-
Lieferwerk für eine Zwirnmaschine Die Erfindung betrifft ein Lieferwerk
für eine Zwirnmaschine mit einem oder mehreren Fadenfühlern, das von einer Antriebswelle
abkuppelbar und zugleich abbremsbar ist.
-
Ein Garn oder ein Faden wird zur Verarbeitung in einer Zwirnmaschine
einem Garnvorrat, beispielsweise einer Spule, entnommen und der Zwirnspindel mittels
Lieferwalzen zugeführt. Da Geschwindigkeitsunterschiede der Garnzuführung für eine
gleichmäßige Drehung des Zwirnes nachteilig sind, werden die Lieferwalzen mit einem
zwangläufig gesteuerten Antrieb angetrieben. Die Garnzuführvorrichtung wird als
Lieferwerk bezeichnet.
-
Bekannte Lieferwerke verwenden eine oder mehrere zwangläufig angetriebene
Lieferwalzen mit kleinem Durchmesser, um die mehrere Garnwindungen gelegt sind,
damit eine hinreichend starke Reibungsmitnahme des Garnes durch die Lieferwalzen
bewirkt wird. Dieses System hat sich für geringe Garngeschwindigkeiten bewährt.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei Zwirnmaschinen, in denen die Garngeschwindigkeit
200 m/Min. und mehr beträgt, diese bekannten Lieferwerke nicht mehr genügen. So
wurde beobachtet, daß die bekannten kleinen Lieferwalzen nicht mehr brauchbar sind,
wenn sie auf Drehzahlen beschleunigt werden müssen, wie sie für Garngeschwindigkeiten
von 200 m/Min. und mehr erforderlich sind. Weiter wurde festgestellt, daß bei Garnen
aus sprödem Material, z. B. aus Glas, das Herumwickeln um Walzen kleinen Durchmessers
Garnbrüche hervorruft. Die Bruchgefahr wird noch vergrößert, wenn die Fäden mehrmals
um die Lieferwalzen gewickelt werden.
-
Es ist bei schnellaufenden Maschinen weiter erforderlich, daß die
Lieferwerke bei Unterbrechung des Garnlaufes sofort angehalten werden. Dies ist
besonders wichtig, wenn das Garn nach Verlassen des Lieferwerkes bricht, da, wenn
das Lieferwerk nicht schnell genug angehalten wird, das Garn entweder auf den Boden
läuft oder mit Nachbarfäden zusammenkommt.
-
Es ist bereits eine Zwirnmaschine mit einer Lieferwalze bekannt, in
der eine Bremse in fester Lage innerhalb der Lieferwalze angeordnet ist. Bei Fadenbruch
wird eine die Lieferwalze tragende Hülse von einer Gabel in axialer Richtung derart
verschoben, daß die Lieferwalze von der ständig laufenden Antriebswelle abgekuppelt
und von der ortsfesten Bremse festgehalten wird. Bei dieser bekannten Vorrichtung
muß bei Garnbruch aber ebenfalls eine beträchtliche Masse in axialer Richtung verschoben
werden. Für Zwirnmaschinen mit Garnlieferungen von 200 m/Min. und mehr eignet sich
auch dieses bekannte Lieferwerk nicht.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Lieferwerk
der Zwirnmaschine so zu gestalten, daß die Garnzuführung bei Fadenbruch sofort gebremst
wird. Dabei soll der Fadenlauf frei von engen Krümmungen sein und die Liefergeschwindib
keit konstant sein. Zugleich wird der Zweck verfolgt, die Bedienung des Lieferwerkes
zu vereinfachen.
-
Die Erfindung besteht darin, daß ein um die Lieferwalzenwelle schwenkbares
Glied vorgesehen ist, an dessen Arm ein Ritzet frei drehbar gelagert ist, das mit
der Antriebswelle in Antriebsverbindung gebracht werden kann; welche über Fadenfühler
und eine Schaltvorrichtung durch Verschwenken des schwenkbaren Gliedes unterbrechbar
ist. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen ist es deshalb bei dem erfindungsgemäßen
Lieferwerk lediglich erforderlich, ein einziges Ritzel von verhältnismäßig geringer
Masse zu bewegen, um eitle Abkupplung der Lieferwalze von der Antriebswelle zu bewirken.
Dadurch wird ein Abkupplungs- und Abbremsmechanismus geschaffen, der auch bei großen
Liefergeschwindigkeiten ein sicheres und unmittelbares Unterbrechen der Fadenlieferung
gestattet.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung wird ein
Lieferwerk mit einem ständig umlaufenden Nocken und Fallnadeln verwendet, die
bei
Fadenbruch in den Bereich des umlaufenden Nockens geraten. Eine Abstellvorrichtung,
die eine umlaufende Nockenscheibe als Relais benutzt, um die notwendige Kraft für
die Abstellung zu liefern, ist bereits bekannt. Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform
des Lieferwerkes ist eine schwenkbare Klinke vorgesehen, die eine Schulter zum Verriegeln
des schwenkbaren Gliedes in der Betriebsstellung und eine Platte aufweist, die durch
den Nocken zurückdrückbar ist, sobald sich eine Fallnadel zwischen Platte und Nocken
befindet und die Verriegelungsschulter von dem Schwenkglied abhebbar und das um
seine Drehachse schwenkbare Glied (134) in an sich bekannter Weise mit der Spindelbremse
verbunden ist.
-
An Hand der Figuren wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
-
F i g. 1 zeigt einen Aufriß des oberen Teils einer Zwirnmaschine mit
dem erfindungsgemäßen Lieferwerk; F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch das Lieferwerk
nach der vorliegenden Erfindung, wobei die einzelnen Teile in Betriebsstellung dargestellt
sind; F i g. 3 zeigt die gleiche Ansicht wie F i g. 2, jedoch sind die einzelnen
Teile in Nichtbetriebsstellung dargestellt; F i g. 4 zeigt die gleiche Ansicht wie
die F i g. 2 und 3, jedoch ist die relative Stellung der Teile gegeneinander dargestellt,
wenn der Faden eingelegt werden soll (Einfädelstellung); F i g. 5 zeigt eine Vorderansicht
des Lieferwerkes mit der Fadenwächtereinrichtung; F i g. 6 zeigt die Fadenwächtereinrichtung
nach F i g. 1 in vergrößertem Maßstab; F i g. 7 zeigt eine Seitenansicht einer abgeänderten
Ausführungsform des Lieferwerkes, und F i g. 8 zeigt einen Schnitt längs der Linie
VHI-VIII in F i g. 7.
