DE1215924B - Formmassen aus isotaktischem Polypropylen - Google Patents
Formmassen aus isotaktischem PolypropylenInfo
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- C08L23/02—Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche KL: 39 b - 22/06
Nummer:
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Auslegetag: ■
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Anmeldetag:
Auslegetag: ■
1215 924
I15179IVc/39b
1. August 1958
5. Mai 1966
I15179IVc/39b
1. August 1958
5. Mai 1966
Die Erfindung betrifft verbesserte Formmassen aus isotaktischen Polypropylen und einem kautschukartigen
Isobutylen-Mischpolymerisat.
Isotaktisches Polypropylen, d. h. ein Produkt, von dem weniger als 25% in Heptan löslich sind, besitzt
wertvolle Eigenschaften, z. B. einen verhältnismäßig hohen Erweichungspunkt, gute Zugfestigkeitseigenschaften,
gute elektrische Eigenschaften und Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Angriff der verschiedenartigsten
chemischen Substanzen. Die An-Wendungsmöglichkeiten sind jedoch beschränkt, weil
das Polymerisat nur geringe Zähigkeit besitzt und die Temperatur, bei der es brüchig wird, verhältnismäßig
hoch liegt. Das isotaktische Polymerisat enthält normalerweise etwas ataktisches Polymerisat.
Wie gefunden wurde, wird der zuletzt genannte Nachteil durch diesen Gehalt an ataktischem Material
nicht behoben. Es wurde weiter gefunden, daß die Schlagfestigkeitseigenschaften von Formkörpern aus
isotaktischen Polypropylen von dem Zeitpunkt an, zu dem sie durch Formpressen oder Auspressen hergestellt
worden sind, abnimmt.
Gegenstand der Erfindung sind nun Formmassen aus isotaktischem Polypropylen, die 8 bis 12 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmischung, eines kautschukartigen Mischpolymerisats aus Isobutylen
und Isopren und gegebenenfalls zusätzlich ein Antioxydationsmittel enthalten.
Es wurde gefunden, daß bei solchen Formmassen die Schlagfestigkeit und die Härte und Festigkeit bei
tief en Temperaturen für sehr verschiedene Anwendungsbereiche besonders günstig aufeinander abgestimmt
sind.
Die Bestandteile der erfindungsgemäßen Massen können nach den üblichen Verfahren miteinander
vermischt werden, z. B. mittels normaler Knetverfahren wie dem Mischen auf heißen Walzen oder in
Innenmischern. Dieses Verfahren kann gleichzeitig auch ein Verfahren sein, das zum thermischen Abbau
des Polypropylens führt, um dieses so leichter verformen bzw. auspressen zu können. Außer den beiden
Hauptbestandteilen können die Massen übliche Hilfsstoffe,
z. B. Antioxydationsmittel, Lichtstabilisatoren, Gleitmittel, Antiblockmittel, antistatische Mittel, Füllstoffe,
Farbstoffe und Pigmente enthalten.
In den folgenden Tabellen werden die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Massen näher
erläutert.
Zu den Tabellen wird noch folgendes bemerkt:
(a) Die Formmassen der Tabelle 1 einschließlich der Blindprobe, wurden durch 5 Minuten langes
Vermählen auf einem offenen Walzenstuhl hergestellt, Formmassen aus isotaktischem Polypropylen
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
Arthur William Birley, Stevenage, Hertfordshire;
Stanley Turner, St. Albans Herfordshire
(Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 7. August 1957 (24 892),
vom 11. Juli 1958
Großbritannien vom 7. August 1957 (24 892),
vom 11. Juli 1958
wobei beide Walzen auf 165°C erhitzt wurden. Die Formmassen der Tabellen 2 bis 4 einschließlich der
Blindproben, wurden erhalten, indem sie auf einen Banbury-Mischer (Größenklasse B) 10 Minuten verarbeitet
wurden, wobei die Temperatur ein Maximum von 1600C erreichte. Die Löslichkeit der in den Proben
angewandten isotaktischen Polypropylene in Heptan war in allen Fällen gering, und in keinem Fall betrug
sie mehr als 2°/0. Die Schmelzviskositäten dieser Polypropylene vor der Verarbeitung, die mit einem
Plastometer mit parallelen Platten bei 19O0C bestimmt
wurden, sind in dem jeweiligen die Tabellen begleitenden Text angegeben. Jede Formmasse enthielt
außer den Polymerisaten 1 Gewichtsteil Bis-(2-hydroxy-3-a-methylcyclohexyl-5-methylphenyl)-methan
als Antioxydationsmittel auf je 100 Gewichtsteile Polymerisat. Zum Stabilisieren der erfindungsgemäß
verwendbaren Formmassen kann man jedoch auch die anderen bekannten Antioxydationsmittel, z. B.
4,4'-Thio-bis-(6-t-butyl-m-kresol); verwenden.
