DE1214816B - Verfahren zur Herstellung von Sulfamidmonoazofarbstoffen und deren Metallkomplexverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfamidmonoazofarbstoffen und deren Metallkomplexverbindungen

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DE1214816B
DE1214816B DES71754A DES0071754A DE1214816B DE 1214816 B DE1214816 B DE 1214816B DE S71754 A DES71754 A DE S71754A DE S0071754 A DES0071754 A DE S0071754A DE 1214816 B DE1214816 B DE 1214816B
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monoazo
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DES71754A
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Herbert Ziegler
Andre Brulard
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CARBOCHIMIQUE SA
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CARBOCHIMIQUE SA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C09b
Deutsche Kl.: 22a-2
1 214 816
S71754IVc/22a
20. Dezember 1960
21. April 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfamidomonoazofarbstoffen sowie von deren Chrom- und Kobaltkomplexen.
Es ist bekannt, daß Metallkomplexe von Monoazofarbstoffen, die keine löslichmachenden sauren Gruppen enthalten und bei denen 1 Metallatom mit 2 Azofarbstoffmolekülen verbunden ist, natürliche und synthetische Polyamidfasern aus neutralem Farbbad in licht- und waschechten Farbtönen anfärben. Diese Farbstoffe sind jedoch häufig in Wasser ungenügend löslich oder egalisieren schwer, überhaupt aus saurem Farbbad (vgl. Journal of the Society of Dyers and Colourists, 71 [1955], S. 705 bis 724, und Melliand Textilberichte, 38, S. 1323 [1957]).
Es wurde nun gefunden, daß man neuartige sulfonsäure- und carbonsäuregruppenfreie Sulfamidazofarbstoffe der allgemeinen Formel
OH
OH
R-N = N-R'
(I)
SO2 — N
/Alkyl
^C2H4-CN
Verfahren zur Herstellung von
Sulfamidmonoazofarbstoffen und deren
Metallkomplexverbindungen
Anmelder:
Socie"te Carbochimique Societe Anonyme, Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. W. Meissner und Dipl.-Ing. H. Tischer, Patentanwälte, Berlin 33, Herbertstr. 22
Als Erfinder benannt:
Herbert Ziegler, Brüssel;
Andre Brulard, Saint-Ghislain (Belgien)
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 22. Dezember 1959 (464 848)
und deren Metallkomplexverbindungen erhält, wenn kann entweder das Acrylnitril auf ein Monoalkylamin
man ein Diazoniumsalz des 2-Aminophenols (R), 30 und das erhaltene Alkyl-(/S-cyanäthyl)-amin,
das in 4- oder 5-Stellung eine tertiäre Sulfamid-
funktion der allgemeinen Formel NH(Alky1)C2H4 — CN,
-SO2-N:;
- Alkyl C2H4 — CN
(Π)
trägt, mit einer hydroxylhaltigen Kupplungskomponente (R') in o-Stellung zur Hydroxylgruppe kuppelt und gegebenenfalls chrom- oder kobaltabgebende Substanzen in einem solchen Mengenverhältnis auf sulfonsäure- und carbonsäuregruppenfreie ο,ο'-Dihydroxymonoazofarbstoffe, von denen mindestens einer der obigen Formel I entspricht, einwirken läßt, daß Farbstoffkomplexe entstehen, in denen 1 Metallatom an 2 Monoazofarbstoffmoleküle gebunden ist. Die Verbindungen mit den oben beschriebenen Sulfamidgruppen können gemäß der Erfindung hergestellt werden, indem man ein Sulfochlorid, ein Monoalkylamin und Acrylnitril miteinander reagieren läßt. Die Reihenfolge, in der diese Verfahrensschritte durchgeführt werden, kann verändert werden. Man auf ein Sulfochlorid einwirken oder ein Sulfochlorid mit einem Monoalkylamin und das erhaltene Monoalkylsulfamid entweder sofort oder aber zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Acrylnitril kondensieren lassen. Es wurde festgestellt, daß sich diese letztere Kondensation außerordentlich leicht und mit ausgezeichneter Ausbeute durchführen läßt, und zwar nach bekannten Verfahren in Wasser in Gegenwart von Ätznatron oder Pyridin, vorzugsweise bei einer Temperatur über 350C.
