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Automatische Weiche für eine Förderanlage mit Rollenbahnen Die Erfindung
betrifft eine automatische Weiche für eine Förderanlage mit Rollenbahnen.
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Für Förderanlagen mit Rollenbahnen sind Weichen bekannt, bei denen
für jeden der verzweigten Förderwege ein eigener Rollensatz vorhanden ist und die
Rollen mindestens eines der Rollensätze durch eine wenigstens annähernd vertikale
Bewegung in bezug auf die Rollen der anderen Rollensätze wahlweise in Arbeitslage
anhebbar oder in eine unwirksame Ruhelage absenkbar sind. Bei einer bekanntgewordenen
Ausbildung sind alle etwa vertikal bewegbaren Rollen für einen bestimmten Förderweg
derart miteinander gekuppelt, daß sie sich jeweils gleichzeitig nach oben oder nach
unten bewegen. Deshalb ist es erforderlich, daß die aufeinanderfolgenden Stückgüter
einen Abstand voneinander aufweisen, der mindestens so groß wie die Förderwegstrecke
des beweglichen Rollensatzes ist. Auf der Einlaufseite der Weiche ist daher eine
steuerbare Blockiervorrichtung unerläßlich, um jeweils die zu früh eintreffenden
Stückgüter vorübergehend zurückzuhalten, bevor sie in die Weiche einlaufen, damit
genügend Zeit für das Umstellen der Weiche durch Aufwärts- oder Abwärtsbewegung
des beweglichen Rollensatzes gewährleistet ist. Somit ist die Förderung nicht kontinuierlich
und kann die Geschwindigkeit der Stückgüter nicht groß sein, weil sonst beim Blockieren
starke Stöße auftreten würden. Die Förderkapazität der bekannten Weiche ist daher
begrenzt.
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Die geschilderten Nachteile treten bei einer anderen bekanntgewordenen
Weiche für Rollenbahnen noch stärker in Erscheinung. Eine kontinuierliche Förderung
ist für den abzweigenden Förderweg gänzlich undenkbar, weil die Stückgüter auf der
Weiche einen scharfen Richtungswechsel um 900 ausführen müssen. Dazu ist es notwendig,
die Stückgüter auf der Weiche zu jedem Richtungswechsel anzuhalten und erst dann
die vertikal bewegbaren Rollen anzuheben oder abzusenken.
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Voraussetzung für eine hohe Förderkapazität ist, daß sich die Stückgüter
beim Abzweigen von der geradlinigen Bahn auf bogenförmig verlaufenden Bahnteilen
mit nicht zu kleinem Krümmungsradius bewegen. Auf solchen Bahnteilen sind die Rollen
der Förderbahn zweckmäßig konisch ausgebildet.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es, für eine Förderanlage
mit Rollenbahnen eine automatische Weiche zu schaffen, die eine gegenüber den bisher
bekannten Ausführungen erhöhte Förderkapazität hat und eine dichtere Folge von Stückgütern
mit wechselnden Bestimmungsrichtungen zu bewälti-
gen vermag, wobei eine kontinuierliche
Förderung angestrebt wird.
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Die gestellte Aufgabe ist bei der erfindungsgemäßen Weiche zur Hauptsache
dadurch gelöst, daß jeder einzelnen der bewegbaren Rollen eigene Betätigungsmittel
zugeordnet sind, so daß bei jedem Richtungswechsel der Weiche die beweglichen Rollen
des betreffenden Rollensatzes in der Förderrichtung der Stückgüter eine nach der
anderen ihre Lage ändert.
