DE1215366B - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen acetylierten Polyoxymethylenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen acetylierten PolyoxymethylenenInfo
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- C08G2/30—Chemical modification by after-treatment
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c -18
Nummer: 1215 366
Aktenzeichen: F 40231IV d/39 c
Anmeldetag: 15. Juli 1963
Auslegetag: 28. April 1966
Die durch Polymerisation von monomerem Formaldehyd oder Trioxan hergestellten normalen hochmolekularen
Polyoxymethylene enthalten endständige Hydroxylgruppen in der linearen Polymerkette. Durch
thermische oder chemische Einwirkung werden die hochmolekularen Polyoxymethylene von diesem Ende
der Polymerkette her weitgehend abgebaut. Es ist daher notwendig, durch Blockierung der Hydroxylgruppen
die hochmolekularen Polyoxymethylene zu stabilisieren. Es ist bereits bekannt, die Hydroxylgruppen
an den Kettenenden zu verestern, insbesondere zu acetylieren, um die thermische Stabilität der
hochmolekularen Polyoxymethylene zu verbessern, ohne hierbei die guten physikalischen Eigenschaften
dieser Polymeren negativ zu beeinflussen. Die Acetylierung wird bei einem beträchtlichen Überschuß an
Essigsäureanhydrid durchgeführt, um ein flüssiges Reaktionsmedium zu erhalten. Es sind eine ganze
Reihe von Acetylierungskatalysatoren bekannt, um eine vollständige Acetylierung und eine Reaktionsbeschleunigung zu erreichen. Zumeist wird die Acetylierung
der hochmolekularen Polyoxymethylene bei Temperaturen zwischen 100 und 1500C durchgeführt,
vorzugsweise unter der Rückfluß-Siedetemperatur des Essigsäureanhydrids (139° C).
Es hat sich jedoch gezeigt, daß je nach verwendetem Katalysator mehr oder weniger Verfärbungen und
ein thermischer Abbau bei der Acetylierung der hochmolekularen Polyoxymethylene eintritt. Auch
bei der Acetylierung mit Essigsäureanhydrid ohne Katalysatoren läßt die Thermostabilität der erhaltenen
Polyoxymethylene zu wünschen übrig. Es wurde daher schon gemäß einem älteren Vorschlag des
Erfinders darauf hingewiesen, die Acetylierung hochmolekularer Polyoxymethylene unter extraaktiven
Bedingungen durchzuführen. Hierbei wird die Acetylierung gegebenenfalls in Gegenwart von Acetylierungskatalysatoren
mit Essigsäureanhydrid derart durchgeführt, daß die kontinuierlich abgezogene
Essigsäureanhydridmenge durch Zuführung der entsprechenden Menge an frischem Essigsäureanhydrid,
gegebenenfalls unter Zusatz von Acetylierungskatalysatoren, ersetzt wird.
Ferner ist aus der deutschen Auslegeschrift 1133 552
ein Verfahren zur Acetylierung von Polyoxymethylenen bekannt, bei dem man das Polyoxymethylen
zunächst mit einem Carbonsäureanhydrid befeuchtet und dann das befeuchtete Material dem Dampf
eines Carbonsäureanhydrids aussetzt.
Es wurde nun gefunden, daß man hochmolekulare acetylierte Polyoxymethylene durch Acetylierung von
endständige Hydroxylgruppen tragenden Polyoxy-
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen
acetylierten Polyoxymethylenen
acetylierten Polyoxymethylenen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder; benannt:
Kurt Klinkmann, Monheim;
Dr. Karl-Ludwig Schmidt, Opladen; .
Dr. Kuno Wagner, Leverkusen
methylenen mit Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Acetylierungskatalysatoren bei Temperaturen
ao zwischen 110 und 200° C herstellen kann, indem man
aus Polyoxymethylenen mit endständigen Hydroxylgruppen, die mit Essigsäureanhydrid bei Temperaturen
von 50 bis HO0C in Abwesenheit von Acetylierungskatalysatoren
behandelt worden sind, vor der Acetylierung das bei- der Vorbehandlung verwendete
Essigsäureanhydrid abtrennt.
