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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln der Zugschnüre eines von der Wickelvorrichtung lösbaren Raffvorhangs mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Es ist ein bekanntes Problem der Raffvorhänge, in denen Zugschnüre geführt werden, die beim Raffen des Vorhangs auf eine Wickelwelle aufgewickelt werden, dass diese Zugschnüre in ungeordneten Lagen auf der Wickelwelle liegen. Dadurch entstehen unterschiedliche Aufzugslängen der einzelnen Zugschnüre, die dazu führen, dass der Vorhang schief hängt oder ungleichmäßig eingezogen wird. Es wurden deshalb Versuche unternommen, dieses Problem zu lösen.
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Ein Raffvorhang, der dieses Problem löst, ist aus der
DE 20 2005 020 590 U1 bekannt. Bei dieser Lösung sind für jede u-förmig geführte Zugschnur zwei auf der Wickelwelle gelagerte Spulen im waagerechten Teil der u-förmig geführten Zugschnur vorhanden. Die Spulen bestehen jeweils aus einem Spulenkörper und einer mit dem Spulenkörper fest verbundenen mit einer Aussparung versehenen Mitnehmerscheibe an der einen Seite und einer fest stehenden Wange an der anderen Seite, in der der Spulenkörper drehbar gelagert ist. Die Spulen sind so auf der Wickelwelle angeordnet, dass sich die Mitnehmerscheiben gegenüber stehen. Beide Spulenkörper sind mit einem Gewinde ausgerüstet, wobei der eine Spulenkörper ein Rechtsgewinde und der andere Spulenkörper ein Linksgewinde besitzt. Auf den Spulenkörpern ist je ein Gleiter mit einer Aussparung angeordnet, der im entrafften Zustand des Vorhangs an der Mitnehmerscheibe anliegt und der beim Drehen der Spule jeweils in entgegengesetzter Richtung auf dem Gewinde des Spulenkörpers gleitet.
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Die Wange besitzt eine Aufnahme für das Umlenkelement und eine Führung für die Zugschnur. Der parallele Zugschnurteil der u-förmig geführten Zugschnur wird bei der Montage des Vorhangs beidseitig in die Führungen der beiden Wangen, den Aussparungen der Gleiter und den Aussparungen der Mitnehmerscheibe eingelegt.
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Diese Aufrollvorrichtung besitzt einige Nachteile. Zum einen sind die mit einem Gewinde ausgerüsteten Wickelspulen technisch aufwendig und zum anderen sind vor der Befestigung des Raffvorhangs sehr viele Einzelteile zu montieren.
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In dem
DE 20 2005 008 873 U1 wird eine besondere Führung einer Einzelzugschnur auf eine Wickelspule vorgeschlagen, durch die die Zugschnur, die auf der einen Seite an der Spule befestigt ist, durch eine Öffnung im Spulengehäuse in einzelnen Windungen auf den Spulenkörper abgelegt wird. Die Wange besitzt eine Führung für die Zugschnur und ist konisch ausgeführt und weist eine entsprechend kontinuierlich ansteigende Schräge an der Seite zum Spulenkörper auf, an der die jeweils letzte Windung der Zugschnur auf den Spulenkörper abgleitet. Diese Lösung besitzt den Nachteil, dass die Spannung der Windungen mit jeder Umdrehung größer wird, so dass diese Lösung nur für kurze Einzelzugschnüre und Vorhänge mit geringer Raffhöhe einsetzbar ist. Eine Aufrollvorrichtung für Zugschnüre mit abgestuften Wickelabschnitten oder einem konischen Wickelabschnitt ist ferner aus der
DE 693 09 127 T2 bekannt.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die das geordnete Aufwickeln einer in einem Raffvorhang u-förmig geführten Zugschnur beim Raffen des Vorhangs mit einfachen Mitteln erlaubt.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Die Unteransprüche stellen spezielle Ausgestaltungen dar.