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Gemäß weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Weiche sind die Betätigungsmittel
der Rollen mit Ausnahme jener der mit den Stückgütern zuerst in Berührung kommenden
Rolle sowohl beim Anheben als auch beim Absenken der Rollen erst durch die Lageänderung
der jeweils vorangehenden Rolle selbsttätig in Betrieb setzbar.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Weiche bringt den Vorteil, daß
der Förderweg fortschreitend geändert werden kann, gegebenenfalls während Stückgüter
über die Weiche laufen. So ist es z. B. möglich, den Wechsel der Weichenstellung
von der geraden Förderbahn zur gebogenen Bahn schon in einem Zeitpunkt zu beginnen,
bei dem ein die gerade Bahn benutzendes Stückgut die Weiche noch nicht ganz verlassen
hat und ein zweites Stückgut, das für die gebogene Bahn bestimmt ist, in die Weiche
einläuft.
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In diesem Fall beginnen sich die Rollen des gebogenen Förderweges
nacheinander in ihre Arbeitslage zu heben, während das erste Stückgut die Weiche
verläßt und das zweite Stückgut auf den bereits angehobenen
Rollen
vorwärts läuft. Somit können die Stückgüter einander in verhältnismäßig kleinem
Abstand kontinuierlich folgen, ohne daß eine Blockierung jedes für einen anderen
Förderweg bestimmten Stückgutes vor dem Eintritt in die Weiche notwendig ist, bis
das vorangehende Stückgut die Weiche vollständig verlassen hat.
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Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine divergierende
Weiche für eine Stückgutförderanlage mit Rollenbahnen; F i g. 2 und 3 zeigen in
größerem Maßstab je einen senkrechten Schnitt nach der Linie II-II bzw. m-m inFig.1;
Fig. 4 ist das Schaltschema einer elektrischen Steuereinrichtung für die automatische
Steuerung der Weiche gemäß an den Stückgütern selbst anzubringenden, codierten Steuerbefehlen.
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Gemäß F i g. 1 weist die dargestellte Weiche eine Anzahl von achsparallel
hintereinander angeordneten zylindrischen Rollen 1 bis 16 auf, die einen geradlinigen
Förderweg für Stückgüter, wie z. B.
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Kisten, Pakete usw., bilden. Die Achsen der Rollen 1 bis 16 sind in
festen Lagern eines Gestelles 17 der Weiche drehbar gelagert und an ihrem einen
Ende je mit einem Kettenrad 18 versehen. Eine endlose Antriebskette 19 läuft über
die Kettenräder 18 sämtlicher Rollen 1 bis 16 und wird durch einen nicht dargestellten
Motor angetrieben.
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Zur Bildung eines abzweigenden, gebogenen Förderweges ist eine Anzahl
von konischen Rollen 20 bis 26 derart in den Zwischenräumen der zylindrischen Rollen
5 bis 12 angeordnet, daß die Achsen der konischen Rollen in bezug auf den Krümmungsmittelpunkt
des gebogenen Förderweges wenigstens annähernd radial ausgerichtet sind. Von der
Spitze der Weiche ausgehend, d. h. von der-Stelle, wo sich der geradlinige und der
gebogene Förderweg zu verzweigen beginnen, sind die Achsen der konischen Rollen
20 bis 26 zunehmend stärker gegenüber den zylindrischen Rollen schräg gestellt.
An die letzte konische Rolle 26 schließt sich eine Anzahl von zusätzlichen zylindrischen
Rollen 27 bis 29 an.
