DE1212245C2 - Verfahren zur verbesserung der kautschukhaftung von reifencord aus polyaethylenterephthalat - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der kautschukhaftung von reifencord aus polyaethylenterephthalatInfo
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Description
Seit längerer Zeit werden Garne aus synthetischen Hochpolymeren zur Herstellung von Reifencord verwendet.
Eine besondere Eignung haben synthetische Polymere für dieses Einsatzgebiet wegen ihrer hohen
Festigkeitscigenschaften und der Möglichkeit, bei der Herstellung der Fäden und Garne die Dehnung praktisch
auf jeden erforderlichen Wert einzustellen. Andererseits hat von Anfang an eine erhebliche Schwierigkeit
beim Einbau des Cords in den Kautschukreifen darin bestanden, daß Garne aus synthetischen
Polymeren eine sehr schlechte Kautschukhaftung zeigen.
Bei Cord aus Polyamiden hat man diese Schwierigkeit praktisch überwunden. Man behandelt das Cordgarn
und bzw. oder -gewebe vor der Einlagerung in den Reifen mit einer wäßrigen Dispersion eines
Mittels, das die Kautschukhaftung verbessert. Am bekanntesten sind als Behandlungsmittel wäßrige
Dispersionen aus Resorzin-Formaldehyd/Vinylpyridin-Latex.
Bei Versuchen, auch Polyäthylenterephthalat als Reifencord einzusetzen, hat man festgestellt, daß
dieses Material weitere Verbesserungen bringen kann. Beispielsweise weist dieser Polyestercord ein steileres
Kraft-Dehnungs-Diagramm und dementsprechend eine verminderte Neigung zum »Wachsen«, d. h. sich
bei längerer Beanspruchung und den dabei auftretenden hohen Temperaturen zu dehnen, auf. Die
Kautschukhaftung des Polyestercords ist jedoch noch
schlechter als die des Polyamidcords. Beispielsweise kann man mit den für Polyamidcord bekannten Behandlungsmitteln
keine ausreichende Kautschukhaftung erzielen.
Es sind aber auch Verfahren bekannt, um die Kautschukhaftung von Polyestercord zu verbessern.
So soll entsprechend der französischen Patentschrift
ίο 12 82413 auf den Polyestercord zunächst eine
Schicht aufgetragen werden, die ein Butadicn-Styrol-Vinyipyridin-Copolymerisat
und eine niedrigmölckulare Polyepoxyd-Verbindung aufweist, sodann eine
zweite Schicht, die neben einem Latex ein Vernetzungsmittel für das Polyepoxyd, vorzugsweise ein
Polyamin, enthält. Nach Aufbringen der ersten Schicht wird der Cord zunächst auf etwa 150" erhitzt.
Im Anschluß an die zweite Beschichtung ist eine Erhitzung auf höhere Temperaturen von beispielsweise
150 bis 260° C erforderlich, damit eine Reaktion zwischen Polyepoxyd und Vernetzungsmittel
erfolgen kann. Durch dieses Verfahren wird zwar eine Verbesserung der Kautschukhaftung von
Polyestercord erreicht, jedoch ist diese nicht ausreichend hoch.
In der belgischen Patentschrift 6 08 925 ist ein Verfahren beschrieben, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Polyestercordgarn mit einer PoIyepoxyverbindung behandelt, erhitzt und anschließend
ein aus Resorzin, Brenzkatcchin, Phloroglucin oder ähnlichen Verbindungen, einem Aldehyd und einem
Latex bestehendes Haftungsmittel aufbringt. Dann wird nochmals erhitzt. Auch entsprechend diesem
Verfahren kann keine ausreichend hohe Kautschukhaftung erzielt werden.
Gute Ergebnisse erreicht man dagegen, wenn man entsprechend der US-Patentschrift 29 02 398 arbeitet. Nach dem dort beschriebenen Verfahren wird
Cordgarn, unter anderem auch Polyestercord, zunächst mit einer wäßrigen Dispersion eines Polyepoxyds und
eines Epoxy-Härtungsmittels, z. B. einer Aminoverbindung imprägniert, sodann getrocknet und in zweiter
Stufe mit einem Latex behandelt. Die auf diese Weise crzielbare Kautschukhaftung beträgt über
10 kg. Rei diesem bekannten Verfahren wird die erste Behandlung am fertigen Cordgarn bzw. am
Cordgewebe vorgenommen.
