DE102021108084A1 - Wundversorgungsprodukt mit integrierter Sensorik zur Ermittlung von Wunddaten - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Wundverband, in welchem Sensorik zur Erfassung von Wunddaten wie pH-Wert, Feuchtigkeit und Temperatur sowie Daten zum Zustand des Wundverbands selbst integriert werden kann.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Wundverband, in welchem Sensorik zur Erfassung von Wunddaten wie pH-Wert, Feuchtigkeit und Temperatur sowie Daten zum Zustand des Wundverbands selbst integriert werden kann. Der Wundverband umfasst eine Abdeckschicht, mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht, eine Wundkontaktschicht und mindestens ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist. Ein solcher Wundverband kann beispielsweise bei chronischen Wunden verwendet werden. Hierbei kann mittels des mindestens einen Sensors die kontinuierliche Erfassung von Informationen in Form von Sensordaten sowohl über den Zustand der Wunde als auch über den Zustand des Wundverbands selbst ermöglicht werden.
  • Die Heilung von Hautwunden beruht auf der Fähigkeit der Haut, Epithel- sowie Binde- und Stützgewebe zu regenerieren. Die Regeneration selbst ist durch ein komplexes Geschehen von ineinander übergreifenden Zellaktivitäten gekennzeichnet, die den Heilungsprozess schrittweise vorantreiben. So werden in der Literatur unabhängig von der Art der Wunde drei wesentliche Heilungsphasen einer Wunde beschrieben. Hierzu gehört die inflammatorische oder exsudative Phase zur Blutstillung und Wundreinigung (Phase 1, Reinigungsphase), die proliferative Phase zum Aufbau von Granulationsgewebe (Phase 2, Granulationsphase) und die Differenzierungsphase zur Epithelisierung und Narbenbildung (Phase 3, Epithelisierungsphase).
  • Unter einer Wunde wird die Trennung des Zusammenhangs von Geweben der Körperhülle bei Menschen oder Tieren verstanden. Sie kann mit einem Verlust an Substanz verbunden sein.
  • Eine besonders schwer zu behandelnde Art von Wunden sind chronische Wunden, die unter anderem dadurch charakterisiert sind, dass sie selbst nach einer Behandlungsdauer von acht bis zehn Wochen keine oder nur eine sehr geringe Heilung zeigen. Folglich kann es vorkommen, dass bei solchen Wunden die Behandlungszeit über Monate dauert. Durch die entsprechenden Verbandswechsel können beim Patienten also über einen langen Zeitraum immer wieder Schmerzen verursacht werden. Auf Grund der dadurch hervorgerufenen starken Einschränkung der Lebensqualität werden die physischen Leiden häufig auch von psychischen Leiden begleitet, was zu einer Belastung für den Patienten führen kann.
  • Ein Monitoring von Wundbetten chronischer Wunden sowie von dem Zustand des Wundverbandes kann zu einer verbesserten Behandlung insbesondere von Langzeitpatienten hilfreich sein, da hierdurch eine erhöhte Behandlungssicherheit erreicht und häufige Verbandswechsel vermieden werden können. Durch ein kontinuierliches Erfassen von Wundparametern kann ein derartiges Monitoring auch die Möglichkeit bieten, intensiver an Wundheilungsprozessen zu forschen.
  • Ein Monitoring, das auf der Verwendung von elektronischen Bauteilen mit starren Gehäusen als Sensoren basiert, kann dazu führen, dass diese Gehäuse unter Belastung einen punktuellen Druck auf die Wunde ausüben, was zu Schmerzen beim Patienten führen kann. Der Einsatz herkömmlicher flexibler Sensorik liefert jedoch nicht immer ausreichende Auflösungsraten, sodass häufig keine verlässlichen Messergebnisse erhalten werden können.