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Im Gegensatz zu den zylindrischen Rollen 1 bis 16 des geradlinigen
Förderweges und der zylindrischen Rollen 27 bis 29 des gebogenen, abgezweigten Förderweges
sind die konischen Rollen 20 bis 26 in wenigstens annähernd vertikaler Richtung
bewegbar angeordnet, so daß sie wahlweise entweder in Arbeitslage angehoben oder
in eine unwirksame Ruhelage abgesenkt werden können. In ihrer angehobenen Arbeitslage
befinden sich die obersten Mantellinien der konischen Rollen 20 bis 26 ein wenig
höher als die obersten Mantellinien der zylindrischen Rollein 5 bis 12. Das Gegenteil
ist der Fall, wenn die konischen Rollen ihre unwirksame Ruhelage einnehmen. Die
Achse einer jeden konischen Rolle ist in vertikal verschiebbar geführten Lagern30
gelagert, die gemäß F i g. 2 auf einer auf- und abwärts beweglichen Armatur 31 abgestützt
sind. Das untere Ende eines vertikalen Schaftes der Armatur 31 ist mittels einer
Lasche 32 mit einem einarmigen Hebel 33 verbunden, der am Gestell 17 der Weiche
schwenkbar gelagert ist und mit dem Anker 34 eines am Gestell 17 befestigten Elektromagnets
DE in Verbindung steht. Der ElektromagnetDE dient als Betätigungs-
mittel -zum Anheben
der zugeordneten Rolle; das Absenken erfolgt durch die Schwerkraft beim Bntregen
des Elektromagnets. Jeder vertikal bewegbaren Rolle ist ein eigener Elektromagnet
DE zugeordnet.
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Diese Elektromagnete sind im Schaltschema nach F i g. 4 mit DE1 bis
DEVrr- bezeichnet; mit Ausnahme des letzten Magnets weisen sie je einen nur im Schaltschema
dargestellten elektrischen Schaltkontakt de bis devi auf, der beim Anziehen des
betreffenden Magnetankers geschlossen wird.
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Die Achsen der vertikal bewegbaren Rollen 20 bis 26 tragen je eine
Keilriemenscheibe 35. Ein endloser Keilriemen 36 läuft über sämtliche Riemenscheiben
35 und wird durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben.
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An der Spitze der Weiche befindet sich eine Blokkiervorrichtung 37,
die zwischen den zwei Rollen 4 und 5 in -vertikaler Richtung beweglich angeordnet
ist. Gemäß Fig. 3 weist die Blockiervorrichtung einen vertikalen Schaft auf, dessen
unteres Ende mit tels einer Lasche 38 mit dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels
39 gekuppelt ist. Dieser Hebel ist am Gestell 17 der Weiche schwenkbar gelagert,
und sein anderer Arm steht mit dem Anker 40 eines am Gestell 17-befestigten ElektromagnetenBL
in Verbindung.
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Die Blockiervorrichtung 37 steht unter dem Einfluß von Federn 41,
die bestrebt sind, die Blockiervorrichtung 37 anzuheben, bis ihre obere Kante in
die Bewegungsbahn der auf den Rollen 1 bis 4 ankommenden Stückgüter hineinragt und
diese an ihrer Weiterbewegung verhindert. Mit Hilfe des Elektromagnets BL kann die
Blockiervorrichtung 37 jedoch nach unten bewegt und aus der Bewegungsbahn der Stückgüter
völlig ausgerückt werden. Dem Magnet BL ist ein durch den Anker 40 betätigbarer
elektrischer Schaltkontakt b1 zugeordnet, der nur im Schema nach F i g. 4 dargestellt
ist.
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Die beschriebene Weiche ist durch die zu fördernden Stückgüter selbst
automatisch steuerbar. Zu diesem Zweck werden die Stückgüter beispielsweise während
des Einpackens der Waren in eine Kiste oder ein Paket mit Etiketten versehen, auf
denen die Steuerbefehle für die Weichen der Rollenbahnen in Form eines Codes enthalten
sind, so daß die Ablesung der Etiketten mit Hilfe von photo elektrischen Einrichtungen
völlig automatisch vor sich gehen kann. Der Code kann z. B. aus vier Informationselementen
»ja/nein« bestehen, die insgesamt sechzehn verschiedene Kombinationen für ebenso
viele Steuerbefehle ermöglichen. Entsprechend den vier Informationselementen sind
vier photo elektrische Abfühleinrichtungen, die je eine Lichtquelle 42 und eine
Photozelle 43, 44, 45 bzw. 46 aufweisen, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß
ein von der Lichtquelle ausgehender Lichtstrahl nur nach Reflexion an der Etikette,
falls das betreffende Informationselement »ja« lautet, auf die Photozelle fällt.
