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Einrichtung zum Portionieren von stabförmigem Gut Es sind Einrichtungen
zum Portionieren von stabförmigem Gut, wie Gebäckstangen u. dgl., bekannt, bei denen
das mittels einer Fördervorrichtung herangeführte und auf dieser ausgebreitete Gut
im wesentlichen in axialer Richtung über eine Verteilvorrichtung einem kontinuierlich
umlaufenden, mit Mitnehmern versehenen und die Zufuhr des Gutes zu einer Wiege-
und/oder Abfüllstation übernehmenden Förderband zugeführt wird. Dies geschieht in
der Weise, daß die durch jeweils zwei Mitnehmer auf dem Förderband abgegrenzten
Bereiche mit dem über die Verteilvorrichtung herangebrachten Füllgut beschickt und
an einer vorgesehenen Stelle, z. B. in einen Füllkasten für Waagen, entleert werden.
Die Verteilvorrichtung besteht bei solchen Einrichtungen meist aus einem Rüttelkasten,
der in einzelne Schächte unterteilt ist, deren Seitenwände mit Schikanen zum Umlenken
des Füllgutes versehen sind. Nach dem Durchlaufen durch diese Kästen fällt dann
das Gut auf das umlaufende, mit Mitnehmern versehene Förderband.
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Bei Einrichtungen der beschriebenen Art treten häufig Schwierigkeiten
in der Gutzufuhr auf, die ihre Ursache meist in einem nicht flüssigen Durchlauf
des Gutes durch die mit Schikanen ausgerüsteten Schächte der Verteilvorrichtung
haben. Außerdem ist der Rüttelmechanismus einschließlich der Aufhängung und der
sonst noch erforderlichen Teile verhältnismäßig aufwendig.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine schnelle
und störungsfreie Zuführung des Füllgutes zu dem Förderband bei möglichst kleinem
Aufwand an Material und in fertigungstechnischer Hinsicht zu erreichen. Dieses Problem
ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die folgenden Merkmale miteinander kombiniert
sind: a) Anordnung der Verteilvorrichtung unmittelbar über dem Förderband und Abschluß
der Schächte mittels ausschwenkbarer, zweiflügeliger Bodenklappen, b) Steuerung
der Bodenklappen über einen der Verteilvorrichtung vorgeordneten, die Mitnehmer
des Förderbandes abtastenden Zähler, der den Stromkreis eines Magneten schließt
und öffnet, c) Betätigung der Bodenklappen durch einen Hebelmechanismus, der vom
Magneten ausgelöst wird.
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Es sind bereits Zuführ- bzw. tÇbergabevorrichtungen bekannt, bei
denen Füllgutstücke gruppenweise und im Abstand voneinander in einem Träger aufgehängt
sind, der von den Mitnehmern einer umlaufenden Transportvorrichtung jeweils in eine
Endlage gezogen bzw. geschoben wird. An dieser Station werden die Füllgutstücke
durch einen besonderen Auslösemechanismus freigegeben, fallen auf ein Transportband
und werden dann von den Greifern eines zum Zeitpunkt der Freigabe der Füllgutstücke
in Ruhe befindlichen Transportbandes mitgenommen und in eine Rutsche abgegeben,
von der aus sie in waagerechter Lage auf einen Schieber gelangen, der taktweise
abgezogen wird, wodurch die Füllgutstücke in die Aufnahmen eines weiteren, darunter
befindlichen Förderbandes fallen. Eine Vorrichtung dieser Art ist im Gegensatz zur
Einrichtung nach der Erfindung nur für spezielle Füllgutstücke geeignet, die aufhängbar
sind, und läßt nur eine intermittierende Arbeitsweise zu. Ferner ist der Weg, den
die Füllgutstücke bis in die Aufnahmetaschen des Förderbandes zurücklegen, verhältnismäßig
lang so daß beispielsweise bruch- und reibungsempfindliches Gut auf diese Weise
nicht zufriedenstellend zuführbar ist.
