DE1212010B - Verfahren zur Behandlung einer alkaliphosphatmodifizierten Staerke und Abtrennung einer Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Staerke mit erhoehter Viskositaet in waessriger Dispersion - Google Patents

Verfahren zur Behandlung einer alkaliphosphatmodifizierten Staerke und Abtrennung einer Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Staerke mit erhoehter Viskositaet in waessriger Dispersion

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DE1212010B
DE1212010B DEJ22305A DEJ0022305A DE1212010B DE 1212010 B DE1212010 B DE 1212010B DE J22305 A DEJ22305 A DE J22305A DE J0022305 A DEJ0022305 A DE J0022305A DE 1212010 B DE1212010 B DE 1212010B
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phosphate
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Jacob W Sietsema
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International Minerals and Chemical Corp
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B31/00Preparation of derivatives of starch
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    • C08B31/06Esters of inorganic acids
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C131
Deutsche Kl.: 89k-5
Nummer: 1212 O1G
Aktenzeichen: J 22305IV a/89 k
Anmeldetag: 27. August 1962
Auslegetag: 3. März 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochviskoser phosphatmodifizierter Stärken, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung hochviskoser phosphatmodifizierter Stärken vom Neukom-Typ, nach dem sich höhere Viskositäten bei größeren Ausbeuten und kleinerem Materialverbrauch als nach bekannten Verfahren erzielen lassen.
Die Herstellung von alkaliphosphatmodifizierten Stärken ist von H. Neukom in den USA.-Patentschriften 2 865 762 und 2 884 412 beschrieben worden. Bei dem Neukom-Verfahren wird die Stärke mit einer wäßrigen Lösung eines Orthophosphats getränkt, bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als etwa 15 Gewichtsprozent getrocknet und sodann auf eine höhere Temperatur erhitzt, bei der die Substanz auf bisher noch weitgehend unbekannte Weise reagiert, wobei eine modifizierte Stärke entsteht, die sich in kaltem Wasser leicht dispergieren läßt. Bei den nach dem Neukom-Verfahren hergestellten Stärken handelt es sich um Stärkephosphate von technischer Reinheit, die in 5%iger wäßriger Lösung gewöhnlich Viskositäten von 1000 bis etwa 20000 cP aufweisen. Der Einfachheit halber werden diese Produkte als »Stärken vom Neukom-Typ« bezeichnet. Für viele Zwecke ist es jedoch erwünscht, ein Produkt mit einer Viskosität von mehr als 50 000, sogar von mehr als 100000 cP zu haben. Zu diesem Zweck war es bisher erforderlich, ein Stärkephosphat von technischer Reinheit zu reinigen und zu fraktionieren, um ein Produkt mit hoher Viskosität zu gewinnen.
Das bisher zur Herstellung hochviskoser phosphatmodifizierter Stärken vom Neukom-Typ angewendete Verfahren ist in der deutschen Ausle«eschrift 1055 470 (J. W. Sietsema, W. C. Trotter) vorbeschrieben. Obgleich die gewünschten Ergebnisse nach diesem Verfahren erreicht werden, ist nachteilig, daß dabei eine große Lösungsmittelmenge erforderlich ist, z. B. bis zu etwa 25 kg Lösungsmittel je Kilogramm des verarbeiteten technisch reinen Produktes, und daß man gewöhnlich mindestens drei Fällungen durchführen muß, um ein Produkt mit einer Viskosität von mehr als 50 000 cP zu erhalten. Bei dem mehrfachen Fällen und Waschen, das nach dem bekannten Verfahren durchgeführt werden muß, können außerdem Verluste an Produkt eintreten, was zu geringeren Ausbeuten führt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, das im folgenden einzeln beschrieben wird, kann ein hochviskoses Produkt mit Hilfe einer einzigen Fällung direkt aus dem technisch reinen Material hergestellt werden, wobei beträchtliche Einsparungen an Zeit, Reagenzien und Vorverfahren zur Behandlung einer
alkaliphosphatmodifizierten Stärke und
Abtrennung einer Fraktion
alkaliphosphatmodifizierter Stärke mit erhöhter
Viskosität in wäßriger Dispersion
Anmelder:
International Minerals & Chemical Corporation,
Skokie, JIl. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke und Dipl.-Ing. H. Agular,
Patentanwälte, München 27, Pienzenauer Str. 2
Als Erfinder benannt:
Jacob W. Sietsema,
Minneapolis, Minn. (V. St. A.)