(b) Die Schlagenergie für gekerbte Probestücke wurde unter Verwendung der Dynstat-Vorrichtung
und zehn Proben der Größe 1 · 1 · 0,16 cm bestimmt. Jedes Probestück war quer durch die Mitte einer
seiner Oberflächen 0,2 mm tief gekerbt, wobei die Kerbe mit einer Art Rasiermesser eingeschnitten
wurde, und zwar durch einfaches Eindrücken in die
609 567/092
Probe, ohne daß das Messer parallel zu den Kanten der Probe durchgezogen wurde. Der Schlagversuch
wurde durchgeführt, indem das Gewicht A von 60° Ausschlag freigegeben wurde. Die durchschnittliche
Energie, die bei den Schlägen auf die Proben absorbiert wurde, ist als Schlagenergie in cm · kg angegeben,
und dieses ist der durchschnittliche Energieverlust des Schlagpendels beim Passieren der Probe,
(c) Es wurde gefunden, daß bei den Schlagversuchen bei gekerbten Probestücken der Riß sich nicht gerade
durch das Probestück fortpflanzen muß. Deswegen wurde die Bruchfestigkeit der Proben untersucht,
indem sie einem nochmaligen Schlag ausgesetzt wurden, und zwar nach einer kurzen Relaxationszeit
(etwa 10 Minuten bei Raumtemperatur). Die »Bruchfestigkeit« (R) ist als das Verhältnis der beim zweiten
Schlag absorbierten Energie I2 zu der beim ersten
Schlag absorbierenten Energie (I), ausgedrückt in Prozent, definiert, d.h.
(10OJ2)
Wenn das Probestück bereits beim ersten Schlag fast zerbrochen wird, wird die Schlagenergie für den
zweiten Schlag wie auch die Bruchfestigkeit nahezu gleich Null, während, wenn die Kerbe sich nur
wenig weiter fortpflanzt, sich die beim zweiten Schlag absorbierte Energie nur wenig von der beim ersten
Schlag absorbierten unterscheidet, so daß die Bruchfestigkeit der Probe einen hohen Wert ergibt.
(d) Die Schlagversuche in Tabelle 1 wurden 24 Stunden
nach dem Formpressen der Probestücke durchgeführt.
(e) Die Brüchigkeit bei tiefer Temperatur wurde mit Hilfe des »I. C. I.-Low Temperatur Brittleness
Tester« bestimmt; Einzelheiten werden im ASTM-Bulletin, Juli 1958, beschrieben.
(f) Der Modul nach Young bei 2% Dehnung
und 1 Sekunde wurde bestimmt, indem die Dehnung
ίο plötzlich (in etwa 1Z100 Sekunde) angelegt und die
Spannung 1 Sekunde nach dem Dehnen bestimmt wurde.
(g) Die Zugfestigkeitsversuche wurden an Hand von hanteiförmigen Probestücken (B. S. 703, Typ C)
bei 200C durchgeführt, wobei die Streckgeschwindigkeit
46 cm/Min, betrug.
(h) Die Erweichungspunkte nach Vicat wurden
nach dem Verfahren der British Standards Institution, B. S. 2782, Teil 1, Verfahren 102-D, bestimmt.
20
Die folgenden Ergebnisse wurden bei Verwendung von Proben aus isotaktischem Polypropylen mit der
Schmelzviskosität 1,1 · 106 Poise erhalten, in die wechselnde Mengen eines Mischpolymerisats aus
Isobutylen und Isopren, das 1,4 Molprozent Isopren enthält (Molekulargewicht 350 000), eingemahlen
worden waren.
Gewichtsprozent Isobutylen-
Mischpolymerisat im Gemisch
von Mischpolymerisat und Polypropylen
Schlagversuch
Schlagenergie (cm · kg) Bruchfestigkeit
Brüchigkeit
bei tiefer
Temperatur
Temperatur
CQ
Young-Modul
bei 2% Dehnung
bei 2% Dehnung
(kg/cma)
0
9,1
9,1
0,2 0,3
0
0
-1,5
-17
-17
7100
6400
6400
Die folgenden Ergebnisse wurden unter Verwendung
von Proben aus isotaktischem Polypropylen der Schmelzviskosität 1,5 · 107 Poise erhalten, in die
unterschiedliche Mengen eines Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisats mit einem Gehalt von 2,5 Gewichtsprozent
Isopren und mit einer Mooney-Viskosität von 70 bis 88 und einem Molekulargewicht von
475 000 eingemahlen worden waren. Diese Ergebnisse zeigen, wie die Schlagenergie bei isotaktischem Polypropylen
von dem Zeitpunkt an, zu dem die Gegenstände geformt worden sind, abnimmt und wie man
diese Abnahme der Schlagenergie verhindern kann, indem man ein kautschukartiges Isobutylenpolymerisat
dem isotaktischen Polypropylen einverleibt.
Bruchfestigkeit von isotaktischem Polypropylen von dem Zeitpunkt an, zu dem die Gegenstände geformt
worden sind, abnimmt und wie man diesen Nachteil abschwächen bzw. verhindern und Produkte von
verbesserter Bruchfestigkeit erzielen kann, indem man ein Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisat zusetzt.
