DE1213118B - Verfahren zur Molekulargewichtsregulierung bei der Herstellung von alpha-Olefinpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Molekulargewichtsregulierung bei der Herstellung von alpha-OlefinpolymerisatenInfo
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
int. CL:
C08f
Deutsche Kl.: 39 c-25/01
Nummer: 1213 118
Aktenzeichen: B 70116IV d/39 c
Anmeldetag: 22. Dezember 1962
Auslegetag: 24. März 1966
Bekanntlich kann man «-Olefine, wie Äthylen, Propylen und Buten-1, unter Verwendung von
Katalysatoren aus Verbindungen der Übergangsmetalle der IV. bis VIII. Gruppe und metallorganische
Verbindungen der I. bis III. Hauptgruppe des Periodischen Systems in inerten Kohlenwasserstofflösungsmitteln
polymerisieren. Dabei arbeitet man im allgemeinen bei normalem oder wenig erhöhtem Druck,
d. h. bei Drücken bis etwa 30 Atmosphären und bei Temperaturen zwischen 10 und 1000C. Bei Verwendung
von Katalysatoren, die Polymerisate mit hohem Anteil an kristalliner Struktur Hefern, z. B. [von
Katalysatoren aus Titan(III)-halogeniden, wie Titan(III)-chlorid, und Alkylaluminiumverbindungen,
wie Triäthylaluminium oder Diäthylaluminiumchlorid, erhält man jedoch Polymerisate, die ein sehr hohes
durchschnittliches Molekulargewicht und damit eine sehr hohe Schmelzviskosität aufweisen. Derartige
Polymerisate können zur Herstellung von Spritzgußartikeln, Fasern und Folien im allgemeinen nicht
verwendet werden.
Es ist weiterhin bekannt, daß man das durchschnittliche Molekulargewicht bei der Polymerisation von
«-Olefinen unter Verwendung der genannten Katalysatoren regulieren, d. h. erniedrigen kann, indem man
die Polymerisation in Gegenwart von geringen Mengen molekularem Wasserstoff oder von Alkylverbindungen
des Zinks oder Cadmiums durchführt. Bei der Regulierung des Molekulargewichtes unter Zusatz von
Wasserstoff in das Polymerisationsgefäß wird jedoch die Stereospezifität sowie die Polymerisationsgeschwindigkeit
um so mehr vermindert, je mehr Wasserstoff zugefügt wird. Außerdem kann bei Verwendung verhältnismäßig
großer Mengen Wasserstoff ein Teil der Monomeren hydriert werden. Verwendet man zur
Regulierung des Molekulargewichtes Alkylverbindungen des Zinks oder Cadmiums, so wird die Stereospezifität
der Katalysatoren erheblich vermindert. Bei der technischen Durchführung dieser Polymerisationsverfahren
wird im allgemeinen einem Polymerisationsgefäß eine Suspension der Katalysatoren in indifferenten
Kohlenwasserstofflösungsmitteln einerseits und andererseits «-Olefine und Wasserstoff getrennt zugeführt.
Dabei wird der Wasserstoff entweder zusammen mit den Olefinen oder für sich in das Polymerisationsgefäß eingeleitet.
Es wurde nun gefunden, daß man das Molekulargewicht bei der Herstellung von a-Olefinpolymerisaten
durch Polymerisation oder Mischpolymerisation von «-Olefinen unter Verwendung einer mit Wasserstoff
bei einem Wasserstoffpartialdruck von 0,001. bis 10 Atmosphären in Abwesenheit von «-Olefinen,be-Verf
ahren zur Molekulargewichtsregulierung bei der Herstellung von a-Olefinpolymerisaten
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Gerhard Staiger, Ludwigshafen/Rhein
handelten Suspension eines Katalysators aus einer Verbindung der Übergangsmetalle der IV. bis VIII.
Gruppe und einer metallorganischen Verbindung der Metalle der I. bis III. Hauptgruppe des Periodischen
Systems in indifferenten Kohlenwasserstofflösungsmitteln oder indifferenten halogenierten aromatischen
Kohlenwasserstoffen besonders vorteilhaft regulieren kann, indem man eine Katalysatorsuspension, die vor
ihrer Zugabe zum Polymerisationsgefäß in einem Vorratsgefäß mit Wasserstoff behandelt worden ist,
ohne Zusatz von Wasserstoff verwendet.
Geeignete «-Olefine sind z. B. Äthylen, Propylen, Buten-1 und 4-Methylpenten-l, und bei der Polymerisation
von «-Olefinen mit 3 und mehr Kohlenstoffatomen, insbesondere bei Propylen, ist das Verfahren
besonders vorteilhaft. Selbstverständlich können bei dem Verfahren auch Gemische von derartigen
«-Olefinen polymerisiert werden.