richtungen erzielt werden. Außerdem wird die Ausbeute von etwa 75°/o nach dem bekannten Verfahren auf erfindungsgemäß etwa 90% erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein verbessertes Verfahren zur Herstellung hochviskoser Stärkephosphate vom Neukom-Typ.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von hochviskosen Stärkephosphaten vom Neukom-Typ, nach dem sich Produkte mit einer Viskosität von 50000 bis 100000 und darüber, gemessen in 5°/oiger wäßriger Lösung, mit Hilfe einer einzigen Fällung herstellen lassen.
Erfindungsgemäß wird ferner ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von hochviskosen Stärkephosphaten vom Neukom-Typ vorgeschlagen, bei dem sich beträchtliche Einsparungen an Zeit und Reagenzien erzielen lassen und das im Vergleich zu den bekannten Verfahren höhere Ausbeuten liefert.
Diese und weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden als Ausgangsmaterialien alkaliphosphatmodifizierte Stärken vom Neukom-Typ verwendet, die z. B. aus Kartoffelstärke, Maisstärke, Weizenstärke, Maniokstärke (Kassavastärke), Pfeilwurzstärke u. dgl. hergestellt sein können, wie in den beiden obengenannten USA.-Patentschriften ausführlich vorbeschrieben ist.
609 510/283
3 4
Erfindungsgemäß wird eine technisch reine phos- 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 3 bis 5 Gephatmodifizierte Stärke vom Neukom-Typ bei einer wichtsprozent Phosphor, bezogen auf die Menge der Temperatur zwischen etwa 30 und 70° C, jedoch zu behandelnden Stärke, verwendet werden. Die unterhalb der Temperatur, bei der die Verkleisterung Menge und die Konzentration der Lösung sollten so eintritt, in einer wäßrigen Lösung dispergiert, die 5 gewählt werden, daß die Stärke bei der Vermischung etwa 30 bis 50 Volumprozent einer inerten, Sauer- eine Aufschlämmung bilden kann. Die Menge der stoff enthaltenden, mit Wasser mischbaren Flüssig- Stärke beträgt im allgemeinen weniger als das keit, wie Methanol, Aceton u. dgl., enthält, wie wei- l,5fache des Gewichtes des in der Lösung enthalteter unten ausführlich beschrieben wird. Die Fällung nen Wassers, vorzugsweise ist sie geringer als die wird durch Zugabe einer ausreichenden Menge einer io Wassermenge. Die Aufschlämmung sollte 5 bis inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren 10 Minuten gerührt werden, um eine Durchtränkung organischen Flüssigkeit zu dieser Dispersion und der Stärkekörner mit der Lösung-zu erreichen.
Kühlung des Gemisches auf eine Temperatur von Die getränkten Stärkekörner werden von der etwa — 20 bis etwa 25° C herbeigeführt. Der Nieder- Lösung durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl. abschlag wird dann von der flüssigen Phase abgetrennt 15 getrennt, und die flüssige Phase wird zum größten und bei niedriger Temperatur mehrfach mit höher- Teil entfernt, was in geeigneter Weise durch Luftkonzentrierten wäßrigen Lösungen der inerten, trocknen bei einer Temperatur unterhalb der Versauerstoff haltigen, mit Wasser mischbaren organi- kleisterungstemperatur der Stärke, z. B. unterhalb sehen Flüssigkeiten und schließlich mit wasserfreiem von etwa 60 bis 80° C — in Abhängigkeit von der Lösungsmittel bei Raumtemperatur gewaschen. Das 20 jeweils verwendeten Stärke — geschieht. Die erhalte-Produkt wird dann vorzugsweise getrocknet. Das auf nen Körner, die im allgemeinen etwa 8 bis 15% diese Weise erhaltene erfindungsgemäße Produkt Wasser enthalten, werden einer Hitzebehandlung enthält geringere Mengen an anorganischen Phospha- unterworfen, wie zuvor bereits angegeben. Das ten, Stärkephosphaten mit geringer Viskosität und wärmebehandelte Material stellt eine phosphatmodianderen Verunreinigungen. Weiterhin weisen wäß- 25 fizierte Stärke dar, die als Ausgangsmaterial für das rige Lösungen des erfindungsgemäßen Produktes eine erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist.
