-
Entwässerungsvorrichtung für Langsiebpapiermaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Entwässerungsvorrichtung für Langsiebpapiermaschinen mit zwischen
der Brustwalze und den Saugkästen angeordneten Abstreifern, die, ausgehend von einer
vorderen, spitzwinkeligen Leitkante, einen ebenen, mit dem Maschinensieb in Berührung
stehenden Teil aufweisen, welcher in einen geradlinig abfallenden Teil übergeht.
-
Bei Langsiebpapiermaschinen wird bekanntlich eine Fasersuspension
auf das Sieb gegeben. Ein größerer Teil des Suspensionswassers wird durch das Sieb
entfernt, wobei die Fasern auf dem Sieb in Form eines zusammenhängenden verfilzten
Faservlieses verbleiben. Die Entwässerung erfolgt grundsätzlich in der Nachbarschaft
von bestimmten, das Sieb tragenden Mitteln wie den Brustwalzen, Siebtischen, Registerwalzen,
Saugkästen usw.
-
Bei der Papierherstellung auf solchen Maschinen treten aber verschiedene
Probleme auf. Eines besteht darin, die Entwässerung des Stoffes ohne wesentliehe
Entfernung von feinen Fasern, Füllstoffen od. dgl. durchzuführen. Ein zweites Problem
liegt darin, daß Aufwürfe erfolgen können, d. h., daß während des Laufes des Stoffes
über die Siebpartie Aufspritzungen oder Aufwurfsäulen entstehen. Solche Aufwürfe
treten besonders bei steigender Maschinengeschwindigkeit auf. Diese Erscheinung
beruht im wesentlichen auf dem Sog als Folge der Entwässerung an oder in der Nähe
von gewissen, das Sieb tragenden Mitteln. Solche Aufwürfe treten somit in den Bereichen
auf, die unmittelbar der Berührung einer Registerwalze mit dem Sieb und insbesondere
von sich unmittelbar der Brustwalze anschließenden Registerwalzen folgen. Diese
Aufwürfe sind natürlich für die Bahnbildung nachteilig, weil hierdurch die Gleichmäßigkeit
der Faserverteilung über das Sieb gestört wird, so daß sich ein Vlies von minderwertiger
Qualität ergibt. Zusätzlich verringert auch ein Aufwerfen des sich bildenden Faservlieses
das Zurückhalten des Feingutes.
-
Typisch für moderne Schnelläufer ist, daß die Brustwalze, die Registerwalzen,
die Saugkästen und die Gautschwalze eine Gesamtmaschinenlänge in der Arbeitsrichtung
von etwa 10 bis 16 m einnehmen. Mehr als die Hälfte dieser Entfernung entfällt auf
die Registerwalzen.
-
Die Verwendung von Registerwalzen ergibt nun verschiedene Nachteile.
Einmal ist es bei breiten Maschinen und bei modernen Schnelläufern schwierig, die
Registerwalzen, ohne daß sie einen übermäßigen Durchmesser erhalten, derart auszubilden,
daß sie sowohl mechanisch genügend stark zum Aushalten von Biegungen und weiterhin
auch dynamisch für den Umlauf aufgewuchtet sind. Weiterhin erzeugt die Saugwirkung
bei jeder Registerwalze schädliche Störungen der vorerwähnten Art, welche nachteilig
für die Papierqualität sind. Aufwerfungen werden bei steigender Maschinengeschwindigkeit
merkbarer und steigend ausgeprägter.