  • In der WO 2017/195038 A1 wird eine Wundauflage beschrieben, die mindestens ein im Wesentlichen flexibles Substrat enthält, wobei dieses Substrat einen oder mehrere Sensoren trägt. Insbesondere wird eine Wundauflage beschrieben, in welche ein folienbasiertes Substrat, auf dessen Oberfläche mindestens ein Sensor zur Überwachung von Wunddaten aufgedruckt/montiert ist, integriert werden kann. Eine solche Wundauflage erscheint, was die Möglichkeit der Absorptionsfähigkeit sowie das Anbringen der Sensoren betrifft, verbesserungsfähig.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und die Wundbehandlung, insbesondere von chronischen Wunden, weiter zu verbessern. Insbesondere soll die vorliegende Erfindung die Wundheilung in der Epithelisierungs- oder Regenerationsphase vorteilhaft beeinflussen, sodass beispielsweise eine kürzere Behandlungsdauer und/oder geringere Narbenbildung erreicht werden kann. Weiterhin soll mit der vorliegenden Erfindung ein Wundversorgungsprodukt zur Verfügung gestellt werden, welches eine möglichst wirksame Behandlung ermöglicht. Zudem soll die Behandlung vom Patienten nicht als unangenehm empfunden werden, so dass eine hohe Patientencompliance (Befolgung der Therapieanweisung durch den Patienten) erreicht wird. Schmerzen bei einem Verbandswechsel sollen auf das absolute Minimum reduziert werden. Ferner soll das Wundversorgungsprodukt vorteilhaft anwendbar sein.
  • Die Aufgaben konnten unerwartet durch ein mehrschichtiges (mehrlagiges) Wundversorgungsprodukt mit speziell integrierter Sensorik zur Erfassung von Wundparametern und dem Zustand des Wundversorgungsproduktes selbst gelöst werden. Weiterhin können durch den Aufbau des erfindungsgemäßen Wundversorgungsprodukts die durch die Sensorik ermittelten Daten bzw. Informationen minimal invasiv erfasst werden.
  • Ein Gegenstand der Erfindung ist daher ein Wundverband umfassend:
    1. (a) Abdeckschicht,
    2. (b) mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht,
    3. (c) Wundkontaktschicht und
    4. (d) mindestens ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist.
  • Die neue erfindungsgemäße Wundauflage zeichnet sich durch mehrere unerwartete Vorteile aus.
  • Dadurch dass mindestens ein Sensor in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthalten ist, ist der mindestens eine Sensor beispielsweise gegenüber einer Druckausübung von der wundabgewandten Seite weniger störungsanfällig. Weiterhin wird durch die erfindungsgemäße Anordnung des mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, eine hohe Messgenauigkeit der ermittelten Daten erreicht.
  • Durch die in der Wundauflage enthaltene Sensorik kann sowohl der Zustand der Wunde als auch der Schaumstoff-enthaltenden Schicht jederzeit mit nur geringem Aufwand inspiziert und kontrolliert werden, ohne dass hierzu die Wundauflage von der Wunde entfernt werden muss. Auf diese Weise kann die Anzahl der Wundauflagenwechsel auf das nötige Mindestmaß reduziert werden, was beim Patienten das Trauma, welches mit einem solchem Wechsel häufig einhergeht, auf vorteilhafte Weise reduziert. Hierdurch wird auch die Patientencompliance erhöht. Insofern vorliegend von einer Kontrolle des „Zustandes der Wunde“ anhand eines Sensors die Rede ist, so ist damit die Erfassung und gegebenenfalls Auswertung von Sensordaten gemeint, die einen Rückschluss auf gewisse insbesondere physikalisch messbare Aspekte des Wundzustandes erlauben. Eine Sensor-basierte Kontrolle des „Zustandes der Wunde“ umfasst beispielsweise die Messung der Temperatur der Wunde, da entzündete Wunden typischerweise eine erhöhte Temperatur aufweisen. Bei der Kontrolle bzw. Charakterisierung des Zustandes der Wunde kann beispielsweise auch der pH-Wert des Wundexsudats oder die Menge des von der Wunde abgegebenen Wundexsudats herangezogen werden. Unter „Zustand der Schaumstoff-enthaltenden Schicht“ wird beispielsweise die Menge der in der Wundauflage enthaltenen Flüssigkeit oder deren pH-Wert verstanden.
  • Zudem können durch eine geringe Häufigkeit des Verbandswechsels sowohl die Zeit der behandelnden Person als auch Ressourcen (für die Herstellung eines Verbandes nötige Rohstoffe) eingespart werden.
  • Die Bestandteile (a) bis (d) des erfindungsgemäßen Wundverbands werden nachstehend beschrieben.
  • Der erfindungsgemäße Wundverband umfasst eine Abdeckschicht (a) zum Verschließen des Wundraums. Unter einem Wundraum wird die Wunde und gegebenenfalls die anliegende Wundumgebung verstanden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckschicht eine Folie. Bevorzugt ist das Material der Abdeckschicht ein wasserunlösliches Polymer oder ein Metall. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Material der Abdeckschicht um ein wasserunlösliches Polymer. Bevorzugt weist das wasserunlösliche Polymer eine Löslichkeit in H2O von 10 mg/l oder weniger, mehr bevorzugt von 1 mg/ml oder weniger, insbesondere von 0,0001 bis 1 mg/ml auf (bestimmt gemäß Säulenelutionsmethode nach EU-Richtlinie RL67-548-EWG, Anhang V Kap. A6). Beispiele sind Polyurethan, Polyetherurethan, Polyesterurethan, Polyester, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid oder Polyvinylchlorid, Polyorganosiloxan (Silikon), Polyether-Polyamid-Copolymeren, Polyacrylat oder Polymethacrylat oder eine Mischung daraus.
