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Vorrichtung zum Auswählen und Abbilden von einzelnen Schriftzeichen
einer ruhenden beleuchteten Satzplatte auf einem Film bei Lichtsetzmaschinen Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswählen und Abbilden von einzelnen Schriftzeichen
einer ruhenden beleuchteten Satzplatte auf einem Film bei Lichtsetzmaschinen, bei
welcher eine die Satzplatte beleuchtende Lichtquelle und ein die Abbildung bewirkendes
Linsensystem vorgesehen sind.
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Bei Lichtsetzmaschinen werden allgemein Satzplatten verwendet, welche
entweder lichtdurchlässige Schriftzeichen auf einem lichtundurchlässigen Untergrund
oder lichtundurchlässige Schriftzeichen auf einem durchlässigen Untergrund aufweisen.
Die Schriftzeichen sind auf der Satzplatte übereinander und nebeneinander, d. h.
flächenmäßig angeordnet. Es besteht nun die Schwierigkeit, aufeinanderfolgende Schriftzeichen
immer an die gleiche Stelle zu projizieren, so daß eine genau fluchtende Buchstabenzeile
entsteht. Es kommt beim fotografischen Setzen von Zeilen auf höchste Genauigkeit
bei der Projektion von Schriftzeichen auf den Film an.
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Es ist bereits bekannt, ein bestimmtes Schriftzeichen dadurch auf
eine bestimmte Stelle des Films zu projizieren, daß die Satzplatte in ihrer Ebene
relativ zur optischen Achse horizontal und vertikal so lange bewegt wird, bis sich
das gewünschte Schriftzeichen an der richtigen Stelle befindet. Um die Satzplatte
in dieser Weise zu bewegen, sind ziemlich komplizierte und präzis arbeitende und
damit kostspielige Einrichtungen erforderlich. Zudem müssen die Verschiebungen der
verhältnismäßig großen und schweren Satzplatte sehr schnell und äußert genau ausgeführt
werden. Trotz großer Geschwindigkeit bei der Verstellung der Satzplatte ist hierzu
jedoch eine gewisse Zeit notwendig, so daß der Setzvorgang nur mit einer beschränkten
Geschwindigkeit ausgeführt werden kann.
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Die gleichen baulichen und sonstigen Schwierigkeiten bestehen bei
einer anderen Vorrichtung zur Auswahl und Einzelwiedergabe von Schriftzeichen eines
Satzes bei Lichtsetzmaschinen, bei welcher als Schriftzeichenträger eine mit konstanter
Geschwindigkeit umlaufende Scheibe vorgesehen ist, welche auf ihrem Rand die lichtdurchlässigen
Schriftzeichen aufweist. Die Scheibe ist so angeordnet, daß die Schriftzeichen nacheinander
durch den optischen Strahlengang laufen. Durch ein geeignetes Steuersystem wird
in dem Augenblick, wo sich das gewünschte Schriftzeichen im Strahlengang befindet,
ein sehr kurzer Lichtblitz ausgelöst, welcher das Schriftzeichen auf den stillstehenden
Film projiziert. Nach Erlöschen des Lichtblitzes wird der Filze um das erforderliche
Stück weitergeschaltet, und beim Vorliegen des nächsten Schriftzeichens an der richtigen
Stelle wird ein weiterer Lichtblitz ausgelöst. Wie gesagt, erfordert auch diese
bekannte Vorrichtung einen beträchtlichen Aufwand, insbesondere hinsichtlich des
Steuersystems, so daß sie sich als sehr kostspielig erwiesen hat.
