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Selbstfangspule mit überbrückbarer Rutschkupplung Zusatz zur Anmeldung:
Sch 29063 IX a/42 g-. Auslegeschrift 1186 231 Die Hauptpatentanmeldung Sch 29063
IX a / 42 g betrifft die Anordnung einer durch einen Riegel überbrückbaren Rutschkupplung
innerhalb einer Bandspule zwischen ihrer Nabe, die wie üblich die formschlüssige
Verbindung mit der Triebwelle herstellt, und ihrem gegebenenfalls mit Flanschen
versehenen, unlösbar mit der Nabe verbundenen Wickelträger. Ein wesentlicher Vorteil
dieser Ausbildung der Bandspule liegt, wie in der Hauptpatentanmeldung bereits dargelegt
ist, darin, daß diese spuleneigene Rutschkupplung dem Verschleiß viel weniger ausgesetzt
ist als die in allgemein bekannter Weise gerätefest vorgesehene, welche für alle
nacheinander aufgesetzten Bandspulen wirksam werden muß, während sie nach der Hauptpatentanmeldung
stets nur für ihre eigene Bandspule in Wirkung zu treten braucht. Hinzu kommt der
Vorteil, daß diese bandspuleneigene Rutschkupplung schon wegen der beträchtlich
geringeren nachgeschalteten Masse und der daher wesentlich verringerten Beschleunigungskräfte
auf genauere Rutsch- bzw. Mitnahmewerte justiert werden kann und diese genaueren
Werte viel länger beibehält als die gerätefeste Rutschkupplung.
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Diese Vorteile treten besonders deutlich dann hervor, wenn es sich
bei der Bandspule um eine Selbstfangspule handelt. Darunter sind solche zu verstehen,
die auf ihrer Wickelfläche mit Mitnahmehäkchen versehen sind, welche das ungezielt
ankommende Bandende in den Perforationslöchern fassen und zum Aufwickeln bringen.
Hierbei läuft die Spule schneller um als es der Laufgeschwindigkeit des einzufangenden
Bandendes bei seiner Ankunft entspricht. Daher gibt es beim Einfangen des Bandes
einen verzögernden Ruck, der zum Ausreißen der Perforation führen kann, wenn dem
nicht durch die Rutschkupplung zuvorgekommen würde.
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Nun kann aber die ungünstige Folge eintreten, daß das Band nach dem
Eingefangenwerden nicht mehr mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von der Aufwickelspule,
als welche nunmehr die Selbstfangspule wirkt, gefördert wird, weil die Rutschkupplung
einen jetzt ungewollten Schlupf zulassen könnte. Das muß verhindert werden, sobald
einige, erfahrungsgemäß zwei bis sechs Windungen des Bandes aufgewickelt sind. Zu
diesem Zweck wird erfindungsgemäß der nach der Hauptpatentanmeldung die Rutschkupplung
überbrückende Riegel derart ausgebildet, daß er bei dem Radialdruck, den eine vorgesehene
Windungszahl des Bandes auf den Wickelträger ausübt, selbsttätig in den Nabenteil
einrückt. Hierzu wird derüberbrückungsriegel vorzugsweise in der Mitte der Wickelfläche
angeordnet und unter Federdruck gestellt, damit er bei fehlendem oder zu geringem
Radialdruck ausgerückt bleibt und erfindungsgemäß erst durch einen vorgegebenen
Radialdruck des Bandwickels selbsttätig einrückbar ist.
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Es ist vorteilhaft, den Riegel in seinen beiden Stellungen, der Ruhe-
und der Arbeitsstellung, zu rasten, und zwar so,, daß ihm bei Einsetzen des vorgesehenen
Druckes eine Springbewegung aufgezwungen wird, weil er sonst, d. h. bei allmählichem
Vorwärtsgleiten unter allmählich wachsendem Druck, die Wandungen der ihn empfangenden
Nut abfräsen oder selbst von den Nutenkanten abgefräst werden könnte.