  • Als Abdeckschicht (a) ist vorzugsweise eine Folie aus einem flüssigkeitsundurchlässigen und wasserdampfdurchlässigen Polymerfilm geeignet. Beispiele sind Polymerfilme, die aus Polyester, Polyurethan, Polyetherurethan, Polyesterurethan, Polyether-Polyamid-Copolymeren, Polyacrylat oder Polymethacrylat gefertigt werden. Insbesondere als Abdeckschicht bevorzugt ist ein Polyester-, Polyurethan-, Polyesterurethan- oder Polyetherurethanfilm. Die Wasserdampfdurchlässigkeit des Polymerfilms weist vorzugsweise mindestens 300 g/m2/24 Std., insbesondere mindestens 1000 g/m2/24 Std. und ganz besonders bevorzugt mindestens 2000 g/m2/24 Std. bis z.B. 5000 g/m2/24 Std. oder 10.000 g/m2/24 Std. auf (gemessen nach DIN EN 13726, upright).
  • In einer alternativen Ausführungsform umfasst die Abdeckschicht ein textilbasiertes Flächenerzeugnis. Zu den textilbasierten Flächenerzeugnissen gehören unabhängig von der Herstellungstechnik die unterschiedlichen Flächengebilde wie beispielsweise Gewebe, Gewirke, Gestricke, Vliesstoffe und Geflechte.
  • Unter Gewebe können Webereierzeugnisse verstanden werden. Hierzu zählen beispielsweise Tuch, Samt und sonstige Flächengebilde aus speziellen Fadenanordnungen, welche im Wesentlichen senkrecht zueinander sind. Die Fäden in Längsrichtung werden Kettfäden genannt und die Fäden in Querrichtung heißen Schussfäden. Um eine ausreichende Festigkeit des Gewebes zu erreichen, müssen die Kett- und Schussfäden dicht miteinander verwoben werden und zeigen deshalb ein geschlossenes Erscheinungsbild.
  • Gewirke sind auch unter dem Begriff Gewirk oder Wirkwaren bekannt. Gewirke gehören zu den Maschenwaren und sind aus Fadensystemen durch Maschenbildung meist maschinell hergestellte Stoffe.
  • Ein Gestrick ist ein aus Garn(en) durch Fadenumschlingung hergestelltes textiles Maschengebilde, wobei die Maschen einer Reihe nacheinander gebildet werden.
  • Unter einem Vliesstoff soll ein Flächen- oder Raumgebilde aus gerichtet angeordneten oder wahllos zueinander befindlichen Fasern verstanden werden, welche mechanisch und/oder thermisch und/oder chemisch verfestigt wurden. Die Vliesstoffe (im Englischen auch „nonwoven“) sind wesentlich verschieden von Geweben, Geflechten, Gestricken und Gewirken.
  • Ein Geflecht ist ein Produkt, das beim Ineinanderschlingen mehrerer Stränge aus Garnen entsteht.
  • Die Fasern und/oder Filamente, welche als Garn oder Zwirn zu textilen Flächenerzeugnissen weiterverarbeitet werden, können natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein oder Gemische davon enthalten. Zu den Fasern natürlichen Ursprungs zählen z.B. Seide, Viskose, Baumwolle und Wolle. Fasern und/oder Filamente synthetischen Ursprungs umfassen die synthetischen Polymere (Kunstfasern) wie Polyacrylate, Polyamide, Polyimide, Polyamidimide, Polyurethane, Polyester (insbesondere Polyethylenterephthalate und Polybutylenterephthalate), Polyetherester, Polyether, Polyacrylnitrile, Polyalkene (insbesondere Polyethylene und Polypropylene) und Polytetrafluorethylene.
  • Die Abdeckschicht weist vorzugsweise eine Dicke von 15 bis 60 µm, insbesondere 20 bis 40 µm und ganz besonders bevorzugt von 25 bis 30 µm auf.