wesentlich höhere Viskosität als wäßrige Lösungen Bei der erfindungsgemäß sowohl in der wäßrigen des Ausgangsmaterials auf. Lösung als auch zum Fällen der gereinigten,
Bei der Herstellung der phosphatmodifizierten phosphatmodifizierten Stärke aus der Dispersion Stärken vom Neukom-Typ wird Stärke bei einer 30 verwendeten inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser Temperatur von etwa 120 bis 175° C mit bestimmten mischbaren organischen Flüssigkeit handelt es sich Phosphaten erhitzt. Bei einem typischen Verfahren um eine sauerstoffhaltige, mit Wasser mischbare wird trockene, unverkleisterte Stärke in eine wäßrige organische Flüssigkeit, die gegenüber den Bestand-Lösung eines Alkaliorthophosphats gebracht, die teilen des Reinigungsmediums unter den angewendeflüssige Phase entfernt und das Produkt an der Luft 35 ten Bedingungen inert ist. Diese Substanzen stellen bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% ge- bei Verwendung in den oben angegebenen Mengentrocknet, wonach das Gemisch etwa 1 bis 15 Stunden Verhältnissen Fällungsmittel für hochviskose phosauf etwa 130 bis 170° C, vorzugsweise etwa 5 Stun- phatmodifizierte Stärken dar, nicht jedoch für niedden auf etwa 160° C, erhitzt wird. Bei höheren Tem- rigviskose phosphatmodifizierte Stärken oder unperaturen sind kürzere Erhitzungszeiten ausreichend 40 gebundenes anorganisches Phosphat und andere und umgekehrt. Dadurch wird eine in kaltem Wasser Salze. Geeignete Substanzen sind unter anderem lösliche Stärke erhalten, die eine Viskosität von etwa Aceton, Dioxan, Tetrahydrofurfurylalkohol; die mit 1000 bis 20 000 cP, im allgemeinen von etwa 5000 Wasser mischbaren aliphatischen einwertigen Alkobis 15 000 cP, gemessen in 5%iger wäßriger Lösung hole, wie Methanol, Äthanol, n-Propylalkohol und bei Raumtemperatur, aufweist. 45 Isopropylalkohol; die mit Wasser mischbaren ali-
Bevorzugte Phosphate sind die Natrium-, Kalium- phatischen mehrwertigen Alkohole, wie Äthylen- und Lithiumorthophosphate, und zwar entweder glykol, Propylenglykol, Glycerin u. dgl.; die mit Wasallein oder in geeigneter Kombination, um in der ser mischbaren aliphatischen Ätheralkohole, wie wäßrigen Lösung einen pH-Wert von etwa 4 bis 7, Äthylenglykolmethyläther und Diäthylenglykoläthylvorzugsweise von etwa 6, gemessen bei 25° C bei der 50 äther, und die mit Wasser mischbaren Glykoldiäther, verwendeten Konzentration, zu erzielen. So werden wie Diäthylenglykoldiäthyläther u. dgl.
