DE1210774B - Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Dichlorpropanol-(2) durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Salzsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Dichlorpropanol-(2) durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Salzsaeure

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DE1210774B
DE1210774B DEC31737A DEC0031737A DE1210774B DE 1210774 B DE1210774 B DE 1210774B DE C31737 A DEC31737 A DE C31737A DE C0031737 A DEC0031737 A DE C0031737A DE 1210774 B DE1210774 B DE 1210774B
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dichloropropanol
epichlorohydrin
hydrochloric acid
hydrogen chloride
preparation
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Dr Hermann-Die Schmidt-Neuhaus
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Stockhausen GmbH and Co KG
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Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/62Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by introduction of halogen; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 1,3-Dichlorpropanol-(2) durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Salzsäure Ein großtechnisch ausgeübtes Herstellungsverfahren für Dichlorpropanole besteht darin, unterchlorige Säure an Allylchlorid anzulagern; hierbei wird jedoch ein Gemisch aus ungefähr 700/o 2,3-Dichlorpropanol-(1) und 30 , 3-Dichlorpropanol-(2) (Glycerin-a-dichlorhydrin) erhalten. Das letztgenannte Isomere wird deshalb vorzugsweise aus Glycerin hergestellt.
  • Daneben wurde in neuerer Zeit auch vorgeschlagen, von Epichlorhydrin auszugehen. Hierbei wird vorgelegter wäßriger Salzsäure das Epichlorhydrin zugegeben (Smith 1918, Hill 1922, Hibbert 1929, Shell 1949, de la Mare 1954). Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß ein wasserhaltiges oder auch salzsäurehaltiges Dichlorpropanol erhalten wird, welches einer Aufarbeitung durch Trocknung oder Destillation bedarf.
  • Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von 1,3-Di--- chlorpropanol-(2) durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Salzsäure gefunden, dadurch gekennzeichnet, daß gasförmiger Chlorwasserstoff verwendet und dieser in gekühltes Epichlorhydrin eingeleitet wird.
  • Die Reaktion zwischen Epoxyden und Chlorwasserstoff ist zwar schon lange bekannt und wird sogar zur quantitativen Bestimmung der Epoxydgruppe benutzt. Hierbei wird jedoch mit gelöstem Chlorwasserstoff und mit einem Überschuß an Chlorwasserstoff über das Epoxyd gearbeitet.
  • Es war nicht zu erwarten, daß sich aus vorgelegtem, also zunächst überschüssigem reinem Epichlorhydrin ohne Verdünnungsmittel oder sonstige Zusätze und zugefügtem gasförmigem Chlorwasserstoff schon bei Temperaturen, die nur wenig unter Raumtemperatur liegen und technisch leicht erreichbar sind, glatt und fast ausschließlich das 1,3-Dichlorpropanol-(2) bilden würde.
  • Es wurde gefunden, daß bei Temperaturen unter 0°C die Bildung des Isomeren 2,3-Dichlorpropanol-(1) und von anderen Nebenprodukten so weit zurücktritt, daß das gewünschte 1,3-Dichlorpropanol-(2) als farblose Flüssigkeit von über 950/,der Reinheit erhalten wird. Eine Reinigung durch Destillation ist im allgemeinen nicht nötig. Das so erhaltene Produkt kann für die bekannten Verwendungszwecke der Dichlorpropanole als Lösemittel für Klebstoffe, zur Textilveredlung u. dgl. benutzt werden.
  • Auf Grund des bekannten Verhaltens anderer Epoxyde, z. B. des Propylenoxyds, gegen Chlorwasserstoff war nicht zu erwarten, daß technisch realisierbare Bedingungen zu finden seien, bei denen sich fast ausschließlich nur ein Isomeres bilden würde.
  • Als Verunreinigungen sind in dem nach diesem Verfahren erhaltenen Dichlorpropanol zunächst nur die in dem als Ausgangsmaterial dienenden Epichlorhydrin enthaltenen Fremdstoffe vorhanden. Da das technische Epichlorhydrin im allgemeinen mindestens 980/,in ist, bringt es nur ungefähr 1 O/o Fremdstoffe ähnlicher Siedelage wie das Epichlorhydrin in das Dichlorpropanol.
  • Die Nebenprodukte bei der Chlorwasserstoffanlagerung an Epichlorhydrin bestehen vor allem aus 2,3-Dichlorpropanol-(1). Sein Anteil ist jedoch, wie gefunden wurde, beim Arbeiten um 0°C nur noch bei 1 bis 2°/o und läßt sich durch Senken der Reaktionstemperatur noch etwas verringern. Außerdem verhält sich bei den meisten Anwendungen das 2,3-Dichlorpropanol-(1) ähnlich wie das 1,3-Dichlorpropanol-(2), was nur wenig stört.