Die metallhaltigen Farbstoffe" der vorliegenden Erfindung, die sowohl natürliche Polypeptidfasern, wie Wolle, Seide und Leder, als auch synthetische Polyamidfasern, z. B. der Typen 6,6; 6 und 11, aus neutralem oder schwach saurem Bad färben, zeichnen sich durch hervorragende Eigenschaften aus. Gegenüber den z. B. nach den Verfahren der Patentschriften 951 750, 959 042 und 1 083 959 erhältlichen ähnlichen metallhaltigen Dialkylsulfamidazofarbstof-
609 559/376
3 4
fen, die den CN-Rest nicht enthalten, besitzen sie von 6,9 Teilen Natriumnitrit. Die Diazoniumsalz-
auf Grund der tertiären Sulfamidgruppe lösung wird zu einer Lösung aus 18,4 Teilen 1-Phenyl-
<jn -ντ/Αΐννη r Vf rw 3-methylpyrazolon-(5) in 300 Teilen Wasser und
SU2INl1AiKyI; ^n4 <-jn · 31 Teüen Natriumcarbonat gegeben. Wenn die Umeine hohe Affinität für die genannten Fasern und 5 setzung beendet ist, salzt man auf 5% des Volumens gleichzeitig den hydrophilen Charakter, der für die aus und filtriert den Farbstoff. In trockenem Zustand Färberei erwünscht ist. Diese beiden Tatsachen erhält man ein orangefarbenes Pulver,
führen einerseits zu einer sehr guten Löslichkeit Um den Farbstoff in den Chromkomplex überwährend des Färbens und zu einer vollkommen zuführen, verfährt man gemäß der im Beispiel 1 gleichmäßigen Farbaufnahme und andererseits zu io beschriebenen Methode. Der chromhaltige Farbstoff bemerkenswerten Naßechtheiten, Eigenschaften, die entsteht als rotes, in Wasser gut lösliches Pulver. Er im allgemeinen nur sehr schwer zu verbinden sind. färbt die Polypeptidfasern, und zwar besonders Darüber hinaus besitzen sie eine ausgezeichnete Wolle, aus neutralem oder schwach saurem Bad mit Lichtechtheit. roter Farbtönung von außerordentlicher Beständig-
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. 15 keit gegenüber Licht und Feuchtigkeit an.
Wenn nicht anders angegeben, sind Teile Gewichts- Das bei der Herstellung des Azofarbstoffe verteile, und die Temperaturen sind in Grad Celsius wendete Amin schmilzt bei 115°. Man erhält es angegeben. durch Kondensation von Benzoxazolonsulfochlo-Beispiel 1 rid-(6) mit Methylcyanäthylamin und anschließende
20 Hydrolyse des Oxazolonringes.
Man löst 25,5 Teile 4-[N-Methyl-N-(j8-cyanäthyl)-
sulfamido]-2-aminophenol in 200Teilen Wasser und Beispiel 3
34 Teilen Salzsäure von 19° Be. Man kühlt auf
0° ab und diazotiert mit einer Lösung von 6,9 Teilen Man diazotiert 25,5 Teile 4-[N-MethyI-N-(/J-cyan-Natriumnitrit. Die Suspension des Diazoniümsalzes 25 äthyl)-sulfamido]-2-aminophenol gemäß der Bewird zu einer Lösung aus 18,4 Teilen 1-Phenyl- Schreibung im Beispiel 1 und setzt das Diazonium-3-methyl-pyrazolon-(5) in 300 Teilen Wasser und salz mit 15 Teilen /S-Naphthol in Lösung mit 500 31 Teilen Natriumcarbonat gegeben. Wenn die Um- Teilen Wasser, 39 Teilen Ätznatronlauge von 36° Be setzung beendet ist, salzt man auf 5°/o des Volumens und 12 Teilen Natriumcarbonat um. Der so hergeaus und filtriert den Farbstoff. In trockenem Zustand 30 stellte Azofarbstoff wird abfiltriert. In trockenem hat er das Aussehen eines rötlichbraunen Pulvers. Zustand hat der Farbstoff das Aussehen eines dunkel-
Der Monoazofarbstoff wird in 120 Teilen Form- braunen Pulvers.
amid, das 10 Teile Chromformiat (Molekulargewicht Der Monoazofarbstoff wird mit 3000 Teilen Wasser
187) enthält, gelöst. Die Mischung wird 1 Stunde auf und 20 Teilen kristallinem Natriumacetat angeteigt.
120° erhitzt. Nach der Abkühlung auf etwa 95° 35 Man fügt 15 Teile kristallines Kobaltsulfat in
fügt man langsam 500 Teile heißes Wasser hinzu 100 Teilen Wasser hinzu und bringt das Ganze
und läßt die Mischung auf Raumtemperatur ab- 1 Stunde zum Sieden. Der Kobaltkomplex wird in
kühlen, bevor sie filtriert wird. Der Filterkuchen der Kälte durch Filtrieren abgetrennt. In trockenem
wird mit 250 Teilen Wasser und 2 Teilen Ätznatron Zustand hat der Farbstoff das Aussehen eines
15 Minuten bis zum Sieden erhitzt. Nach der Ab- 40 dunkelvioletten Pulvers, das in heißem Wasser leicht
.kühlung salzt man auf 5% des Volumens aus und löslich ist und aus neutralem oder schwach saurem
filtriert. In trockenem Zustand bildet der Farbstoff Bad natürliche und synthetische Polypeptidfasern in
ein dunkelrotes, in Wasser lösliches Pulver, das die bordoroten Tönen von ausgezeichneten Licht- und
Polypeptidfasern, und zwar vorzugsweise Wolle, aus Waschechtheiten färbt,
einem neutralen oder schwach sauren Bad mit 45
orangefarbener Tönung anfärbt, die ausgezeichnet Beispiel 4
licht- und waschecht ist.