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Bei der Vorrichtung zum geordneten Aufwickeln der Zugschnüre eines Raffvorhangs, bei dem die Zugschnüre über Umlenkelemente am Raffvorhang u-förmig im Vorhang geführt sind, sind für jede u-förmig geführte Zugschnur zwei auf der Welle des Wickelantriebs gelagerte Spulen angrenzend an jedes Umlenkelement parallel zum waagerechten Teil der u-förmig geführten Zugschnur vorhanden und der Vorhang ist an einer Vorhangschiene befestigt. Die Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Spulen aus einem Spulenkörper und einem Mitnehmer bestehen, die fest mit der Welle vom Wickelantrieb verbunden sind, dass die Mitnehmer je eine Aufnahme für die Zugschnur besitzen und die Spulen so angeordnet sind, dass die Mitnehmer einander zugewendet sind. Die Spulenkörper sind an der anderen Seite von einer feststehenden Wange begrenzt. Die Wange besitzt eine Aufnahme für das Umlenkelement, eine Führung für die Zugschnur und eine kontinuierlich ansteigende Schräge an der Seite zum Spulenkörper, an der die jeweils letzte Windung der Zugschnur auf den Spulenkörper abgleitet, wobei der waagerechte Zugschnurteil beidseitig in den Führungen der beiden Wangen und der Aufnahme des Mitnehmers eingelegt wird.
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Um die Spannung der Zugschnur beim Raffen des Vorhangs zu mindern, können die Spulenkörper am Mitnehmer beginnend geschlitzt sein, so dass die Spulenkörper während des Raffvorgangs zusammengedrückt werden und einen Weitertransport der Zugschnurwindungen in Richtung der Mitnehmer erleichtern. Da der Spulenkörper bei diesem Ausführungsbeispiel nicht mit dem Mitnehmer, sondern nur mit der Welle vom Wickelantrieb verbunden ist, muss garantiert werden, dass die Windungen auf dem Spulenkörper gehalten werden. Dazu kann eine Manschette zwischen Mitnehmer und Spulenkörper oder eine entsprechende Halterung im Gehäuse, das die Vorrichtung aufnimmt, vorgesehen sein, die ein Abgleiten der Zugschnurwindungen auf die Welle des Wickelantriebs verhindert.
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In einer anderen Ausführungsform können die Spulenkörper in Richtung zum Mitnehmer geschlitzt sein, so dass flächige Federelemente gebildet werden, die durch die Spannung der Zugschnur eingedrückt werden und zur Verringerung des Durchmessers des Spulenkörpers in Richtung zum Mitnehmer führen.
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Dieselbe Wirkung wird erreicht, wenn der Spulenkörper zum Mitnehmer hin leicht konisch ist oder in Stufen verjüngt wird.
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In den letztgenannten Ausführungsformen können der Spulenkörper und der Mitnehmer einstückig ausgeführt werden.
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Die Aufnahme für die Zugschnur sollte vorteilhafterweise einen elastischen oder federnden Klipp darstellen, in den die Zugschnur nach der Montage des Vorhangs und mit Beginn des Raffvorgangs eingezogen wird. Dadurch wird garantiert, dass die Zugschnur sicher mitgenommen wird. Der Klipp sollte so gestaltet sein, dass er die Zugschnur bei der Demontage des Vorhangs leicht wieder freigibt.
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Die beiden Spulenkörper können im Bereich der Mitnehmer miteinander verbunden sein und symmetrisch zwischen dem waagerechten Teil der u-förmig geführten Zugschnur angeordnet werden, wenn die Abstände der u-förmigen Zugschnur im Vorhang etwa gleich der Länge des neu gebildeten Spulenkörpers sind.
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Vorteilhafterweise wird die Vorrichtung in einem Gehäuse eingebaut, in dem die einzelnen Teile der Vorrichtung funktionsgerecht angeordnet sind.