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Außerdem ist die Leistung einer solchen Vorrichtung im Vergleich zu
einer kontinuierlich arbeitenden Übergabevorrichtung mit kurzen Wegstrecken bedeutend
geringer.
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Der grundsätzliche Weg, ein mit Aufnahmebechern versehenes Transportband
über mit ausschwenkbaren Bodenklappen versehene Schächte zu beschicken, ist bei
einer Zuführvorrichtung für Backwaren bereits beschritten worden. Hierbei wird zuerst
der einen Kammer eines zweiteiligen Schachts ein Backgutstück zugeführt und danach
der anderen Kammer. Das Umschwenken der Y-förmigen Klappe wird dabei jeweils durch
die Wucht des fallenden Gutstücks bewirkt. Wenn sich beide Gutstücke im Schacht
befinden, öffnet dieser, und die Gutstücke fallen in einen Becher des Transportbandes.
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Ferner ist eine Vorrichtung zum gruppenweisen Abgeben von Gegenständen
bekannt, bei der eine
Zählvorrichtung die Zahl der ankommenden Gegenstände
durch Abtasten ermittelt und bei Vollzähligkeit die Abgabevorrichtung einschaltet.
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Weiterhin ist auch eine Vorrichtung zur Übergabe von Zigaretten an
eine mit Aufnahmebechern versehene Fördereinrichtung bekannt, bei der eine Anzahl
Schachtbahnen nebeneinanderliegen, aus denen die Zigaretten mit Hilfe eines kammförmigen
Schiebers so weit vorgeschoben werden, bis sie die Schachtbahn verlassen und in
die Aufuahmebecher der darunter befindlichen Transportkette fallen.
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Gegenüber einer solchen Üb ergab evorrichtung zeichnet sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung durch eine höhere Leistung, schonendere Behandlung des Füllguts sowie
auf Grund des einfachen und zweckmäßigen Aufbaus auch durch universellere Verwendbarkeit
aus.
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Um bei der erfindungsgemäßen Einrichtung für den Entleerungsvorgang
genügend Zeit und darüber hinaus genügend Platz für die Füllgutmenge zu haben, ist
es vorteilhaft, die Mitnehmer des Förderbandes in einem solchen Abstand voneinander
anzuordnen und das Band so breit zu wählen, daß der durch die geöffneten Bodenklappen
begrenzte Öffnungsquerschnitt der Schächte kleiner ist als der durch ein Mitnehmerpaar
abgegrenzte Querschnitt. Die aus den Schächten austretende Füllgutmenge läßt sich
dabei in Grenzen dadurch beeinflussen, daß mittels eines Zeitrelais verschiedene
Öffnungszeiten der Schächte einstellbar sind.
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Schließlich kann jedem Verteilerschacht ein Zuführkanal zugeordnet
und können die Wände der den einzelnen Schächten zugeordneten Kanäle zwecks Anderung
des Zuführquerschnitts und damit der je Zeiteinheit zugeführten Menge wie ein Weichenzungenpaar
und gegenläufig schwenkbar ausgebildet sein, derart, daß die eine Wand im Uhr- und
die andere im Gegenzeigersinn umlegbar ist. Zum Stoppen oder Drosseln der Füllgutzufuhr
dient eine quer zu den Zuführkanälen angeordnete, hochschwenkbare Bürste, deren
Ansprechbarkeit über eine von dem die Mitnehmer des Förderbandes abtastenden Zähler
gesteuerte Schalteinrichtung einstellbar ist.
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Weitere Einzelheiten werden im folgenden an Hand der Zeichnungen,
die eine Ausführungsform in schematischer Darstellung erkennen lassen, näher erläutert.
Es zeigt Fi g. 1 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung, F i g. 2 die Ansicht
der Vorrichtung von vorn, F i g. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung, F 1 g. 4
einen Schnitt durch die Stirnwand, Fig.5 eine Teilansicht der Schächte bei abge
nommener Stirnwand.
