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Automatische Aufzugsvorrichtung Automatische Aufzugsvorrichtungen
für Uhren arbeiten im allgemeinen derart, daß die Bewegungen einer im Innern des
Uhrengehäuses schwingenden Masse wenigstens zum Teil zum Spannen der Aufzugsfeder
ausgenutzt werden.
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Um einen möglichst maximalen Wirkungsgrad einer automatischen Aufzugsvorrichtung
zu erzielen, ist man bestrebt, möglichst alle Bewegungen der schwingenden Masse
in Nutzarbeit umzuwandeln.
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Dazu ist es erforderlich, daß man die willkürlich nach beiden Richtungen
hin erfolgende Bewegung der Schwingmasse in eine Drehbewegung mit ganz bestimmtem
Drehsinne, nämlich die Aufzugsrichtung der Federhauswelle, umwandelt.
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Zu diesem Zwecke ist es bereits bekannt, sogenannte mechanische Wechsler
oder auch Umstelltriebe zu verwenden, die in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung
der Schwingmasse zwei verschiedene Arbeitsstellungen einnehmen, in denen verschiedene
Räder des Aufzugsräderwerks angetrieben werden. In jedem Falle wird das unterschiedliche
Anfangsrad, mit dem der Wechsler kämmt, derart angetrieben, daß die Federhauswelle
immer in der gleichen Richtung aufgezogen wird.
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Bekannte Umstelltriebe sind zu diesem Zwecke auf ihrer Welle verschiebbar
angeordnet. Die Wechsler werden im allgemeinen aus einer schwenkbar gelagerten Scheibe
gebildet, die zwei drehbare Zahnräder trägt.
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Diese bekannte Konstruktion hat jedoch den Nachteil, daß durch die
Überlagerung von Scheibe und Zahnrädern sowie durch die für alle drei drehbarer.
Elemente erforderlichen Lager ein großer Raumbedarf und insbesondere eine große
Bauhöhe benötigt werden, welche die Verwendung derartiger Konstruktionen vielfach
ausschließt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der obenerwähnten
bekannten autotratischen Aufzugsvorrichtungen zu vermeiden und eine Konstruktion
zu schaffen, die sich einerseits durch eine geringe Bauhöhe und andererseits durch
die praktisch vollständige Vermeidung von Reibungsverlusten auszeichnet.
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Ausgehend von einer automatischen Aufzugsvorrichtung für Uhren mit
einer Schwingmasse, deren in beiden Drehrichtungen stattfindende Bewegungen über
einen mechanischen Wechsler, bestehend aus einer drehbar gelagerten Scheibe sowie
zwei auf dieser Scheibe drehbar gelagerten Zahnrädern, in die einsinnige Aufzugsbewegung
umgewandelt werden, kennzeichnet sich die Erfindung zur Lösung der obengenannten
Aufgabe dadurch, daß das Lager wenigstens eines der rotierbaren Bestandteile des
Wechslers durch ein Kugellager gebildet wird, dessen Kern Teil der Wechslerscheibe
bzw. des Wechslerrades selber ist.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf die Aufzugsvorrichtung nach
der Erfindung und F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II nach Fig.l.
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Die mit 1 bezeichnete Schwingmasse ist an einem nur andeutungsweise
dargestellten Rad 2 befestigt, welches das erste Rad des Aufzugsräderwerks bildet.
Dieses Rad 2 kämmt mit dem ersten Zahnrad 3 des Wechslers, welches je nach der Drehrichtung
der Schwingmasse entweder direkt in das Rad 7 eingreift oder aber das Rad 7 über
das zweite Zahnrad 4 des Wechslers, das in diesem Falle als Zwischenrad fungiert,
antreibt. Bei Drehung der Schwingmasse entgegengesetzt zur Uhrzeigerrichtung nach
F i g. 1 ist das Zahnrad 3 des Wechslers direkt mit dem Rade 7 im Eingriff, bei
Drehung der Schwingmasse im Uhrzeigersinne erfolgt der Antrieb des Rades 7 über
das zweite Wechslerrad 4.
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Über das Rad 7 wird die Aufzugsbewegung unter Zwischenschaltung mehrerer
Untersetzungsgetriebe auf die nicht dargestellte Federhauswelle übertragen.