Gemäß dem Schaltschema in F i g. 4 liegen die zum Ablesen der Informationselemente
dienenden Photozellen 43 bis 46 je im Erregerstromkreis eines zugeordneten Relais
F, G, H bzw. I, dessen Kontakte mit f1 und !2 bzw. g1 bis g8 bzw. h1 bis h4 bzw.
i1 bis i bezeichnet sind.
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Damit die Stückgüter für die automatische Ablesung der Steuerbefehle
stets die gleiche, eindeutige Lage einnehmen, sind eine seitliche Führung 48 und
eine Lichtschranke mit einer Lichtquelle 49 und einer Photozelle 50 vorhanden. Die
erwähnte Lichtschranke ist derart angeordnet, daß der Lichtstrahl
jeweils
von dem Stückgut, an welchem der Steuerbefehl abgelesen werden soll, unterbrochen
wird. Die Photozelle 50 liegt im Erregerstromkreis eines Relais A (Fig. 4) mit elektrischen
Kontakten ai bis a3.
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In den beiden verzweigten Förderwegen befindet sich ebenfalls je
eine Lichtschranke. Jene des gebogenen Förderweges weist eine Photozelle 51 auf,
die im Erregerstromkreis eines Relais B (Fig.4) mit elektrischen Kontakten bt und
b2 liegt. Die Lichtschranke im geradlinigen Förderweg weist eine Photozelle 52 auf,
welche im Erregerstromkreis eines Relais C mit elektrischen Kontakten c1 und c2
liegt (Fig. 4). Die Lichtschranke mit der Photozelle 51 ist derart angeordnet, daß
sie von Stückgütern, die auf dem geradlinigen Förderweg laufen, nicht beeinflußt
wird.
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Analog ist die andere Lichtschranke mit der Photozelle 52 derart ausgebildet,
daß sie von Stückgütern, die auf dem gebogenen Förderweg laufen, keine Beeinflussung
erfährt.
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Die elektrische Schaltung zur automatischen Weichensteuerung enthält
außer den bereits erwähnten Organen noch ein Relais E mit elektrischen Kontakteine,
bis e3, ein Relais K mit einem elektrischen Kontakt k, ein Relais S mit elektrischen
Kontakten si und s2, ein Relais W mit elektrischen Kontakten w1 und w2, ein verzögert
arbeitendes Relais U mit Kontakten u1 und n, sowie eine Anzahl von verzögert arbeitenden
Relais M, N, O, P, Q und R mit je einem elektrischen Kontakt m, n, o, p, q bzw.
r. FerS ner ist ein Satz von Handschaltern T1 bis T12 zum wahlweisen Einstellen
des Arbeitsplanes zum Auswerten der Steuerbefehle vorhanden.
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Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschriebenen Weiche ist wie
folgt: In der Ausgangslage und im Ruhezustand sind die konischen Rollen 20 bis 26
gegenüber den zylindrischen Rollen 1 bis 16 und 27 bis 29 abgesenkt, so daß die
Weiche für den Transport von Stückgütern auf dem geradlinigen Förderweg eingestellt
ist. Die Photozellenrelais A, B und C sind erregt, weshalb die Kontakte a2, b,,
c1 und c2 geschlossen und die Kontakte aa, a3 und b2 geöffnet sind. Demzufolge sind
der Magnet BL der Blockiervorrichtung 31 und das Relais U erregt, so daß die Kontakte
ul und b1 geschlossen sind. Die Photozellenrelais F, G, H und 1 sind stromlos, weil
kein Licht auf die zugeordneten Photozellen 43 bis 46 fällt, solange kein Stückgut
in der Stellung zum Ablesen des Steuerbefehls vorhanden ist.
