DE1212910B - Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet einer technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten Staerke vom Neukom-Typ - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet einer technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten Staerke vom Neukom-Typ

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DE1212910B
DE1212910B DEJ22306A DEJ0022306A DE1212910B DE 1212910 B DE1212910 B DE 1212910B DE J22306 A DEJ22306 A DE J22306A DE J0022306 A DEJ0022306 A DE J0022306A DE 1212910 B DE1212910 B DE 1212910B
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Jacob W Sietsema
Linda W Mandell
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International Minerals and Chemical Corp
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International Minerals and Chemical Corp
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    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C131
Deutsche Kl.: 89 k-5
Nummer: 1212910
Aktenzeichen: J 22306IV a/89 k
Anmeldetag: 27. August 1962
Auslegetag: 17. März 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochviskoser phosphatmodifizierter Stärken, insbesondere ein Verfahren zur wesentlichen Erhöhung der Viskosität von phosphatmodifizierten Stärken vom Neukom-Typ, nach dem sich höhere Viskositäten bei größeren Ausbeuten und kleinerem Materialverbrauch als nach bekannten Verfahren erzielen lassen.
Die Herstellung von alkaliphosphatmodifizierten Stärken ist von H. Neukom in den USA.-Patentschriften 2 865 762 und 2 884412 beschrieben" worden. Bei dem Neukom-Verfahren wird die Stärke mit einer wäßrigen Lösung eines Orthophosphats getränkt, bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als etwa 15 Gewichtsprozent getrocknet und sodann auf eine höhere Temperatur erhitzt, bei der die Substanz in wenig durchsichtiger Weise reagiert, wobei eine modifizierte Stärke entsteht, die sich in kaltem Wasser leicht dispergieren läßt. Bei den nach dem Neukom-Verfahren hergestellten Stärken handelt es sich um Stärkephosphate von technischer Reinheit, die in 5%iger wäßriger Lösung gewöhnlich Viskositäten von etwa 1000 bis etwa 20 000 cP, im allgemeinen von etwa 5000 bis 15 000 cP aufweisen. Für viele Zwecke ist es jedoch erwünscht, ein Produkt mit einer Viskosität von mehr als 50000, sogar von mehr als 100 000 cP zu haben. Zu diesem Zweck war es bisher erforderlich, ein Stärkephosphat von technischer Reinheit zu reinigen und zu fraktionieren, um ein Produkt mit der gewünschten hohen Viskosität zu gewinnen.
Das bisher zur Herstellung hochviskoser phosphatmodifizierter Stärken vom Neukom-Typ angewendete Verfahren wird in der deutschen Auslegeschrift 1055470 (J. W. Sietsema, W. C. Trotter) vorbeschrieben. Obgleich die gewünschten Ergebnisse nach diesem Verfahren erreicht werden, ist nachteilig, daß dabei eine große Lösungsmittelmenge erforderlich ist, z. B. bis zu etwa 25 kg Lösungsmittel je Kilogramm des verarbeiteten technisch reinen Stärkephosphats, und daß man gewöhnlich mindestens drei Fällungen durchführen muß, um ein Produkt mit einer Viskosität von mehr als 50 000 cP zu erhalten. Bei dem mehrfachen Fällen und Waschen, das nach dem bekannten Verfahren durchgeführt werden muß, können außerdem Verluste an Produkt eintreten, was zu geringeren Ausbeuten führt. Erfindungsgemäß ist es dagegen möglich, ein Produkt mit einer Viskosität von 50 000 bis 100 000 cP oder darüber unter Verwendung von nur 2,4 kg Lösungsmittel je Kilogramm des technisch reinen Stärkephosphats zu erhalten. Es wurde weiter-Verfahren zur Erhöhung der Viskosität einer
technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten
Stärke vom Neukom-Typ
Anmelder:
International Minerals & Chemical Corporation,
Skokie, JU. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke und Dipl.-Ing. H. Agular,
Patentanwälte, München 27, Pienzenauer Str. 2
Als Erfinder benannt:
Jacob W. Sietsema, Minneapolis, Minn.;
Linda W. Mandell, Newport Beach, Calif.