Es wurde nun gefunden, daß man das Verfahren zur Verbesserung der Kautschukhaftung von Reifencord
aus Polyäthylenterephthalat durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung, die einen Diglycidäther
und ein Amin enthält, in erster Stufe und mit einer wäßrigen Dispersion aus einem Rcsorzin-Formaldehyd-Vorkondensat
und Vinylpyridin-Latex in zweiter Stufe, wobei zur Härtung des in erster Stufe aufgebrachten
Behandlungsmittels eine Erhitzung erfolgt, in einfacherer Weise durchführen kann, wenn
man einen Diglycidäther eines niedrigen aliphatischen Dialkohols und ein hetcocyclisches oder aliphatischcs
Amin zugleich mit der Spinnpräparation aufbringt.
Zur Herstellung von Reifencord aus Polyäthylenterephthalat werden bekanntlich Fäden verwendet,
die beim Verspinnen der Schmelze des Polyesters entstehen. Es ist allgemein üblich, die frisch gesponnenen
Fäden vor der weiteren Verarbeitung, also dem Auspulen, Verstrecken usw., über eine Galette
zu führen, mittels derer eine Spinnpräparation auf-
Gebracht wird. Diese Maßnahme ist erforderlich, um den aus einer Vielzahl von Kapillarfädcn bestehenden
Faden zu glätten, einen besseren Füdenschluß herbeizuführen und derart einen reibungslosen Ablauf
der nachfolgenden Verfahrensschritte zu gewährleisten. Als Spinnpräparation werden beispielsweise
wäßrige Emulsionen von natürlichen Fetten und Ölen und Emulgiermitteln verwendet. Die Emulgiermittel
enthalten z. B. äthoxylierte Sorbitolester, Fettsäureester oder Sorbitane, Häufig sind den Präparaiionen
weiterhin Verbindungen, die die elektrostatische Aufladung vermindern, zugesetzt. Bekannt sind auch benzinische
Spinnpräparationen, die insbesondere Paraffinöl
uiid freie Fettsäure enthalten.
Für das erfindungsgemäße Verfahren s:nd sämtliche
bekannten Spinnpräparationen für Polyethylenterephthalat verwendbar, die mit dem Behandlungsmittel
zur Verbesserung der Kautschukhaftung mischbar sind. Dies kann durch einen einfachen Versuch
festgestellt werden.
Das Verfahren läßt sich in einfacher Weise durchführen, indem man die wäßrige bzw. benzinische
Spinnpräparation mit der wäßrigen oder benzinischen Losung, die einen Diglycidäther eines niedrigen aliphatischen
Dialkohols und ein hetcrocyclisches oder aliphatisches Amin enthält, mischt und diese Mischung
mittels der für das Aufbringen der Spinnpräparation vorgesehenen Galette auf den Faden aufträgt.
Es ist aber auch möglich, zwei Galetten untereinander anzuordnen und Spinnpräparation und Behandlungsmittel
zur Verbesserung der Kautschukhaftung getrennt, jedoch unmittelbar nacheinander, aufzubringen.
In beiden Fällen erhält man einen vollkommen gleichmäßigen Auftrag der beiden Mittel.
Die nachfolgenden Verfahrensschritte können ohne jede S'örung durchgeführt werden.
Da die Befeuchtung des Fadens mit Spinnpräparation unter allen Umständen durchgeführt werden
muß, bedeutet das Verfahren, in dem niit der Spinnpräparation
gleichzeitig auch das Mittel zur Verbesserung der Gummihaftung auf den Faden gebracht
wird, die Einsparung eines Verfahrensschrittes. Dies ist allerdings nur bei erfindungsgemäßen Kombinationen
der Diglycidäther niedriger aliphatischer Dialkohole und heterocyclischer bzw. aliphatischer
Amine möglich, da diese Behandlungsmittel den Faden nicht rauh und ungeschmeidig machen.