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Wenn ein Stückgut gegen die Spitze der Weiche wandert, wird der Lichtstrahl
zur Photozelle 50 durch das Stückgut unterbrochen, wodurch das Photozellenrelais
A entregt wird und seine Kontakte a1 und a3 geschlossen werden, während der Kontakt
a2 sich öffnet. Das Relais U wird dabei stromlos; aber da es ein verzögertes Relais
ist, bleiben seine Kontakte u1 und u2 noch für eine gewisse Zeitdauer geschlossen
und damit der Stromkreis für das Relais S vorbereitet bzw. jener der Photozellenrelais
F, G, H und I geschlossen.
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Mit Hilfe der Photozellen 43 bis 46 wird der codierte Steuerbefehl
vom Stückgut abgelesen, an dessen Etikette die Lichtstrahlen der Lichtquellen 45
je nach dem vorliegenden Steuerbefehl zu den Photo zellen reflektiert werden oder
nicht. Dabei werden die entsprechenden Photozellenrelais F, G, H und I erregt. Wenn
der abgelesene Code mit dem an den Handschaltern T1 bis Tj2 eingestellten Arbeitsplan
nicht
übereinstimmt, wird das Relais S nicht erregt.
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In diesem Fall bleibt die Weiche in ihrer Ruhelage, und das Stückgut
wird über die zylindrischen Rollen 1 bis 16 auf dem geradlinigen Förderweg transportiert.
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Wenn der Code des abgelesenen Steuerbefehls den gebogenen Förderweg
verlangt und mit dem an den Handschaltern T, bis T,2 eingestellten Arbeitsplan übereinstimmt,
wird das RelaisS erregt. Dadurch wird der Kontakt 8 geschlossen und das Relais E
erregt, das über seinen Kontakt el und den Ruhekontakt k des durch öffnen des Kontaktes
82 stromlos gewordenen Relais K einen Selbsthaltestromkreis schließt. Nachher öffnen
sich die Kontakte u1 und u2 des verzögerten Relais U, wobei das Relais S stromlos
bzw. der Stromkreis der PhotozellenrelaisF, G, H und I unterbrochen wird. Über den
Kontakt e2 wird das Relais W erregt, dessen Kontakt w2 den Magnet DE1 einschaltet.
Letzterer hebt die erste konische Rolle 20 in ihre Arbeitslage, bei welcher ihre
oberste Mantellinie einige Millimeter höher als die obersten Mantellinien der zylindrischen
Rollen 1 bis 16 liegt Dabei wird der Schaltkontakt de1 geschlossen, der das verzögerte
Relais M unter Strom setzt, dessen Kontakt m den Magnet DEII mit Verzögerung einschaltet,
welcher die zweite konische Rolle 21 in ihre Arbeitslage anhebt. Dadurch wird der
Schaltkontakt de11 geschlossen und das verzögerte Relais N erregt, dessen Kontakt
n den Magnet DEIII unter Strom setzt, was das Anheben der dritten konischen Rolle
22 bewirkt. In völlig analoger Weise werden mittels der Relais O, P, Q und R nacheinander
die Elektromaguete DE1y bis DEVII mit Verzögerung erregt und die zugeordneten Rollen
23 bis 26 in die Arbeitslage angehoben. Während dieser Vorgang sich abspielt, beginnt
das Stückgut bereits mit Hilfe der in Arbeitslage gehobenen konischen Rollen den
gebogenen Förderweg zu durchlaufen.
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Wenn das Stückgut aus der Ablesestellung des Steuerbefehls weiterwandert,
bleiben die Relais E, W, M, N, 0, P, Q, R und die Magnete DEI bis DEvil mindestens
bis zur Ablesung des Steuerbefehls des nächstfolgenden Stückgutes erregt.
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Bewegt sich ein weiteres Stückgut gegen die Spitze der Weiche, so
löst die Lichtschranke 49, 50 erneut das Ablesen des Steuerbefehls aus. Lautet dieser
wieder auf den gebogenen Förderweg, so wird das Relais S erregt. Dabei bleibt das
Relais E weiterhin erregt, weil der Ruhekontakt k des Relais K geschlossen bleibt,
dessen Stromkreis durch den Kontakt s2 unterbrochen wurde. Die Weiche ändert daher
ihre Stellung gegenüber vorher nicht.