  • Neben dem 2,3-Dichlorpropanol-(1) entsteht in sehr geringer und mit fallender Temperatur noch abnehmender Menge der 1,3-Dichlorisopropylchlorhydrinäther. Höhere Ather oder Kondensations- oder Polymerisationsprodukte treten bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise nicht auf.
  • Das Verfahren kann in beliebigen zur Absorption von Gasen in Flüssigkeiten unter Kühlung geeigneten Apparaten ausgeführt werden. Eine einfache Ausführungsform besteht z. B. aus einem Tank aus Metall, Glas oder Kunststoffen mit Kühlschlangen, durch die eine Sole von20°C zirkuliert, einem Rührer und einem oder mehreren Gasemleitungsrohren mit Gasverteilern, z. B. Sinterplatten.
  • Der Chlorwasserstoff kann mit einem Inertgas, wie Stickstoff oder Luft, verdünnt werden; dies wirkt mäßigend auf die Reaktion und bewirkt zusätzlich ein Durchrühren des Behälterinhalts.
  • Die Regelung des Chlorwasserstoffstromes kann einmal nach der Gasmenge und zum zweiten nach den Eigenschaftsänderungen der Flüssigkeit, wie Dichte, Brechzahl, Viskosität, erfolgen. Das vorgeschlagene Verfahren ist nicht empfindlich. Man muß nur darauf achten, daß die Temperatur im Reaktionsgefäß nicht über den gewünschten Wert steigt. Der Endpunkt kann am einfachsten durch Bestimmung von physikalischen Eigenschaften des Dichlorpropanols oder durch Gaschromatographie bestimmt werden. Ein Überschuß an Chlorwasserstoff läßt sich durch Zugabe der äquivalenten Menge Epichlorhydrin leicht beseitigen. Die längere Anwesenheit von freiem Chlorwasserstoff im Dichlorpropanol sollte jedoch vermieden werden, da sonst eine Verfärbung auftreten kann.
  • Beispiel Ein 20-l-Behälter aus Polyäthylen mit- innenliegender Kühlschlange und Thermometer wurde mit 12,57 kg Epichlorhydrin (135,5 Mol) gefüllt und durch eine aus einem Kältethermostaten umgepumpte Kühlsole von -20 auf -20 bis -18"C gekühlt. Durch eine am Boden des Behälters eingeschweißte Sinterplatte aus Polyäthylen wurde mit etwas Stickstoff verdünnter Chlorwasserstoff (200 bis 4001/li) eingeleitet, so daß sich in der Flüssigkeit eine Temperatur von -10 bis -5"C einstellte. Nach 13 Stunden war die Brechzahl der Flüssigkeit auf den Wert für 1,3-Dichlorpropanol-(2) gestiegen, und eine gaschromatographische Bestimmung ergab, daß nur noch 0,15 0/, Epichlorhydrin vorhanden waren. Das . farblose Produkt bestand zu mindestens 96,5 ovo aus 1,3--Dichlorprppanol-(2). Der Gehalts ah 2,3-Dichlorpropanol-(1) betrug 1,6 ovo Der Gehalt an Dichlorisopropylchlorhydrinäther betrug 1,1 01o Als Vergleich wurde Chlorwasserstoff in einem Glaskolben mit Rückflußkühler bei +90 bis 100"C in Epichlorhydrin eingeleitet, bis alles Epichlorhydrin umgesetzt war. Die gaschromatographische Bestimmung ergab 5,2 01o 2,3-Dichlorpropanol-(1) und 6,2 0/o 1,3-Dichlorpropoxy-(3-chlor-2-hydroxy-)-propan.
  • Bei gleichem Gerät und gleicher Arbeitsweise, jedoch bei +20° C, wurde ein Dichlorpropanol mit 2,1 °/o 2,3-Dichlorpropanol-(1) und 3,2 0/o 1,3-Dichlorpropoxy-(3-chlor-2-hydroxy-)-propan erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von 1,3-Dichlorpropanol-(2) durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Salzsäure, dadurch gekennzeichn e t, daß gasförmiger Chlorwasserstoff verwendet und dieser in gekühltes Epichlorhydrin eingeleitet wird.
DEC31737A 1963-12-21 1963-12-21 Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Dichlorpropanol-(2) durch Umsetzen von Epichlorhydrin mit Salzsaeure Pending DE1210774B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2012078728A1 (en) 2010-12-10 2012-06-14 Dow Global Technologies Llc Apparatus and process for using olefin as an azeotropic entrainer for isolating 1,3-dichloro-2-propanol from a 2,2'-oxybis (1-chloropropane) waste stream

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WO2012078728A1 (en) 2010-12-10 2012-06-14 Dow Global Technologies Llc Apparatus and process for using olefin as an azeotropic entrainer for isolating 1,3-dichloro-2-propanol from a 2,2'-oxybis (1-chloropropane) waste stream
US9180384B2 (en) 2010-12-10 2015-11-10 Dow Global Technologies Llc Apparatus and process for using olefin as an azeotropic entrainer for isolating 1,3-DICHLORO-2-propanol from a 2,2′-oxybis (1-chloropropane) waste stream

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