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Es ist auch bereits bekanntgeworden, die Schriftzeichensatzplatte
feststehend anzuordnen und aus den in Reihen und Spalten angeordneten lichtdurchlässigen
Schriftzeichen das gewünschte Schriftzeichen mittels zweier durch je ein Galvanometer
gesteuerter und auf die Reihe oder Spalte des Schriftzeichens einstellbarer Spiegel
auf die gewünschte Stelle des Films zu projizieren; es ist auch bekannt, für diese
Projektion einen auswählend auf die Durchleuchtung des jeweils wiederzugebenden
Schriftzeichens allein durch eine Steuerung einstellbaren Blendmechanismus und eine
Gruppe von Kollimationslinsen sowie ein Lichtbeugungsgitter vorzusehen. Wenn auch
auf diese Weise die Notwendigkeit einer Verstellung der Satzplatte mit den damit
verbundenen baulichen und antriebsmäßigen Nachteilen vermieden ist, so befriedigt
auch die Verwendung eines. Paares von nach verschiedenen Richtungen galvanometrisch
einstellbaren Spiegeln oder einer mit Kollimationslinsen und Beugungsgittern zusammenarbeitenden
Auswahlblende noch nicht, da bei der großen Anzahl der auf einer Satzplatte angeordneten
Schriftzeichen erhebliche mechanische und optische Schwierigkeiten auftreten.
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Auswählen und Abbilden von einzelnen Schriftzeichen
einer ruhenden beleuchteten Satzplatte auf einem Film bei Lichtsetzmaschinen zu
schaffen, welche bei einfachem und unkompliziertem Aufbau schnell- und sicher arbeitet.
Die Vorrichtung soll außerdem die Möglichkeit der Punktgrößenveränderung der Bilder
von Schriftzeichen der gleichen Satzplatte .ermöglichen.
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Hierzu kennzeichnet sich die Vorrichtung der eingangs genannten Art
gemäß der Erfindung dadurch, daß im optischen Strahlengang zwischen Satzplatte und
Film ein oder mehrere Prismen angeordnet sind, welche gesondert in verschiedene
Stellungen bezüglich der optischen Achse einstellbar sind und in jeder von allen
möglichen Einstellungskombinationen ein ganz bestimmtes Schriftzeichen auf die gewünschte
Stelle des Films lenken. .
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Die Verwendung von Prismen zur Lichtablenkung bei Lichtsetzmaschinen
ist an sich bekannt. Bei einer bekannten Lichtsetzmaschine wird die Eigenschaft
von Prismen, Licht total reflektieren zu können, dazu ausgenutzt, die Gesamtlänge
der Lichtsetzmaschine zu verringern. Eine die Auswahl von Schriftzeichen einer Satzplatte
ermöglichende Verstellung der Prismen ist bei der bekannten Maschine jedoch nicht
vorgesehen.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt F i g. 1 in schematischer Darstellung das optische
System einer Lichtsetzmaschine mit der Vorrichtung zum Auswählen und Abbilden von
einzelnen Schriftzeichen gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung
der in F i g. 1 dargestellten Prismengruppe, F i g. 3 eine Draufsicht der Prismengruppe
nach Fig.2, F i g. 4 eine Seitenansicht von zwei gleichen mit ihren Basen aneinanderliegenden
Prismen, F i g. 5 ein Einzelprisma zur Veranschaulichung der erzielbaren Lichtablenkung,
F i g. 6 und 7 jeweils zwei Einzelprismen. in zwei verschiedenen Relativstellungen,
F i g. 8 eine in Kombination mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendbare
Satzplatte in rechteckiger Form, F i g. 9 eine runde Satzplatte mit kreisförmiger
Anordnung der Schriftzeichen, F i g. 10 und 11 im wesentlichen rechteckige, jedoch
an den Ecken abgestufte Satzplatten und F i g. 12 eine Tabelle, welche die je nach
der Zahl der Prismen bei der Anordnung nach F i g. 1 mit der gesamten Prismengruppe
erzielbaren unterschiedlichen Prismeneinstellungen zahlenmäßig angibt.
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Das aus F i g.1 ersichtliche, in üblicher Weise in einer Dunkelkammer
eingeschlossene Prismen-, Linsen- und Spiegelsystem einer Lichtsetzmaschine enthält
eine Satzplatte 10, welche die für die Erzeugung von Druckwerken erforderliche
Zahl von Schriftzeichen vorzugsweise als lichtdurchlässige Darstellungen-auf einen
undurchlässigen Hintergrund aufweist und in ihrer Gesamtheit von einer durch einen
Reflektor 22 und eine Sammellinse 23 verstärkten Lichtquelle 21 durchleuchtet wird,
so daß von ihr eine entsprechende Anzahl von je ein Schriftzeichen durchquerenden
Strahlenbündeln ausgeht, von denen das dem jeweils ausgewählten Schriftzeichen zugehörige
Lichtbündel durch eine Prismenanordnung 32 zum Zusammer<fallen mit der optischen
Achse 0A des ganzen Linsen- und Prismensystems gebracht wird, worauf es durch eine
erste Bildlinse 11 nach einer Maske 12 hingeleitet wird, welche von ihm die für
die Bildübertragung unwirksamen fremden Lichtstrahlen wegschneidet und nur die praktisch
parallelen, das Schriftzeichenbild formenden Lichtstrahlen durchläßt.