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Lautet der Steuerbefehl des weiteren Stückgutes hingegen auf geradlinigen
Förderweg, so wird das Relais S bei der Ablesung des Steuerbefehls nicht erregt.
Über mindestens einen der Photozellen-Relaiskontaktef1, gl, h1 und i1 sowie den
nunmehr geschlossenen Kontakt 82 wird das Relais K erregt, dessen Ruhekontakt k
den Selbsthaltestromkreis des Relais E unterbricht, so daß letzteres stromlos wird.
Der sich jetzt öffnende Kontakt e2 unterbricht den Stromkreis des Relais W, dessen
Kontakt w2 seinerseits den Stromfluß durch den Magnet DE1 unterbricht. Demzufolge
senkt sich die erste konische Rolle 20 in ihre unwirksame Lage, wobei der Schaltkontakt
de, geöffnet und damit das Relais M stromlos wird. Sein Kontakt m unterbricht mit
Verzögerung den Stromkreis des Magneten DE11, so daß auch die zweite konische
Rolle
21 in ihre unwirksame Lage gesenkt wird Der dabei sich öffnende Schaltkontakt de11
unterbricht den Stromkreis des Relais N, dessen Kontakt n den Magnet DEIII stromlos
werden läßt, was das Absenken der dritten Rolle 22 zur Folge hat. Die beschriebenen
Vorgänge setzen sich in analoger Weise für die Relais O, P, Q und R sowie für die
Magnete DEIV bis DE,, fort, bis sämtliche vertikal bewegbaren Rollen 20 bis 26 in
ihre unwirksame Lage abgesenkt sind. Das Stückgut wird folglich durch die zylindrischen
Rollen 6 bis 16 auf dem geradlinigen Förderweg transportiert.
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Bei der bisherigen Funktionsbeschreibung wurden die Lichtschranken
mit den Photozellen 51 und 52 der Einfachheit wegen außer acht gelassen. Ihre Wirkungsweise
ist wie folgt: Wenn ein auf dem geradlinigen Förderweg laufendes $tückgut den Lichtstrahl
zur Photozelle 52 unterbricht, wird das zugeordnete Photozellenrelais C entregt
und werden seine Kontakte c, und c2 geöffnet, was zunächst keinen Einfluß hat. Falls
nun an einem unmittelbar nachfolgenden Stückgut nochmals der Steuerbefehl für geradlinigen
Förderweg abgelesen wird, bleibt das RelaisE E entregt und der Magnet BL über die
Kontakte b1 und e3 erregt.
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Lautet der Steuerbefehl eines unmittelbar nachfolgenden Stückgutes
aber auf gebogenen Förderweg, so wird das Relais E erregt und mittels des Kontaktes
e3 der Stromfluß zum Magnet BL unterbrochen. Dadurch wird die Blockiervorrichtung
37 unter dem Einfluß der Federn 41 zwischen den Rollen 4 und 5 hochgeschoben und
das nachfolgende Stückgut durch die Blockiervorrichtung 37 zurückgehalten und am
Weiterlaufen gegen die Spitze der Weiche verhindert. Gleichzeitig unterbricht der
Schaltkontakt b den Stromkreis des Relais S, damit dieses nicht mehr erregt werden
kann. Ferner verhindert der offene Kontakt c2, daß beim Erregen des Relais E der
Stromkreis zum Relais W geschlossen wird, so daß die Richtung der Weiche nicht wechselt.
Dadurch wird gewährleistet, daß das nachfolgende Stückgut weder auf den unrichtigen.