Das Verfahren wird an Hand der Schemaskizze durch einige Beispiele näher erläutert.
Ein aus der Spinndüse austretender Polyäthylentcrephthalatfaden
1 (1000 den 210 Einzelfäden) wird über eine Galette 2 geführt und mit einer Mischung
von Spinnpräparation und Behandlungsmittel zur Verbesserung der Kautschukhaftung befeuchtet (Zusammensetzung
s. Tabelle) und dann aufgespult. Die Spule 3 wird der Verstreckungseinrichtung 4 vorgelegt.
Die Vcrstreckung erfolgt bei einer Temperatur von etwa 225 ^ C. Anschließend führt man den Faden
durch eine Dampfzone 5, in der bei 245° C eine geringe
Schrumpfung des Fadens erfolgt, und nimmt den Faden auf Spule 6 wieder auf. Zwei Spulen 6
werden dann zu einem Cordgarn von 1000 den 2 X, 500 S 500 Z gezwirnt. Die Cordgarnspule 7 wird sodann
in an sich bekannter Weise durch eine Wanne 8 geleitet, in der sich eine wäßrige Dispersion von Resorzin-Formaldehyd-Vorkondensat
und Vinvlpyridinlatex befindet. Die Fixierung dieses Behandlungsmittels
erfolgt in Kammer 9 bei 160 bis 230: C.
Spinnpia'paraüon
Behandlungsmittel
Nach- Cordfestigkeit
imprägnierung mit vor nach
Vinylpyridin-Latex der Nach-
Tempe- Verweil- imprägnierung
ratur zeit
ratur zeit
0C sec kg kg
Kautschukhaftung*)
690 Teile Wasser
100 Teile Butylstearal
100 Teile Emulgator A °)
100 Teile Butylstearal
100 Teile Emulgator A °)
760 Teile Wasser
50 Teile Palmkernöl
80 Teile Emulgator B °)
50 Teile Palmkernöl
80 Teile Emulgator B °)
760 Teile Wasser
50 Teile Palmkernöl
80 Teile Emlugator C °)
50 Teile Palmkernöl
80 Teile Emlugator C °)
760 Teile Wasser
50 Teile Palmkernöl
70 Teile Emulgator A°)
50 Teile Palmkernöl
70 Teile Emulgator A°)
770 Teile Wasser
50 Teile Palmkernöl
50 Teile Emulgator A0)
50 Teile Palmkernöl
50 Teile Emulgator A0)
800 Teile Wasser
100 Teile Butylstearat
50 Teile Emulgator A c)
100 Teile Butylstearat
50 Teile Emulgator A c)
795 Teile Wasser
80 Teile Butylstearat
30 Teile Palmkernöl
55 Teile Emulgator A °)
80 Teile Butylstearat
30 Teile Palmkernöl
55 Teile Emulgator A °)
Fußnoten am Schluß der Tabelle.
100 Teile 1,3BDD**) 10 Teile Piperazinhydrat
(6 H2O)
110 Teile 1,3BDD**) 10 Piperazinhvdrat
100Teilel,3BDD**)
10 Teile Piperazinhydrat
100 Teile 1.3 BDD**) 10 Teile Piperazinhydrat
115 Teile 1,3 BDD **) 15 Teile Piperazinhydrat
40 Teile Äthylenglykol-
diglycidäther 10 Teile Hexamethylendiman
30 Teile Triäthylenglykol-
diglycidäther 10 Teile Triäthylentetramin 210 40 12,6 12,3 12,0
210 40 12,6 12,2 10,8
210 40 12,5 12,2 11.2
210 40 12,5 12,4 11,8
210 40 12,7 12,5 12,4
170 120 12,7 12,7 12,4
200 60 12,7 12,5 12,0
(Fortsetzung vorstehender Tabelle)
Spinnpräparaiion
Behandlungsmittel
Nach- Cordfestigkeit
imprägnierung mit vor nach
Vinylpyridin-Latex der Nach-
Tempe- Verweil- imprägnierung ratur zeit
0C sec kg kg
Kautschukhaftung*)
760 Teile Wasser
90 Teile Paraffinöl
80 Teile Emulgator B °)
90 Teile Paraffinöl
80 Teile Emulgator B °)
800 Teile Wasser
60 Teile oxäth. Fettalkohol
30 Teile Paraffinöl
45 Teile Emulgator B °)
60 Teile oxäth. Fettalkohol
30 Teile Paraffinöl
45 Teile Emulgator B °)
817,5 Teile Wasser
62 Teile Paraffinöl
30 Teile Palmkernöl
30 Teile Butylstearat