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Das Lichtbündel geht dann durch eine die Punktgröße ändernde Linsengruppe
13, welche die Wiedergabe der Schriftzeichen ein und derselben Satzplatte in verschiedenen
Punktgrößen in der zusammenzusetzenden Zeile ermöglicht, und gelangt nunmehr zu
einer zweiten Bildlinse 14, die schließlich das Schriftzeichenbild auf einem ruhenden
Spiegel 15 fokussiert, der einem das geformte Schriftzeichenbild auf einen Film
18 werfenden Spiegelsystem 15, 20, 19 angehört. Der Spiegel 19 wird bei der Projektion
eines jeden Schriftzeichens um einen der Breite des Schriftzeichens gleichen Betrag
und das Spiegelpaar 20 in der gleichen Richtung um die Hälfte dieses Betrages verschoben,
um den optischen Abstand von der Linse 14 nach dem Film 18 auszugleichen und dadurch
das Schriftzeichenbild scharf im Brennpunkt zu halten. Die alle Schriftzeichen der
Satzplatte 10 mit praktisch gleichmäßiger Helligkeit durchleuchtende Lichtquelle
21 kann eine Blitzlichtlampe sein, oder es kann hierfür auch eine normale Projektionslampe
in Verbindung mit einer zweckmäßig an der Maske 12 vorzusehenden, auf eine einzige
Öffnung einstellbaren Blende verwendet werden.
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Bei dem optischen System nach F i g. 1 erfolgt die Einzelauswahl der
Schriftzeichen der Satzplatte 10 für die Zeilensetzung durch keilförmige optische
Prismen 32, und daher hängt die Anordnung der Schriftzeichen in der Gruppe auf der
Satzplatte 10 von dem besonderen benutzten Prismensystem ab. Bekanntlich wird ein
Lichtstrahlenbündel, wenn es durch ein dreieckiges Prisma geht, an einer oder jeder
der beiden von ihm durchquerten Seitenflächen des Prismas gebrochen, wodurch sich
eine Ablenkung des Strahlenbündels von seiner ursprünglichen Bahn ergibt. Wie aus
F i g. 5 ersichtlich, ist die Größe dieser Ablenkung von vier Faktoren, nämlich
von dem Winkel A des Prismas 24, der Brechungszahl des Prismenmaterials, dem Einfallswinkel
J des in das Prisma einfallenden Lichtstrahlenbündels und der Wellenlänge des Lichtes,
abhängig. Es werden zweckmäßigerweise nur Winkel A, d. h. Winkel von etwa 6° oder
weniger verwendet, denn diese verursachen bei Änderungen des Einfallswinkels J nur
eine vemachlässigbare Änderung der Lichtbündelablenkung. Außerdem kann, wenn monochromatisches
Licht für die Durchleuchung der Schriftzeichensatzplatte oder achromatische Prismen
verwendet werden, der Einfluß der verschiedenen Wellenlängen des Lichtes auf die
Größe der Ablenkung ebenfalls unbeachtet bleiben. Daher wird der Winkel, um den
ein Lichtstrahlenbündel durch ein Prisma abgelenkt wird, praktisch lediglich von
den beiden anderen der vier aufgezählten Parameter, d. h. vom Winkel des Prismas
und von der Brechungszahl des Prismenstoffes abhängen, und diese zwei Faktoren sind
für irgendein gewähltes Prisma konstant.