-
In F i g. 1 ist ein Teil einer Zwirnmaschine dargestellt, die ein
Gestell 10 aufweist, das auf dem Boden steht und den Träger für die Lieferwerksplatte
12 befindet. Die Platte 12, die aus Schwermetall hergestellt ist, erstreckt sich
über die ganze Länge der Maschine und ist mit dem oberen Teil des Gestelles 10 fest
verbunden. Der Antrieb wird zu den Lieferwalzen 84 über die Antriebswelle 16 übertragen.
Eine Stirnwand 14 erstreckt sich von der Platte 12 an jedem Ende der Maschine nach
oben. Lediglich eine dieser Stirnwände ist in F i g. 1 zu sehen. Die Stirnwand 14
trägt eine weitere Platte 18, die sich in Längsrichtung der Maschine parallel zu
der Platte 12, jedoch im Abstand und oberhalb dieser erstreckt. In einer noch zu
beschreibenden Weise trägt die Platte 18 ganz bestimmte Schalt- oder Abstellmechanismen,
die mit den Lieferwalzen nach der vorliegenden Erfindung zusammenarbeiten.
-
Die Platte 12 weist längs ihrer gesamten Länge an jeder Seite einen
nach außen vorstehenden Teil 20
auf. An das äußere Ende jedes dieser Teile
sind mehrere im Abstand voneinander herunterhängende Laschen 22 befestigt; von denen
jede eine Teil- oder Trennplatte 24 trägt, die zwischen je zwei Aufwickelstellen
angeordnet ist. Die Teilplatten 24 verhindern Kollisionen des Garnballons, der von
dem Ringläufer 28 auf den Garnkörper P aufgewickelt wird, mit dem ,Garn, das auf
benachbarte Garnkörper aufgespult wird. Über jedem Garnkörper P ist eine Garnführung.
26 angeordnet, die das Garn zu -dem Läufer 28 führt, der es auf den Garnkörper P
in :bekannter Weise aufwickelt.
-
Die eben beschriebene Vorrichtung ist bekannt und wird nur zum Zwecke
des besseren Verständnisses der erfindungsgemäßen Maßnahmen beschrieben. Es sind
zwar nur zwei symmetrisch zueinander angeordnete Wickelstellen dargestellt, jedoch
ist es klar, daß die Lieferwerke in Gruppen auf einer Maschine angeordnet werden
können, welche eine Vielzahl von Wickelstellen besitzt, wobei eine jede dieser Wickelstellen
von einem eigenen Lieferwerk besetzt wird. Jede Gruppe von Lieferwerken kann über
eine gemeinsame Antriebswelle oder für sich, wenn erforderlich, angetrieben werden.
Da die einzelnen Einheiten untereinander gleich sind, genügt es, eine derselben
näher zu erläutern. Ebenfalls wird die Erfindung zwar an Hand einer Zwirnmaschine
dargestellt und erläutert, es ist jedoch denkbar, daß die erfindungsgemäße Einrichtung
auch für eine Spulinaschine od. dgl. verwendet werden kann.
-
Bei der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung wird das Lieferwerk
nach der vorliegenden Erfindung von einem Ständer 70 gehalten, der fest auf der
oberen Seite der Platte 12 mit Bolzen 72 befestigt ist. Ein Gehäuse 74 ist durch
Bolzen 76 mit dem Ständer 70 verbunden. Eine Seite des Gehäuses 74 besitzt einen
abnehmbaren Deckel 78, der mit einer Schraube 80 auf das Gehäuse aufgeschraubt ist.
Das Gehäuse 74 dient zum Einschluß des Lieferwerkgetrieb:es, um dieses vor Staub,
Fasern u. dgl. zu schützen, und bildet eine Stütze für andere Teile der Einrichtung.
-
Die Lieferwalzenwelle82 ist drehbar in einer Wandung des Gehäuses
74 gelagert und ragt sowohl nach innen als auch nach außen über diese Wandung hinaus.
Das äußere Ende dieser Welle trägt die Lieferwalze 84, die mit großem Durchmesser
ausgeführt ist.
-
Die Lieferwalze dreht sich mit der Welle. Wie am besten aus F i g.
5 zu ersehen, besitzt die Lieferwalze 84 eine breite Felge, die den Faden führt
und durch Reibungseingriff den Vorschub des Fadens bewirkt.
-
Wie aus F i g. 1 zu ersehen, ist ein Achszapfen 86 am hinteren Rand
des Gehäuses 74 angeordnet. Dieser Achszapfen sitzt im Paßsitz in einer ,geeigneten
Bohrung in dem Gehäuse fest, erstreckt sich nach innen durch die Gehäusewandung
und steht nach außen aus dem Gehäuse heraus. Ein L-förmiger Arm 88 ist auf dem Wellenzapfen
86 schwenkbar gelagert. Das andere Ende des Armes 88 trägt eine relativ kurze horizontale
Achse 90, die zu beiden Seiten des Armes übersteht. Ein Ende der Achse 90 ist mit
Lagern versehen, um eine Druckwalze 92, die auf der Ringfelge der Lieferwalze 84
abrollt, drehbar zu lagern. Wie aus F i g. 5 zu ersehen ist, ist die Druckwalze
92 mit einer breiten Ringfelge aus Friktionsmaterial, wie z. B. Kautschuk od. dgl.,
versehen, um eine geeignete Berührungsfläche zum Antrieb der Walze und zum Vorschub
des Garns zu erhalten.
-
Wie in F i g. 2 dargestellt, ist am äußeren Ende des Armes 88 über
dem Wellenzapfen 90 ein Ohr 96 angeordnet. Dieses Ohr besitzt eine Bohrung, in der
sich ein Wellenzapfen 98 befindet, auf dem ein Ende eines relativ kurzen Armes 100
so befestigt ist, daß er eine hin- und hergehende Schwenkbewegung ausführen kann.
Das andere Ende des Armes 100 ist durchbohrt, und in dieser Bohrung ist ein Ende
eines weiteren Wellenzapfens 102 fest angeordnet und ragt in horizontaler Richtung
über die Bohrung hinaus. Eine - weitere Druckwalze 104, die als »Führungswalze
«
bezeichnet werden kann, ist drehbar auf dem Wellenzapfen 102 gelagert. In gleicher
Weise wie die oben beschriebene Druckwalze 92 besitzt die Führungswalze 104 eine
breite Felge, die mit einem Reibungsmaterial überzogen ist, um mit dem Faden in
Berührung zu kommen und von der Druckwalze 92 angetrieben zu werden (vgl. F i g.
5).
-
Die Lieferwalze 84 und die Druckwalze 92 sowie die Führungswalze 104
sind auf diese Weise so angeordnet, daß sie einander berühren. In Betriebsstellung
wird die Druckwalze 92 durch Reibung von der Lieferwalze 84 gedreht. In gleicher
Weise wird die Führungswalze 104 durch den Kontakt mit der Druckwalze 92 gedreht.