Der Wasserstoff kann sowohl als reiner Wasserstoff als auch im Gemisch mit inerten Gasen, wie Stickstoff,
angewendet werden. Dabei zieht man, wenn die Katalysatorsuspension bei einem Partialdruck des Wasserstoffs
über 0,1 Atmosphären behandelt werden soll, reinen Wasserstoff vor. Soll die Katalysatorsuspension
dagegen bei einem Wasserstoffpartialdruck unter 0,1 Atmosphären behandelt werden, so verwendet
man zweckmäßig ein Gemisch aus Wasserstoff und einem inerten Gas, das unter einem Gesamtdruck von·
mindestens 0,1 Atmosphären steht. Die Dauer der Wasserstoff behandlung kann innerhalb weiter Grenzen,
variiert werden. Im allgemeinen reicht es aus, die Katalysatorsuspension 5 bis 50 Minuten mit Wasserstoff
zu behandeln. Vorzugsweise beträgt die Dauer der Wasserstoffbehandlung 15 bis 30 Minuten. Auch
,.die Temperatur kann bei der Behandlung der Katalysatorsuspension
innerhalb weiter Grenzen variiert werden..Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen,
zwischen 5 und 100" C, zieht aber Raumtemperatur'
609 539/442
vor. Das Verfahren wird selbstverständlich unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit durchgeführt.
Als Suspensionsmittel für die Katalysatoren kommen dieselben indifferenten Kohlenwasserstofflösungsmittel
und indifferenten halogenhaltigen aromatischen Kohlenwasserstoffe in Frage,'die auch für
die Polymerisation geeignet sind. .Beispiele, hierfür
sind: Aliphatische Kohlenwasserstoffe,. wie Hexan, Heptan, Octan, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclohexan, Methylcyclohexan, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol, sowie
auch halogenhaltige aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Mono- und Dichlorbenzol. Es können auch
Mischungen derartiger Lösungsmittel verwendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Katalysatoren aus Titan(III)-halogeniden und Alkylaluminiumverbindungen
vorgezogen. Besonders geeignete Titan(Iir)-halogenide sind Titan(III)-chlorid
und Komplexverbindungen aus Titan(III)-chlorid und
Aluminiumchlorid. Als Alkylaluminiumverbindungen sind Aluminiumtriäthyl, Diäthylaluminiumchlorid und
Äthylaluminiumsesquichlorid besonders geeignet. Der Gehalt der Katalysatorsuspension an Katalysator kann
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in weiten Grenzen variiert werden. Bei der Polymerisation der
owOlefine-unter Verwendung der behandelten Katalysatorsuspensionen
liegt der Gehalt an Katalysator im Polymerisationsgefäß in den üblichen Grenzen. Im
allgemeinen beträgt die Katalysatorkonzentration im Polymerisationsgefäß von 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Menge an Reaktionsgemisch. Die Polymerisation selbst wird in an sich üblicher
Weise bei den bekannten Druck- und Temperaturbedingungen durchgeführt und kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich betrieben werden. Außer den obengenannten Kohlenwasserstofflösungsmitteln kommen
als Suspensionsmittel bei der Polymerisation zusätzlich auch flüssige Monomere, z. B. verflüssigtes
Propylen bzw. Buten-1, in Frage. Die Polymerisation muß jedoch nicht unter Zusatz weiterer Lösungsmittel
oder in Gegenwart flüssiger Monomerer durchgeführt werden. Sie kann vielmehr auch als sogenannte
»Trockenpolymerisation« betrieben werden, wobei man dem Polymerisationsgefäß außer den in der
Katalysatorsuspension enthaltenen Lösungsmitteln keine flüssigen Verdünnungsmittel zuführt. In diesem
Fall werden dann die Lösungsmittel der Katalysatorsuspension von den Olefinpolymerisaten aufgenommen
suspension von den Olefinpolymerisaten aufgenommen.
Bei dem Verfahren kann die Katalysatorsuspension dem Polymerisationsgefäß in üblicher Weise zugeführt
werden, beispielsweise unter Verwendung einer Dosierpumpe. '
Das Verfahren ermöglicht es, in verfahrenstechnisch besonders einfacher Weise das durchschnittliche
Molekulargewicht von a-Olefinpolymerisaten zu regulieren, da insbesondere bei der kontinuierlichen Verfahrensweise
kein Wasserstoff in den im Kreislauf zurückgeführten, nicht umgesetzten «-Olefinen berücksichtigt
werden muß. Bei dem Verfahren wird das mittlere Molekulargewicht um so kleiner, je größer
der Wasserstoffpartialdruck im Vorratsgefäß gewesen ist. Die jeweilige genaue Höhe des Partialdruckes ist
von dem gewünschten durchschnittlichen Molekulargewicht abhängig und kann leicht experimentell
bestimmt werden. Außerdem ist das durchschnittliche Molekulargewicht der erhaltenen Polymerisate bei
dem Verfahren von der Aktivität der Schwermetallkatalysatorkomponente, beispielsweise des Titantrihalogenids,
und von der mittleren Verweilzeit des Katalysators im Polymerisationsgefäß abhängig. Ein
besonderer Vorteil des Verfahrens wird darin gesehen; daß weder die Stereospezifität noch die Aktivität der
Katalysatoren durch die Wasserstoffbehandlung verschlechtert wird. Dagegen wird bei den bekannten
Verfahren zur Regulierung des durchschnittlichen Molekulargewichts von a-Olefinpolymerisaten sowohl
die Stereospezifität als auch die Aktivität der Katalysatoren verschlechtert.