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Die Wirkung von mehreren derartigen aufeinanderfolgenden Prismen auf
ein einzelnes Lichtstrahlenbündel ist eine Summenwirkung, wenn die
Prismen,
wie in F i g. 6 die zwei Prismen 25 und 26, mit ihren Scheiteln, d. h. mit ihren
verjüngten Enden nach der gleichen Richtung weisen. Ruft beispielsweise das Prisma
25 eine Ablenkung von 2° und das Prisma 26 eine Ablenkung von 1° hervor, so werden
die beiden hintereinander angeordneten Prismen ein sie durchquerendes Strahlenbündel
um 3° ablenken. Wird anderseits das Prisma 26 durch Drehung um 180° in die aus F
i g. 7 ersichtliche Lage übergeführt, so wird die Gesamtwirkung der beiden Prismen
25 und 26 sich durch eine Subtraktion der Einzelwirkungen ergeben und ein durch
die beiden Prismen gehendes Lichtstrahlenbündel nur um 2 -1 =1 ° abgelenkt werden.
Ferner werden die durch diese Prismen hervorgerufenen Ablenkungen, ob sie nun nur
durch Addition oder sowohl durch Addition wie auch durch Subtraktion erzeugt sind,
in einer mittleren Ebene, d. h. in einer zu der Stirnfläche und der Rückfläche der
Prismen senkrechten Ebene, stattfinden. Die in F i g. 5, 6 und 7 wiedergegebenen
Prismen werden demnach das Lichtbündel nur in einer lotrechten Ebene ablenken. Infolge=
dessen wird, wenn irgendeines dieser Prismen um. 90° um die optische Achse gedreht
wird, die Ablenkung bei dem durch dieses Prisma gehenden Lichtbündel nicht mehr
in einer senkrechten Mittelebene, sondern in einer waagerechten Mittelebene stattfinden.
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Wendet man diese optischen Prinzipien auf eine Lichtsetzmaschine an,
in welcher die ganze Schriftzeichensatzplatte beleuchtet ist und es sich nun um
die Auswahl eines durch das zu setzende Schriftzeichen gehenden Lichtbündels und
um die überführung nur dieses und keines anderen Lichtbündels in die optische Systemachse
0A handelt, so ergibt sich, daß bei Benutzung einer ruhenden, die Schriftzeichen
z. B. gemäß F i g. 9 in Anordnung auf einem Kreis enthaltenden Satzplatte 29 das
von irgendeinem der Schriftzeichen der Satzplatte kommende Lichtbündel in die optische
Achse 0A dadurch abgelenkt werden kann, daß ein um diese Achse drehbares Prisma
in eine bestimmte, diese Ablenkung hervorrufende Winkelstellung übergeführt wird.
Dabei sind der Abstand des Schriftzeichens von der optischen Achse 0A, die Ablenkungswirkung
des Prismas und die Entfernung zwischen dem Prisma und der Satzplatte voneinander
abhängig. Ferner muß das Prisma so viele Lagenmöglichkeiten in seiner Drehebene
haben, als Schriftzeichen auf der Satzplatte vorhanden sind, was eine sehr große
Zahl von unterschiedlichen Winkeleinstellungen des drehbaren Prismas verlangt.
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Wenn auch ein in dieser Weise nur mit einem einzigen drehbaren Prisma
arbeitendes Lichtablenkungssystem die erfindungsgemäß angestrebte Vermeidung der
Relativbewegung von Satzplatte und optischem System erreicht, so ist doch seine
bauliche Ausführung mit Schwierigkeiten verbunden, da die Dreheinstellung eines
einzigen Prismas in sehr viele voneinander scharf zu trennende Winkellagen, wie
-sie bei der üblichen Satzplatte mit acht mal acht Schriftzeichen erforderlich sind,
einen ziemlich umständlichen Mechanismus verlangt und außerdem die hierbei anzuwendende
Anordnung der Schriftzeichen in einem Kreis auf der Satzplatte zu einer besonders
großen und dabei schlecht ausgenutzten Plattenfläche führt.