Die Vorbehandlung kann man so durchführen, daß man das Polyoxymethylen in Essigsäureanhydrid
erwärmt, nach einer gewissen Zeit absaugt, mit einem tiefsiedenden Lösungsmittel wie Aceton wäscht,
trocknet und dann zur eigentlichen Acetylierung einsetzt. Oder aber man erwärmt in Essigsäureanhydrid,
saugt, ab, wäscht mit Essigsäureanhydrid nach und setzt den essigsäureanhydridfeuchten Nutsch-
35" kuchen in die Acetylierung ein. Die Temperatur bei
der Vorbehandlung ist von ausschlaggebender Bedeutung und, beträgt 50 bis 110°C,.bevorzugt 60 bis
9O0C. Die Dauer der Vorbehandlung wird je nach
eingesetzter Menge des Polyoxymethylene zwischen 10 Minuten und 3 Stunden gewählt, die bevorzugte
Dauer liegt bei 30 bis 90 Minuten. Die Menge des eingesetzten Essigsäureanhydrids wählt man zweckmäßigerweise
so, daß eine gut rührbare Suspension entsteht.
Die eigentliche Acetylierung kann man dann in bekannter Weise bei Temperaturen von 110 bis 200° C
durchführen, z. B. durch 1- bis 15stündiges Erhitzen einer 10%igen Suspension des Polyoxymethylene in
Essigsäureanhydrid auf Siedetemperatur unter Zusatz von Natriumacetat als Katalysator. In jedem Fall
erhält man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Produkte, die eine bessere Thermostabilität aufweisen
609 560/524
3 4
als diejenigen, die ohne Vorbehandlung acetyliert bei 150°C, beträgt 1,307. Thennostabilität bei 222°C:
wurden. Die Thermostabilität wurde folgendermaßen Rest nach 2 Stunden: 96,6%.
bestimmt: Dieses Produkt ergab nach der Verformung bei
Die Probe wurde unter einer N2-Atmosphäre von 2220C einen reinweißen Formkörper.
500Torr auf 2220C erwärmt.und der Gewichts- 5 Zum Nachweis unerwarteter technischer Vorteile
verlust nach 2 Stunden bestimmt. - wurde das gleiche hochmolekulare Polyoxymethylen
^ . . , „ ohne die Vorbehandlung in bekannter Weise direkt
Beispiel! acetyliert.
100 g eines hochmolekularen Polyoxymethylene, Acetylierungsausbeute 81,6 °/0
das mit Hilfe des Zinn(II)-salzes der 2-Äthylcapron- io Intrinsicviskosität 1,437
säure als Katalysator hergestellt wurde, werden in Thermostabilität bei 222° C
11 Essigsäureanhydrid (99,5%ig) aufgeschlämmt und Rest nach 2 Stunden 79,5%
unter kräftigem Rühren 1 Stunde auf 8O0C erwärmt. Dieses Produkt ergab nach der Verformung bei
Danach wird das Polyoxymethylen abgesaugt, mit 222° C einen gelbbraunen bis braunen Formkörper.