Förderweg gelangt noch das Wecheseln des Förderweges herbeiführt, solange das vorherige
Stückgut sich noch im Wirkungsbereich sowohl der zylindrischen als auch der konischen,
vertikal beweglichen Rollen befindet. Erst wenn das erste Stückgut den Lichtstrahl
wieder zur Photozelle 52 gelangen läßt, wird das Photozellenrelais C erregt, dessen
Kontakt cm den Stromkreis des Magnets BL schließt, wodurch die Blockiervorrichtung
37 aus der Bewegungsbahn des nachfolgenden Stückgutes ausgerückt wird. Zudem ermöglicht
der Kontakt c2 jetzt das Erregen des Relais W, das seinerseits den Richtungswechsel
der Weiche einleitet.
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Analog sind die Vorgänge, wenn sich ein Stückgut auf dem gebogenen
Förderweg befindet und den Lichtstrahl zur Photozelle 51 unterbricht. Dann wird
das Photozellenrelais B entregt, dessen Kontaktes geöffnet und b2 geschlossen werden.
Über den Kontakts, wird ein Haltestromkreis des Relais W geschlossen, damit dieses
keinesfalls entregt werden kann. Wird an einem unmittelbar nachfolgenden Stückgut
nochmals der Steuerbefehl für gebogenen Förderweg abgelesen, so passiert weiter
nichts, und das Stückgut kann dem ersten ungehindert über die Weiche folgen.
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Wenn jedoch an einem unmittelbar nachfolgenden Stückgut der Steuerbefehl
auf geradlinige Förderbahn
lautet, so wird das Relais E entregt und mittels des Kontaktes
e3 der Stromkreis des Magnets BL unterbrochen, so daß die Blockiervorrichtung 37
wirksam wird. Das Relais W bleibt über seinen Haltestromkreis entregt, so daß die
Rollen der Weiche ihre Stellungen nicht ändern können. Der Schaltkontakt b1 unterbricht
ferner den Stromkreis zum Relais S. Erst wenn der Lichtstrahl zur Photozelle 51
durch das erste Stückgut wieder freigegeben wird, bewegt sich die Blockiervorrichtung
37 aus der Bewegungsbahn des nachfolgenden Stückgutes und wird der Haltestromkreis
des Relais W durch den Kontakt b2 unterbrochen, wonach die Weiche in ihre andere
Stellung wechselt.
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Es ist klar, daß die Blockiervorrichtung 37 dann niemals zur Wirkung
kommt, wenn der Abstand zwischen den einander folgenden Stückgütern so groß ist,
daß im Augenblick des Ablesens eines Steuerbefehls von einem Stückgut das voranlaufende
Stückgut die Photozelle 51 oder 52 schon freigegeben hat.
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Der durch die Blockiervorrichtung gewährleistete minimale Zwischenraum
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stückgütern, die verschiedene Förderwege einnehmen
sollen, ist bei der. beschriebenen Weiche verhältnismäßig klein. Für den Fall, daß
keine Richtungsänderung der Weiche zwischen den aufeinanderfolgenden Gütern stattfinden
soll, darf der Zwischenraum zwischen den Gütern noch kleiner sein, und die Blockiervorrichtung
ist nicht wirksam. Mit der neuen Weiche können gewünschtenfalls die Blockiervorrichtung
37 und die Photozellen 51 und 52 weggelassen werden.
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Wenn die Fördergeschwindigkeit der Stückgüter verhältnismäßig groß
ist, können die Relais M bis R ohne besondere Verzögerung ausgebildet sein. Dann
genügt die durch die normale Schaltzeit der Relais M bis R und der MagneteDEI bis
DEVIr verursachte Verzögerung, um die Bewegung der Rollen 20 bis 26 nacheinander
herbeizuführen.
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Bei nicht dargestellten Ausführungsvarianten der Weiche können an
Stelle der lichtelektrischen Einrichtungen andere Fühleinrichtungen vorhanden sein,
die beispielsweise rein mechanisch arbeiten.