  • Die Abdeckschicht (a) kann mit einer Klebeschicht (k) bedeckt sein. In besonders bevorzugten Ausführungsformen weist die Abdeckschicht einen feuchtigkeitsdichten, wasserdampfdurchlässigen und klebenden Randabschnitt auf. Dieser Randabschnitt gewährleistet, dass die Wundauflage an ihrem bestimmungsgemäßen Ort appliziert und fixiert werden kann. Darüber hinaus ist sichergestellt, dass keine Flüssigkeit zwischen der Abdeckschicht und Haut, welche die zu behandelnde Wunde umgibt, austreten kann. Als besonders bevorzugt sind solche Klebstoffe zu betrachten, die in einem dünnen Auftrag von 20 bis 35 g/m2 zusammen mit dem Film eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 400 bis 10.000 g/m2/24 Std. und vorzugsweise von 1000 bis 5000 g/m2/24 Std. (gemessen nach DIN EN 13726, upright) aufweisen.
  • Der erfindungsgemäße Wundverband umfasst mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht (b). In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Wundverband eine Schaumstoff-enthaltende Schicht. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Wundverband zwei Schaumstoff-enthaltende Schichten.
  • Als Schaumstoffe werden üblicherweise Werkstoffe mit über die gesamte Masse verteilten Zellen (offen, geschlossen oder beides) verstanden. Solche Werkstoffe weisen üblicherweise somit eine Rohdichte (gemäß DIN EN ISO 845) auf, die niedriger ist als die Dichte der Gerüstsubstanz. Zur Herstellung von Schaumstoffen eigen sich im Wesentlichen alle Kunststoffe/Polymere, die sich Aufschäumen lassen. Beispiele hierfür sind Polyurethanschaumstoffe, Silikonschaumstoffe oder Schaumstoff aus Polystyrol (Styropor).
  • In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Schaumstoff um einen absorbierenden Schaumstoff. Unter einem absorbierenden Schaumstoff wird ein Schaumstoff verstanden, der eine Flüssigkeit wie Wundexsudat in seine Polymermatrix und/oder seine Poren aufnehmen und dort zurückhalten (absorbieren) kann. Bevorzugt werden offenzellige Schaumstoffe als Schaumstoffe verwendet. Hierdurch kann verhindert werden, dass beispielsweise Wundexsudat und damit die darin enthaltenden schädlichen/toxischen Substanzen zurück in die Wunde gelangen können.
  • Bevorzugt werden Schaumstoffe eingesetzt, die eine hohe Absorptionskapazität aufweisen. Diese Absorptionskapazität soll vorhanden sein, selbst wenn der Schaumstoff bereits einen Anteil seines Eigengewichtes an Wasser in seine Polymermatrix aufgenommenen hat. Bevorzugt kann ein Schaumstoff einen Wasseranteil von mindestens 10 Gew.-% und höchstens 80 Gew.-% Wasser umfassen und eine freie Absorption A2 von mindestens 10 g/g, insbesondere mindestens 12 g/g und ganz besonders bevorzugt von mindestens 15 g/ g aufweisen, wobei die freie Absorption A2 gemäß der DIN-EN 13726-1 (2002) bestimmt wird. Hierbei ist die freie Absorption A2 die freie Absorption des Wasser-enthaltenden Schaumstoffes.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Schaumstoff eine Zellzahl (= Anzahl der Poren entlang einer Geraden pro laufendem Inch) von mindestens 5 und höchstens 400 Zellen pro Inch aufweisen. Die Zellzahl wird bevorzugt mikroskopisch bestimmt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Schaumstoff einen Retentionswert R von mindestens 20 %, bevorzugt mindestens 30 %, insbesondere mindestens 40 % und ganz besonders bevorzugt von mindestens 50 % aufweisen.
  • Unabhängig hiervon kann weiterhin bevorzugt vorgesehen sein, dass der Schaumstoff einen Retentionswert R von höchstens 90 %, insbesondere von höchstens 80 % und ganz besonders von höchstens 70 % aufweist. Der Retentionswert R wird dabei gemäß der folgenden Methode bestimmt.