Weiter liegen die Mitten der drei Walzen 84, 92 und 104 auf einer im wesentlich
geraden Linie, wenn die Walzen sich in Betriebsstellung befinden. Der Faden oder
das Garn wird so um jede der Walzen 84 und 92 geführt, daß er mit einem Teil des
gesamten Umfangs jeder dieser Walzen in Berührung kommt. Auf diese Weise wird der
Faden durch die Einrichtung vorgeschoben, ohne daß er in einem kleinen Winkel umgelenkt
oder scharf abgebogen wird. Der Faden wird viehmehr in der Einrichtung schwach gekrümmt,
wenn er bei der Fadenspeisung um die Rollen geführt wird. Darüber hinaus drückt
die Führungswalze 104 in vorteilhafter Weise den Faden an, so daß die ordnungsmäßige
Fadenlage auf dem Lieferwerk erhalten bleibt, auch wenn die Fadenspeisung unterbrochen
oder ein gewickelter Garnkörper abgezogen wird. Die Führungswalze 104 dient als
Begrenzung für die Zwirndrehung, die durch den Ringläufer 28 erzeugt wird. Wenn
die Drehung auf diese Weise nicht begrenzt würde, würde sie auf dem Garn zurück-
und womöglich um die Druckwalze 92 herumlaufen und sich dadurch nachteilig auswirken.
-
Wie oben ausgeführt, ragt der Wellenstutzen 90 zu beiden Seiten des
Armes 88 vor. Das dem Ende der Welle 90, das die Druckwalze 92 trägt, entgegengesetzte
Ende führt einen als Winkelhebel ausgebildeten Fadenfühler 108, so daß dieser um
dieses Ende eine Schwenkbewegung in vertikalen Ebene ausführen kann. Das vordere
Ende des Fühlers 108 bildet einen Schenkel 110, der etwas nach unten zeigt
und an einer Stelle endigt, die etwa in der Horizontalebene der oberen Begrenzung
der Lieferwalze 84, jedoch im Abstand vor dieser angeordnet ist. Das äußere Ende
des Schenkels 110 trägt eine Lasche 112. Eine seitlich vorstehende Fadenführung
114 (s. F i g. 5) ist durch die Lasche geführt und ragt in einem geringen Abstand
quer über die Vorderseite der Lieferwalze 84. Der hintere Teil des Fühlers
108
trägt ein Gegengewicht 116, das in Längsrichtung des Fühlers verschiebbar
angeordnet sein kann, um dem Hebelarm ein solches Übergewicht zu verleihen, daß
er in einer Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeiger gedreht wird, wenn keine Fadenkräfte
auf den Fühler wirken.
-
Aus den F i g. 2, 3 und 4 ist zu ersehen, daß die Antriebswelle 16
durch das Gehäuse 74 geführt und in Lagerflächen in dem Ständer 70 und in dem Gehäuse
74 gelagert wird. Ein Antriebsritzel 120 ist fest auf der Antriebswelle 16 innerhalb
des Gehäuses 74 angeordnet, wodurch dieses Ritze1120 sich mit der Antriebswelle
mitdreht. Ein Zahnrad 122 mit einem kleineren Durchmesser als das Ritzel
120 ist drehbar auf einer kurzen Achse 124 gelagert, die im Preßsitz in einem
Fuß in der Wandung des Gehäuses 74 sitzt. Wie in den F i g. 2, 3 und 4 dargestellt,
greift das Zahnrad 122 in das Antriebsritzel 120 ein. Ein dreiseitiger Nocken 126
ist einstückig mit dem Zahnrad 122 ausgebildet und dreht sich mit um dessen Achse.
In einer weiter unten näher beschriebenen Art und Weise dient der Nocken 126 zur
Betätigung bestimmter Teile des Bremsmechanismus, wenn das Garn reißt. Das Zahnrad
122 und der Nocken 126 werden infolge des permanenten Eingriffs dieses Zahnrades
mit dem Hauptantriebsritzel 120 konstant gedreht.
-
Wie bereits erwähnt, ist die Lieferwelle 82 in dem Gehäuse 74 gelagert
und trägt an einem ihrer Enden die Lieferwalze 84. Auf dem anderen Ende der Lieferwelle
82 ist ein sich mit der Lieferwalze 84 drehendes Stirnrad 128 befestigt. Einstückig
mit dem Stirnrad ist eine Bremstrommel 130 ausgebildet, die etwa den gleichen
Durchmesser wie das Stirnrad aufweist und konzentrisch zu diesem angeordnet ist.
Die Bremstrommel arbeitet mit dem noch zu beschreibenden Bremsmechanismus zusammen,
um die Dre-. hung der Welle 82 und der damit zusammenhängenden Teile anzuhalten,
wenn der Faden reißt. Eine Hülse 132 ist auf der Welle 82 an der Innenseite des
Stirnrades 128 hin- und herverschwenkbar angeordnet. Auf der Hülse ist ein Paar
nebeneinanderliegender Hebel 134 und 136 lose befestigt. Der Hebel 134 neben der
Bremstrommel 130 angeordnet und speichenartig ausgebildet. Er besitzt drei Arme
oder Schenkel 138, 139 und 140, die in radialer Richtung von einer gemeinsamen
Nabe in gleichen Abständen abstehen. In dem Schenkel 138 ist ein Zapfen 141 fest
angeordnet, an dem ein Kabel 137 befestigt ist. Das Kabel 137 läuft über eine Rolle
143 und verbindet einen Bremsmechanismus für die Zwirnspindel mit dem Bremsmechanismus
der Lieferwalze, wodurch beide Bremsmechanismen gleichzeitig in einer noch zu beschreibenden
Art und Weise betätigt werden.
-
Der nach vorn ragende Schenkel 139 des Schwenkgliedes oder Hebels
134 ist hinreichend lang, um über den vorderen Rand des Gehäuses 74 und durch einen
geeigneten Schlitz in dem Gehäuse vorzustehen. Dieser Schenkel bildet eine geeignete
Signaleinrichtung, an deren Einstellung eine Bedienungsperson leicht feststellen
kann, ob die Einrichtung in Tätigkeit oder außer Betrieb ist. Auf der unteren Kante
des Hebels 139 ist neben der Nabe des Hebels 134 ein Teil 142 vorgesehen, der als
Nockenfläche dient, um den Bremsmechanismus in seiner Außerbetriebstellung zu arretieren.