(V. St. A.)
hin festgestellt, daß sich diese Ergebnisse ohne eine
as Fällung erreichen lassen, wie sie bei den bisherigen Verfahren notwendig war. Ferner wurde gefunden, daß die Ausbeute nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf etwa 90% im Vergleich zu etwa 75% nach dem älteren Verfahren erhöht wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein verbessertes Verfahren zur Herstellung hochviskoser Stärkephosphate vom Neukom-Typ.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Erhöhung der Viskosität von technisch reinen Stärkephosphaten vom Neukom-Typ auf Werte über 5000OcP nach einer vereinfachten Verfahrensweise, mit der sich im Vergleich zu den bisher angewendeten Verfahren beträchtliche Einsparungen an Zeit und Reagenzien und höhere Ausbeuten erzielen lassen.
Diese und weitere Ziele der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden als Ausgangsmaterialien technisch reine alkaliphosphatmodifizierte Stärken vom Neukom-Typ verwendet, die z. B. aus Kartoffelstärke, Maisstärke, Weizenstärke, Maniokstärke (Kassavastärke), Pfeilwurzstärke u. dgl. hergestellt sein können, wie in den beiden obengenannten USA.-Patentschriften ausführlieh beschrieben wird. Zur Vereinfachung werden diese Produkte in der Beschreibung als Stärken vom Neukom-Typ bezeichnet.
609 538/272
Erfindungsgemäß wird eine technisch reine phosphatmodifizierte Stärke vom Neuköm-Typ in Konzentrationen von etwa 15 bis 35 Gewichtsprozent in einer wäßrigen Lösung dispergiert, die etwa 25 bis 45 Volumprozent einer inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit, wie Methanol, Aceton od. dgl., enthält, wie weiter unten ausführlicher beschrieben wird. Die erhaltene Dispersion, bei der es sich im allgemeinen um eine Suspension handelt, wird gerührt und mit Chlor behandelt, bis die überstehende Flüssigkeit eine grüne Färbung annimmt. Die Ursache dieser Färbung ist nicht bekannt, doch wurde festgestellt, daß die Behandlung mit Chlor bis zum Eintreten dieser grünen Färbung von beträchtlicher Bedeutung ist, wenn man ein Endprodukt erhalten will, das nicht nur eine zartweiße Farbe, sondern auch die gewünschte hohe Viskosität aufweist. Im allgemeinen wird die grüne Färbung erzielt, indem man durch die Suspension Chlor leitet. Hat die überstehende Flüssigkeit die besagte grüne Färbung angenommen, werden die festen Stoffe von der flüssigen Phase abgetrennt und mit einem Lösungsmittel gewaschen, das eine inerte sauerstoffhaltige, mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit aufweist, bei der es sich vorzugsweise um die gleiche Flüssigkeit handelt, die vorher für die Dispersion verwendet wurde, um das eingeschlossene Wasser und die darin gelösten unerwünschten Verunreinigungen oder niedrigviskosen Stärkephosphate zu entfernen. Dies kann dadurch geschehen, daß man entweder einmal mit dem reinen Lösungsmittel oder zweimal mit zunächst einer wäßrigen Lösung des Lösungsmittels und danach mit dem wasserfreien Lösungsmittel wäscht. Das Produkt kann sodann getrocknet werden, was vorzugsweise an der Luft bei einer Temperatur unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke geschieht. Bei dem erhaltenen Material handelt es sich um das verbesserte Produkt der Erfindung, das eine geringere Menge von anorganischen Phosphaten, niedrigviskosen Stärkephosphaten und anderen Verunreinigungen enthält. Weiterhin besitzen wäßrige Lösungen des Produktes eine wesentlich höhere Viskosität als wäßrige Lösungen des Ausgangsmaterials.