  • Der Retentionswert R beschreibt die Menge an Wasser, die ein Schaumstoff in seine Matrix maximal einbinden kann, wobei das Wasser, das in die Poren aufgenommen werden könnte, unberücksichtigt bleibt. Der Retentionswert wird bestimmt, indem ein Probenstück von 5 cm x 5 cm (unter Normklima gelagert) aus einem Schaumstoff mit einer Dicke von höchstens 5 mm ausgestanzt und dessen Gewicht unter Normklimabedingungen vermessen wird. Das Probenstück wird hiernach einer freien Absorption mit Flüssigkeit, insbesondere Wasser, analog DIN EN 13726-1 unterworfen. Die Menge an Flüssigkeit, die von den Poren aufgenommen wurde, wird dem Probenstück mittels einer Rolle (Gewicht 5000 g, Durchmesser 10 cm, Breite 5 cm) herausgequetscht, indem die Probe mehrmals zwischen frische Zellstofftücher gelegt und mit der Rolle überrollt wird. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis keine Flüssigkeitsabsorption in den Zellstofftüchern mehr erkennbar ist. Zur Bestimmung des Retentionswertes R wird der Flüssigkeitsanteil Www, der nach dem Absorbieren und dem Ausquetschen in dem Polyurethanschaum enthalten ist, gemäß DIN EN 14079 gemessen und wie folgt berechnet R = W ww = W gg W tt W gg 100 %
    Figure DE102021108084A1_0001
  • Wobei gilt
    • Www = das Gewicht der Flüssigkeit (Wasser), das nach der Absorption und dem Ausquetschen in dem Polyurethanschaum enthalten ist,
    • Wtt = das Gewicht des Probenstücks nach dem Trocknen, und
    • Wgg = das Gewicht des Probenstücks nach Absorption und nach Ausquetschen.
  • Der Retentionswert R des Schaumstoffes kann bei mindestens 20 %, bevorzugt mindestens 30 %, insbesondere mindestens 40 % und ganz besonders bevorzugt mindestens 50 % liegen.
  • Unabhängig hiervon kann weiterhin bevorzugt vorgesehen sein, dass der Schaumstoff einen Retentionswert R von höchstens 90 %, insbesondere von höchstens 80 % und ganz besonders von höchstens 70 % aufweist.
  • Weiterhin bevorzugt ist der Schaumstoff ein hydrophiler Schaumstoff.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schaumstoff ausgewählt aus Polyurethanschaumstoffen und Polysiloxanschaumstoffen. Polyurethanschaumstoffe sind besonders bevorzugt. Als Polyurethanschaumstoff wird ein Schaumstoff bezeichnet, dessen Polymermatrix sich im Wesentlichen aus Polyurethan aufbaut.
  • Insbesondere bevorzugt ist ein hydrophiler, offenzelliger Polyurethanschaumstoff. Weiterhin bevorzugte hydrophile Polyurethanschäume weisen eine Dichte (bei Schaumstoffen auch als Raumgewicht bezeichnet) von weniger als 150 kg/m3, insbesondere weniger als 100 kg/m3 und ganz besonders bevorzugt 10 bis 90 kg/m3 auf.
  • Bei bevorzugten Ausführungsformen der einsetzbaren, insbesondere offenzelligen Schaumstoffe handelt es sich um Polyurethanschaumstoffe, die erhältlich sind durch die Umsetzung einer härtbaren Mischung, umfassend die Komponenten
    • (i) Polyisocyanat,
    • (ii) gegenüber Isocyanat reaktive Verbindungen, beispielsweise Polyol, insbesondere Polyesterpolyol,
    • (iii) Katalysator,
    • (iv) Treibmittel und
    • (v) gegebenenfalls Zusatzstoffe.
  • Als Isocyanate (i) können allgemein bekannte aliphatische, cycloaliphatische und/oder insbesondere aromatische Polyisocyanate eingesetzt werden. Zur Herstellung der Polyurethane eignen sich beispielsweise Diphenylmethandiisocyanat (MDI), hier insbesondere 4,4'- Diphenylmethandiisocyanat (4,4'-MDI), Mischungen aus monomeren Diphenylmethandiisocyanaten und höherkernigen Homologen des Diphenylmethandiisocyanats (Polymer-MDI), Tetramethylendiisocyanat (TMDI), Hexamethylendiisocyanat (HDI), Toluylendiisocyanat (TDI) oder Mischungen daraus.
  • Bevorzugt wird MDI, insbesondere 4,4'-MDI und/oder HDI verwendet. Das besonders bevorzugt verwendete 4,4'-MDI kann geringe Mengen, bis etwa 10 Gew.-%, Allophanat- oder Uretonimin-modifizierte Polyisocyanate enthalten. Es können auch geringe Mengen Polyphenylenpolymethylenpolyisocyanat (PMDI) eingesetzt werden. Die Gesamtmenge dieser PMDI sollte 5 Gew.-% des eingesetzten Isocyanats nicht überschreiten.