-
Der dritte Arm 140 des Schwenkgliedes 134 weist nach
hinten unten und besitzt einen seitlich vorspringenden Achszapfen 144, der an seiner
Außenseite etwa in der Nähe der Mitte des Armes befestigt ist und auf dem ein Ritzel
146 drehbar gelagert ist. Das Ritzel 146 steht im ständigen Eingriff mit dem Zahnrad
128, das auf der Welle 82 gelagert ist. Weiter kann dieses Ritzel 146, das auf der
Welle 144 gelagert ist, wahlweise mit dem Ritzel 122 in Eingriff gebracht werden
oder nicht. Auf diese Weise wird das Ritzel 146 verwendet, um die Räderkette von
dem Hauptantriebsritzel 120 über das Zahnrad 122 zu dem Stirnzahnrad 128 auf der
Lieferwelle 82 zu schließen, wenn der Hebel 134 in Richtung des Uhrzeigers geschwenkt
wird, so daß das Ritzel146 mit dem Ritzel 122 in Eingriff kommt, um die Lieferwalze
84 anzutreiben. In gleicher Weise dient das Ritzel 146 dazu, die Räderkette zu unterbrechen,
wenn
der Hebel 134 entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn verschwenkt wird, um die Zahnräder
146 und 122 voneinander zu lösen. Wie in den F i g. 2, 3 und 4 dargestellt ist,
besitzt das äußere Ende des Armes 140 eine Aussparung, wodurch ein Anschlag 148
gebildet ist, der das Lieferwerk in Garnvorschubstellung hält. Das Stirnende 150
des Armes 140 bildet dagegen eine Nockensteuerfläche, die mit den Abschalteinrichtungen
des Lieferwerkes zusammenwirkt, wie weiter unten beschrieben werden wird.
-
Der bereits erwähnte, auf ebenfalls der Hülse 132 angeordnete Bedienungshebel
136 kann unabhängig von dem Hebel 134 verschwenkt werden. Es sind jedoch
Einrichtungen vorgesehen, die diese Hebel miteinander koppeln, so daß sie gemeinsam
in. Richtung des Uhrzeigers miteinander verschwenkt werden können. Der Hebel 136
besitzt einen nach vorn sich erstreckenden Griff 152, auf dem ein Knopf
154 angeordnet ist, der sich außerhalb des Gehäuses 74 befindet, um die Einrichtung
von Hand in Betrieb zu setzen. Ein Zapfen 156 ist an der Seite des Hebels 136 nahe
seiner Nabe befestigt, steht seitlich von diesem Hebel ab und endigt jenseits der
Vertikalebene, die durch den Hebel 134 bestimmt ist, so daß der Zapfen 156 während
der Verschiebung des Hebels in Richtung des Uhrzeigers mit dem oberen Rand des Hebelarmes
oder Schenkels 139 in Kontakt kommen kann. Eine Zugfeder 158 ist mit ihrem einen
Ende an einemhorizontalen ortsfestenZapfen 160 befestigt, der in einer Konsole 162
des Gehäuses 74 angeordnet ist, und das andere Ende der Feder 158 ist mit dem Zapfen
156 verbunden. Die Feder 158 spannt dadurch den Hebel 136 konstant in einer Richtung
entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn vor, wie in den F i g. 2, 3 und 4 dargestellt ist.
Ein stoßabsorbierender Kautschukblock 164 ist oberhalb des Hebels 136 in einer Befestigung
166 angeordnet, um die Drehung des Hebels in einer Richtung entgegengesetzt dem
Uhrzeigerdrehsinn zu begrenzen und einen weichen Anschlag des Hebels, wenn dieser
von der Kraft der Feder 158 nach oben gezogen wird, zu bewirken. Eine zweite Zugfeder
170 ist mit ihrem einen Ende an dem Zapfen 156 in dem Hebel 136 und mit ihrem anderen
Ende mit einem doppelschenkligen Hebel 172 verbunden, der drehbar auf einem ortsfesten
Wellenzapfen 174 gelagert ist. Der Wellenzapfen 174 erstreckt sich durch den Hebel
172 an eine Stelle etwas vor dem Mittelpunkt desselben, so daß der Hebel
von selbst entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn oder nach hinten verdreht wird
(s. F i g. 2 und 3). Wenn der Hebel 136 sich in seiner obersten Stellung
befindet, übt die Feder 170 keine Kraft auf den Hebel 172 aus. Sie kann vielmehr
einen Schub auf diesen Hebel ausüben, um ihn in seiner nach hinten gekippten Stellung
zu halten. Der Zug der Feder 170 ist so ausgelegt, daß er eine relativ kleine Kraft
auf den Hebel 172 ausübt, wenn der Hebel 136 nach unten verschwenkt wird, d. h.
in einer Richtung im Uhrzeigerdrehsinn, so daß der Hebel 172 gleichzeitig in derselben
Richtung vorgespannt wird (s. F i g. 4).
-
Um den Bremsmechanismus nach der vorliegenden Erfindung gleichzeitig
mit der Verschwenkung des Schwenkgliedes .oder Hebels 134 in Tätigkeit zu setzen,
ist ein Nocken 180 vorgesehen, welcher in radialer Richtung von der Nabe des Hebels
136 in einer Stellung etwas unterhalb des Armes 139 vorsteht. Der Nocken 180 besitzt
eine graduell geneigte Nockenfläche 181 auf seiner unteren Seite. Die obere Kante
des Nockens 180 ist als flacher Anschlag 182 zum Zwecke der Arretierung ausgebildet.
Der Nokken 180 dient dazu, den Bremsmechanismus der Maschine in übereinstimmung
mit den Schwenkbewegungen des Hebels 136 zu betätigen.
-
Der Bremsmechanismus weist, wie früher bereits erwähnt wurde, einen
im allgemeinen nach oben weisenden, drehbar gelagerten Bremshebel 184 auf, der auf
einem ortsfesten Zapfen 186 schwenkbar gelagert ist. Dieser Zapfen ist an
der Innenwandung des Gehäuses 74 befestigt. Das obere Ende des Bremshebels 184 endigt
nahe der Bremstrommel 130. Der Teil des Hebels, der am nächsten der Bremstrommel
130 angeordnet ist, ist mit einem Bremsschuh 188 versehen, dessen konkave Fläche
mit der Peripherie der Trommel konform ist, um mit dieser Peripherie in reibenden
Eingriff kommen zu können. Eine Rolle 190 ist fest an der äußeren Wandung des Bremshebels
184 so angebracht, daß sie mit dem Nocken 180 des Armes 139 in Kontakt kommen und
von diesem Nocken verschoben werden kann. Ein Zäpfen 192 ist am oberen Ende des
Bremshebels 184 befestigt und erstreckt sich in horizontaler Richtung, um ein Ende
einer Zugfeder 194 zu halten. Das andere Ende der Zugfeder 194 ist in einem von
mehreren im Abstand voneinander angeordneten Löchern in der Peripherie eines Gehänges
196 angeordnet, das frei drehbar auf dem ortsfesten horizontalen Zapfen 160 befestigt
ist. Die Feder dient zur konstanten Vorspannung des Bremsmechanismus gegen die
Trommel 130. Da die Löcher in dem Gehänge 196 verschieden, Abstände
von dem Zapfen 192 besitzen, kann der Zug der Feder 194 durch geeignete Wahl des
Lochs, in das die Feder 194 eingehakt wird, reguliert werden, um die Kraft, die
auf die Bremstrommel 130 ausgeübt wird, zu verändern.