Bei der Herstellung der phosphatmodifizierten Stärken vom Neukom-Typ wird Stärke bei einer Temperatur von etwa 120 bis 175° C mit bestimmten Phosphaten erhitzt. Bei einem typischen Verfahren wird trockene, unverkleisterte Stärke in eine wäßrige Lösung eines Alkaliorthophosphats gebracht, die flüssige Phase entfernt und das Produkt an der Luft bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% getrocknet, wonach die festen Stoffe etwa 1 bis 15 Stunden auf etwa 130 bis 170° C, vorzugsweise etwa 5 Stunden auf etwa 160° C, erhitzt werden. Bei höheren Temperaturen sind kürzere Erhitzungszeiten ausreichend, und umgekehrt. Dadurch wird eine in kaltem Wasser lösliche Stärke erhalten, die eine Viskosität von etwa 1000 bis 20 000 cP, gemessen in 5%iger wäßriger Lösung bei Raumtemperatur, aufweist.
Bevorzugte Phosphate sind die Natrium-, Kalium- und Lithiumorthophosphate, und zwar entweder allein oder in geeigneter Kombination, um in der wäßrigen Lösung einen pH-Wert von etwa 4 bis 7, vorzugsweise von etwa 6, gemessen bei 25° C bei der verwendeten Konzentration, zu erzielen. So werden z. B. Mononatriumorthophosphat und Dinatriumorthophosphat in wäßriger Lösung in solchen Mengenverhältnissen kombiniert, daß ein pH-Wert von etwa 6 bis 7 erhalten wird. Die gewünschten Salze können auch »in situ« gebildet werden, indem man z. B. Trinatriumorthophosphat oder ein anderes basisches Phosphat in Wasser löst und den pH-Wert der Lösung durch Zugabe von Orthophosphorsäure oder eines sauren Orthophosphats auf den gewünschten Wert einstellt. Nach einem anderen Verfahren können Orthophosphorsäure oder ein saures Phosphat in wäßriger Lösung durch Zugabe eines Alkalihydroxyds oder eines basischen Alkaliorthophosphats bis zum gewünschten pH-Wert neutralisiert werden.
Die Phosphatlösung kann in geeigneter Weise in bezug auf das Phosphat etwa 1- bis 3molar sein und sollte in einer Menge entsprechend mindestens etwa 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 3 bis 5 Gewichtsprozent Phosphor, bezogen auf die Menge der
ao zu behandelnden Stärke, verwendet werden. Die Menge und die Konzentration der Lösung sollten so gewählt werden, daß die Stärke bei der Vermischung eine Aufschlämmung bilden kann. Die Menge der Stärke beträgt im allgemeinen weniger als das 1,5-fache des Gewichtes des in der Lösung enthaltenen Wassers, vorzugsweise ist sie geringer als die Wassermenge. Die Aufschlämmung sollte 5 bis 10 Minuten gerührt werden, um eine Durchtränkung der Stärkekörner mit der Lösung zu erreichen.
Die getränkten Stärkekörner werden von der Lösung durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl. abgetrennt, und die flüssige Phase wird zum größten Teil entfernt, was in geeigneter Weise durch Lufttrocknen bei einer Temperatur unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke, z. B. unterhalb von etwa 60 bis 80° C — in Abhängigkeit von der jeweils verwendeten Stärke — geschieht. Die erhaltenen Körner, die im allgemeinen etwa 8 bis 15 % Wasser enthalten, werden einer Hitzebehandlung unterworfen, wie zuvor bereits angegeben. Das wärmebehandelte Material stellt eine phosphatmodifizierte Stärke dar, die als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist.