  • Die Polyisocyanatkomponente (i) wird bevorzugt in Form von Polyisocyanatprepolymeren eingesetzt. Diese Polyisocyanatprepolymere sind erhältlich, indem vorstehend beschriebene Polyisocyanate (i), beispielsweise bei Temperaturen von 30 bis 100 °C, bevorzugt bei etwa 80 °C mit einem Unterschuss an nachstehend beschriebenen Polyolen (ii) zum Prepolymer umgesetzt werden. Das Polyol-Polyisocyanat-Verhältnis wird hierbei so gewählt, dass der NCO-Gehalt des Prepolymers 8 bis 28 Gew.-%, vorzugsweise 14 bis 26 Gew.-%, besonders bevorzugt 17 bis 23 Gew.-%, beträgt.
  • Als gegenüber Isocyanaten reaktive Verbindungen (ii) werden üblicherweise Polyole wie Polyetherole und/oder Polyesterole verwendet.
  • Möglich sind Polyetherpolyalkohole (in dieser Anmeldung als „Polyetherpolyole“ bezeichnet) mit einer OH-Funktionalität von 1,9 bis 8,0, einer Hydroxylzahl von 50 bis 1000 mg KOH/g sowie gegebenenfalls 10 bis 100 % primären Hydroxylgruppen. Derartige Polyetherpolyole sind bekannt, kommerziell erhältlich und basieren beispielsweise auf Starterverbindungen, die mit Alkylenoxiden, beispielsweise Propylenoxid und/oder Ethylenoxid, unter allgemein bekannten Bedingungen umgesetzt werden. Der Gehalt an primären Hydroxylgruppen kann erreicht werden, indem man die Polyole zum Abschluss mit Ethylenoxid umsetzt.
  • Bei der Herstellung des Schaumstoffs, bevorzugt des offenzelligen Schaumstoffs, werden bevorzugt Polyesterpolyole in der Komponente (ii) verwendet. Die verwendeten Polyesterpolyole (ii) werden im Allgemeinen durch Kondensation von mehrfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise Diolen, mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, mit mehrfunktionellen Carbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und/oder Terephthalsäure und Gemischen hiervon hergestellt. Beispiele für geeignete zwei- und mehrwertige Alkohole sind Ethandiol, Diethylenglykol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol und/oder 1,6-Hexandiol und Gemische hiervon.
  • Die Umsetzungsbedingungen von Carbonsäure und Alkohol werden üblicherweise so gewählt, dass die resultierenden Polyesterpolyole keine freien Säuregruppen aufweisen. Ferner weisen die resultierenden Polyesterpolyole im Allgemeinen ein gewichtsmittleres Molekulargewicht (bestimmt mittels Gelpermeationschromatographie) von 500 bis 3000 g/mol, bevorzugt von mehr als 1000 g/mol bis 2500 g/mol, auf. Im Allgemeinen weisen die eingesetzten Polyesterpolyole eine mittlere theoretische Funktionalität von 2,0 bis 4, bevorzugt von mehr als 2 bis weniger als 3 auf. Des Weiteren weisen im Allgemeinen die eingesetzten Polyesterpolyole eine mittlere OH-Zahl von 20 bis 200 auf, bevorzugt von 30 bis 90.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die verwendeten Polyesterpolyole eine Viskosität von 150 mPa·s bis 600 mPa·s, bevorzugt von 200 mPa·s bis 550 mPa·s, mehr bevorzugt von 220 mPa·s bis 500 mPa·s, besonders bevorzugt von 250 mPa·s bis 450 mPa·s und insbesondere von 270 mPa·s bis 350 mPa·s auf, gemessen nach DIN 53 015 bei 75 °C.
  • Die Verbindungen (ii) können in Mischung mit Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln verwendet werden. Bei den Kettenverlängerungsmitteln handelt es sich überwiegend um 2-funktionelle Alkohole mit Molekulargewichten von 60 bis 499, beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Dipropylenglykol und/oder Tripropylenglykol. Bei den Vernetzungsmitteln handelt es sich um Verbindungen mit Molekulargewichten von 60 bis 499 und 3 oder mehr aktiven H-Atomen, vorzugsweise Aminen, und besonders bevorzugt Alkoholen, beispielsweise Glyzerin, Trimethylolpropan und/oder Pentaerythrit.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform enthält (oder besteht aus) die Komponente (ii) 0-25 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-% Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel und 75 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 80 bis 99 Gew.-% Polyole(n), insbesondere Polyesterpolyole(n), bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente (ii).