-
Solche Störungen können auch weiterhin noch durch das Mitführen von
einer Walze zur folgenden Walze verstärkt werden, indem das Wasser an der Unterseite
des Siebes wieder zurückgedrückt wird. Diese Nachteile wurden durch Verwendung von
Abstreifern zwischen den Registerwalzen zur Ablenkung des Wassers von dem Sieb und
auch durch Verwendung von mit Spiralen oder Rillen versehenen Registerwalzen verringert,
wobei diese Walzen jedoch eine geringere Wirksamkeit und dementsprechend eine geringer
ausgeprägte Entwässerungswirkung aufweisen. Es ist auch bekannt, an Stelle von Registerwalzen
Abstreifergruppen zu verwenden. Diese Abstreifergruppen weisen jedoch insgesamt
keine größere Entwässerungswirkung als die Registerwalzen auf. Zusätzlich erfordert
die Verwendung von Entwässerungsmitteln von geringerer Wirksamkeit, wie solchen
gerillten Registerwalzen, die Verwendung von längeren Siebpartien.
-
Es wurde auch vorgeschlagen, einen als Träger für das obere Trum des
darüberlaufenden Siebes
dienenden und quer zu dessen Laufrichtung
sich erstreckenden Abstreifer, der, ausgehend vqu einer vorderen, spitzwinkeligen
Leitkante, einen ebenen mit dem Maschinensieb in Berührung stehenden Teil aufweist,
welcher in einen geradlinig abfallenden Teil übergeht, in der Weise auszubilden,
daß der geradlinig abfallende Teil mit dem Sieb. einen Winkel von nicht mehr als
5°, gemessen bei Maschinenstillstand, bildet.
-
Die Erfindung betrifft nun die Ausbildung der Entwässerungsvorrichtung
einer Langsiebpapiermaschine unter Vermeidung von Störungen der Blattbildung mit
erhöhter Wirksamkeit, zur entsprechenden Verringerung der Arbeitslänge oder zur
Verwendung von höheren Arbeitsgeschwindigkeiten und auch Stoffkonzentrationen.
-
Zu diesem Zweck wird eine solche Entwässerungsvorrichtung mit zwischen
der Brustwalze und den Saugkästen angeordneten Abstreifern, die, ausgehend von einer
vorderen, spitzwinkeligen Leitkante, einen ebenen, mit dem Maschinensieb in Berührung
stehenden Teil aufweisen, welcher in einem geradlinig abfallenden Teil übergeht,
in der Weise ausgebildet, daß der Winkel den der abfallende Teil jedes Abstreifers
oder einer Gruppe von Abstreifern mit dem Sieb bildet - bei Maschinenstillstand
gemessen -, von der Brustwalze na stufe nweise bis zu einem Höchswert ansteigt,
der in einem Bereich unterhalb 5° liegt.
-
Ausführungsformen zur Steigerung der Wirkung beziehen sich auf die
Verkürzungen des abfallenden Teiles, die Vergrößerung des spitzen Winkels a11 der
Leitkante und die Verkürzung der Länge des ebenen, mit dem Sieb in Berührung stehenden
Teiles eines Abstreifers oder einer Gruppe von Abstreifern, wobei die Veränderung
dieser Größen, ebenfalls von der Brustwalze an gesehen, in Masehinenlaufrichtung
folgt.
-
An Hand der Zeichnungen soll der Gegenstand der Erfindung sowie noch
weitere Einzelheiten im Vergleich mit einer üblichen Langsiebpapienmaschine näher
erläutert werden, F i g.1 zeigt schematisch die übliche Siebpartie einer T,angsiebpapierrasrhine
für. Zeitungspapier; F i g. 2 zeigt die Siebpartie einer solchen Maschine gemäß
der Erfindung mit Grüppen von Abstreifend von verringerter Länge; F i g. 3 ist ein
Querschritt eines. 'feiles der Ent wässerungseinheit an der Brustwalzzeuseite des
Langsiebabschnittes; F i g. 4 ist ein Querschnitt des Teiles einer Entwässerungseinheit
zur Verwendung an Stelle der Registerwalzen nahe dem Saugkastenabechnitt.