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Praktisch kommt daher für die Verwirklichung der Erfindung die Verwendung
von mehreren drehbaren Prismen in Betracht, da dann bei jedem Prisma nur eine kleine
Zahl von Einstellagen vorzusehen ist, um durch optische Addition und Subtraktion
eine hinreichende Anzahl von Lagenkombinationen für die zur Schriftzeichenauswahl
aus mindestens einem Acht - mal - acht - Schriftzeichensatz erforderlichen Lichtbündelablenkungen
zu erhalten. Die Höchstzahl N von Lagenkombinationen, die sich durch
n
drehbare Prismen mit je p unterschiedlichen Winkeleinstellungen erzielen
läßt, ist N = pn. Die für bestimmte Zahlenwerte von p und rc sich nach dieser
Gleichung für N errechnenden Beträge sind in der aus F i g.12 ersichtlichen Tabelle
für ein bis acht Prismen eingetragen, und die mit starken Linien umrandeten Beträge
geben je für die einzelnen Gruppen von Prismen die kleinste Zahl von Lagenkombinationen
an, die zur Schriftzeichenauswahl aus einer Achtmal-acht-Schriftzeichensatzplatte
genügt.
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Erfindungsgemäß werden vorzugsweise sieben drehbare Prismen vorgesehen,
von denen jedes zwei Einstellmöglichkeiten besitzt, wodurch sich (vgl. F i g. 12)
für die ganze Prismengruppe eine Höchstzahl von 128 Lagenkombinationen ergibt, von
denen nur acht mal acht benutzt werden. Die Verwendung von drehbaren Prismen mit
nur zwei Einstellungen erweist sich deswegen als vorteilhaft, weil derartige Prismen
sich verhältnismäßig leicht mit der erforderlichen hohen Genauigkeit in die jeweils
in Betracht kommende Winkellage überführen und in dieser sichern lassen. und auch
.eine günstige Anordnung der Schriftzeichen auf der Satzplatte mit voller Flächenausnutzung
ermöglichen. Die Prismen sind zweckmäßig nicht alle mit gleicher, z. B. senkrechter
Mittelebene aneinandergereiht, da diese Anordnung nur die Auswahl von in einer einzigen
Linie hintereinanderliegenden Schriftzeichen gestattet, sondern zur Ermöglichung
der Auswahl auch von nach cartesischen Koordinaten angeordneten Schriftzeichen sind
einige der Prismen mit lotrechter und die anderen mit waagerechter Mittelebene vorgesehen,
d. h., bei einigen Prismen weisen die verjüngten Enden oder Scheitel senkrecht nach
oben oder nach unten und bei den anderen waagerecht nach links oder nach rechts.
Zur Lagenänderung muß jedes dieser Prismen umgekehrt, d. h. um 180° um die optische
Achse bzw. um eine sowohl zu seiner Scheitel- wie zu seiner Bodenfläche parallele
Gerade gedreht werden.
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Die geringen Abweichungen, die ein Prisma in seiner Ablenkungswirkung
infolge der Unterschiede in den Einfallswinkeln der Lichtstrahlenbündel zeigt, können
bei der Bildung der Schriftzeichengruppe dadurch ausgeglichen werden, daß diese
nicht mit geraden Reihen und Spalten, wie F i g. 8 und 10 zeigen, sondern mit ausgebauchten
oder gebogenen Reihen und Spalten, wie F i g. 11 mit zur Verdeutlichung etwas übertrieben
gezeichnetem Krümmungsverlauf erkennen läßt, ausgeführt wird, so daß ein Schriftzeichen,
je weiter es von der lotrdchten Mittellinie 36
der Satzplatte entfernt ist,
auch in einem um so größeren Abstand von der waagerechten Mittellinie 37 liegt.
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Die in F i g. 12 für sieben Prismen angegebene Zahl von 128 Lagenkombinationen
kann durch drei lotrecht ausgerichtete Prismen mit .einem Ablenkungsvermögen von
1 bzw. 2 bzw. 4° und durch vier waagerecht ausgerichtete Prismen mit einem Ablenkungsvermögen
von 1 und 2° sowie von 4 und 8° erzielt werden. Zur Erläuterung der Wirkungsweise
dieser
sieben Prismen sei angenommen, daß ein Lichtstrahlenbündel nicht wie in Wirklichkeit
von der Satzplatte 10 (vgl. F i g. 1) nach dem Film 18, sondern umgekehrt von diesem
nach der Satzplatte übertragen wird, und dieses Lichtbündel durch Ablenkung zum
Auftreffen auf die in F i g. 8 wiedergegebene Satzplatte 30 im Mittelpunkt des Quadrats
31 gebracht werden soll.