Die im folgenden Beispiel angegebenen Teile sind
Gewichtsteile. Sie verhalten sich zu den darin angegebenen Volumteilen wie das Gramm zum Kubikzentimeter.
Die darin angegebene Grenzviskosität [η] wurde nach Überreiter, Makromolekulare
Chemie, Bd. 8 (1952), S. 21, in Dekahydronaphthalin bei 1300C bestimmt.
■ In einem Druckgefäß mit Rührer wird Propylen bei 700C unter einem Druck von 9 Atmosphären kontinuierlich
unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit unter Verwendung von Hepten als
Suspensionsmedium polymerisiert. Dem Druckgefäß, in dem eine konstante Standhöhe an Polymerisationsgemisch eingehalten wird und das ein freies Volumen
von 300 Volumteilen hat, werden je Stunde aus einem Vorratsgefäß mit Hilfe einer Dosierpumpe 3,5 Volumteile
einer Heptansuspension von 0,025 Teilen eines Komplexes der allgemeinen Formel
3TiCl3 · AlCl3
und 0,0225 Teilen Diäthylaluminiumchlorid zugeführt.
Das Polymerisationsgefäß ist dabei zu 85 Volumprozent mit flüssig-festem Reaktionsgemisch gefüllt. Im
Vorratsgefäß wird über der Katalysatorsuspension, die gerührt wird, ein Wasserstoffpartialdruck von
0,05 bzw. 3,5 bzw. 6 Atmosphären aufrechterhalten. Dabei wurden der Wasserstoffpartialdruck von
0,05 Atmosphären bei einem Gesamtdruck von 0,1 Atmosphären mit einem Gemisch aus gleichen
Teilen Wasserstoff und Stickstoff, die Partialdrücke 3,5 bzw. 6 Atmosphären mit reinem Wasserstoff
eingestellt. Das gebildete Polypropylen wird zusammen mit dem Kohlenwasserstofflösungsmittel und Katalysator
kontinuierlich aus dem Polymerisationsgefäß abgezogen und in üblicher Weise aufgearbeitet. Proben
des Austrage werden mit Methanol ausgefällt und abfiltriert, unter vermindertem Druck bei 6O0C getrocknet
und ihre Grenzviskosität sowie ihr Anteil an isotaktischer Struktur bestimmt. Der isotaktische
Anteil wurde in üblicher Weise als in siedendem Heptan unlöslicher Rückstand ermittelt. Die erhaltenen
Ausbeuten an Polypropylen und sein Gehalt an isotaktischer Struktur sowie seine Grenzviskosität [η]
sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Wasserstoff partialdruck Atmosphären |
Ausbeute an Polypropylen Teile je Stunde |
Isotaktischer Anteil Gewichts prozent |
M |
0,05 3,5 6 |
3,8 bis 4,0 4,0 bis 4,2 3,9 bis 4,2 |
93 92 bis 93 92 |
10,0 bis 10,6 3,2 bis 3,6 2,2 bis 2,5 |
Wird jedoch in Abwesenheit von Wasserstoff in sonst gleicher Weise polymerisiert, so erhält man bei
einer Ausbeute von 3,9 bis 4,0 Teilen je Stunde ein Polypropylen, das gleichfalls einen isotaktischen Anteil
von 92 bis 93 Gewichtsprozent aufweist, dessen Grenzviskosität jedoch [η] = 13 bis 14 beträgt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Molekulargewichtsregulierung bei der Herstellung von «-Olefinpolymerisaten
durch Polymerisation oder Mischpolymerisation von «-Olefinen unter Verwendung einer mit
Wasserstoff bei einem Wasserstoffpartialdruck von 0,001 bis 10 Atmosphären in Abwesenheit von
«-Olefinen behandelten Suspension eines Katalysators aus einer Verbindung der Ubergangsmetalle
der IV. bis VIII. Gruppe und einer metallorganischen Verbindung der Metalle der I. bis
III. Hauptgruppe des Periodischen Systems in indifferenten Kohlenwasserstoff lösungsmitteln oder
indifferenten halogenhaltigen aromatischen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Katalysatorsuspension, die vor ihrer Zugabe zum Polymerisationsgefäß in
einem Vorratsgefäß mit Wasserstoff behandelt worden ist, ohne Zusatz von Wasserstoff verwendet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als «-Olefin Propylen verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Suspension
eines Katalysators aus einem Titan(III)-halogenid und einer Alkylaluminiumverbindung verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Belgische Patentschrift Nr. 551 905.
Belgische Patentschrift Nr. 551 905.
609 539/442 3.66 © Bundesdruckerei Berlin
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1963
- 1963-12-18 GB GB4991863A patent/GB1060157A/en not_active Expired
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