  • Als Katalysatoren (iii) können übliche Verbindungen eingesetzt werden, welche die Reaktion der Komponente (i) mit der Komponente (ii) beschleunigen. In Frage kommen beispielsweise tertiäre Amine und/oder organische Metallverbindungen, insbesondere Zinnverbindungen. Beispielsweise können als Katalysatoren folgende Verbindungen eingesetzt werden: Triethylendiamin, Aminoalkyl- und/oder Aminophenylimidazole und/oder Zinn-(II)salze von organischen Carbonsäuren. Katalysatoren werden im Allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Komponente (ii) eingesetzt.
  • Als Treibmittel (iv) können allgemein bekannte chemisch oder physikalisch wirkende Verbindungen eingesetzt werden. Als physikalisch wirkendes Treibmittel kann bevorzugt Wasser eingesetzt werden, welches durch Reaktion mit den Isocyanatgruppen Kohlendioxid bildet. Beispiele für physikalische Treibmittel sind (cyclo)aliphatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise solche mit 4 bis 8, besonders bevorzugt 4 bis 6 und insbesondere 5 Kohlenstoffatomen, teilhalogenierte Kohlenwasserstoffe oder Ether, Ketone oder Acetate. Die Menge der eingesetzten Treibmittel richtet sich nach der angestrebten Dichte der Schaumstoffe. Die unterschiedlichen Treibmittel können einzeln oder in beliebigen Mischungen untereinander zum Einsatz kommen. Besonders bevorzugt wird nur Wasser als Treibmittel eingesetzt, im Allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 2,5 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente (ii). Physikalische Treibmittel werden bevorzugt in einer Menge von < 0,5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Komponente (ii) eingesetzt.
  • Die Umsetzung erfolgt gegebenenfalls in Anwesenheit von Hilfs- und/oder Zusatzstoffen (v), wie z. B. Füllstoffen, Zellreglern, Zellöffnern, oberflächenaktiven Verbindungen und/oder Stabilisatoren gegen oxidativen, thermischen oder mikrobiellen Abbau oder Alterung.
  • Zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen werden im Allgemeinen die Komponenten (i) und (ii) in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, dass das Äquivalenzverhältnis von NCO-Gruppen zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome 1:0,8 bis 1:1,25, vorzugsweise 1:0,9 bis 1:1,15, beträgt. Ein Verhältnis von 1:1 entspricht hierbei einem NCO-Index von 100. Die gewünschte Offenzelligkeit des Polyurethanschaums wird im Allgemeinen durch eine dem Fachmann bekannte geeignete Wahl der Komponenten (i) bis (v) gewährleistet.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der einsetzbaren, insbesondere offenzelligen Schaumstoffe handelt es sich um Polyurethanschaumstoffe, die durch mechanisches Aufschlagen von wässrigen Polyurethandispersionen wie beispielsweise Baymedix FD103 und Baymedix AD111 (Covestro) erhältlich sind. Derartige Schäume können vorteilhaft eine hohe mechanische Festigkeit und gute Thermoverformbarkeit aufweisen. Dadurch ist es möglich, den Schaum nach dem Aufschlagen und Aushärten durch thermische Prozesse zu konfektionieren oder thermisch mit anderen Komponenten, wie bspw. einer Polyurethan-Folie zu kaschieren.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht einen Verbund aus unterschiedlichen Schaumstoffen. Ein besonders vorteilhafter Verbund umfasst mindestens eine Lage aus einem Polyurethanschaumstoff, der durch mechanisches Aufschlagen von wässrigen Polyurethandispersionen erhältlich ist und mindestens eine Lage aus einem Polyurethanschaumstoff, der erhältlich sind durch die Umsetzung einer härtbaren Mischung, umfassend die Komponenten
    • (i) Polyisocyanat,
    • (ii) gegenüber Isocyanat reaktive Verbindungen, beispielsweise Polyol, insbesondere Polyesterpolyol,
    • (iii) Katalysator,
    • (iv) Treibmittel und
    • (v) gegebenenfalls Zusatzstoffe,
    wie oben dargestellt.
  • Bei einem Wundverband, welcher einen derartigen Verbund umfasst, kann der Flüssigkeitstransport durch die Wundauflage hindurch verbessert werden. Der durch mechanisches Aufschlagen erhältliche Schaum weist üblicherweise größere Poren auf und wird zur Wundseite hin angeordnet. Der durch chemische Reaktion (wie oben dargestellt) erhältliche Schaum weist üblicherweise feinere Poren auf und wird auf der von der Wunde abgewandten Seite über dem großporigeren Schaum angeordnet. Durch diese Anordnung kann ein Kapillareffekt erzeugt werden, welcher den Flüssigkeitstransport von der Wunde zusätzlich begünstigen kann.