Die erfindungsgemäß verwendete organische Flüssigkeit ist eine sauerstoffhaltige, mit Wasser mischbare organische Substanz, die gegenüber den Bestandteilen des Reinigungsmediums unter den angewendeten Bedingungen inert ist. Solche Substanzen sind — wenn sie wie oben definiert verwendet werden — Fällungsmittel (Antilösungsmittel) für die hochviskose alkaliphosphatmodifizierte Stärken und deren Säureformen, nicht jedoch für die in ihnen enthaltenen verschiedenen Verunreinigungen. Zu geeigneten Flüssigkeiten gehören Aceton, Dioxan, Tetrahydrofurfurylalkohol; die mit Wasser mischbaren aliphatischen einwertigen Alkohole, wie Methanol, Äthanol, n-Propylalkohol und Isopropylalkohol; die mit Wasser mischbaren mehrwertigen Alkohole, wie Äthylenglykol, Propylenglykol, Glycerin u. dgl.; die mit Wasser mischbaren aliphatischen Ätheralkohole, wie Äthylenglykolmethyläther und Diäthylenglykoläthyläther; die mit Wasser mischbaren Glykoldiäther, wie Diäthylenglykoldiäthyläther; u. dgl.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zuvor beschriebene technisch reine phosphatmodifizierte Stärke in einer Menge von etwa 15 bis 35 Gewichtsprozent in einer wäßrigen Lösung dispergiert, die etwa 20 bis 45 Volumprozent
der zuvor beschriebenen organischen Flüssigkeit enthält. Die Suspension wird vorzugsweise bei Raumtemperatur hergestellt. Es wurde jedoch festgestellt, daß bei Anwendung von niedrigeren Temperaturen die Konzentration der organischen Flüssigkeit in der wäßrigen Lösung verringert werden kann, ohne daß die erfindungsgemäßen Ergebnisse ungebührlich beeinflußt werden. Wird das Ausgangsmaterial in Form eines trockenen Pulvers verwendet, so kann es zusammenbacken, wenn es sogleich zu der wäßrigen Lösung des organischen Lösungsmittels gegeben wird. Dies kann dadurch verhindert werden, daß man zunächst mit einer geringen Menge des gleichen organischen Lösungsmittels befeuchtet, das für das Suspendiermedium verwendet wird. Bei der Herstellung dieser Suspension wird gerührt, um eine hochgradige Auflösung der niedrigviskosen Stärkephosphate, anorganischen Phosphate und anderen Verunreinigungen sicherzustellen. Die Suspension wird dann mit Chlor behandelt, indem so lange Chlor hindurchgeleitet wird, bis die überstehende Flüssigkeit eine grüne Farbe angenommen hat, wonach die festen von der flüssigen Phase durch Filtrieren oder Zentrifugieren, vorzugsweise durch Zentrifugieren, abgetrennt werden. Die festen Stoffe werden dann mit etwa 1,8 Gewichtsteilen einer wäßrigen Lösung, die der für die Suspension verwendeten Lösung entspricht und etwa 20 bis 45 Volumprozent der organischen Flüssigkeit — vorzugsweise die gleiche Menge wie die ursprüngliche Lösung — enthält, je Teil des ursprünglichen technisch reinen Stärkephosphats gewaschen. Die festen Stoffe werden sodann noch mit etwa 1,2 Gewichtsteilen der wasserfreien organischen Flüssigkeit je Teil des ursprünglichen technisch reinen Stärkephosphats gewaschen. Die gewaschene feste Masse kann dann getrocknet werden, was vorzugsweise an der Luft bei einer Temperatur von nicht über etwa 80° C geschieht. Die Entfernung des Wassers vor dem Trocknen ist erwünscht, um eine Hydrolyse, Verseifung, Verkleisterung und andere Nebenreaktionen während dieser Operation zu vermeiden. Für viele Anwendungszwecke braucht die organische Flüssigkeit nicht entfernt zu werden. In diesen Fällen kann die feuchte, gewaschene feste Masse ohne weitere Behandlung verwendet werden. In jedem Fall ist das Endprodukt eine phosphatmodifizierte Stärke, die im Vergleich zum Ausgangsmaterial eine wesentlich höhere Viskosität aufweist, und zwar von etwa 70 000 bis 100 000 cP in 5°/oigen wäßrigen Lösungen bei Raumtemperatur.