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Verfahren zur Verbesserung der Kautschukhaftung von Reifencord aus Polyäthylenterephthalat
Seit längerer Zeit werden Garne aus synthetischen Hochpolymeren zur Herstellung von Reifencord verwendet. Eine besondere Eignung haben synthetische Polymere für dieses Einsatzgebiet wegen ihrer hohen Festigkeitseigenschaften und der Möglichkeit, bei der Herstellung der Fäden und Garne die Dehnung praktisch auf jeden erforderlichen Wert einzustellen. Anderseits hat von Anfang an eine erhebliche Schwierigkeit beim Einbau des Cords in den Kautschukreifen darin bestanden, dass Garne aus synthetischen Polymeren eine sehr schlechte Kautschukhaftung zeigen.
Bei Cords aus Polyamiden, insbesondere Nylon, hat man diese Schwierigkeit praktisch überwunden.
Man behandelt das Cordgarn und bzw. oder-gewebe vor der Einlagerung in den Reifen mit einer wässerigen Dispersion eines Mittels, das die Kautschukhaftung verbessert. Am bekanntesten sind als Be- handlungsmittel wässerige Dispersionen aus Resorcin-Formaldehyd/Vinylpyridin-Latex.
Bei Versuchen, auch Polyäthylenterephthalat als Reifencord einzusetzen, hat man festgestellt, dass dieses Material weitere Verbesserungen bringen kann. Beispielsweise weist dieser Polyestercord ein steileres Kraft-Dehnungs-Diagramm und dementsprechend eine verminderte Neigung zum"Wachsen", d. h. sich bei längerer Beanspruchung und den dabei auftretenden hohen Temperaturen zu dehnen, auf. Die Kautschukhaftung des Polyestercords ist jedoch noch schlechter als die des Nyloncords. Beispielsweise kann man mit den für Nyloncord bekannten Behandlungsmitteln keine ausreichende Kautschukhaftung erzielen.
Es sind aber auch Verfahren bekannt, die Kautschukhaftung von Polyestercord zu verbessern. So soll entsprechend der franz. Patentschrift Nr. 1. 282. 413 auf den Polyestercord zunächst eine Schicht aufgetragen werden, die ein Butadien-Styrol-Vinylpyridin-Copolymerisat und eine niedrigmolekulare Polyepoxyd-Verbindung aufweist, sodann eine zweite Schicht, die neben einem Latex ein Vernetzungsmittel für das Polyepoxyd, vorzugsweise ein Polyamin, enthält. Nach Aufbringen der ersten Schicht wird der Cord zunächst auf etwa 1500C erhitzt. Im Anschluss an die zweite Beschichtung ist eine Erhitzung auf höhere Temperaturen von beispielsweise 150 bis 2600C erforderlich, damit eine Reaktion zwischen Polyepoxyd und Vernetzungsmittel erfolgen kann.
Durch dieses Verfahren wird zwar eine Verbesserung der Kautschukhaftung von Polyestercord erreicht, jedoch ist diese nicht ausreichend hoch.
In der belgischen Patentschrift Nr. 608925 ist ein Verfahren beschrieben, das darin besteht, dass man Polyestercordgarn mit einerPolyepoxyd-Verbindungbehandelt, erhitzt und anschliessend ein aus Resorcin, Brenzkatechin, Phloroglucin od. ähnl. Verbindungen, einem Aldehyd und einem Latex bestehendes Haftungsmittel aufbringt. Dann wird nochmals erhitzt. Auch entsprechend diesem VErfahren kann keine ausreichend hohe Kautschukhaftung erzielt werden.
Gute Ergebnisse erreicht man dagegen, wenn man entsprechend der USA-Patentschrift Nr. 2,902, 398
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<tb>
Nach <SEP> Nachimprägnierung <SEP> mit <SEP> Cordfestigkeit
<tb> Vinylpyridin-Latex <SEP> vor <SEP> j <SEP> nach
<tb> Temperatur <SEP> Verwilzeit <SEP> der <SEP> Nachimprägnierung
<tb> Spinnpräparation <SEP> Behandlungsmittel <SEP> C <SEP> sec <SEP> kg <SEP> kg <SEP> Kautschukhaftung
<tb> 690 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 100 <SEP> Teile <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> BDD <SEP> 210 <SEP> 40 <SEP> 12, <SEP> 6 <SEP> 12, <SEP> 3 <SEP> 12,0
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Butylstearat <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Piperazinhydrat
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> A <SEP> ) <SEP> (6H2O) <SEP>
<tb> 760 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 110 <SEP> Teile <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> BDD <SEP> 210 <SEP> 40 <SEP> 12, <SEP> 6 <SEP> 12,2 <SEP> 10,
8
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Palmkemöl <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Piperazinhydrat
<tb> 80 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> B
<tb> 760 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 100 <SEP> Teile <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> BDD <SEP> 210 <SEP> 40 <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP> 12,2 <SEP> 11,2
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Palmkernöl <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Piperazinhydrat
<tb> 80 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> C
<tb> 760 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 100 <SEP> Teile <SEP> 1, <SEP> 3 <SEP> BDD <SEP> 210 <SEP> 40 <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP> 12, <SEP> 4 <SEP> 11, <SEP> 8 <SEP>
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Palmkernöl <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Piperazinhydrat <SEP>
<tb> 70 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> A
<tb> 770 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 115 <SEP> Teile <SEP> 1.
