DE1209702B

DE1209702B - Verbandstoff fuer die Wundabdeckung

Info

Publication number: DE1209702B
Application number: DEL27450A
Authority: DE
Inventors: Dr Heribert Stowasser
Original assignee: Lohmann GmbH and Co KG
Current assignee: Lohmann GmbH and Co KG
Priority date: 1957-04-23
Filing date: 1957-04-23
Publication date: 1966-01-27

Description

Verbandstoff für die Wundabdeckung Bei den bekannten Verbandstoffen, die zur Wundabdeckung dienen, besteht die Wundauflage aus textilen Geweben oder Gewirken, bei denen die Gefahr besteht, daß die Fasern der Oberfläche in die Wunde einwachsen. Außerdem sind derartige Wundauflagen besonders bei Zutritt von Feuchtigkeit nicht formbeständig, weil die Fäden quellen.
Auch sind Wundabdeckungen bekannt, die aus einer perforierten, jedoch wasserdampfdurchlässigen, an sich hydrophoben Folie bestehen. Die Folie ist dann mit einer oder mehreren Schichten von saugfähigem Material verbunden, das die Wundabsonderungen aufnimmt. Hierbei ist jedoch die Durchlässigkeit für die Wundabsonderungen schwierig zu überwachen.
Ferner sind die bekannten Wundabdeckungen aus hydrophoben Kunststoff-Fäden auch bei einer Herstellung aus quellfesten Kunststoffen mit den Nachteilen der Gewebestruktur insofern behaftet, als das weiche Gewebe für die Wundversorgung nicht ausreichend formbeständig ist und leicht Falten bildet, was neben unangenehmm Druckwi; mgen zur Folge hat, daß die erwünschte gleichmäßige Abführung von Wundsekret gestört ist.
Dadurch wird die Über-R-acli ng des Heilprozesses erschwert.
Demgegenüber bringt die Erfindung die Lehre, einen Verbandstoff für die Wundbehandlung mit einer wundseitigen porösen, hydrophoben Abdekkung aus Kunststoffen, die mit saugfähigem Material hinterlegt sind, dadurch zu verbessern, daß die wundseitige Abdeckung aus Polyamiden in Form monofiler Gewebe oder Gewirke bestehen.
Zwischen den auf die monofile Wundabdeckung aufgelegten saugfähigen Schichten, können auch Zwischeniagen aus monofilen Polyamiden angeordnet sein.
Die saugfähige Schicht oder Schichten bestehen aus Zellstoff oder saugfähigen Vliesstoffen. Die Verbindung mit der Wundauflage erfolgt in an sich bekannter Weise, ohne die Glätte der wundseitigen Oberfläche der Wundauflage aus monofilen Polyamiden zu beeinträchtigen.
Polyamide für die Herstellung der monofilen Gewebe bzw. Gewirke umfassen die durch die Kondensation von Diaminen mit Dicarbonsäuren gewonne nen Kunststoffe. Auch können Mischkondensate entsprechender chemischer Struktur zur Anwendung kommen.
Die Zeichnung veranschaulicht in schem2tisc'.len Ausführungsbeispielen ein ge Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes. Es zeigt F i g. 1 eine Polyamidschicht 10 in Form monofiler Polyamide, die mit einer saugfähigen Schicht 11 hinterlegt ist; F i g. 2 einen Verbandstoff mit einer monofilen Polyamidschicht 10, an die sich eine saugfähige Schicht anschließt, worauf wiederum eine Polyamidschicht 12 folgt. Letztere ist wiederum mit saugfähigen Schichten 13 hinterlegt, wobei die strichpunktierten Linien die monofilen Gebilde aus Polyamiden andeuten; F i g. 3 eine Aufsicht auf einen Verbandstoff. Die Polyamidschicht 10 weist hier örtliche Verklebungen 15 auf, die den Verbindungsbrücken 14 gemäß F i g. 2 entsprechen, bzw. mit diesen gleichzeitig ausgebildet sein können.
Auf allen Zeichnungen ist der Verbandstoff rein schematisch und in starker Vergrößerung wiedergegeben.
Die erfindungsgemäß hergestellten Wundabdekkungen sind auch nach längerem Liegen auf der Wunde formbeständig und faltenfrei. Sie ermöglichen deshalb eine Handhabung in völlig ausgebreitetem Zustand. Die Polyamidschicht ist schrumpffest, so daß eine völlige Ruhigstellung der Wunde durch die Auflage erreicht wird. Eine Beeinträchtigung der wundnahen Stellen durch örtlich unterschiedliche Bewegungen der Auflage unterbleibt.
Kleinere und größere Stücke der Wundauflage sind gleich gut formbeständig. Auch bei größeren Flächenwunden ist ein völlig planes Auflegen ohne weiteres möglich. Das Wundsekret wird durch die durchlässige Oberfläche in die darauf liegende saugfähige Schicht ständig und völlig gleichmäßig abgeleitet.
Ferner wurde die überraschende Feststellung getroffen, daß die monofile Polyamidschicht das Auftreten von Hauttalgschäden ausschließt. Die dargestellten Ausführungsbeispiele sind nur schematisch für den Aufbau des erfindungsgemäßen Verbandstoffes maßgebend. Es können nach Form, Größe und Stärke der Schichten beliebige Abmessungen gewählt werden, wobei auch mehrere Zwischenlagen als erfindungsgemäß ausgebildete Polyamidschichten angewendet werden können.

Claims

Patentansprüche: 1. Verbandstoff für die Wundbehandlung mit einer wundseitigen, porösen, hydrophoben Abdeckung aus Polyamiden, die mit saugfähigem Material hinterlegt und verbunden ist, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die wundseitige Abdeckung aus solchen Polyamiden in Form monofiler Gewebe oder Gewirke besteht.
2. Verbandstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem auf die monofile Wundabdeckung aufgelegten saugfähigen Material, Zwischenlagen aus monofilen Polyamiden angeordnet sind In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung Z416IVa/30i (bekanntgemacht am 10.7.1952); deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 501; schweizerische Patentschriften Nr. 316 547, 273537, 56718; britische Patentschrift Nr. 511 166.