-
Eine Klinke 200 ist auf dem inneren Ende des Zapfens 86 gegen den
hinteren Teil des Gehäuses 74 zu verschwenkbar gelagert. Die Klinke 200 hängt von
ihrem Drehpunkt herab und ist in der Mitte leicht gebogen, so daß sie nach vorn
durch eine Öffnung in der unteren Wandung des Gehäuses 74 ragt. Das Gehäuse ist
hinreichend weit aufgeschlitzt, um eine bestimmte Bewegungsfreiheit für die Klinke
zu gewährleisten. Eine Feder 204 ist mit ihrem einen Ende mit dem oberen Teil der
Klinke 200 und mit ihrem anderen Ende mit dem Wellenzapfen 174 verbunden, um die
Klinke in einer Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn vorzuspannen. Die
Neigung der Klinke 200, sich in einer Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn
zu verdrehen, wird durch den Eingriff der Oberfläche des Armes 140 gesteuert, wobei
eine Anschlagsfläche 206 auf der Seite der Klinke 200 neben dem Arm 140 vorgesehen
ist. Die Anschlag- oder Auflauffläche 206 erstreckt sich längs des unteren Teiles
der Klinke 200, ist im allgemeinen etwas konkav ausgebildet und steigt nach unten
zu an. Das obere Ende der Auflauffläche 206 geht scharf in eine Aussparung über,
so daß ein Absatz 208 gebildet wird, in den, wie bereits erwähnt, der Anschlag 148
des Schenkels 140 eingreifen kann. DieVorspannung der Feder 204 dient dazu, den
Anschlag 148 gegen die Klinkenfläche zu drücken.
-
Die Klinke 200 besitzt in ihrem oberen Teil einen horizontalen Fortsatz
210, der nach vorn vorsteht. Der Fortsatz 210 endigt in einem Anschlag 212, der
eine relativ breite Fläche in vertikaler Flucht dem Nocken 126 darbietet. Wie am
besten in F i g. 2 zu
ersehen, ist der Anschlag 212 in der Nähe
des Nokkens 126 angeordnet, wenn die Klinke 200 und der Arm 140 mit den Anschlägen
208 und 148 aneinanderliegen. Wenn jedoch die Klinke ausgeklinkt ist, wie in den
F i g. 3 und 4 dargestellt, ist der Anschlag von dem Nocken weiter entfernt, da
die Klinke nach hinten gedrückt wird, wenn der Arm 140 entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn
längs der Auflauffläche 206 gleitet.
-
Eine Fallnadel 214 ist mit ihrem oberen Ende an einem horizontalen
Träger 215 (s. F i g. 6) befestigt, der wiederum von einem im allgemeinen U-förmigen
Schwenkhebel 216 getragen wird und in vertikaler Richtung von diesem herunterhängt,
durch eine öffnung oben in dem Gehäuse 74 hindurchgeführt ist und mit seinem unteren
Ende in dem Bereich zwischen dem Anschlag 212 und dem Nocken 126 endigt.
-
Die horizontale Stellung der Fallnadel 214 in dem genannten Bereich
wird dadurch gesteuert, daß die Fallnadel durch einen geigneten Schlitz (nicht dargestellt)
im hinteren Teil des Fadenfühlers 108 geführt wird. Damit die Fallnadel 214 in vertikaler
Richtung bei bestimmten Bewegungen des Mechanismus verschoben wird, ist sie zwischen
den Gabeln am hinteren Ende des Gabelhebels 172 durchgeführt. Ein Kragen 218 ist
auf der Fallnadel etwas über dem Hebel 172 befestigt, und wenn der Hebel
in Richtung des Uhrzeigers verschwenkt wird, schlägt er an den Kragen 218 an und
bewirkt, daß die Fallnadel 214 über den Anschlag 212 und den Nocken 126 angehoben
wird. Auf diese Weise wird die Fallnadel darin gehindert, versehentlich herabzufallen
und in Kontakt mit dem Steuernocken 126 und dem Anschlag 212 zu kommen, wenn die
Einrichtung eingefädelt wird. Ein anderer Kragen 220 umgibt die Fallnadel 214 an
einer Stelle oberhalb des Gehäuses 74, jedoch unterhalb des Fühlers 108. Eine Drehung
des Hebels 108 entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn um seine Drehachse 90 verursacht,
wenn der Fadenfühler sich frei unter seinem eigenen Gewicht und dem Einfluß des
Ausgleichsgewichts 116 verdreht, daß er an den Kragen 220 anschlägt und dadurch
die Fallnadel 214 nach unten verschiebt.
-
Es wurde ausgeführt, daß die Fallnadel 214 von einem horizontalen
Halter 215 (F i g. 6), der an dem Schwenkhebel 216 befestigt ist, herabhängt.
Der Schwenkhebel 216 ist drehbar auf einer kurzen Welle 222 zwischen einem Paar
von im Abstand voneinander angeordneten, sich nach vorn erstreckenden Schenkeln
224 eines U-förmigen Halters 226 gelagert. Der Halter 226 ist auf einer Platte 228
befestigt, die wiederum von einer langen Platte 13 gehalten wird. Wie in F i g.
6 dargestellt, ist an dem Schwenkhebel 216 ein Gegengewicht 230 befestigt, das ihn
entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn zu verdrehen versucht und dadurch die Fallnadel
214 in die in F i g. 2 dargestellte Stellung nach oben drückt.
-
Wie aus den F i g. 1, 5 und 6 zu ersehen, sind Einrichtungen oberhalb
des Schwenkarmes oder Schwenkhebels 216 sowie Einrichtungen, um die Fallnadel 214
herabzudrücken vorgesehen, wenn das Garn reißt. Wie dargestellt, erstreckt sich
eine Schiene 231 längs der Zwirnmaschine und wird von dieser festgehalten. Die Schiene
231 kann mittels nicht dargestellter Einrichtungen in transversaler Richtung hin-
und herverschoben werden. Diese Einrichtungen sind beispielsweise in Form einer
Stößelführung bekannt. Eine Einrichtung, die ein Paar von Teilen 232 aufweist, die
voneinander im Abstand durch einen Steg 234 gehalten werden, ist an der Schiene
in vertikaler Flucht mit dem Halter 226 befestigt. Ein Drehzapfen 238 ist zwischen
den zwei Wandungen 232 am vorderen Ende derselben angeordnet und dient als Lager
für Finger 240, die im Abstand voneinander auf diesem Drehzapfen angeordnet sind.