-
In F i g.1 ist 1 das Langsieb, welches von der Auflaufseite der Masrhine,
d, b. von links der F i g.1, über die Brustwalze 2 verläuft. Unmittelbar anschließend
an die Brustwalze sind ein oder mehrere Siebtische 3 a und 3 b angeordnet, daran
ffolgend die Registerwalzen 4 a, 4 b, 4 c usw. Zwischen den Regisferwalzen können
Abstreifer oder auch Bleche S der gebräuchlichen Art angebracht sein. An den Registerwalzenteil
schließen sieh eine Mehrzahl von Saugkästen 6 a, 6 b usw. und die Gautschwalze 7
an. Die Bahn wird bei der Gautsebwalze in die nicht dargestellte Preßpartie weitergeführt.
Das Langsieb 1 ist endlos und läuft im Ansehluß an die Gautschwalze über eine Antriebswalze
8 und Rücklaufwalzen 9 a, 9 b usw. Nach F i g, 2 sind die Slebti$che 3a; 3 b und
vorzugsweise alle Registerwalzen 4 a bis 4 d mit ihren Blechen 5 durch beispielsweise
zwei Einheiten A und B, bestehend aus Gruppen von Abstreifern 13, 14. nach F i g,
3 und 4; ersetzt, Die Abstreifer haben eiua spitzwinklige Leitkante 10, einen ebenen
Teil 11 in Berührung mit der Unterfläche des Siebes und einen abfallenden Teil 12,
der zum Sieb auseinandergehend verläuft, welche grundsätzlich zur störungsfreien
Entwässerung in den kritischen Bereichen des Divergenzwinkels und der Länge des
abfallenden Teiles ausgebildet sind.
-
Im allgemeinen steigt die Wahrscheinlichkeit der Aufwurfbildung als
eine Funktion der Länge des abfallenden Teiles 12, des Divergenzwinkels zwischen
dem abfallenden Teil und dem Sieb und der Siebgeschwindigkeit. Die Aufwerfuag wird
auch durch die. Bedingung des Stoffes und dem, Sieb beim Verlauf über die beschriebenen
Entwässerungseinheiten beeixiflußt. Die A,ufwürfbilduag neigt auch dazu, sich vexei.igeu,
und jede vQrher bestelende Storung wird unter Aufwerfuug begünstigenden Bedingungen
mehr herausgehoben. >gis wurde auch erkannt, daß eine ausgedehnte Aufwerfung in
der gebräuchlichen Betriebspraxis über und rin Aaschluß an gewisse Fntwäss_erungselemente
bei üblichen Schne11äufern au tritt. Bei einer gegebenen Mnselline kann auch ein
gewiser Grad von Aufwerfuxig toleriert werden und wird auch in der Prayis hilRgenomxueu.Eine
Verringerung der Aufwerfung ist jedoch durchaus anzustreben,' Für eineu Abstreifer
ergibt sich bei einer gegebenen Stoffbedingung eine Länge des abfallenden Teiles
12, welche. eire maximale Entwässerung ohne schädliche Aufwerfungen ermßglielit,
WQIli_1 nun eine Mehrzahl vQa gleichen Abatreifem in Form einer Futwässerungseinheit
verwendet wird, kann der ab= falle nde Teil 12 unter dieser optimaleß Urige verrmgert
werden; diese Abstreifer stellen dabei zueinander in solchem Abstand, tlaß
die Teile des Siebes, über welche keine Entwässerung von der Unterseite erfolgt?
verringert werden, so daß hie_rdurell die Gesatnteatwässerung für einen gegebenen
Siebabschnitt stark erhöht wird, F x g. 3 zeigt z. B. Abstreifer, welche zur V2r=
wendung in einer Entwässerungseinheit nahe dein Brustwaizenende der Maschine geeignet
sind, Die Leitknute 10 hat einen Winkel von 30° zum Sieb, eine pberläche 11 von
ungefähr 12,5 mm Länge in Maschinenrichtung, einen abfallenden Te111Z voll ungefähr
38 mm Länge, während der Abstand zwischen den aufeinanderfolgendem Abstreifern nicht
weniger als etwa 2,4 mm beträgt und vorzugsweise in dein Bereich von 9,5 bis 4,8
mm liegt.