Farbstoffe ähnlicher Töne erhält man, wenn man Die gleichzeitige Umsetzung der äquimolekularen
das 4-[N-Methyl-(/3-cyanäthyl)-sulfamido]-2-amino- Mischung der in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen
phenol durch 4-[N-Äthyl-N-(/3-cyanäthyl)-sulfamido]- 50 Monoazofarbstoffe zu einem Chromkomplex des
2-aminophenol oder 4-[N-Butyl-N-(j3-cyanäthyl)-sulf- Typs 1 : 2 nach dem im Beispiel 1 beschriebenen
amido]-2-aminophenol ersetzt. Verfahren ergibt einen Farbstoff vom Aussehen
Die bei der Herstellung der Azofarbstoffe ver- eines schwarzen Pulvers, der in heißem Wasser gut wendeten Amine erhält man nach bekannten Ver- löslich ist und Wolle, Naturseide, Nylon usw. aus fahren durch Kondensation von 3-Nitro-4-chlor- 55 neutralem oder schwach saurem Bad in sehr echten benzol sulfochlorid mit Monomethylamin, Mono- rötlichbraunen Tönen färbt,
äthylamin oder Monobutylamin, nachfolgende Hydrolyse des Chlors, Kondensation mit Acrylnitril Beispiel 5
und anschließende Reduktion der Nitrogruppe zur
Aminogruppe. Die Amine haben folgende Schmelz- 60 41,1 Teile des Monoazofarbstoffe vom Beispiel 3
punkte: Methylderivat 154°, Äthylderivat 154°, und 36,6 Teile des Farbstoffs, den man durch Kupp-
(n)-Butylderivat 64°. lung von 5-Nitro-2-aminophenol mit 1-Acetylamino-
Tj · 12 7-naphthol erhält, werden in 4000 Teilen Wasser
1 P mit 27 Teilen Ätznatron gelöst und mit einer Natrium-
Man löst 25,5 Teile 5-[N-Methyl-N-(/3-cyanäthyl)- 65 chromsalicylatlösung, die einer Menge von 5,7 Teilen
sulfamido]-2-aminophenol in 1000 Teilen Wasser Chrom entspricht, 10 Stunden am Rückfluß erhitzt, und 34 Teilen Salzsäure von 19° Be. Man kühlt Man salzt auf 15°/o des Volumens aus und filtriert, auf 5 bis 10° ab und diazotiert mit einer Lösung Getrocknet und gemahlen hat der Farbstoff das Aus-
sehen eines schwarzen Pulvers, das in Wasser leicht löslich ist und Polypeptidfasern in sehr licht- und waschechten schwarzen Tönen färbt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Sulfamidmonoazofarbstoffen und deren Metallkomplexverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Derivat (R) des diazotierten 2-Aminophenols, das in 4- oder 5-Stellung eine tertiäre Sulfamidgruppe der allgemeinen Formel
    — SO2 — N
    /Alkyl
    ^C2H4-CN
    (Π)
    trägt, mit einer hydroxylhaltigen Kupplungskomponente (R') in o-Stellung zur Hydroxylgruppe zu sulfonsäure- und carbonsäuregruppenfreien Sulfamidmonoazofarbstoffen der allgemeinen Formel
    R-N = N-R'
    SO2 — N
    / Alkyl
    ■ C2H4 — CN
    kuppelt und gegebenenfalls chrom- oder kobaltabgebende Substanzen in einem solchen Mengenverhältnis auf sulfonsäure- und carbonsäuregruppenfreie ο,ο'-Dihydroxymonoazofarbstoffe, von denen mindestens einer der obigen Formel (I) entspricht, einwirken läßt, daß Farbstoffkomplexe entstehen, in denen 1 Metallatom an 2 Monoazofarbstoffmoleküle gebunden ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschrift Nr. 955 883.
    Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel ausgelegt worden.
DES71754A 1959-12-22 1960-12-20 Verfahren zur Herstellung von Sulfamidmonoazofarbstoffen und deren Metallkomplexverbindungen Pending DE1214816B (de)

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