DE1209896B - Hauptzylinder fuer eine Auflaufbremse, insbesondere fuer Anhaenger von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B62d

Deutsche Kl.: 63 c - 54/06

Nummer: 1209 896

Aktenzeichen: T 2596111/63 c

Anmeldetag: 4. April 1964

Auslegetag: 27. Januar 1966

Die Erfindung betrifft einen Hauptzylinder für eine Auflaufbremse, insbesondere für Anhänger von Kraftfahrzeugen, der die Anhängerradbremszylinder beaufschlagt und dessen Kolben mit einer Kolbenstange durch einen benachbarten Dämpfungszylinder hindurchtritt.

Der Innenraum des Dämpfungszylinders und der Arbeitsraum des Hauptzylinders sind bei der bekannten Auflaufbremse durch eine Wand aus festem Metall getrennt, in der die Kolbenstange abgedichtet geführt ist. Die Wand kann zwischen dem Gehäuse des Hauptzylinders und dem daran angrenzenden Gehäuse des Dämpfungszylinders eingesetzt und festgeklemmt sein. Während der Arbeitsraum des Hauptzylinders in der Lösestellung der Bremse durch eine Ausgleichsbohrung und/oder eine Nachlaufbohrung mit dem Behälter in Verbindung steht und somit in den Behälter entlüftet wird, ist der Arbeitsraum des Dämpfungszylinders bis auf kleine Undichtigkeiten an der Stelle, wo die Kolbenstange daraus austritt, ohne Verbindung mit der Außenluft. In dem Dämpfungszylinder eingeschlossene Luft oder Dampfblasen bleiben bis zur Absorption durch das Dämpfungsmittel erhalten und wirken sich nachteilig auf die Dämpfungsfunktion aus. Es dauert bisweilen lange, bis sich Druckspitzen, die sich bei der Dämpfungsarbeit einstellen, über den Dämpfungskolben hinweg ausgleichen. Auch kann der durch Erwärmung des Dämpfungsmittels entstehende Druckanstieg nur durch nachfolgende Abkühlung abgebaut werden.

Die Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß die Trennwand zwischen dem Hauptzylinder und dem Dämpfungszylinder, durch die die Kolbenstange hindurchgeführt ist, aus porösem Material besteht, das einen Durchtritt von gasförmigem und flüssigem Druckmittel — zeitlich gesteuert — ermöglicht. Solche Trennwände finden in ähnlicher Weise schon bei bekannten Fahrzeug-Stoßdämpfern Verwendung. Durch diese Maßnahme entsteht eine Verbindung zwischen dem Dämpfungsraum und dem Arbeitsraum des Hauptzylinders, so daß in der Lösestellung der Bremse durch die Wand hindurch ein Druckabbau und eine Entlüftung in den Arbeitsraum des Hauptzylinders hinein und damit in Richtung zum Behälter erfolgen kann. Der Durchtritt des Gases bzw. der Luft geht verhältnismäßig schnell vor sich, so daß die Pausen zwischen zwei Bremsvorgängen im allgemeinen für eine vollständige Entlüftung des Dämpfungszylinders ausreichen. In jedem Fall entgast sich der Dämpfungszylinder während eines längeren ungebremsten Stillstandes des Anhängerfahrzeuges.

Hauptzylinder für eine Auflaufbremse,
insbesondere für Anhänger von Kraftfahrzeugen

Anmelder:

Alfred Teves Maschinen- und Armaturenfabrik

Kommandit-Gesellschaft,

Frankfurt/M., Rebstöcker Str. 41-53

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Phys. Fritz Ostwald,

Frankfurt/M.-Buchschlag;

Dipl.-Ing. Karl-Klaus Müller, Schmitten (Taunus)

Der Durchtritt der Flüssigkeit und damit der Druckabbau im Dämpfungszylinder vollzieht sich nach einer Exponentialkurve über der Zeit, d. h., Druckspitzen werden sehr schnell weggenommen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Die Auflaufbremseinrichtung setzt sich aus aneinander anstoßenden Zylindern 1 und 2 zusammen, die bei 3 miteinander verschraubt sind. Eine zwischen 1 und 2 festgeklemmte Trennwand 4 aus einem porösem Material, beispielsweise einem Sintermaterial, trennt den Arbeitsraum 5 des Hauptzylinders 1 von dem Raum 6 des Dämpfungszylinders 2. Die Kolbenstange 7 wirkt in dem Arbeitsraum 5 des Haupt-Zylinders 1 mit ihrem Ende 8 als Plunscherkolben. Sie hat einen aus einer Federscheibe 9, einer Feder 10 und einem Gleitstück 11 bestehenden Aufsatz, von dem im Lösezustand der Stößel 12 eines Kippventils 13 aufgestoßen wird, das durch die Leitung 14 die Verbindung zwischen dem Arbeitsraum 5 und einem nicht dargestellten Behälter herstellt.

Bei 15 sind die nicht dargestellten Radbremszylinder des Anhängerfahrzeuges an den Arbeitsraum 5 angeschlossen.

Die Kolbenstange tritt durch den Arbeitsraum 6 des Dämpfungszylinders 2 hindurch und wird durch die Stopfbüchse 16 nach außen geführt. Ihr Auge 17 ist mit der Deichselstange verbunden. Die Zylinder 1 und 2 sind im Deichselrohr oder an der Deichselgabel des Fahrzeugs befestigt.

Der Dämpfungskolben ist mit 18 gekennzeichnet. 19 und 20 sind Dichtringe, durch die die Räume 5

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und 6 von der Atmosphäre bzw. gegeneinander und gegen die Kolbenstange 7 abgedichtet sind.

Luftblasen und Dampfblasen, die sich in dem Dämpfungsraum 6 bilden, gelangen durch die poröse Wand 4 in den Arbeitsraum 5 des Hauptzylinders und können in den Behälter entweichen, wenn in der Lösestellung der Bremse das Kippventil 13 in Öffnungsstellung ist. Während des Auflaufvorganges und der damit verbundenen Bewegung der Kolbenstange? wirkt die poröse Wand als praktisch undurchlässige Trennwand, da das Druckmittel zum Durchtreten durch die Wand eine Zeit benötigt, die bedeutend langer ist als der Ablauf eines Bremsvorganges. Druckerhöhungen in dem an die Wand angrenzenden Raum 6, die durch Erhöhung der Dämpfungsmitteltemperatur oder durch langsames Abklingen des Dämpfungsvorganges bestehen, werden dadurch abgebaut, daß das Dämpfungsmittel aus dem Raum 6 durch die Wand 4 hindurch in den Arbeitsraum 5 übertreten kann. Umgekehrt kann der allmähliche Ausgleich eines Unterdruckes im Dämpfungsraum 6 stattfinden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hauptzylinder für eine Auflaufbremse, insbesondere für Anhänger von Kraftfahrzeugen, der die Anhängerradbremszylinder beaufschlagt und

   ίο dessen Kolben mit einer Kolbenstange durch einen benachbarten Dämpfungszylinder hindurchtritt, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (4) zwischen dem Hauptzylinder (1) und dem Dämpfungszylinder (2), durch die die Kolbenstange (7) hindurchgeführt ist, aus porösem Material besteht, das einen Durchtritt von gasförmigem und flüssigem Druckmittel — zeitlich gesteuert -— ermöglicht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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