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Der Vorhang, in dem die Zugschnüre u-förmig geführt sind, wird im entrafften Zustand montiert. Bei der Montage werden zunächst die Umlenkelemente am Vorhang in die Aufnahme an der feststehenden Wange der Spulen eingelegt. Dann wird der Raffvorhang mittels Klettverbindung auf der Vorhangschiene befestigt. Dabei wird der parallel zur Wickelwelle verlaufende Teil der u-förmig geführten Zugschnüre in den elastischen oder federnden Klipp des Mitnehmers eingelegt. Wird jetzt die Wickelwelle betätigt, drehen sich die Spulenkörper und die beiden Mitnehmer, der waagerechte Zugschnurteil der u-förmig geführten Zugschnur wird mitgenommen und auf die Spulenkörper aufgezogen. Die erste Windung bildet sich dabei an der Seite des Mitnehmers. Die folgenden Windungen werden in Richtung auf die feststehende Wange aneinandergelegt. Da die Spannung der Windungen mit zunehmender Anzahl der Umdrehungen stetig ansteigt, wird der Spulenkörper so gestaltet, dass er entweder mit steigender Kraft der Windungen zusammengedrückt wird oder dass er eine feste kontinuierliche oder stufenförmige Verjüngung in Richtung zum Mitnehmer erhält. Die Windungen werden dadurch leichter in Richtung zum Mitnehmer gedrückt, wenn die nachfolgende Windung auf den Spulenkörper aufgezogen wird. Für eine saubere Führung der jeweils letzten Windung sorgt die kontinuierlich ansteigende Schräge an der dem Spulenkörper zugewandten Seite der feststehenden Wange. In der Praxis kann diese feststehende Wange so konstruiert werden, dass an beiden Seiten eine kontinuierlich ansteigende Schräge vorhanden ist. Die Teile sind dann universell, sowohl als linke als auch als rechte Wange, einsetzbar.
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Der entscheidende Vorteil der Lösung liegt insbesondere darin, dass die Zugschnüre stets nebeneinander auf den Spulenkörpern aufgezogen werden. Es wird dadurch das ungleichmäßige Aufziehen der einzelnen Zugschnüre mit den negativen Folgen des Verziehene des Vorhangs vermieden. Ein weiterer entscheidender Vorteil entsteht durch die gleichbleibende Kraft beim Raffen und Entraffen des Vorhangs, da die erhöhte Spannung der Windungen durch die federnde Wirkung der Spulenkörper ausgeglichen wird. Die Montage und Demontage des Vorhangs ist sehr einfach, da gegenüber dem Stand der Technik nur wenig Einzelteile vorhanden sind und weniger Handgriffe bei der Montage und Demontage ausgeführt werden müssen.
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Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen erläutert werden. Gleiche Bezugszahlen bezeichnen in den einzelnen Darstellungen gleiche oder ähnliche Teile.
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1 zeigt eine schematische Darstellung der beiden Spulen auf der Welle vom Wickelantrieb;
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung mit Zugschnur;
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Spule mit dem Mitnehmer und der feststehenden Wange; und
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4 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht der Spule mit dem Mitnehmer und der feststehenden Wange.
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In 1 ist die Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Die Vorrichtung besitzt für jede u-förmig geführte Zugschnur 4 zwei auf der Welle des Wickelantriebs 1 gelagerte Spulenkörper 2 parallel zum waagerechten Teil der u-förmig geführten Zugschnur 4. Die Spulen bestehen aus einem Spulenkörper 2 und einem Mitnehmer 5, die beide fest mit der Welle vom Wickelantrieb 1 verbunden sind. Die Mitnehmer 5 besitzen eine Aufnahme für die Zugschnur 4, die als elastischer oder federnder Klipp gestaltet ist. Die Spulen sind so angeordnet, dass die Mitnehmer 5 einander zugewendet sind. Die Spulenkörper sind an der anderen Seite, an der Seite, wo sich die Umlenkelemente am Vorhang befinden, von einer feststehenden Wange 7 begrenzt. Die feststehende Wange 7 besitzt eine Aufnahme 8 für das Umlenkelement, eine Führung 9 für die Zugschnur und eine kontinuierlich ansteigende Schräge 11 an der Seite zum Spulenkörper 2, an der die jeweils letzte Windung der Zugschnur 4 auf den Spulenkörper 2 abgleitet. Beim Raffen des Vorhangs bleibt die feststehende Wange 7 lageunverändert, während sich der Spulenkörper 2 und der Mitnehmer 5 drehen und die Zugschnur 4 auf den Spulenkörper 2 ziehen.