Jeder der Finger besitzt einen Fadenfühler 242 an seinem oberen Ende, der einen
Faden führt und ihn zu den Lagerwalzen leitet. Infolge der erwähnten Hin- und Herverschiebung
jeder dieser Fühler oder Führungen 242, die von der Querschiene 231 ausgeht, werden
die Fäden auf den Lieferwalzen verschoben, so daß diese Walzen sich gleichmäßig
abnutzen. Das untere Ende jedes drehbar gelagerten Fingers 240 trägt ein Gegengewicht
244, das sich nach hinten in einem etwa rechten Winkel von der Ebene, in der diese
Finger liegen, sowie oberhalb und quer zu dem Träger 215 erstreckt. Das Gegengewicht
244 ist hinreichend groß, um die Kraft zu überwinden, die durch das Gegengewicht
230 ausgeübt wird. Wenn das Gegengewicht 244 auf dem Träger 215 aufliegt, verdreht
es den Schwenkhebel 216 im Uhrzeigerdrehsinn, wie durch die gestrichelten Linien
in F i g. 6 dargestellt, und verursacht, daß die Fallnadel oder Steuerstange 214
in die in F i g. 3 dargestellte Stellung herabgedrückt wird.
-
Wenn mit der oben beschriebenen Einrichtung der Bremsschuh 188 aus
seinem Kontakt mit der Bremstrommel 130 gelöst wird, befinden sich die einzelnen
Teile in der in F i g. 4 dargestellten Stellung, wobei die Lieferwalze '84 frei
drehbar ist. Dies wird erreicht indem der Knopf 154 und der Hebel 152 gegen den
Zug der Feder 158 herabgedrückt werden, um den Hebel 136 nm einen kleinen
Teil seines ganzen Schwenkbogens zu verschwenken, so daß der Nocken 1.80
an der Rolle 190 vorbeigeführt wird. Dabei befindet' sich im ersten Augenblick die
Anschlagfläche 181 des Nockens 180 im Eingriff mit der Rolle 190. Wenn der Hebel
136 weiter nach unten verschwenkt wird, läuft der Zapfen auf die Nockenfläche 181
auf, wodurch der Bremshebel 184 in Richtung des Uhrzeigers um den Zapfen 186 verschwenkt
wird (s. F i g. 4) und der Bremsschuh 188 von der Trommel 130 gegen den Druck der
Feder 194 abgezogen wird. Bei einer weiteren Verdrehung des Hebels 136 im Uhrzeigerdrehsinn
wird der Nocken 180 an der Rolle 190 vorbeigeführt, wonach die Rolle in die Ausnehmung
182 einrastet, in der sie durch den Druck der Feder 194 gehalten wird. Ebenfalls
wird der Hebel 136 durch die Rolle 190 in der herabgedrückten Stellung gehalten.
Es wird hervorgehoben, daß der Bremsschuh 188 in dieser Stellung von der Bremstrommel
130 gelöst ist, so daß die Lieferwalze 84 frei von Hand drehbar ist, um beispielsweise
den Faden einzufädeln od. dgl. Es ist aus F i g. 4 zu ersehen, daß das Leerlaufzahnrad
146 nicht im Eingriff mit dem Ritzel 122 steht.
-
Als Folge der gerade beschriebenen Verschwenkung des Hebels 136 wird
der Hebel 172 in Richtung des Uhrzeigers aus seiner in F i g. 3 dargestellten Stellung,
in der er einen Abstand von dem Kragen 218 einnimmt, in eine neue Stellung (s. F
i g. 4) verschwenkt, in der er an den Kragen 218 anschlägt und die Fallnadel 214
aus dem Bereich zwischen dem Anschlag 212 und dem Nocken 226 hebt, um zu gewährleisten,
daß die Fallnadel nicht zwischen die genannten Teile eingreift und, wenn die Lieferwalze
84
von Hand betätigt wird, dauernd angestoßen wird. Die Verschwenkung des Hebels 172
entsprechend der Abwärtsbewegung des Hebels 136 wird von der Verbindungsfeder 170
übertragen. Auf diese Wcise kann das Garn Y leicht in die Einrichtung eingefädelt
werden, wenn die Teile in der gerade beschriebenen und in F i g. 4 dargestellten
Stellung sind.
-
Zu diesem Zweck werden mehrere Fäden Y, die zusammen verzwirnt oder
verdrillt werden sollen, aus geeigneten Vorräten gezogen und durch je einen Fühler
242 geführt, wonach diese Gruppe eingefädelt wird, indem jedes Garnende im Abstand
und getrennt von den anderen hinter die Lieferwalze 84 in Richtung des Uhrzeigers
um diese geführt wird, wobei dieser Richtungssinn auf die linke Einrichtung in F
i g. 1 bezogen ist. Die Garne Y werden dann um einen Teil der Peripherie der Lieferwalze
84 und unter die Druckwalze 92 geführt und auf diese Walze in einer Richtung entgegengesetzt
dem Uhrzeigerdrehsinn, d. h. entgegengesetzt dem Wicklungssinn auf der Lieferwalze
84 sowie unter die Führungswalze 104 eingelegt. Von dem Walzenklemmpunkt zwischen
der Druckwalze 92 und der Führungswalze 104 aus laufen die Garne nach unten durch
die Führungen 114 und 26 und den Ringläufer 28 zu dem Garnkörper P. Um das Einfädeln
des Garns zwischen den Lieferwalzen 84 und 92 zu erleichtern, kann die Druckwalze
92 aus der Berührung mit der Lieferwalze 84 herausgeschwenkt werden, indem der Arm
88 um seinen Schwenkzapfen 86 verschwenkt wird. In gleicher Weise kann beim Einfädeln
des Garns zwischen der Druckwalze 92 und der Führungswalze 104 die Führungswalze
durch Verdrehung des Armes 100 von Hand herausgeschwenktwerden. Die Einrichtung
kann auch betrieben werden, wenn eine oder beide der Walzen 92 und 104 keinerlei
Kontakt mit dem Faden oder dem Garn besitzen, wobei lediglich der Oberflächenreibung
auf der Lieferwalze 84 den Garnvorschub bewirkt. Wenn das Garn auf den Speisewalzen
in der beschriebenen Art und Weise angeordnet ist, besitzt es einen hinreichenden
.Zug, um jeden der Finger 240, auf denen die Fadenfühler 242 befestigt sind, in
einer solchen Stellung zu halten, daß die Gegengewichte 244 nicht auf den Träger
215 aufliegen. Diese Stellung ist in F i g. 1 dargestellt. Weiter üben die Garne
eine hinreichende Kraft auf die Führung 114 aus, um diese unten zu halten, so daß
der Hauptteil des Fadenfühlers 108 in horizontaler Richtung und im Abstand von dem
Kragen 220, wie in F i g. 2 dargestellt, gehalten wird. Die Einsteilung des Gegengewichts
116 bezüglich des Drehpunkts 90 des Fadenfühlers lab wird so vorgenommen, daß bei
Nachlassen der Garnspannung in der Führung 114 gewährleistet ist, daß der Hebel
108 sich entgegengesetzt dem Uhrzeiger verdreht und an den Kragen 220 anschlägt.