Aceton gewaschen und getrocknet. Man erhält 88,8 g 15 . . T
des vorbehandeln Materials. Dieses wird nunmehr Beispiel I
in 11 frischem Essigsäureanhydrid suspendiert, 0,8 g Jeweils 100 g eines mit Hilfe des Zinn(II)-salzes
Natriumacetat zugegeben und 15 Stunden auf 140°C der 2-Äthylcapronsäure polymerisieren hochmoleku-
erhitzt. laren Polyoxymethylene wurden jeweils einer lstün-
Danach wird abgesaugt, zweimal mit Aceton, 20 digen Vorbehandlung, wie im· Beispiel 1 beschrieben,
dann 20 Minuten mit 40° C warmem Wasser und unterworfen, wobei die Temperatur zwischen 50 und
schließlich wieder mit Aceton gewaschen und im HO0C variiert wurde. Anschließend wurden alle
Vakuum bei 400C getrocknet. Die Ausbeute beträgt Proben der Acetylierung, wie im Beispiel 1 beschrie-
81,3 g = 81,3% Gesamtausbeute. ben, unterworfen. Die Ergebnisse in bezug auf Aus-
Die Intrinsicviskosität des Produktes, gemessen 25 beute und Thermostabilität sind in der folgenden
in 0,5gewichtsprozentiger ' Lösung in Butyrolacton Tabelle zusammengefaßt:
Temperatur bei der | Ausbeute bei der | Gesamtausbeute | Thermostabilität' | Intrinsic |
Vorbehandlung | Vorbehandlung | nach der Acetylierung | oei zzz iv (Rest nach 2 Stunden) |
viskosität |
50° C | 97,5% | 86,3% | . 81,4% | 1,103 |
60°C | 96,8% | 88,3% | 90,8% ; | 1,074 |
70°C | 92,7% | . 83,1% | 94,1% | - 1,042 |
80°C | 94,7% | 86,8% | 90,7% . | 1,090 |
90°C ' | 91,2% | 82,7% | 91,8% | 1,083 |
100°C | 87,8% | 81,7% | : 91,8 «/ο | 1,032 |
HO0C | 82,7% ' | 78,2% | 94,6% | 0,982 |
Das gleiche Polyoxymethylen einer Acetylierung ohne Vorbehandlung unterworfen, ergab folgende Werte:
Acetylierungsausbeute 86 %
Thermostabilität bei 222°G
Rest nach 2 Stunden 79% . 45
Intrinsicviskosität 1,046
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von hochmoleku-. laren acetylierten Polyoxymethylene^ durch Acety- 50 lierung von endständige Hydroxylgruppen tragenden Polyoxymethylenen mit Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Acetylierungskatalysatorenbei Temperaturen zwischen HO und 2000C, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Polyoxymethylenen mit endständigen Hydroxylgruppen, die mit Essigsäureanhydrid bei Temperaturen von 50 bis 1100C in Abwesenheit von Acetylierungskatalysatoren behandelt worden sind, vor der Acetylierung das.bei der Vorbehandlung verwendete Essigsäureanhydrid abtrennt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1133 552;
britische Patentschrift Nr. 770 717.609 560/524 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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CH774864A CH431990A (de) | 1963-07-15 | 1964-06-15 | Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen, acetylierten Polyoxymethylenen oder deren Copolymerisaten |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1215366B true DE1215366B (de) | 1966-04-28 |
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Family Applications (1)
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NL (1) | NL6407967A (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB770717A (en) * | 1954-04-16 | 1957-03-20 | Du Pont | Esterified formaldehyde polymers and methods of preparing them |
DE1133552B (de) * | 1959-03-09 | 1962-07-19 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von veresterten Polyoxymethylenen |
-
1963
- 1963-07-15 DE DEF40231A patent/DE1215366B/de active Pending
-
1964
- 1964-06-15 CH CH774864A patent/CH431990A/de unknown
- 1964-06-19 AT AT526164A patent/AT242369B/de active
- 1964-06-29 GB GB2677764A patent/GB1004899A/en not_active Expired
- 1964-07-08 BE BE650231D patent/BE650231A/xx unknown
- 1964-07-13 NL NL6407967A patent/NL6407967A/xx unknown
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB770717A (en) * | 1954-04-16 | 1957-03-20 | Du Pont | Esterified formaldehyde polymers and methods of preparing them |
DE1133552B (de) * | 1959-03-09 | 1962-07-19 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von veresterten Polyoxymethylenen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE650231A (de) | 1964-11-03 |
AT242369B (de) | 1965-09-10 |
NL6407967A (de) | 1965-01-18 |
CH431990A (de) | 1967-03-15 |
GB1004899A (en) | 1965-09-15 |
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