z.B. Mononatriumorthophosphat und Dinatrium- Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verorthophosphat in wäßriger Lösung in solchen fahrens wird die zuvor beschriebene, technisch reine Mengenverhältnissen kombiniert, daß ein pH-Wert phosphatmodifizierte Stärke in einer wäßrigen von etwa 6 bis 7 erhalten wird. Die gewünschten 55 Lösung, die etwa 30 bis 50 Volumprozent der oben Salze können auch »in situ« gebildet werden, indem beschriebenen organischen Flüssigkeit enthält, bei man z. B. Trinatriumorthophosphat oder ein anderes einer Temperatur zwischen etwa 30 und etwa 70° C, basisches Phosphat in Wasser löst und den pH-Wert jedoch unterhalb der Verkleisterungstemperatur der der Lösung durch Zugabe von Orthophosphorsäure Stärke, in einer Menge von etwa 10 bis 20 Gewichtsoder eines sauren Orthophosphats auf den gewünsch- 60 prozent oder darüber bis zur Sättigung dispergiert. ten Wert einstellt. Nach einem anderen Verfahren Liegt das Ausgangsmaterial in Form eines trockenen können Orthophosphorsäure oder ein saures Phos- Pulvers vor, kann ein Zusammenbacken eintreten, phat in wäßriger Lösung durch Zugabe eines Alkali- wenn es sogleich zu der wäßrigen Lösung gegeben hydroxyds oder eines basischen Alkaliorthophosphats wird. Dies kann dadurch verhindert werden, daß man bis zum gewünschten pH-Wert neutralisiert werden. 65 das Pulver zunächst mit einer geringen Menge der
Die Phosphatlösung kann in geeigneter Weise in gleichen organischen Flüssigkeit befeuchtet, die
bezug auf das Phosphat etwa 1- bis 3molar sein und später in der Lösung und als Fällungsmittel verwen-
sollte in einer Menge entsprechend mindestens etwa det wird. Das Gemisch wird vorzugsweise gerührt,
urn eine vollständige Dispersion zu erzielen, wonach zu der Dispersion eine weitere Menge der gleichen organischen Flüssigkeit, die bereits in der Lösung enthalten ist. gegeben wird, um die Fällung eines hochvbkosen, modifizierten Stärkeproduktes zu bewirken. Das Gemisch wird dann auf eine Temperatur von etwa — 20 bis 25° C, vorzugsweise von etwa 20° C, abgekühlt. Die zugegebene Menge an organischer Flüssigkeit sollte groß genug sein, um eine wirksame Fällung einer phosphatmodifizierten Stärkefraktion von hoher Viskosität hervorzurufen, jedoch nicht so groß, daß auch die ungebundenen anorganischen Salze, niedrigviskose Stärkefraktionen oder andere Substanzen ausfallen. Es wurde festgestellt, daß die zur Erzielung der Fällung zugegebene Menge der organischen Flüssigkeit im allgemeinen so groß sein muß, daß sie zuletzt in einer Konzentration von etwa 40 bis 60 Volumprozent vorliegt. Das Gemisch wird während des Abkühlens vorzugsweise gerührt. Während des Abkühlens kann gegebenenfalls Chlor eingeleitet werden, um das Stärkephosphat zu bleichen. Nach dem Abkühlen werden die festen Stoffe von der wäßrigen Phase durch Filtrieren oder Zentrifugieren, vorzugsweise durch Zentrifugieren, abgetrennt. Die festen Stoffe werden dann bei niedriger Temperatur mehrere Male unter Verwendung von wäßrigen Lösungen, die nacheinander jeweils höhere Konzentrationen an der organischen Flüssigkeit aufweisen als die vorhergehende Lösung und die bei der Fällung vorliegende Lösung, und schließlich bei Raumtemperatur mit der wasserfreien organischen Flüssigkeit gewaschen. Die zuerst verwendeten Waschflüssigkeiten sollten das Lösungsmittel vorzugsweise in Konzentrationen von etwa 50 bis 80 Volumprozent