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Dabei sind alle lotrecht stehenden Prismen mit ihren Scheiteln nach
oben und alle waagerecht liegenden Prismen haben ihre Scheitel nach rechts ausgerichtet,
wodurch das Lichtbündel nach unten um 1+2-I-4=7° durch die lotrechten Prismen und
nach links um 1+2+4+8=15° durch die waagerechten Prismen abgelenkt und dadurch nach
dem Mittelpunkt des Quadrats 31 hingeleitet wird, dessen »Breite« 2° beträgt. In
Wirklichkeit wird umgekehrt ein durch ein Schriftzeichen im Quadrat 31 hindurchgehendes
Lichtstrahlenbündel durch Ablenkung zum Zusammenfallen mit der optischen Systemachse
0A gebracht und nach dem Film (vgl. F i g.1) durch das Spiegelsystem 15, 20, 19
gelenkt.
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Da nur acht mal acht Kombinationen der möglichen Kombinationenhöchstgesamtzahl
128 ausgenutzt werden, kann die Gruppe der Schriftzeichen die in starken Linien
in F i g. 8 umrissene, beidseitig abgestufte Rechteckform 30 erhalten, wodurch die
Kombinationen für die Lichtübertragung von den im gestrichelten Rechteck links und
rechts außerhalb der beiden Abstufungen liegenden Quadraten nicht verwendet werden.
Da es außerdem für die Sehriftzeichenwahl wünschenswert ist, mit Prismen von möglichst
kleinem Ablenkungsvermögen zu arbeiten, um die geringe, durch die Änderung des Einfallswinkels
hervorgerufene Beeinträchtigung der Lichtablenkungswirkung eines Prismas auf ein
Minimum zu bringen, und da nicht alle mit den sieben Prismen erzielbaren 128 Kombinationen
benutzt werden, empfiehlt es sich, das ein Ablenkungsvermögen von 8° aufweisende
waagerechte Prisma durch ein nur mit 6° ablenkendes Prisma zu ersetzen und so die
Zahl der möglichen Kombinationen auf 112 zu verringern, was im Hinblick darauf zulässig
ist, daß dann immerhin noch ein überschuß an Kombinationen besteht.
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Es sei nun als weiteres Beispiel für die Wirkungsweise der Lichtsetzmaschine
nach der Erfindung angenommen, daß das Schriftzeichen L auf dem Film 18 (vgl. F
i g.1) wiedergegeben werden soll. Zu diesem Zweck muß das durch dieses Schriftzeichen
auf der Satzplatte hindurchgehende Lichtbündel auf die optische Systemachse 0A abgelenkt
und mit dieser zum Zusammenfallen gebracht werden. Um dies zu erreichen, werden
die Prismen 32 genau, wie in F i g. 1 und 2 angegeben, mit ihren Scheiteln ausgerichtet,
d. h., jedes der beiden senkrechten Prismen mit den Ablenkungsvermögen von 1 und
2° ist mit dem Scheitel nach oben und das senkrechte Prisma mit dem Ablenkungsvermögen
von 4° mit dem Scheitel nach unten gerichtet, während jedes der waagerechten Prismen
mit den Ablenkungsvermögen von 1, 2 und 6° mit dem Scheitel nach rechts und das
waagerechte Prisma mit dem Ablenkungsvermögen von 4° mit dem Scheitel nach links
gerichtet ist. Das Lichtstrahlenbündel wird daher durch die senkrechten Prismen
um 4-2-1=1° nach aufwärts und durch die waagerechten Prismen um 1+2+6-4=5° nach
rechts abgelenkt, wodurch es zum Zusammenfallen mit der optischen Achse 0A gebracht
wird. Wenn dann beispielsweise das Schriftzeichen A auf dem Film 18 abgebildet
werden soll, müssen die Lagen der Prismen 32 umgekehrt, d. h. um 180° gedreht werden.