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Wie den Figuren zu entnehmen ist, besteht die erfindungsgemäße Einrichtung
zum Portionieren von stabförmigem Gut, z. B. Sticks oder Salzstangen, im wesentlichen
aus einer Verteilvorrichtung 1, die über eine Rutsche 2 mit Füllgut beschickt wird
und in bestimmten Zeitintervallen das in Schächten 3 gestapelte Gut durch Öffnen
von Bodenklappen 4 in entsprechenden Mengen einem Förderband 5 übergibt, welches
den Transport des Fullguts beispielsweise zu einer hier nicht näher dargestellten
Wiegeeinrichtung besorgt.
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Die Verteilvorrichtung 1 setzt sich zusammen aus einem Kasten 6,
dessen Vorderwand 7 nach oben verlängert ist. Dieser Kasten enthält einzelne, unmittel-
bar
nebeneinander angeordnete Schächte 3, die nach unten jeweils durch schwenkbare Bodenklappen
4 verschlossen sind. Um das Ausschwenken der Bodenklappen zu ermöglichen, sind diese
je mit einer einmal in der Vorderwand 7 und zum anderen in der Rückwand 8 des Kastens
6 drehbar gelagerten Achse 9 vereinigt. Jede Achse ist weiter mit je einem Hebelarm
10 bzw. 11 fest verbunden, der in einer zur Achse 9 senkrechten Ebene liegt und
an seinem oberen Ende eine Rolle 12 bzw. 13 aufweist, welche in Ausnehmungen 14
bzw. 15 einer Steuerschiene 16 geführt ist. Die Steuerschiene 16 ist mit Hilfe von
Lenkern 17 beweglich an der Vorderwand 7 des Kastens aufgehängt, so daß sie beim
Ansprechen eines Magneten 18, dessen Stößel 19 mit der Schiene gekuppelt ist, nach
rechts oder links bewegbar ist.
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Diese Bewegung wird auf die Hebelarme 10 bzw. 11 übertragen und von
diesen dann den Achsen 9 mitgeteilt. Dadurch werden die Bodenklappen betätigt.
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Die Ausnehmungen 14 und 15 in der Steuerschiene 16 sind im Verhältnis
zu den Rollen 12 und 13 so bemessen, daß diese Rollen noch ein gewisses Spiel haben,
dadurch läßt sich ein eventuelles Klemmen der Steuerschiene verhindern.
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Außer dem Magneten 18 ist an der Stirnwand 20 des Kastens 6 über
eine Z-förmig abgebogene Schiene eine Zähleinrichtung21 angeordnet, die mit einem
Kontakt 22 versehen ist, auf den jeder Mitnehmer 23 des Förderbandes 5 einwirkt.
Die gesamte Verteilvorrichtung ist auf dem Gestell 24 mit Hilfe von Stützen 25 so
befestigt, daß zwischen der Platte 26 und der Unterkante der Vorrichtung 1 noch
genügend Platz für den Durchlauf des Förderbandes 5 verbleibt.
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Das stabförmige Gut wird den Schächten 3 über eine Rutsche 2 zugeführt,
die eine der Zahl der Schächte entsprechende Anzahl Kanäle 27 aufweist. Die Rutsche
erhält ihrerseits das vom Ofen kommende Füllgut über eine Fördervorrichtung 28.
Die Rutsche ist in ihrem Mündungsbereich mit einem waagerechten Auslauf versehen.
Dadurch wird erreicht, daß die Sticks od. dgl. praktisch waagerecht in die einzelnen
Schächte fallen.
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Der durch die Bodenklappen in geöffnetem Zustand freigegebene Füllquerschnitt
ist bei der vorliegenden Ausführung kleiner gewählt als der durch jeweils ein Mitnehmerpaar
des Förderbandes auf diesem abgegrenzte Querschnitt. Allgemein ist die Wahl der
Querschnittsverhältnisse, der Fallhöhe des Gutes und der Umlaufgeschwindigkeit des
Förderbandes so getroffen, daß der Entleerungsvorgang je Schacht spätestens beim
Fluchten des auflaufenden Mitnehmers mit der in Förderrichtung des Bandes gesehen
vorderen Bodenklappe beendet ist. Die Öffnungszeit der Schächte bzw. ihrer Klappen
ist über ein Zeitrelais einstellbar.