enthalten, und zwar vorzugsweise in einer Konzentration, die jeweils um 10% höher ist als diejenige der nach der Fällung vorliegenden Lösung bzw. der vorhergehenden Waschlösung. Das Produkt wird dann getrocknet, und zwar vorzugsweise an der Luft und vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht über etwa 80° C. Die Entfernung des Wassers vor dem Trocknen ist deshalb vorzuziehen, weil dadurch eine Hydrolyse, Verseifung, Verkleisterung und andere Nebenreaktionen, die während der Trocknung eintreten können, vermieden werden. Für viele Zwecke braucht die organische Flüssigkeit nicht entfernt zu werden. Dann kann die feuchte, feste Masse ohne weitere Behandlung verwendet werden. In jedem Falle ist das Endprodukt eine phosphatmodifizierte Stärke, die im Vergleich zum Ausgangsmaterial eine wesentlich höhere Viskosität aufweist, d. h. von über 50 000 und sogar von 100 000 cP bei Messung in 5°/oiger wäßriger Lösung bei Raumtemperatur — teilweise in Abhängigkeit von der Qualität bzw. der Reinheit des Ausgangsmaterials.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als organisches Fällungsmittel Methanol verwendet und eine Dispersion, die etwa 18 Gewichtsprozent modifiziertes Stärkephosphat in 40volumprozentigem wäßrigem Methanol enthält, bei einer Temperatur von etwa 45° C hergestellt. Sodann wird genügend praktisch wasserfreies Methanol zu der Aufschlämmung gegeben, daß das Methanol schließlich in einer Konzentration von etwa 50 Volumprozent vorliegt, und das Gemisch unter Rühren bis auf eine Temperatur von etwa 15 bis 20° C abgekühlt. Die Zugabe von Methanol bewirkt die Fällung des gewünschten hochviskossn Produktes. Die feste Masse wird von der wäßrigen Phase durch Zentrifugieren abgetrennt und bei 20° C zunächst mit 6O°/oigem Methanol, dann mit 75%igem Methanol und schließlich mit reinem Methanol bei Raumtemperatur gewaschen. Das Produkt wird dann in einem Luftofen bei einer Temperatur von 70 bis 80° C getrocknet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte eignen sich besonders als Mittel zum Andicken von Speisen,
ίο wie Suppen, Eiskrem, Pudding, Salattunken, Mayonnaise, Tortenfüllungen u. dgl. Sie lassen sich außerdem zum Leimen von Papier und zum Schlichten von Textilien, bei der Papierherstellung als Holländer-Zusatzmittel vor der Ablagerung der Fasern, als Inhibitoren gegen einen Wasserverlust bei Erdöl· Bohrflüssigkeiten, als Bindemittel bei der Herstellung von Gießkernen und als Entschleimungsmittel bei der Flotation von Kalirohsalzen verwenden.
Die phosphatmodifizierten Stärken bilden in Wasser klare Dispersionen, die in Abhängigkeit von der Konzentration mehr oder weniger viskos und mehr oder weniger kolloidal sind. Solche Dispersionen können als »Lösungen«, d. h. kolloidale Lösungen, bezeichnet werden, womit jedoch nicht gesagt sein soll, daß es sich um echte Lösungen handelt.
Sämtliche hier beschriebenen Viskositätsangaben beruhen auf einer Messung von 5°/oigen wäßrigen Lösungen bei Raumtemperatur (etwa 25° C) unter Verwendung des »Synchro-Lectric«-Brookfield-Viskosimeters, das von der Firma Brookfield Engineering Laboratories, Cushing, Mass., hergestellt wird, sowie folgender Spindeln und Geschwindigkeiten:
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, sollen jedoch nicht als Begrenzung des Erfindungsbereichs aufgefaßt werden.
Beispiel 1
Viskositätsbereich
cP
Spindel
Nr.
Geschwindig
keit
Umdr./Min.
