolgt. Durch einen an sich bekannten Kommandogeber, der eine elektrische, hydraulische oder mechanische Folgeschaltung steuert, wird zunächst eine der Klappen 15,16 angehoben und zur Seite geschwenkt, das Raketenabschußgestell 11 durch die Hubvorrichtung 10 in eine Stellung außerhalb des Turmes gefahren und darauf in einen bestimmten Elevationswinkel geneigt. Anschließend wird die Luke teilweise zurückgeschwenkt.
Nachdem das Ziel mit einer nicht dargestellten Beobachtungseinrichtung oder aber durch die Zieleinrichtung 12 aufgefaßt ist, wird der Turm 3 und damit die Raketen und die Zieleinrichtung 12 in die erforderliche Abschußrichtung geschwenkt. Danach wird die Rakete abgefeuert und beispielsweise mit Hilfe einer nicht dargestellten und gegebenenfalls mit der Zieleinrichtung 12 gekuppelten Steuervorrichtung ins Ziel gelenkt.
In dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel werden Raketen verwendet, die in einer Kunststoffhülse untergebracht sind und aus dieser Hülse heraus abgeschossen werden. Durch nicht dargestellte elektrische, hydraulische oder mechanische Vorrichtungen wird die leere Hülse nach dem Abschuß von dem Abschußgestell abgeworfen. Anschließend wird die Luke wieder voll geöffnet, das Abschußgestell 11 klappt in eine annähernd vertikale Lage und wird von der Hubvorrichtung zurück nach unten in den Turm gefahren. Daraufhin wird die Luke geschlossen.

Claims

Patentansprüche: 1. Fahrbare Raketenabschußbasis mit bis zu zwei höhenrichtbaren Abschußrampen, die an .einem um eine vertikale Achse drehbaren Turm eines Panzerfahrzeuges angeordnet sind, wobei dieser Turm einen Raketenvorrat mitführt, dadurch gekennzeichnet, daß jede Rakete (6) in einem eigenen dem Abschuß dienenden Rohr mit vertikalep Rohrachse gelagert ist, das einzeln in einer solchen Ladestellung mit einer der Abschußrampen (10,11) verbindbar ist, in der die Rohrachse in eine Querebene durch die Turmdrehachse fällt.
2. Fahrbare Raketenabschußbasis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raketen (6) stehend und/oder hängend am Turminnenumfang angeordnet sind.
3. Fahrbare Raketenabschußbasis nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Raketenhalterungen (7) in dem Turm (3) um eine vertikale Achse .drehbar angeordnet sind.
4. Fahrbare Raketenabschußbasis nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Raketen (6) in einer oder mehreren Reihen koaxial zur Drehachse der Raketenhalterung (7) angeordnet sind.
5. Fahrbare Raketenabschußbasis mit mehrreihiger Anordnung der Raketen nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Raketenhalterung jeder Reihe -gegenüber den Raketenhalterungen der anderen Reihen drehbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1050 238, 1124 396; USA.- Patentschrift Nr. 2 933 981.