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Der durch die Kanäle 27 der Rutsche 2 gebildete Zuführungsquerschnitt
ist veränderbar. Eine solche Veränderung wird so vorgenommen werden, daß die Wände29,
welche die einzelnen Kanäle begrenzen, wie Weichenzungenpaare schwenkbar ausgebildet
werden, wobei dann jeweils die eine Wand im Uhr-und die andere im Gegenzeigersinn
umlegbar ist. Eine solche - nicht dargestellte - Ausbildung der Wände 29 ist dann
zweckmäßig, wenn eine geeignete Zählvorrichtung vorgesehen ist, welche das zugeführte
Gut zählt und die Weichen steuert.
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Um zu verhindern, daß während des Entleervorgangs weiteres Gut zugeführt
wird, ist eine Bürste 30
vorgesehen, die sich über die ganze Länge
der Rutsche hinweg erstreckt und die selbsttätig die Gutzufuhr abstoppt. Der Öffnungswinkel
der Bürste, bezogen auf die Ebene der Zuführrutsche, ist verstellbar gemacht, so
daß wahlweise auch eine Drosselung der Fiillgutzufuhr möglich ist.
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Mit dieser Anordnung ergibt sich folgende Wirkungsweise: Das mittels
der Fördervorrichtung 28 herangeführte und auf dieser ausgebreitete Gut wird über
die einzelnen Kanäle 27 der Rutsche 2 den zugeordneten Schächten 3 der Verteilvorrichtung
zugeführt. Die Dauer der Füllgutzufuhr ist durch die Zeit festgelegt, die ein Mitnehmer
zum Durchlaufen einer durch n + 1 Mitnehmer abgegrenzten Teilstrecke des Förderbandes
benötigt. Nach dieser Zeit werden die Bodenklappen 4 der Schächte geöffnet, was
durch Ansprechen des Magneten 18, der die Steuerschiene 16 seitlich verschiebt,
erreicht wird. Der Magnet 18 wird dabei durch den Zähler 21 unmittelbar oder mittelbar
ausgelöst, dessen mechanischer Kontakt 22 die Anzahl der durchlaufenden Mitnehmer
registriert.
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Da das Füllgut eine gewisse Zeit dazu benötigt, um von der Bürste
30 bis zu den Schächten 3 zu gelangen, muß das Abstoppen der Füllgutzufuhr durch
die Bürste bereits etwas früher erfolgen als das Öffnen der Schächte. Diese Zeit
ist abhängig von der Neigung der Rutsche 2. Da die Rutsche je nach der Ofenanlage
unter Umständen unter verschiedenem Neigungswit:kel angeordnet werden muß, ändert
sich cntsprechend auch die Zeit, die das Füllgut zum Durchlaufen des Weges von der
Bürste bis zu den Schächten benötigt. Um solche Zeitunterschiede ausgleichen zu
können, ist eine Schalteinrichtung 31 vorgesehen, die von Hand einstellbar ist und
über die Zähleinrichtung 21 so gesteuert wird, daß die Bürste dann wahlweise nach
Durchlaufen z. B. von n, n 1, n-2 usw. Mitnehmern bereits die Gutzufuhr abstoppt.
Wenn also die Zeit, die ein Mitnehmer zum Durchlaufen einer Strecke benötigt, die
der durch n+lMitnehmer auf dem Förderband abgegrenzten Teilstrecke entspricht, mit
t. und die Zeit, welche das Füllgut für den Weg von der Bürste bis zu den Schächten
braucht, mit t bezeichnet werden, ergibt sich das Zeitintervall, nach dem die Bürste
die Gutzufuhr periodisch abstoppt, als Differenz von tt., = t1. Diese Zeit t1 kann
in Grenzen mit Hilfe eines Potentiometers verändert werden.
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Das von den Schächten dem Förderband übergebene Füllgut wird anschließend
weitertransportiert und an eine Wiegevorrichtung abgegeben, die das Gut einer Füllvorrichtung
zuführt.