26,5 Teile Emulgator B °)
22,5 Teile Emulgator A °)
16 Teile quartäres
62 Teile Paraffinöl
30 Teile Palmkernöl
30 Teile Butylstearat
26,5 Teile Emulgator B °)
22,5 Teile Emulgator A °)
16 Teile quartäres
Imidazolinderivat
(als Antistatikum)
(als Antistatikum)
60 Teile 1,4-BDD**) 10 Teile trans-2,5-Dimethylpiperazin
30 Teile 1,2-Propandiol-
diglycidäther 25 Teile oxäth. Fettamin 10 Teile Dicyandiamid 170 120 12,5 12,4 12,0
210 40 12,5 12,5 10,8
210 120 12,7 12,7 5,0
·) Zur Bestimmung der Kautschukhafuine wird dei vorhehandeltc Cord bei 150" C 25 Minuten lang in eine Karkaßmischung
derart einvulkanisiert, daß die Haftlänge genau 1 cm betragt. Es wird die Kraft gemessen, die aufzuwenden ist, um den
Cord aus dem Kautschukstück herauszuziehen. ·*) Butandioldiglycidäther
°) Emulgator A = äthoxylierte Sorbitolester Emulgator B = äthoxylierte Ölsäure Emulgator C = äthoxylierte Sorbitane
°) Emulgator A = äthoxylierte Sorbitolester Emulgator B = äthoxylierte Ölsäure Emulgator C = äthoxylierte Sorbitane
Zum Vergleich wird ein lediglich mit Spinnpräparation
behandelter und, wie oben angegeben, nachimprägnierter Faden untersucht. Es zeigt sich, daß
die Kautschukhaftung weniger als die Hälfte der erfindungsgemäß behandelten Proben beträgt, obwohl
bei der Nachimprägnierung die optimalen Verfahrensbedingungen eingehalten werden. Bei Anwendung
niedrigerer Temperaturen und bzw. oder kürzerer Verweilzeiten liegen die Werte der Kautschukhaftung
noch niedriger. Die Zusammensetzung der Spinnpräparation trägt der Tatsache Rechnung, daß
das Behandlungsmittel, das bei den übrigen Versuchen eingesetzt wurde, antistatisch wirkt, d. h.. bei
dem Vergleichsversuch muß ein anderes Antistatikum zugesetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der Kautschukhaftung von Reifencord aus Polyäthylenterephthalat
durch Behandlung mit einer wäßrigen Lösung, die einen Diglycidäther und ein
Amin enthält, in erster Stufe und mit einer wäßrigen Dispersion aus einem Resorzin-Formaldehyd-Vorkondensat
und Vinylpyridin-Latex in zweiter Stufe, wobei zur Härtung des in erster
Stufe aufgebrachten Behandlungsmittels eine Erhitzungerfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Glycidäther eines niedrigen aliphatischen Diaikohofs und ein heterocyclisches
oder aliphatisches Amin zugleich mit der Spinnpräparation aufbringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Diglycidäther eines
niedrigen aliphatischen Dialkohols und das heterocyclische oder aliphatische Amin einer wäßrigen
oder benzinischen Spinnpräparation, die ein pflanzliches Öl oder Fett und als Emulgator einen
äthoxylierten Fettalkohol bzw. eine äthoxylierte Fettsäure oder einen äthoxylierten Sorbilester
oder ein äthoxyliertes Sorbitan enthält, zusetzt und die Mischung mittels einer Bcfcuchtungsgalctte
aufbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spinnpräparaiion und
eine wäßrige Lösung eines Diglycidäthers eines niedrigen aliphatischen Dialkohols und eines heterocyclischen
oder aliphatischen Amins unmittelbar nacheinander mittels zweier Befcuchtungsgaletten
aufbringt.
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