-
F i g. 4 zeigt ähnliche Abstreifer zur Verwendung in dem Abschnitt
B rlnhe der Saugkästen, bei welchen die Leitkante 10 eilen Winkel von 60° zur Siebrichtung
bildet, der ebene Teil 11 ungefähr 3,2 mm und der abfallende Teil 12 ungefähr
9,5 mm lang sind und die Abstände zwischen den aufQinanderfolgenden Abstreifern
ungefähr 3,2 mm betragen.
-
Für die günstige Ausbildung von Entwässerungseinheiten, bestehend
aus Abstreifern nach F i g. 3, an Papiermaschinen mit Maschinengeschwindigkeiten
von über 450 m pro Minute ergibt sich weiterhin, daß die Aufwertung auf ein Minimum
herabgesetzt wird, wenn die in Einheiten oder Gruppen zusammengefaßten
Abstreifer
einen Divergenzwinkel zwischen dem abfallenden Teil 12 und dem Sieb 1-gemessen bei
M$schinerlstillstand - aufweisen, der stufenweise in Arbeitsriclhiurg des Siebes
steigt. Bei einer typischen Anordnung kann die erste Gruppe einen Winkel von 1 °
(entsprechend bestimmt), die zweite Gruppe von 11/s° und die dritte Gruppe von 2°
aufweisen. Die Zahl der Abstreifer in jeder Gruppe wird entsprechend der besonderen
Entwässerungseigenschaften des Stoffes gewählt. Für eine Zeitungspapiermaschine
kann die Zahl je Gruppe fünf betragen. Innerhalb einer Gruppe ergibt jeder der ersten
einzelnen Abstreifer im wesentlichen die gleiche Entwässerung. Wenn der Diven= genzwinkel
gleichbleibt, fällt dann die Entwässerungswirkung der zusätzlichen Elemente. Die
genaue Zahl der Elemente bis, zu dem Punkt eines merkbaren Wirkungsverlustes ist
durch die Stoffeigenschaften bestimmt und ist ungefähr konstant für ähnliche Stoffe,
Beim Entwurf von Einheiten wird die Zahl der Elemente je Gruppe gewöhnlich vorhe,
stimmt.
-
Wenn die Stoffkonsistenz auf dem Sieb, steigt, wird, wird eine Stelle
erreicht, bei welcher die ganze Länge des abfallenden Teiles 12 der Abstreifer nach
F i g. 3 nicht mehr voll wirksam für die Entwässerung ist. Von dieser Stelle ab
werden nun Abstreifer nach F i g. 4 verwendet. Unter diesen Bedingungen ergeben
sieh zwei Vorteile. Einmal wird Maschinenlänge, welche durch den nichtwirkenden
Anteil der abfallenden Teile eingenommen wird, eingespart und zweitens ist das Vermögen
dieser Abstreifer zur Er= zeugung von Aufwerfung, wie in der Praxis festgestellt
wurde, bei sehr hohen Geschwindigkeiten bei einer Stelle unmittelbar vor den Saugkästen
so> gar geringer als bei Abstreifern der F i g. 3 an dieser Stelle. Sobald die Stoffkonsistenz
auf dem Sieb ungefähr 3% erreicht, ist es dann vorteilhaft, Saug, kästen als weiteres
Entwässerungsmittel vorzusehen.
-
Die Ausführung nach F i g. 3 ist daher insbesondere zur Verwendung
nahe der Brustwalzen und die Ausführung nach F i g. 4 insbesondere zur Verwendung
nahe der Saugkästenabschnitte bestimmt. Der Unterschied zwischen diesen Ausführungen,
nämlich erstens ein steigender Winkel der Leitkante, zweitens eine fallende Länge
des ebenen Teiles und drittens eine fallende Länge des abfallenden Teiles und ein
steigender Divergenzwinkel entsprechend der räumlichen Anordnung der Einheit in
der Laufrichtung des Siebes ergeben die jeweilig gewünschten, günstigQn Bedingungen,
da ja die Konsistenz des Stoffes üb« einen Abstreifer hinweg steigt bzw. der Entwässerungswiderstand
des Stoffes sich erhöht.