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als inerte sauerstoffhaltige, mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit Methanol verwendet und eine Suspension hergestellt, die etwa 30 Gewichtsprozent technisch reine modifizierte Stärke in 35volumprozentigem wäßrigem Methanol enthält. Die Suspension wird gerührt und Chlor hindurchgeleitet, bis die überstehende Flüssigkeit eine grüne Färbung angenommen hat. Die Aufschlämmung wird sofort filtriert, und die festen Stoffe werden mit etwa 1,8 Gewichtsteilen 35°/oigen wäßrigen Methanols je Teil des technisch reinen Stärkephosphats und danach mit 1,2 Gewichtsteilen wasserfreiem Methanol je Teil des ursprünglichen Stärkephosphats gewaschen. Das Produkt wird dann in einem Luftofen bei einer Temperatur von etwa 70 bis 80° C getrocknet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte eignen sich besonders als Mittel zum Andicken von Speisen, wie Suppen, Eiskrem, Pudding, Salattunken, Mayonnaise, Tortenfüllungen u. dgl. Sie lassen sich außerdem zum Leimen von Papier und zum Schlichten von Textilien, bei der Papierherstellung als Holländer-Zusatzmittel vor der Ablagerung der Fasern, als Inhibitoren gegen einen Wasserverlust bei Erdöl-Bohrflüssigkeiten, als Bindemittel bei der Herstellung
ίο von Gießkernen und als Entschleimungsmittel bei der Flotation von Kalirohsalzen verwenden.
Die phosphatmodifizierten Stärken bilden in Wasser klare Dispersionen, die in Abhängigkeit von der Konzentration mehr oder weniger viskos bzw. mehr oder weniger kolloidal sind. Solche Dispersionen können als »Lösungen«, d. h. kolloidale Lösungen, bezeichnet werden, womit jedoch nicht gesagt sein soll, daß es sich um echte Lösungen handelt.
Sämtliche hier beschriebenen Viskositätsangaben beruhen auf einer Messung von 5°/oigen wäßrigen Lösungen bei Raumtemperatur (etwa 25° C) unter Verwendung des »Synchro-LectricÄ-Brookfield-Viskosimeters, das von der Firma Brookfield Engineering Laboratories, Cushing, Mass., hergestellt wird, sowie
as folgender Spindeln und Geschwindigkeiten:
Viskositätsbereich Spindel
Nr.
Geschwindigkeit
30 Obis lOOOOcP
10 000 bis 50 00OcP
50 000 bis 100 000 cP
3
4
4
12 Umdr./Min.
12 Umdr./Min.
6 Umdr./Min.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, sollen jedoch nicht als Begrenzung des Erfindungsbereichs aufgefaßt werden.
Beispiel 1
Eine technisch reine phosphatmodifizierte Stärke vom Neukom-Typ wurde durch Vermischen von 2,27 kg »Amaizo PF« — Maisstärke mit einer wäßrigen Lösung, die 1,175 kg Wasser, 0,297 kg Na2HPO4-^H2O und 0,116 kg NaH2PO4-H2O
enthielt, in einem Abbe-Mischer bei einer Temperatur von etwa 25° C über einen Zeitraum von etwa 15 Minuten hergestellt. Das Produkt wurde sodann über Nacht bei 60° C getrocknet. Das getrocknete Produkt wurde dann 6 Stunden bei einer Temperatur von 140 bis 160° C gebacken. Das Endprodukt hatte nach dem Mahlen eine Viskosität von etwa 14 000 cP, gemessen in 5%iger wäßriger Lösung bei Raumtemperatur.