Obis 10000
10 000 bis 50 000
50 000 bis 100 000
3
4
4
12
12
6
Eine technisch reine phosphatmodifizierte Stärke vom Neukom-Typ wurde durch Vermischen von 45,36 kg »Amaizo PF«-Maisstärke mit einer wäßrigen Lösung, die 21,2 kg Wasser, 7,48 kg Na2HPO4 · 2H2O und 2,95 kg NaH2PO4-H2O enthielt, in einem Abbe-Mischer bei einer Temperatur von etwa 55° C über einen Zeitraum von 15 Minuten hergestellt. Das Produkt wurde sodann etwa 11 Stunden bei etwa 60° C getrocknet. Das Produkt wurde dann in Schalen ausgebreitet und 3V2 bis 8 Stunden bei einer Temperatur von 160 bis 170° C gebacken. Das Endprodukt wies nach dem Mahlen eine Viskosität von etwa 1600OcP, gemessen in 5%iger wäßriger Lösung bei Raumtemperatur, auf und enthielt etwa 5% Natrium und etwa 4,0% Phosphor.
120 g wie oben hergestelltes, technisch reines Stärkephosphat wurden bei 45° C in einem Gemisch aus 300 ecm Wasser und 210 ecm Methanol suspendiert. Das Gemisch wurde 3 Minuten gerührt. Es wurden 75 ecm Methanol zugegeben, und die Suspension wurde unter mäßigem Rühren innerhalb von
5 bis 10 Minuten auf 20° C abgekühlt. Während des Abkiihlens wurde zur Bleichung des Stärkephosphats Chlor eingeleitet. Die feste Masse wurde sodann mit Hilfe einer Siebzentrifuge abzentrifugiert und zunächst mit 138 ecm 6O°/oigem Methanol (Volumprozent) von 20° C, dann mit 210 ecm 75%igem Methanol (Volumprozent) von 20° C und schließlich mit 330 ecm wasserfreiem Methanol von Raumtemperatur gewaschen. Das Produkt wurde über Nacht bei 70 bis 800C getrocknet. Es wurden 105,5 g Produkt erhalten, was einer Ausbeute von 88% entspricht. Die Viskosität des Produktes betrug 75 000 cP (Messung mit Spindel Nr. 4 bei 6 Umdr./Min.). Unter Annahme einer durchschnittlichen Dichte des Methanols von 0,8 wurden etwa 5,9 g Methanol je Gramm technisch reinen Stärkephosphats verbraucht.
Beispiel 2
40 g des im Beispiel 1 verwendeten technisch reinen Stärkephosphats wurden bei einer Temperatur von 45° C in einem Gemisch aus 70 ecm Methanol und 100 ecm Wasser dispergiert. Die Suspension wurde kurze Zeit gemischt, worauf 25 ecm Methanol zugegeben wurden. Das Gemisch wurde auf 0° C abgekühlt und währenddessen gerührt. Die festen Stoffe wurden dann mit Hilfe einer Siebzentrifuge abfiltriert und bei 0° C mit 46 ecm 6O°/oigem wäßrigem Methanol gewaschen. Die feste Masse wurde wiederum bei 0° C mit 60 ecm 75°/oigem wäßrigem Methanol gewaschen. Schließlich wurde noch bei Raumtemperatur mit 110 ecm wasserfreiem Methanol gewaschen. Die feste Masse wurde an der Luft bei 70 bis 80° C getrocknet. Es wurden 37,7 g Produkt erhalten, was einer Ausbeute von 94,4% entspricht. Das Produkt wies eine Viskosität von 73 000 cP auf (Messung unter Verwendung der Spindel Nr. 4 mit 6 Umdr./Min.). Unter den gleichen Annahmen wie im Beispiel 1 betrug der Methanolverbrauch 5,5 g je Gramm des technisch reinen Stärkephosphats.
Es können zahlreiche Abänderungen vorgenommen werden, ohne daß der Erfindungsbereich verlassen wird.