Statt jedoch jedes Prisma wirklich umzudrehen, kann seine Lage gegenüber der Schriftzeichensatzplatte
viel rascher und leichter sowie auch billiger dadurch in die gegensinnig ausgerichtete
Lage umgewandelt werden, daß es nach F i g. 4 als Doppelprisma ausgebildet wird,
welches zur Herbeiführung dieses Lagenwechsels um 180° lediglich eine Rück- oder
eine Vorwärtsverschiebung längs einer Geraden zu erfahren braucht, was durch einen
einfachen durch ein Solenoid steuerbaren Mechanismus ohne weitere Hilfsmittel geschehen
kann. Ferner kann mit dieser Ausbildung und Lagenänderung der Prismen das Setzen
der einzelnen Schriftzeichen stattfinden, bevor die Prismen in ihren neuen Lagen
zur Ruhe kommen, da eine schwache Bewegung der Prismen, welche durch Rückprall oder
sonstwie hervorgerufen wird, nicht den vom Lichtbündel mit den einzelnen Prismen
eingeschlossenen Winkel beeinflußt, so daß ein außerordentlich schnelles Setzen
der Schriftzeichen auf dem Film 18 möglich ist.
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Die Schriftzeichenanordnung nach Fig. 8 in einem an, zwei einander
gegenüberliegenden Seiten abgestuften Rechteck ergibt insofern nicht eine optimale
Form der Satzplatte, als sie zur optischen Achse 0A nicht vollständig symmetrisch
ist. Zur Erzielung einer zur Achse 0A allseitigen Symmetrie der Schriftzeichengruppe
kann nach F i g. 10 die Satzplatte die Gestalt eines an allen vier Seiten gleich
abgestuften Quadrats 34 erhalten, das nur die Hinzufügung eines einzigen weiteren
senkrechten Prismas zu dem bei der Satzplatte nach F i g. 8 erforderlichen Prismensystem
verlangt, was im übrigen eine entsprechende Vermehrung der möglichen Lagenkombinationen
gemäß der Zahlentabelle nach F i g. 12 zur Folge hat, wenngleich praktisch auch
bei der Satzplatte nach F i g. 10 die gleiche Zahl von Kombinationen wie bei der
aus F i g. 8 ersichtlichen Satzplatte genügen wird. Wenn gewünscht, können aber
auf dergleichen Platte auch zwei oder mehr Sätze von Schriftzeichen angeordnet sein,
bei denen durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes und einstellbares Prismensystem
die Auswahl der jeweils zu setzenden Schriftzeichen ebenso rasch und zuverlässig
wie bei nur einem Schriftzeichensatz erfolgt, Bei der nach F i g. 10 angeordneten
Schriftzeichengruppe kann für die Auswahl der Schriftzeichen auch ein Prismensystem
mit einer anderen Zahl von Prismen und mit eine andere Zahl von Einstellagen aufweisenden
Prismen, z. B. mit vier, je in vier Lagen einstellbaren Prismen verwendet werden.
In diesem Fall genügen zwei Prismen mit 1° Ablenkung und ein Prisma mit 3° Ablenkung
sowie ein Prisma mit 4° Ablenkung, wenn jedes auf den 45.,135.,125. und 315. Meridian
einstellbar ist, Wenn beispielsweise das in dem Quadrat 35 in F i g. 10 liegende
Schriftzeichen ausgewählt werden soll, wird das Prisma. mit 3° Ablenkung in dem
45. Meridian und eines der Prismen mit 1° Ablenkung in dem 225. Meridian vorgesehen,
wodurch das Lichtbündel nach dem 45. Meridian um 2=3-1° abgelenkt wird, während
das Prisma mit 4° Ablenkung und das andere Prisma mit 1° Ablenkung in dem 135. Meridian
vorgesehen werden, wodurch der Lichtstrahl nach diesem Meridian um 5=4+1° abgelenkt
wird. Wenn der diagonale »Abstand« quer durch jedes Quadrat 2° beträgt, dann
wird,
gerechnet von der optischen Achse aus, das Lichtbündel nach aufwärts und dabei nach
links um ein Quadrat sowie ferner nach aufwärts und hierbei nach rechts um zwei
Quadrate und ein halbes Quadrat verschoben, wodurch es nach dem ausgewählten Quadrat
35 gelangt.