Unter Verwendung des wie beschrieben hergestellten technisch reinen Stärkephosphats sowie 30-, 35- bzw. 40volumprozentigem Methanol als Suspendiermedium wurden drei Suspensionen hergestellt. In jedem Fall wurden 25,8 g des technisch reinen Stärkephosphats bei Raumtemperatur in 60,8 g der wäßrigen Lösungen suspendiert. Durch die Suspensionen wurde nun Chlor geleitet, bis die überstehende Flüssigkeit grün gefärbt war, worauf man sofort mit einer Siebzentrifuge nitrierte. In jedem Fall wurden die abgetrennten Feststoffe mit 45,7 g wäßrigem Methanol der gleichen Konzentration wie bei dem ursprünglichen Suspendiermedium und schließlich mit 30,5 g trockenem Methanol gewaschen. Die Produkte wurden dann sämtlich über Nacht bei 70 bis 80° C getrocknet. Bei
dem unter Verwendung von 40volumprozentigem Methanol durchgeführten Versuch wurden 24,4 g Endprodukt erhalten, was einer Ausbeute von 94,5 <Vo entspricht. Bei Verwendung von 35volumprozentigem Methanol erhielt man 23,8 g Endprodukt (Ausbeute 92,2 fl/o). Mit dem 30volumprozentigem Methanol wurden 23,4 g Endprodukt erhalten, was einer Ausbeute von 91,8% entspricht. In sämtlichen Fällen besaßen die Produkte eine Viskosität von mehr als 100 000 cP (gemessen unter Verwendung der Spindel Nr.4bei6Umdr./Min.). Aus den vorstehenden Daten ist ersichtlich, daß durchschnittlich lediglich, etwa 2,4 g Methanol je Gramm des technisch reinen Stärkephosphats verwendet wurden, um Produkte mit außergewöhnlich hohen Viskositäten zu erzielen. Dabei wurde die Dichte des Methanols mit 0,8 g/ccm angenommen.
Beispiel 2
25,8 g des im Beispiel 1 verwendeten technisch reinen Stärkephosphats wurden in 60,8 g 30volumprozentigem wäßrigem Methanol suspendiert. Durch die Suspension wurde Chlor geleitet, bis sich die über-. stehende Flüssigkeit grün gefärbt hatte. Die festen Stoffe wurden dann unter Verwendung einer Siebzentrifuge von der wäßrigen Phase abgetrennt, mit 50 g wasserfreiem Methanol gewaschen und in einem Luftofen bei 70 bis 80° C getrocknet. Es wurden
23.3 g Produkt erhalten, was einer Ausbeute von
90.4 % entspricht. Die Viskosität des Produktes betrug mehr als 100 000 cP (gemessen unter Verwendung von Spindel Nr. 4 bei 6 Umdr./Min.).. Zur Herstellung des hochviskosen Produktes wurden 2,6 g Methanol je Gramm technisch reinen Stärkephosphats verwendet.
Beispiel 3
In diesem Beispiel wurde ein technisch reines Stärkephosphat verwendet, das aus »AmaizoPF«- Maisstärke nach dem angegebenen Verfahren hergestellt worden war und eine ursprüngliche Viskosität von 12 400 cP besaß. 25 g des technisch reinen Stärkephosphats wurden bei 15° C in einer wäßrigen Lösung suspendiert, die 21,6 ecm Methanol und 41,8 ecm Wasser enthielt. Die niedrige Temperatur wurde weiter aufrechterhalten und unter schwachem Rühren Chlor durch die Suspension geleitet, bis sich die überstehende Flüssigkeit grün gefärbt hatte. Die festen Stoffe wurden mit Hilfe einer Siebzentrifuge abgetrennt und zunächst bei 15° C mit einer wäßrigen Lösung, die 16,4 ecm Methanol und 31,6 ecm Wasser enthielt, und schließlich bei Raumtemperatur mit 37,4 ecm wasserfreiem Methanol gewaschen. Das erhaltene Produkt wies eine Viskosität von über 100 000 cP auf (gemessen unter Verwendung von Spindel Nr. 4 bei 6 Umdr./Min.). Es wurden etwa 2,4 g Methanol je Gramm des technisch reinen Stärkephosphats verwendet.
Beispiel 4
Das Verfahren von Beispiel 3 wurde unter Verwendung eines technisch reinen Stärkephosphats wiederholt, das eine ursprüngliche Viskosität von 7500 cP aufwies. Die Mengen, Konzentrationen und Temperaturen waren die gleichen wie im Beispiel 3. Das erhaltene Produkt wies eine Viskosität von über 100 000 cP auf (gemessen unter Verwendung von Spindel Nr. 4 bei 6 Umdr./Min.).