Claims (4)

Patentansprüche: 45
1. Verfahren zur Behandlung einer alkaliphosphatmodifizierten Stärke und Abtrennung einer Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Stärke mit erhöhter Viskosität in wäßriger Dispersion, wobei die modifizierte Stärke durch Umsetzung von Stärke mit einem Alkaliorthophosphat bei einer Temperatur von etwa 120 bis 175° C erhalten worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die alkaliphosphatmodifizierte Stärke in einer wäßrigen Lösung, die etwa 30 bis 50 Volumprozent einer inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit enthält, bei einer Temperatur von etwa 30 bis 70° C, jedoch unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke, dispergiert; daß man eine genügende Menge der gleichen inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit, die bereits für die Lösung verwendet wurde, zugibt, um eine Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Stärke zu fällen, die in wäßriger Dispersion eine wesentlich höhere Viskosität aufweist als das Ausgangsmaterial, während die ungebundenen anorganischen Salze und niedrigviskosen Stärkefraktionen im dispergierten Zustand verbleiben; daß man das Gemisch unter Rühren auf eine Temperatur von etwa —20 bis etwa 25° C abkühlt; daß man die Fällung von der gekühlten Aufschlämmung abtrennt; daß man die Fällung bei der niedrigen Temperatur mit wäßrigen Lösungen wäscht, die nacheinander höhere Konzentrationen der inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit aufweisen; und daß man die Fällung schließlich mit der wasserfreien inerten, sauerstoffhaltigen, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit wäscht.
2. Verfahren zur Behandlung einer alkaliphosphatmodifizierten Stärke und Abtrennung einer Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Stärke mit wesentlich erhöhter Viskosität in wäßriger Dispersion, wobei die modifizierte Stärke durch Tränken der Stärke mit einer wäßrigen Lösung eines Alkaliorthophosphats, Abtrennung der Stärke von dieser Lösung, Trocknen der Stärke bei einer Temperatur unterhalb der Verkleisterungstemperatur der Stärke bis auf einen Wassergehalt von weniger als etwa 15% und etwa 1-bis 15stündiges Erhitzen der Stärke auf eine Temperatur von etwa 130 bis 170° C hergestellt worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die alkaliphosphatmodifizierte Stärke in einer wäßrigen Lösung, die etwa 30 bis 50 Volumprozent eines mit Wasser mischbaren aliphatischen einwertigen Alkohols enthält, bei einer Temperatur von etwa 30 bis 70° C dispergiert; daß man eine ausreichende Menge des gleichen, mit Wasser mischbaren, aliphatischen einwertigen Alkohols zugibt, um dessen Konzentration um 10% zu erhöhen und eine Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Stärke auszufällen, die in wäßriger Dispersion eine wesentlich höhere Viskosität als das ursprüngliche Material aufweist, während ungebundene anorganische Salze und niedrigviskose Stärkefraktionen im dispergierten Zustand verbleiben; daß man das Gemisch unter Rühren auf eine Temperatur von etwa —20 bis 25° C abkühlt; daß man die Fällung von der gekühlten Aufschlämmung abtrennt; daß man die Fällung bei der niedrigen Temperatur mit einer wäßrigen Lösung wäscht, die zu etwa 50 bis 80 Volumprozent aus dem mit Wasser mischbaren, aliphatischen einwertigen Alkohol besteht; daß man die Fällung wiederum bei der niedrigen Temperatur mit einer wäßrigen Lösung wäscht, die zu etwa 60 bis 80 Volumprozent aus dem mit Wasser mischbaren aliphatischen einwertigen Alkohol besteht; und daß man die Fällung schließlich mit dem wasserfreien aliphatischen einwertigen Alkohol wäscht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während des Abkühlens Chlor durch die Dispersion geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als mit Wasser mischbare Flüssigkeit Methanol oder Äthanol verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 055 470.
DEJ22305A 1962-08-27 1962-08-27 Verfahren zur Behandlung einer alkaliphosphatmodifizierten Staerke und Abtrennung einer Fraktion alkaliphosphatmodifizierter Staerke mit erhoehter Viskositaet in waessriger Dispersion Pending DE1212010B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006082044A1 (de) 2005-02-01 2006-08-10 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Stärkephosphate, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung

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DE1055470B (de) * 1957-01-31 1959-04-16 Int Minerals & Chem Corp Verfahren zur Gewinnung einer phosphatmodifizierten Staerke mit erhoehter Viskositaet

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