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Die Betätigungsmittel zum Anheben und Absenken der vertikal bewegbaren
Rollen 20 bis 26 und der Blockiervorrichtung 37 können anstatt elektromagnetisch
auch pneumatisch, hydraulisch oder auf irgendeine andere Weise wirken. Zum Senken
der Rollen können gegebenenfalls Federn vorhanden sein.
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Es ist selbstverständlich möglich, die Weiche so auszubilden, daß
die Achsen der konischen Rollen 20 bis 26 fest gelagert und dafür jene der zylindrischen
Rollen 5 bis 12 vertikal bewegbar sind. Ferner ist es denkbar, daß die miteinander
abwechselnden Rollen beider verzweigten Förderwege in vertikaler Richtung bewegbar
sind und jeweils entgegengesetzt betätigt werden, so daß die Rollen des einen Förderweges
angehoben und die anderen zugleich abgesenkt werden, wobei die Bewegung der Rollen
wiederum nacheinander von der Spitze der Weiche fortschreitend erfolgt.
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An Stelle eines geradlinigen und eines gebogenen Förderweges können
auch zwei nach verschiedenen Seiten gebogene Förderwege vorhanden sein.
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Auch ist es möglich, die Weiche mit einem geradlinigen, einem nach
links gebogenen und einem nach rechts gebogenen Förderweg zu versehen. In diesem
Fall sind an der Verzweigungsstelle drei Sätze von
Förderrollen
vorhanden, wobei zwei der Rollensätze in vertikaler Richtung bewegbar sind, um wahlweise
in Arbeitslage angehoben oder in eine unwirksame Lage abgesenkt werden zu können.
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Die Anzahl der vertikal bewegbaren Rollen kann von Fall zu Fall verschieden
sein, je nach dem Krümmungsradius des einen Förderweges und nach dem Gewicht und
den Dimensionen der zu fördernden Stückgüter.
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Im Gegensatz zum beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die Weiche
auch für konvergierende Förderwege ausgebildet sein. In diesem Fall sind in jedem
der verzweigten Förderwege eine Blockiervorrichtung und Mittel zum automatischen
Ablesen der Steuerbefehle von den Stückgütern vorhanden. Die etwa vertikal bewegbaren
Rollen werden dann von der gegabelten Einlaufseite der Weiche ausgehend nacheinander
angehoben oder abgesenkt.
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Der Hauptvorteil der beschriebenen Weiche ist, daß die zu fördernden
Stückgüter verhältnismäßig rasch aufeinanderfolgen und mit verhältnismäßig großer
Geschwindigkeit laufen können. Da die etwa vertikal bewegbaren Rollen ihre Lage
beim Wechseln des Förderweges nacheinander ändern, vollzieht sich das Umstellen
der Weiche ohne Hast und mit großer Sicherheit. Es ist ohne weiteres möglich, die
Weiche für den Transport von verhältnismäßig schweren Stückgütern mit beispielsweise
50 kg Gewicht zu bauen, die sich mit einer Frequenz von 90Stück pro Minute folgen.
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Patentansprüche: 1. Automatische Weiche für eine Förderanlage mit
Rollenbahnen zur stetigen Förderung und Sortierung von Stückgütern, bei welcher
Weiche für jeden der verzweigten Förderwege ein eigener Rollensatz vorhanden ist
und die Rollen mindestens eines der Rollensätze durch eine wenigstens annähernd
vertikale Bewegung in bezug auf die Rollen der anderen Rollensätze wahlweise in
Arbeitslage anhebbar oder in eine unwirksame Ruhelage absenkbar sind, dadurch gekennz
e i c h n e t, daß jeder einzelnen der bewegbaren Rollen (20 bis 26) eigene Betätigungsmittel
(DE, 31 bis 34) zugeordnet sind, so daß bei jedem Richtungswechsel der Weiche die
beweglichen Rollen des betreffenden Rollensatzes in der Förderrichtung der Stückgüter
eine nach der anderen ihre Lage ändern.