-
Hinsichtlich. der F i g, 2 ist noch zu bemerken, daß eine Einheit
A, bestehend aus Abstreifern nach F i g. 3 nicht nur einige der ersten Registerwalzen
4 a, 4 b usw.; sondern auch die Siebtische, nämlich 3 a, 3 b der F i g. 1 ersetzt.
Es wurde gefunden, daß der unmittelbare Abzug des Wassers aus dem; auf das Sieb
fallenden Strahl die Vermeidung von Luftaufnahme zwischen Sieb und Strahl begünstigt
und auch zur Verringerung der Instabilität in der Oberfläche des Strahles infolge
des Auftrefffstoßes dient, Einheiten, bestehend aus Abstreifern nach F i g, 4 und
mit B in F i g. _2 bezeichnet, ersetzen die weiteren Registerwalzer. Es sind drei
solcher Einheiten dargestellt. In dieser Anordnung übernehmen diese Einheiten auch
teilweise die Funktionen der ersten Saugkästen, so daß dementsprechend die Gesamtzahl
der Saugkästen 6a, 6b usw. verringert werden kann.
-
Der Durchmesser von Registerwalzen, welcher bei Verwendung in Verbindung
mit Prellblechen und Schabern dadurch bedingt ist, daß die. Walzen über die Breite
der Papiermaschine starr und dynamisch ausgebildet sind, zusammen mit der für- eine
entsprechende Entwässerung erforderlichen Zahl ergibt, daß die Registerwalzenpartie
einer Zeitungspapierlangsiebmasehine, wie sie in F i g.1 dargestellt ist und welche
mit hohen Maschinengeschwindigkeiten über etwa 300 m pro Minute arbeitet, im allgemeinen
eine Länge von 6 bis 9 min der Maschinenrichtung umfaßt. Bei einer entsprechenden
Maschine unter Verwendung von Abstreifergruppen der beschriebenen Ausführung kann
das gleiche Ergebnis mit einer Länge in der Maschinenrichtung von ungefähr 1,8 m
ohne Vermindeung der Gesamtentwässerung und zusätzlich mit einer beträchtlichen
Verringerung von Störungen der Bahnbildung erzielt werden. Zeitungspapiermaschinen
für hohe Maschinengeschwindigkeiten über etwa, 450 m pro Minute können somit mit
einer Siebpartie von weniger als 7,5 m Länge zwischen Brust- und GautschwalzenmitteIpunkten
ausgeführt werden, Der Abschnitt zwischen dem Auflaufspalt und einem weiterliegenden
Punkt ist dabei die Entwässerungszone des Langsiebes. Wenn in der lßeschreibung
auf die Entwässerangszone des Siebes einer Langsicbpapiermaschine Bezug genommen
wird, so ist darunter der Abschnitt zwischen. der Brustwalze und einer Linie gemeint,
bei welcher die Konsistente des Stoffes auf dem Siel etwa 3 Q/Q erreicht. Jede mögliche
Längenverringerung der Registerwalzenpurtie ergibt dabei zwangläufig eine Verringerung
der. Länge des Langsiebes um den doppelten Wert der Verringerung das Registerwalzenabschmttes,
so daß daraus eine entsprechende Ersparnis an Materialkosten im Betrieb folgt.