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erhöhung der Viskosität einer technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten Stärke vom Neukom-Typ, dadurchgekennzeichnet, daß man das technisch reine Stärkephosphat in einer wäßrigen Lösung dispergiert, die etwa 20 bis 45 Volumprozent einer inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit enthält; daß man die erhaltene Dispersion rührt und mit Chlor behandelt, bis die überstehende Flüssigkeit eine grüne Färbung angenommen hat; daß man die Feststoffe von der flüssigen Phase abtrennt; daß man die abgetrennten Feststoffe mit einem Lösungsmittel wäscht, das die gleiche inerte, sauerstoffhaltige, mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit wie die ursprüngliche Dispersion aufweist, und daß man eine alkaliphosphatmodifizierte Stärke mit wesentlich erhöhter Viskosität gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Flüssigkeit ein mit Wasser mischbarer aliphatischer einwertiger Alkohol ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aliphatisch^ einwertige Alkohol Methanol ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dispersion von etwa 15 bis 35 Gewichtsprozent des technisch reinen Stärkephosphats verwendet.
5. Verfahren zur Erhöhung der Viskosität einer technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten Stärke, die durch Tränken von Stärke mit einer wäßrigen Lösung eines Alkaliorthophosphats, Abtrennen der Stärke von dieser Lösung, Trocknen der Stärke bei einer Temperatur unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke bis auf einen Wassergehalt unterhalb von etwa 15 °/o und 1- bis 15stündiges Erhitzen der Stärke auf eine Temperatur von etwa 130 bis 170° C hergestellt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dispersion herstellt, die etwa 15 bis 35 Gewichtsprozent des technisch reinen Stärkephosphats in einer wäßrigen Lösung enthält, die etwa 20 bis 45 Volumprozent Methanol enthält; daß man durch die Dispersion ununterbrochen Chlor leitet, bis die überstehende Flüssigkeit eine grüne Farbe angenommen hat; daß man die festen Stoffe von der flüssigen Phase abtrennt; daß man die suspendierten festen Stoffe mit etwa 1,7 Gewichtsteilen Methanol je Teil des ursprünglichen technisch reinen Stärkephosphats wäscht, und daß man eine alkaliphosphatmodifizierte Stärke von wesentlich erhöhter Viskosität gewinnt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das technisch reine Stärkephosphat eine Viskosität von weniger als 20 000 cP und das Endprodukt eine Viskosität von etwa 100 000 cP aufweist.
7. Verfahren zur Erhöhung der Viskosität einer technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten Stärke vom Neukom-Typ, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dispersion herstellt, die etwa 30 Gewichtsprozent technisch reines Stärkephosphat in einer Lösung enthält, die etwa 20 bis 40 Volumprozent Methanol enthält; daß man die Suspension rührt und ununterbrochen Chlor hin-
9 10
durchleitet, bis die überstehende Flüssigkeit eine wichtsteilen wasserfreien Methanols je Teil Stärkegrüne Färbung angenommen hat; daß man die phosphat wäscht, und daß man die abgetrennten festen Stoffe von der flüssigen Phase abtrennt; festen Stoffe an der Luft trocknet.
daß man die abgetrennten festen Stoffe mit etwa
1,8 Gewichtsteilen wäßrigen Methanols, das etwa 5
20 bis 45 Volumprozent Methanol enthält, wäscht; IQ Betracht gezogene Druckschriften:
daß man die festen Stoffe dann mit etwa 1,2 Ge- Deutsche Auslegeschrift Nr. 1055 470.
609 538/272 3.66 © Bundesdruckerei Berlin
DEJ22306A 1962-08-27 1962-08-27 Verfahren zur Erhoehung der Viskositaet einer technisch reinen alkaliphosphatmodifizierten Staerke vom Neukom-Typ Pending DE1212910B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1055470B (de) * 1957-01-31 1959-04-16 Int Minerals & Chem Corp Verfahren zur Gewinnung einer phosphatmodifizierten Staerke mit erhoehter Viskositaet

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