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Der mechanische Wechsler besteht aus einer Scheibe 5, deren Unterseite
einen zentralen zylindrischen
Ansatz 5 a aufweist. Dieser Ansatz
bildet den Kern eines Kugellagers 5 b zur reibungsfreien Lagerung der Scheibe
5 in einer Bohrung der Werkplatte 6. Zu diesem Zwecke ist ein äußerer Kugellagerring
5 c in diese Bohrung der Werkplatte 6 eingepreßt.
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Das erste Zahnrad 3 des Wechslers weist einen kreisförmigen Kern
3 a auf, welcher die Funktion des Innenringes eines Kugellagers 3 c hat,
und besitzt an seiner Unterseite einen zentralen zylindrischen Vorsprung 3 b, der
in eine entsprechende Öffnung der Wechslerscheibe 5 eingesetzt ist. Der den Außenring
des Kugelagers 3 c bildende Ring 3 d des Wechslerrades 3 weist einen Zahnkranz auf,
der einerseits mit dem an der Schwingmasse befestigten Zahnrad 2 und andererseits
mit dem zweiten Wechslerrade 4 kämmt, außerdem ist dieser Zahnkranz 3 d des Wechslerrades
3, wie erwähnt, mit dem Rade 7 im Eingriff, wenn sich die Schwingmasse entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinne dreht.
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Das zweite Zahnrad 4 des Wechslers ist völlig gleichartig wie das
Wechslerrad 3 aufgebaut und weist einen wiederum als Innenring eines Kugellagers
4 c dienenden Kern 4 a sowie auf seiner Unterseite einen zentralen
zylindrischen Vorsprung 4 b auf. Der Vorsprung 4 b ist wiederum in eine entsprechende
Öffnung der Wechslerscheibe 5 eingesetzt. Mit seinem äußeren gezahnten Ring 4d,
der die Funktion des Außenringes des Kugellagers hat, kämmt das Wechslerrad 4 einerseits
mit dem anderen Wechslerrad 3 und andererseits, bei Drehung der Schwingmasse im
Uhrzeigersinne, mit dem Rade 7.
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Bei jeder Richtungsumkehr der Schwingmasse und damit des Rades 2 wird
die Wechslerscheibe 5 auf ihrem Kugellager 5 b um einen bestimmten Winkel
verschwenkt, der ausreicht, den Zahnkranz eines der beiden Wechslerräder außer Eingriff
und den Zahnkranz des anderen der beiden Wechslerräder in Eingriff mit dem Rade
7 zu bringen.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern schließt auch konstruktive Anordnungen ein, in denen die einzelnen Bestandteile
des mechanischen Wechslers unterschiedliche relative Lagen zueinander einnehmen.
Außerdem kann auch das Kugellager der Wechslerscheibe in einer Zwischenbrücke montiert
sein, während die Schwingmasse oberhalb des Aufzugsräderwerkes oder auch unterhalb
des Uhrwerks angeordnet ist.
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Außerdem schließt die Erfindung auch Wechslerkonstruktionen ein, bei
denen lediglich die Wechslerräder 3 bzw. 4 oder auch nur die Wechslerscheibe
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in Kugellagern gelagert sind.
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In diesem Falle sind diejenigen Räder des Wechslers, die nicht in
Kugellagern angeordnet sind, beispielsweise in Zapfenlagern gelagert.
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Die erfindungsgemäße Verwendung von Kugellagern, deren Kern Bestandteil
der Wechslerscheibe bzw. der Wechslerräder selber ist, erlaubt eine wesentliche
Verkleinerung der Bauhöhe von automatischen Aufzugsvorrichtungen der beschriebenen
Art, da die notwendigerweise über oder unter der Wechslereinheit angeordneten Lagerzapfen
sowie die die Zapfen aufnehmenden Lager vollständig vermieden werden.
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Darüber hinaus vermindert die erfindungsgemäße Verwendung von Kugellagern
die Reibung auf ein Minimum, wodurch einerseits die Schwenkbewegung des Wechslers
erleichtert und andererseits der Wirkungsgrad der ganzen Aufzugsvorrichtung verbessert
werden.