Außerdem ist es wünschenswert, daß das Übergewicht nach hinten so eingestellt wird,
daß ein minimaler Zug auf das laufende Garn von dieser Führung ausgeübt wird. Wenn
die Teile so eingestellt sind, wie gerade beschrieben wurde, wird die Fallnadel
214 in einer oberen Stellung durch die Kraft des Gegengewichts 230 auf dem Schwenkarm
216 gehalten, so daß die Fallnadel vollständig außer Eingriff mit dem Nocken 126
und dem Anschlag 212 gehalten wird (s. F i g. 2).
-
,Nenn die Maschine eingefädelt ist, wird die Garnspeisung eingeleitet,
indem der Hebel 136 mit dem Griff 152 weiter herabgezogen wird. Wenn der
Hebel 136 aus der vorhin beschriebenen Stellung, in der der Bremsmechanismus von
der Lieferwalze 84 gelöst ist, weiter herabgezogen wird, steht der Zapfen 156, der
seitlich aus dem Hebel herausragt, mit dem Schenkel 139 des Hebels 134 in Verbindung,
wodurch diese beiden Elemente zusammen in Richtung des Uhrzeigers verschoben werden
können. Durch diese weitere Drehung des Hebels 134 in Richtung des Uhrzeigers wird
das Kabel 137 von dem Schenkel 138 nach oben gezogen, um die üblichen Bremseinrichtungen,
die die Wickelspindel anhalten, auszuklinken. Bei einer weiteren Verschwenkung des
Hebels 134 nach unten wird der Schenkel 140 nach oben verschwenkt, wobei
er über die Auflauffläche 206 gleitet und die Klinke 200 zunächst unter dem Einfluß
der Feder 204 nach und nach entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn um den Wellenzapfen
86 verdreht wird, bis der Anschlag 148 des Schenkels 140 und der Anschlag 208 der
Klinke 200 miteinander in Eingriff kommen und infolge der Spannung der Feder 204
in dieser Stellung arretiert werden.
-
Gleichzeitig mit der obenerwähnten Verschwenkung des Hebels 134 wird
der Nocken 142 an diesem Hebel im Eingriff mit der Rolle 190 des Bremshebels 184
verschwenkt. Der Nocken 142 drückt die Rolle 190 aus dem Eingriff mit dem Anschlag
182 heraus, und bei Fortsetzung der Drehung des Hebels 134 läuft die Rolle auf dem
Nocken 142, wodurch der Bremshebel 184 weiter in Richtung des Uhrzeigers von der
Trommel 130 weggeschwenkt wird, und wenn die zwei obenerwähnten Anschläge 148 und
208 arretiert sind, wird der Bremshebel 184 ebenfalls in einer arretierten -Stellung
gehalten, wobei die Rolle 190 mit dem oberen Ende des Nockens 142 (siehe F i g.
2) im Eingriff steht.
-
Zusammen mit der Verdrehung der Hebel 134 und 136 in Richtung des
Uhrzeigers, wie sie gerade beschrieben wurde, wird das Ritzel146 auf den Arm 140
in Richtung gegen das Zahnrad 122 zu verschwenkt, und am Ende der Verdrehung dieser
Hebel kommen die Zahnräder 122 und 146 miteinander in Eingriff. Gleichzeitg mit
dem Ineingriffkommen dieser Zahnräder schnappt die Klinke 200 in den Arm 140 ein,
so daß die miteinander im Eingriff stehenden Zahnräder in dieser Stellung gesichert
sind. Da, wie oben ausgeführt, das Zahnrad 122 ständig von dem Hauptritzen 120 angetrieben
wird, ist die Räderkette des Getriebes nun geschlossen, und das Zahnrad 128 wird
angetrieben, um die Lieferwalze 84 ebenfalls in Umdrehung zu versetzen.
-
Wenn der Hebel 136 von der Rolle 190 freigegeben wird, verschwenkt
die Feder 158 den Hebel in einer Richtung, die der Drehung des Uhrzeigers entgegengesetzt
ist, in seine Ruhestellung, wobei der Kautschukblock 164 als Anschlag dient. Durch
diese Drehung des Hebels 136 kann sich die Feder 170
zusammenziehen
und spannt damit den Hebel 172
nicht mehr vor, sondern schiebt diesen Hebel
entgegengesetzt der Drehung des Uhrzeigers, um den Wellenzapfen 174 herum, um den
Hebel 172 hinreichend weit aus seinem Kontakt mit dem Kragen 218 zu bringen. In
dieser Stellung der Teile hält das Garn, wie oben beschrieben, die Fallnadel 214
in der angehobenen Stellung, wie in F i g. 2 dargestellt.
-
Die Garnabtasteinrichtungen und die Einrichtung zum Anhalten des Lieferwerkes
arbeiten in der nachfolgend beschriebenen Weise, um die Einrichtung
außer
Betrieb zu setzen, wenn ein Garn reißt. Wenn der Fadendruck auf der Eingangsseite
des Lieferwerkes erfolgt, wird der Finger 240, der die Garnführung 242 trägt, losgelassen
und wird entgegengesetzt der Drehung des Uhrzeigers, wie in F i g. 6 dargestellt,
verdreht und schlägt an den Träger 215 an. Dadurch wird der Schwenkarm 216 in Richtung
des Uhrzeigers verdreht und die Fallnadel 214 in die Zone zwischen dem Anschlag
212 und dem Steuernocken 126 abgesenkt. Der Steuernocken 126, der ständig von dem
Zahnrad 120 angetrieben wird, wird gegen die Fallnadel gedreht und drückt sie gegen
den Anschlag 212. Hierdurch wird die Klinke 200 in Richtung des Uhrzeigers um ihren
Drehzapfen gedreht, so daß sie den Arm 140 freigibt. Gleichzeitig wird der Hebel
134 in einer Richtung entgegengesetzt dem Uhrzeigerdrehsinn verdreht, was durch
eine nicht dargestellte Feder erfolgen kann, die einen Teil der Bremseinrichtung
für die Spindel bildet und ihren Zug über das Kabel 137 ausübt. Das Ausmaß
der Verdrehung des Hebels 134 wird dabei durch den Zapfen 186 begrenzt, an den der
Arm 140 anschlägt. Wenn der Arm oder Schenkel 140 sich nach unten bewegt, wird die
Auflauffläche 206 der Klinke 200 daran gehindert, daß sie von der Feder 204 entgegengesetzt
dem Uhrzeigerdrehsinn verdreht wird. Um zu verhindern, daß die Klinke durch zufälligen
Kontakt mit der Fallnadel 214 vibriert, wird sogar die Klinke nach außen gedrückt,
um den Abstand zwischen dem Anschlag 212 und dem Nocken 126 zu vergrößern, was durch
den Anstieg der Auflauffläche von dem Absatz 208 aus gegen das untere Ende der Klinke
zu bedingt ist.