-
in der Praxis war es bisher nur möglich, die Länge der Siebpartie
bei Schnelläufern zur Herstelz lung von Seidenpapiersorten nur bis unter 10,5 m
herabzusetzen, Seidenpapier wird im Dictianary of Paper, veröflertlich 1951 durch
die American Paper Pulp Association, als »ein allgemeiner Begriff für eine Papierklasse
von charakteristischer ßorartiger Textur mit Gewichten weniger als 29,2 g/ms« bezeichnet;
eine Erwähnung von Seidenpapiersorten soll sich also auf diese Papierklasse beziehen,
Bei diesen Sorten besteht leine besondere Forderung auf Oberflächeneigenschaften
für Druelkzweeke. Das leichte Blattgewicht und die offenen Entwässerungseigenschaften
des Seidenpapierstoffes ermöglichen zusätzlich die Anwendung von sehr rasch wirkenden
Entwässerungsmitteln. Es ist daher bei diesen Sorten möglich gewesen; eire sehr
rasche Entwässerung durch Verwendung von Druckentwässerung vorzunehmen, nämlich
einer Entwässerung durch Aufschleudern des Papierstoffes auf das Sieb in solcher
Weise, daß der Aufstoß des Stoffes einen Differentialdruck durch das Sieb hindurch
erzeugt. Dies ist ein Unterschied gegenüber den in üblichen Langsiebmaschinen angewendeten
Mitteln, wo die Entwässerung grundsätzlich durch Anwendung von Sog auf die Unterseite
des Siebes durch Entwässerungsmittel, wie Registerwalzen und Saugkästen, erfolgt.
Eine Druckentwässerung der beschriebenen Art hat sich aber nur für Seidenpapiersorten
als ausreichend
gezeigt. Für andere Papiersorten bringt der starke
Verlust von Feinstoff durch das Sieb und die besondere Art der Bildung infolge der
Druckentwässerung ein Endprodukt, welches nicht die Qualitäten einer glatten Oberfläche
und einer guten Druckfähigkeit aufweist. Weiterhin ist die Druckentwässerung auch
in ihrer Anwendung auf Papiersorten von leichtem Blattgewicht beschränkt. Ferner
besteht ein unterscheidendes Merkmal der Druckentwässerung darin, daß der größere
Teil der Entwässerung auf einer kurzen Länge des Siebes in der Größenordnung von
15 bis 25 cm erfolgt. Mit einer Einheit nach der Erfindung wird der Anteil der Entwässerung
in einem bemerkenswert langsameren Maße durchgeführt, jedoch erfolgt sie in der
Hauptsache in kontinuierlicher Weise über die gesamte Weite der Einheit. Auch bei
gebräuchlichen Langsiebmaschinen unter Verwendung von Registerwalzen erfolgt demgegenüber
die Entwässerung durch kurze .Sogstöße an jeder Registerwalze unterbrochen durch
Zwischenräume mit unwesentlicher Entwässerung. .
-
Der Ersatz von Registerwalzen durch Einheiten aus Abstreifern nach
der Erfindung ist auch dann vorteilhaft, wenn keine Verkürzung der Partie erfolgt,
.sofern die Entwässerung mit geringer Störung der Blattbildung vor sich geht und
ein gleichmäßigeres Produkt erhalten wird. Die zwei Formen der Abstreifer, welche
in den F i g. 3 und 4 beschrieben sind, sind - natürlich nur Beispiele und bei anderen
Ausrüstungen als für Zeitungspapier zeigen Änderungen der Dimensionen der oben beschriebenen
Art ebenfalls vorteilhafte Ergebnisse.