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2 zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung mit eingelegter Zugschnur 4. Die Welle vom Wickelantrieb 1 wurde wegen der besseren Übersicht nicht mit dargestellt. Die Zugschnur 4, die normalerweise im Umlenkelement am Vorhang liegt und beim Einschieben in die Aufnahme 8 der feststehenden Wange 7 in einen Führungskanal 9 gehoben wird, ist hier ohne Umlenkelement gezeigt. Beim Raffen des Vorhangs gleitet die Zugschnur 4 durch den Führungskanal 9 und wird über die Schräge 11 neben die vorhergehende Windung auf den Spulenkörper 2 abgelegt. Diese Spule kann auch als einzelnes Element in einer Vorrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, wenn die einzelne Zugschnur 4 an dem Mitnehmer 5 befestigt wird.
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In 3 ist eine perspektivische Ansicht der Spule mit dem Mitnehmer 5 und der feststehenden Wange 7 gezeigt. Besonders deutlich ist der Mitnehmer 5 erkennbar. Der Mitnehmer 5 besitzt zur Aufnahme der Zugschnur 4 einen elastischen oder federnden Klipp 6, der in diesem Ausführungsbeispiel zweifach vorhanden ist. Dadurch kann der Mitnehmer 5 sowohl für eine rechte als auch für eine linke Spule verwendet werden. Die Bezugszahl 3 bezeichnet ein flächiges Federelement, das durch Einschnitte in den Spulenkörper 2 erzeugt wird. Dieses flächige Federelement 3 wird durch die Spannung der Windungen der Zugschnur 4 nach innen gebogen, wodurch die Spannung der Zugschnur 4 verringert wird und die Windungen weiter in Richtung zum Mitnehmer 5 gleiten können. An der anderen Seite des Spulenkörpers 2 ist die feststehende Wange 7 mit der Aufnahme 8 für die Umlenkelemente der Zugschnur 4 erkennbar.
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4 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht der Spule mit dem Mitnehmer 5 und der feststehenden Wange 7. Diese Darstellung verdeutlicht die flächigen Federelemente 3 in dem Spulenkörper 2. Sobald nach einigen Windungen der Zugschnur 4 auf dem Spulenkörper 2 die Spannung der Windungen ansteigt, werden die flächigen Federelemente 3 nach innen gedrückt. Die Spannung der Windungen wird dadurch verringert und sie gleiten nacheinander und nebeneinander auf den Spulenkörper 2.
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Es wird nur ein Ausführungsbeispiel deutlich dargestellt. Es sind aber weitere Ausführungsformen, die zum Teil in den abhängigen Ansprüchen beansprucht werden, möglich. Alle Ausführungsbeispiele sorgen dafür, dass die Spannung in den Windungen der Zugschnur 4 verringert wird, so dass die Windungen auf dem Spulenkörper 2 weitergleiten können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Welle vom Wickelantrieb
- 2
- Spulenkörper
- 3
- Flächiges Federelement
- 4
- Zugschnur
- 5
- Mitnehmer
- 6
- Elastischer oder federnder Klipp
- 7
- Feststehende Wange
- 8
- Aufnahme für das Umlenkelement
- 9
- Führung für die Zugschnur
- 10
- Befestigungsplatte für den Vorhang
- 11
- Schräge