-
Aus den F i g. 2, 3 und 4 kann ersehen werden, daß gleichzeitig mit
der oben beschriebenen Abschaltbewegung der Klinke 200 gegenüber dem Hebel 134 und
der darauffolgenden Bewegung des Hebels entgegengesetzt der Drehung des Uhrzeigerdrehsinns,
bei welcher der Nockenteil 142 an der Rolle 190 vorbeigeführt wird, diese Rolle
hierauf in die der Nabe des Hebels 134 benachbarte Aussparung einrastet und dadurch
dem Bremshebe1184 ermöglicht, sich unter dem Einfluß der Feder 194 zu drehen, wodurch
der Bremsbacken oder Bremsschuh 188 auf die Bremstrommel 130 gedrückt und die Lieferwalze
92 schnell angehalten wird. Wie oben ausgeführt, wird über das Kabel 137
gleichzeitig eine ähnliche Bremswirkung auf den Garnkörper P ausgeübt.
-
Nachdem das Anhalten des Lieferwerks beschrieben wurde, wenn die Garnzufuhr
oder der Garnfluß an der Eingangsseite der Einrichtung unterbrochen wird, wird nachfolgend
der Anhaltvorgang erläutert, wenn der Garnfluß zu der Wickelspule P an der Ausgangsseite
der Einrichtungen unterbrochen ist. Wie früher schon erwähnt, nimmt die Führung
114 den Garnstrang Y auf, der den Schenkel 110 (F i g. 1 und 2) nach unten drückt
und den übrigen Hebel allgemein horizontal im Abstand von dem Kragen 220, wie in
F i g. 2 dargestellt, hält. Wenn die gezwirnten Garne, die zu dem Garnkörper P geführt
werden, reißen, wird diese Führung 114 frei, wodurch der Fadenfühler 108 unmittelbar
nach hinten schwingt und an den Kragen 220 anschlägt. Das Gewicht des Fadenfühlers
108 unterstützt durch das Gegengewicht 116, das auf dem Kragen 220 der Fallnadel
214 aufliegt, bewirkt, daß diese Fallnadel nach unten gegen den Gewichtsausgleich
230 gedrückt wird, so daß das untere Ende der Führungsstange in dem Spielraum zwischen
dem Nocken 126 und dem Anschlag 212 hineinragt, wodurch die Einrichtung, wie oben
ausgeführt, angehalten wird.
-
Wenn der Schaden entweder an der Eingangsseite oder Ausgangsseite
der Vorrichtung repariert ist, wird diese durch Herabdrücken des Griffs 154 wieder
in Betrieb genommen, wobei die Teile, wie früher im Zusammenhang hiermit bereits
erläutert wurde, der Reihe nach betätigt werden.
-
Die Lieferwalzen nach der vorliegenden Erfindung können auch in anderer
Weise, als oben beschrieben wurde, angeordnet und gelagert sein. In den F i g. 7
und 8 ist eine abgeänderte Ausführungsform nach der Erfindung dargestellt, wobei
die Antriebs- und Anhalteeinrichtungen zusammen mit einem Paar von zwangläufig angetriebenen
Fadenlieferwalzen verwendet werden können. Die in den F i g. 7 und 8 dargestellten
Teile arbeiten mit einem Mechanismus zusammen, der in den F i g. 1 bis 6 dargestellt
ist. Die abgeänderte Ausführungsform nach F i g. 7 und 8 kann als Alternativeinrichtung
verwendet werden, wobei die in der oben beschriebenen Ausführungsform verwendeten
Walzen lediglich ausgewechselt sind. Der Antrieb für die nun zu beschreibende Anordnung
erfolgt über die gemeinsame Welle 82'.
-
In den F i g. 7 und 8 ist ein Flansch 270 dargestellt, der eine Querbohrung
aufweist und der, wenn erforderlich, auf die äußere Fläche des Gehäuses 74 der Einrichtung
aufmontiert werden kann. Ebenso kann der Flansch 270 aus demselben Teil bestehen
wie der mit dem Bezugszeichen 74 bezeichnete Teil in den F i c. 1 bis 6.
Eine Welle 82' ist in der Querbohrung angeordnet. Diese Welle ist mit der Welle
82 der in den F i g.1 bis 6 dargestellten Ausführungsform vergleichbar. Das äußere
Ende der Welle 82' trägt ein Antriebsritzel272, das, wenn die Einrichtung auswechselbar
mit den entsprechenden Teilen der oben beschriebenen Einrichtung ausgebildet ist,
die Speisewalze 84 ersetzt. Ein Paar von Wellenzapfen 274 und 276 ist drehbar in
dem Flansch 270 zu beiden Seiten des Ritzels 272 gelagert. Jeder dieser Wellenzapfen
274 und 276 trägt ein Stirnrad 278 bzw. 280, die mit dem Hauptritze1272 im Eingriff
stehen. Darüber hinaus ist auf der Welle 274 eine Lieferwalze 282 befestigt, die
sich mit der Welle dreht, und in gleicher Weise ist auf der anderen Welle 276 eine
gleiche Lieferwalze 284 befestigt, die sich ebenfalls dreht, wenn die Welle angetrieben
wird.
-
Im Betrieb der in den F i g. 7 und 8 dargestellten Vorrichtung wird
ein Faden von einer Versorgungsquelle abgezogen und mehrere Male, je nach Bedarf,
um die Speisewalzen 282 und 284 gewickelt. Die Zuführeinrichtungen und der Aufwickehnechanismus
sind nicht dargestellt. Dieser kann von üblicher Art sein, beispielsweise von der
Art, wie er in F i g. 1 dargestellt ist. Wenn das Ritze1272 über die Welle 82' angetrieben
wird, werden die Lieferwalzen 282 und 284 zwangläufig angetrieben, um das Garn vorzuschieben.