<SEP> 3 <SEP> BDD <SEP> 210 <SEP> 40 <SEP> 12,7 <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP> 12,4
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Palmkemöl <SEP> 15 <SEP> Teile <SEP> Piperazinhydrat
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> A
<tb>
EMI3.2
ziehen.
Butandioldiglycidäther Emulgator A = äthoxylierte Sorbitester Emulgator B = äthoxylierte Ölsäure Emulgator C = äthoxylierte Sorbitane
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<tb>
<tb> Nachimprägmierung <SEP> mit <SEP> Cordfestigkeit
<tb> Vinylpiridin-Latex <SEP> vor <SEP> t <SEP> nach
<tb> Temperatur <SEP> Verweilzeit <SEP> der <SEP> Nachimprägnierung
<tb> Spinnpräparation <SEP> Behandlungsmittel <SEP> sec <SEP> kg <SEP> kg <SEP> Kautschukhaftung <SEP>
<tb> 800 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 40 <SEP> Teile <SEP> Äthylenglykol- <SEP> 170 <SEP> 120 <SEP> 12,7 <SEP> 12,7 <SEP> 12, <SEP> 4
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Butylstearat <SEP> diglycidäther
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> A <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Hexamethylendiamin
<tb> 795 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 30 <SEP> Teile <SEP> Trläthylenglykoldi- <SEP> 200 <SEP> 60 <SEP> 12,7 <SEP> 12,
<SEP> 5 <SEP> 12,0
<tb> 80 <SEP> Teile <SEP> Butylstearat <SEP> glycidäther
<tb> 30 <SEP> Teile <SEP> Palmkernöl <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Triäthylentetramin
<tb> 55 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> A
<tb> 760 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 60 <SEP> Teile <SEP> l, <SEP> 4-BDD <SEP> 170 <SEP> 120 <SEP> 12,5 <SEP> 12,4 <SEP> 12,0
<tb> 90 <SEP> Teile <SEP> Paraffinöl <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> trans-2, <SEP> 5-Di- <SEP>
<tb> 80 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> B <SEP> methylpiperazin
<tb> 800 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 30 <SEP> Teilel. <SEP> 2-Propandiol- <SEP> 210 <SEP> 40 <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP> 10,8
<tb> 60 <SEP> Teile <SEP> oxäth. <SEP> Fettal- <SEP> diglycidäther <SEP>
<tb> hohol
<tb> 30 <SEP> Teile <SEP> Paraffinöl <SEP> 25 <SEP> Teile <SEP> oxäth.
<SEP> Fettamin <SEP>
<tb> 45 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> B <SEP> 10 <SEP> Teile <SEP> Dicyandiamid
<tb> 817, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> Wasser <SEP> 210 <SEP> 120 <SEP> 12, <SEP> 7 <SEP> 12, <SEP> 7 <SEP> 5,0
<tb> 62 <SEP> Teile <SEP> Paraffinöl
<tb> 30 <SEP> Teile <SEP> Palmkernöl
<tb> 30 <SEP> Teile <SEP> Butylstearat
<tb> 26, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> B
<tb> 22, <SEP> 5 <SEP> Teile <SEP> Emulgator <SEP> A
<tb> 16 <SEP> Teile <SEP> quartäres <SEP> Imidazolinderivat <SEP> (als
<tb> Antistatikum)
<tb>
Zur Bestimmung der Kautschukhaftung wird der vorbehandelte Cord bei 1500C 25 min lang in eine Karkassmischung derart einvulkanisiert, dass die Haftlänge genau 1 cm beträgt. Es wird die Kraft gemessen, die aufzuwenden ist, um den Cord aus dem Kautschukstück herauszuziehen.
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Zum Vergleich wird ein lediglich mit Spinnpräparation behandelter und, wie oben angegeben, nachimprägnierter Faden untersucht. Es zeigt sich, dass die Kautschukhaftung weniger als die Hälfte der erfindungsgemäss behandelten Proben beträgt, obwohl bei der Nachimprägnierung die optimalen Ver- fahrensbedingungen eingehalten werden. Bei Anwendung niedrigerer Temperaturen und bzw. oder kUrzerer Verweilzeiten liegen die Werte der Kautschukhaftung noch niedriger. Die Zusammensetzung der
Spinnpräparation trägt der Tatsache Rechnung, dass das Behandlungsmittel, das bei den übrigen Ver- suchen eingesetzt wurde, antistatisch wirkt, d. h., bei dem Vergleichsversuch muss ein anderes An- tistatikum zugesetzt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verbesserung der Kautschukhaftung von Reifencord aus Polyäthylenterephthalat durch Behandlung mit einer wässerigen Lösung, die einen Diglycidäther und ein Amin enthält, in erster
Stufe und mit einer wässerigen Dispersion aus einem Resorcin-Formaldehyd-Vorkondensat und Vinyl- pyridin-Latex in zweiter Stufe, wobei zur Härtung des in erster Stufe aufgebrachten Behandlungsmittels eine Erhitzung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Glycidäther eines niedrigen aliphatischen Dialkohols und ein heterocyclisches oder aliphatisches Amin zugleich mit der Spinnprä- paration aufbringt.