-
Wenn Entwässerungseinheiten der beschriebenen Art verwendet -werden,
ermöglichen die Erhöhung der Entwässerung und die Verhinderung der Störung des Stoffes
auf dem Sieb, wie oben ausgeführt, die Arbeit in dem Langsiebabschnitt- einer Papiermaschine
in einer bisher in der Praxis nicht möglichen zusätzlichen Vorteilen. Die Konsistenz
des aus dem - Auflauf auf das Langsieb abgegebenen Stoffes ist durch die Stoffeigenschaften
und die Sorte des herzustellenden -Papiers bestimmt. Daher wird. gewöhnlich bei
der Herstellung von Zeitungspapier mit hohen Geschwindigkeiten eine Faserkonsistenz
in dem Bereich von 0,50 bis 0,651/o angewendet. Wenn nichtfaserartige Füllstoffe
verwendet werden, kann der gesamte Festgehalt diesen Wert um denden nichtfaserartigen
Füllergehalt übersteigen. In der Zeitungspapierherstellung ist kein Fall bekanntgeworden,
bei dem bei Maschinen mit Arbeitsgeschwindigkeiten von über 450m pro Minute die
Konsistenz des Stoffes größer als etwa 0,651/o ist. Weiterhin hat auch bei Schnelläufern
die Gleichmäßigkeit der Abgase und der Konsistenz des Stoffes aus dem Auflauf eine
ständig steigende Bedeutung. Dieser Faktor ist noch wichtiger, `wenn außerordentlich
rasch wirkende Mittel der vorgesehenen Art und eine höhere Anfangsfaserkonsistenz
verwendet werden. Wenn mit üblichen Maschinen bei höheren Faserkonsistenzen als
etwa 0,65 zu arbeiten versucht wird, bedingt der Grad von Störungen infolge eines
oder mehrerer Entwässerungselemente, wie sie bisher benutzt wurden, eine Ungleichmäßigkeit,
so daß' sich eine schlechte Maschinenarbeit und minderwertige Papierqualität ergeben.
Dies ist einsbesondere bei höheren Maschinengeschwindigkeiten, d. h. bei Geschwindigkeiten
über 450 m pro Minute, der Fall. Bei Anwendung der Erfindung wird es jedoch möglich,
Zeitungspapier bei einer Stoffauflaufkonsistenz höher als 0,75 % Fasergehalt und
selbst bei 1,011/o und höher mit Geschwindigkeiten von über 600 m pro Minute herzustellen.
Zu diesem Zweck ist es nur notwendig, die Entwässerungseinheiten in der beschriebenen
Weise zur Anwendung bei der entsprechenden Stoffkonsistenz auf dem Sieb auszubilden.
Praktisch sind die Grenzen der Stoffauflaufkonsistenz und der Maschinengeschwindigkeit
durch einen Komplex von verschiedenen Faktoren der Stoffqualität und der Maschinenkonstruktion
gezogen. Durch die dargelegte vorteilhafte Ausbildung der Entwässerungseinrichtung
werden die bisher sehr wesentlichen Begrenzungen der Faktoren in der Verwendung
von höheren Stoffauflaufkonsistenzen für die Zeitungspapierherstellung bei hohen
Maschinengeschwindigkeiten weitgehend herabgesetzt, und es wird eine angemessene
Entwässerungswirkung ohne uriannehmbare Störung auf dem Sieb erhalten.
-
Ergebnis der Anwendung einer erhöhten Stoffauflaufkonsistenz ist auch
eine sehr große Verringerung des in dem Stoffauflauf zu verarbeitenden Stoffvolumens.
Die Anwendung einer Konsistenz von 1,0% bei dem Stoffauflauf an Stelle von 0,611/o
verringert den erforderlichen Durchlag der Spaltabgabe um 40 %. Die -erhöhte Wirtschaftlichkeit
in, der Handhabung von wesentlich -geringeren Stoffvolumen - in dem Stoffauflaufteil
ist hieraus ohne weiteres ersichtlich. Dies ist jedoch nur ein kleiner Teil der
Vorzüge, da eine Verringerung des Auflaufvolumens aus dem Spalt eine entsprechende
Verringerung der Wassermenge bedeutet, welche auf dem Sieb zur Erzielung der gleichen
Trockenstufe oder Faserkonzentration am Ende der Gautschpartie zu entfernen ist.
Die nun benötigte geringere Entwässerungskapazität einer gegebenen Maschine ergibt
dementsprechend eine wesentliche bessere Wirtschaftlichkeit durch die Zahl der dann.
erforderlichen Entwässerungselemente und der davon abh'ängigenLänge des Langsiebes.
Der gesamte Komplex der Langsiebpartie wird geändert, indem sich verringerte Größen
und/oder verbesserte Erzeugnisqualitäten mit zusätzlicher Betriebswirtschaftlichkeit
ergeben, was einen wesentlichen Fortschritt auf diesem Fachgebiet darstellt.