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Der Riegel kann C- oder T-förmig gestaltet sein,, so daß der Balken
als Mantellinie des Wickelträgers angesprochen werden kann, die allerdings in Ruhe
etwas aus der Wickelfläche hervorragt, in der Arbeitsstellung aber bündig mit ihr
liegt öder sogar ein wenig zurücktritt. Der Stiel des L- oder T-förmigen Teils weist
zweckmäßigerweise zwei im Abstand zwischen Ruhe- und Arbeitsstellung angebrachte
Rillen auf, in denen die Schenkel einer im Wickelträgerinnern gelagerten Haarnadelfeder
ruhen, so daß die Springbewegung aus der einen in die andere Stellung gewährleistet
ist. Gegen den Radialdruck von außen wirkt eine ebenfalls auf den Stiel des Riegels
radial nach außen drückende Feder. Diese an sich bekannte Art für eine Springschaltung
zu
sorgen, ist nur beispielsweise angeführt; statt dessen kann natürlich
jede andere für diesen Zweck geeignete Einrichtung eingebaut werden.
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Die angegebene.Form. des Riegels empfiehlt sich dann, wenn die Wickelfläche
selbst die Fanghäkchen trägt. Sind die Fanghäkchen jedoch, einem bekannten Vorschlag
gemäß, Teile eines um- den Wickelkern gelegten Metallbandes, so ist es zweckmäßiger,
den Riegel unter das Band zu legen und dies nicht eng, sondern lose um den Wickelträger
-herumzulegen und nur seine Enden zu befestigen, wobei wenigstens die eine Befestigungsstelle
'längs der Wickelfläche verschiebbar sein sollte, um es dem Band zu ermöglichen,
sich bei Erreichen des vorgeschriebenen Radialdruckes eng um den Wickelträger zu
legen und dabei den Riegel einzurücken. Hierfür stehen verschiedene Wege offen,
z. B. die Führung zweier das Metallband in seiner Ebene seitlich überragender Vorsprünge
in Nuten des Wickelträgerflansches oder einen einer Mantellinie folgenden Spalt
im Wickelträgerumfang,- in den ein oder beide Enden des Metallbandes gesteckt und
nach unten und zurück U-förmig gebogen ist bzw. sind.
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Unterhalb des Bandes braucht der Riegel natürlich keinen Kopfbalken
zu haben; jedoch könnte dieser gegebenenfalls auch senkrecht zur Mantellinie in
die Wickelfläche eingebettet sein.
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Es ist nicht notwendig, kann aber zweckmäßig sein, mehrere solcher
Kupplungsriegel auf den Wickelumfang zu verteilen; auf jeden Fall ist es auch bei
nur einem Riegel ratsam, im inneren dem Nabenteil mehrere Aufnahmeöffnungen vorzusehen,
um den starren Nebenschluß zur Rutschkupplung schnell entstehen zu lassen. Vom Patentschutz
soll auch umfaßt sein die Umkehrung der bisher beispielsweise genannten Bauart,
daß der Riegel von außen in eine öffnung im Innern dringt, nämlich derart, daß der
Riegel an seinem inneren Ende eine öffnung besitzt, die über einen oder mehrere
Vorsprünge am Nabenteil greift.
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Es ist bereits bekannt, im Wickelträger einer Bandspule einen Kontakt
anzuordnen, der durch den radial zu ihr gerichteten Druck eines Kupplungsteils zur
automatischen Einfädelung des Anfangs eines aufzuspulenden Aufzeichnungsbandes gesteuert
wird. Dabei spielt aber der mit der Windungszahl des Bandwickels wachsende Radialdruck
keine wirksame Rolle wie beim Gegenstand der Erfindung, die im übrigen auch nicht
auf elektrische bzw. elektromechanische Mittel zurückgreift.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
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F i g.1 zeigt den mittleren Querschnitt durch eine Spule mit Wickelträger
und rutschgekuppelter Nabe in Axiahichtung gesehen, F i g. 2 dieselbe von oben;
in F i g. 2 a ist eine konstruktive Vereinigungsmöglichkeit für die beiden Federn
dargestellt; F i g. 3 zeigt eine Selbstfangspule mit Metallband als Träger der Selbstfanghäkchen
und insbesondere eine mögliche Festlegung von dessen Enden sowie eine besonders
einfache Ausführungsform des radial gefederten Riegels; F i g. 4 schließlich zeigt
eine andere Ausführung der Festlegung der Metallbandenden.