% Ispbutylen-Isopreng0 Mischpolymerisat
0
10
10
Bruchfestigkeit (%)
nach der Zeit t (Stunden)
= \ ! / = 168 I f = 360 I f = 530
nach der Zeit t (Stunden)
= \ ! / = 168 I f = 360 I f = 530
61
76
76
40
71
14
68
68
55
°/o Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisat
10
Schlagenergie (cm · kg) nach der Zeit t (Stunden
= 1681* = 360
3,6
3,1
3,1
3,2 3,3
2,2 3,4
Die Ergebnisse in Tabelle 4 wurden unter Verwendung von Massen erzielt, die den gemäß den
1,85 3,4
Unter Verwendung der gleichen Proben wie in Tabelle 2 erläutert die folgende Tabelle, wie die
* —530 60 Tabellen 2 und 3 angewandten Massen entsprachen,
nur betrug die Schmelzviskosität des isotaktischen Polypropylens 9 · 10e Poise. Die Schlagfestigkeitswerte
in dieser Tabelle wurden an Hand von durch Spritzguß hergestellten Scheiben von 11,5 cm Durchmesser
und 0,16 cm Dicke bestimmt, und zwar wurde das Gewicht in Gramm eines torpedoartig geformten
Körpers von 1,27 cm Durchmesser, der aus einer Höhe von 92 cm auf die Scheiben herabfiel, fest-
gestellt, das erforderlich ist, um einen Bruch der Scheiben zu bewirken.
% Isobutylen-Isopren-Mischpolymerisat
0
10
10
Gewicht in g
nach der Zeit t (Stunden)
nach der Zeit t (Stunden)
= 1 I t = 24 11 = 168 11 = 400
540
1,220
1,220
300
1,150
1,150
115
1,120
1,120
170
900
900
Die erfindungsgemäßen Formmassen können für sehr verschiedene Zwecke angewandt werden, einschließlich
Spritzguß-, Auspreß- und Kalanderverfahren. So können sie zum Überziehen von folienartigen
Materialien wie Papier und Gewebe, zur Herstellung von Filmen für Verpackungszwecke und
elektrische Isolationen und auch für andere Anwendungsbereiche und zum Auspressen in Form
elektrischer Isolierungen Verwendung finden. Die vorstehenden Ergebnisse zeigen insbesondere, daß
diese Formmassen Eigenschaften besitzen, die besonders bei der Herstellung von Gegenständen mit
verbesserter Schlagfestigkeit nach Spritzgußverfahren, bei der Herstellung von Rohren, die den Bedingungen
bei tiefen Temperaturen und der üblichen rauhen Handhabung zu widerstehen vermögen, und bei der
Herstellung von Folien gefordert werden, die z. B. durch Vakuumverfahren zu Gegenständen verformt
werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Formmassen aus isotaktischem Polypropylen und einem kautschukartigen Isobutylen-Mischpolymerisat, dadurch gekennzeichnet, daß sie als kautschukartiges Mischpolymerisat 8 bis 12 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, eines Mischpolymerisats aus Isobutylen und Isopren und gegebenenfalls zusätzlich ein Antioxydationsmittel enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 219 416;
ao »Angewandte Chemie«, 68 (1956), Nr. 12, S. 393 bis 403.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 099161.609 567/592 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2489257A GB835152A (en) | 1957-08-07 | 1957-08-07 | Improved polymer compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1215924B true DE1215924B (de) | 1966-05-05 |
Family
ID=10218896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEI15179A Pending DE1215924B (de) | 1957-08-07 | 1958-08-01 | Formmassen aus isotaktischem Polypropylen |
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CH (1) | CH408413A (de) |
DE (1) | DE1215924B (de) |
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GB (1) | GB835152A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2032382A1 (de) * | 1969-07-01 | 1971-01-21 | Naphtachimie S.A., Paris | Verwendung von Kunststoffmassen auf der Basis von isotaktischem Polypropylen zur Herstellung von mit organischen Stoffen beschichteten Formkorpern |
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US3265769A (en) * | 1961-10-09 | 1966-08-09 | Minnesota Mining & Mfg | Biaxially oriented polypropylene film containing butyl rubber |
US3144430A (en) * | 1961-10-09 | 1964-08-11 | Minnesota Mining & Mfg | Polypropylene film and method of making |
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- BE BE570100D patent/BE570100A/xx unknown
-
1957
- 1957-08-07 GB GB2489257A patent/GB835152A/en not_active Expired
-
1958
- 1958-08-01 DE DEI15179A patent/DE1215924B/de active Pending
- 1958-08-06 CH CH6263058A patent/CH408413A/de unknown
- 1958-08-07 FR FR1209456D patent/FR1209456A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB835152A (en) | 1960-05-18 |
BE570100A (de) | |
FR1209456A (fr) | 1960-03-02 |
CH408413A (de) | 1966-02-28 |
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