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In F i g. 1 und 2 ist die Nabel mit den Rutschkupplungsflanschen
2 und der nur schematisch angedeuteten Aufnahme 3 sowie der Führung 4 für die beiden
gegebenenfalls mit angedeuteten Spulenflanschen 5 versehenen Stirnseiten 6 der Spule
noch mit einer Ringscheibe 7 versehen, in der beispielsweise drei Aussparungen 8
für die Aufnahme des .einrückenden Riegels 9 angeordnet sind. Außerdem trägt der
Wickelträger, der wie bekannt durch die beiden Kragen 11 und 12 der
Stirnseiten 6 gebildet wird, die Fanghäkchen 10 in einer oder auch in zwei
umfänglichen Reihen, im letzten Fall einander entgegengesetzt gerichtet.
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In F i g. 2 sieht man deutlich die T-Form des Riegels 9, dessen Balken
9' längs einer Mantellinie des Wickelträgers 11, 12 liegt und dessen Stiel 9" sich
radial nach innen erstreckt bis kurz vor die Ringscheibe 7. Er ist geführt in einem
Ansatz 12' des inneren Kragens 12, von welchem auch die Gegendruckfeder 13 und die
Haarnadelfeder 14 geführt und gehalten werden, welch letztere in jeweils einer der
beiden Rillen 15 einrastet, je nachdem sich der Riegel 9 in seiner gezeichneten
Ruhestellung oder in der "eingedrückten Arbeitsstellung befindet. In F i g. 2 sind
die Federn 13 und 14 durch eine gemeinsame Feder 13/14 ersetzt, die beispielsweise
zweifach, aber auch nur einfach oder mehrfach vorhanden sein kann. Durch ihr V-förmig
gebogenes Ende bewirkt sie den Radialdruck nach außen auf den Kopfbalken des Riegels,
mit ihrem anderen Ende bildet sie die federnde Rast für die Rillen.
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In F i g. 3 ist das Metallband 16 gezeigt, das Fanghäkchen 10 trägt
und den Wickelträger 11, 12 lose umgibt. Seine beiden Enden 16' halten sich
U-förmig an den Kanten eines mantellinienmäßig ausgesparten Schlitzes 17, so daß
das Band 16 sich bei vom Bandwickel her entstehenden Druck eng um den Wickelkern
11, 12 legen und dabei den Riegel 9 nach innen drücken kann. Dieselbe Wirkung ist
erzielbar, wenn nur ein Ende des Metallbandes sich so hält, das andere aber ein
für allemal am Wickelträger festgelegt ist. Dasselbe gilt von F i g. 4, nach der
das Metallband 16 mit den Häkchen 10 mittels seitlicher Auswüchse 17 in Schlitzen
18 der Stirnseiten 6 geführt ist. Auch hier genügt die verschiebbare Festlegung
eines der beiden Bandenden.
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In F i g. 3 stellen die Teile 20 eine andere Art der Rutschkupplung
dar, nämlich Kunststoffteile, die stärker gebogen sind als es dem Innendurchmesser
des Wickelträgers entspricht. Diese liegen in Aussparungen der Nabe 7. Der Riegel
ist hier durch eine Feder 13' gebildet, die eine radial gerichtete Abwinkelung 9"'
aufweist, welche in die Aussparungen treten kann, die in den Betten der Rutschkupplungsteile
20 vorgesehen sind.