  • Als Wundkontaktschicht (c) kommt grundsätzlich jede aus dem Stand der Technik bekannte Wundkontaktschicht in Frage, solange einerseits ein Durchtritt von Wundexsudat gewährleistet ist und das Material anderseits keine Neigung zum Verwachsen oder Verkleben mit dem Wundgewebe aufweist.
  • Beispiele für geeignete Wundkontaktschichten sind in den deutschen Patentanmeldungen DE 10 2008 062 472 , DE 10 2008 031 183 und DE 10 2008 031 182 beschrieben.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Wundkontaktschicht ein hydrophobes Material. Besonderes bevorzugt enthält die Wundkontaktschicht ein Silikon, insbesondere ein adhäsives Silikon.
  • Die Wundkontaktschicht kann beispielsweise ein Silikongitter, eine Silikonfolie oder ein Silikonfilm sein. Alternativ kann es sich bei der Wundkontaktschicht um ein Gitter, eine Folie oder ein Film aus einem Polymermaterial handeln, welches silikonisiert wurde, d.h. dass das Polymermaterial mit Silikon behandelt wurde, welches im Wesentlichen an der Oberfläche des Polymermaterial gebunden wird. Weiter alternativ kann Silikon bereits bei der Bildung des Polymers zugesetzt werden oder gar an der Herstellung des Polymermaterials für die Wundkontaktschicht teilnehmen, sodass ein Silikon-enthaltendes Polymermaterial entsteht.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Wundkontaktschicht perforiert sein, d.h. dass die Wundkontaktschicht Perforationslöcher ausweisen kann. Ein Perforationsloch kann als eine Öffnung, die durch die Wundkontaktschicht geht, betrachtet werden. Perforationslöcher können mithilfe jeder geeigneten Perforationsvorrichtung wie Nägeln, Nadeln oder einem Stempel erhalten werden. Alternativ kann die Perforation beispielsweise auch durch Stanzen, Anstanzen (Anritzen), Ultraschallschneiden oder Ultraschallstanzen durchgeführt werden.
  • Die Öffnung eines Perforationslochs kann eine beliebige Form aufweisen. So kann die Öffnung eines Perforationslochs beispielsweise rechteckig, quadratisch, kreisförmig, elliptisch, dreieckig, fünfeckig, sechseckig, achteckig oder rautenförmig sein. Bevorzugt sind die Öffnung der Perforationslöcher quadratisch, kreisförmig oder elliptisch, insbesondere kreisförmig.
  • Die Öffnungen der Perforationslöcher haben vorzugweise eine Größe von zwischen 1,75 mm2 und 12,5 mm2, mehr bevorzugt zwischen 2,0 mm2 und 8,5 mm2, insbesondere zwischen 2,25 mm2 und 5,0 mm2.
  • Im Fall, dass das Perforationsloch kreisförmig ist, entspricht die Größe der Perforationslochöffnung zwischen 1,75 mm2 und 12,5 mm2 einem Durchmesser des Perforationsloches von etwa 1,5 mm bis etwa 3,9 mm. Analog, wieder unter der Annahme eines kreisförmigen Perforationsloches, entspricht die Größe der Perforationslochöffnung zwischen 2,25 mm2 und 5,0 mm2 einem Durchmesser des Perforationsloches von etwa 1,7 mm bis etwa 2,5 mm.
  • Vorzugsweise beträgt die Summe der Flächen der Perforationslochöffnungen zwischen 10 % und 50 %, mehr bevorzugt zwischen 12 % und 45 %, insbesondere zwischen 15 % und 30 % der Gesamtfläche der Wundkontaktschicht.
  • Die Summe der Flächen der Perforationslochöffnungen ist vorzugsweise etwa 15 %, etwa 16 %, etwa 17 %, etwa 18 %, etwa 19 %, etwa 20 %, etwa 21 %, etwa 22 %, etwa 23 %, etwa 24 %, etwa 25 %, etwa 26 %, etwa 27 %, etwa 28 %, etwa 29 % oder etwa 30 %, vorzugsweise etwa 25 %.
  • Gemäß einer bevorzugte Ausführungsform hat die Wundkontaktschicht Perforationslöcher, die ein Perforationsmuster aufweisen, sodass bei der Wundkontaktschicht die durchschnittliche Abzugskraft in Maschinenrichtung und die durchschnittliche Abzugskraft in Querrichtung (dazu) nicht mehr als 5 %, vorzugsweise nicht mehr als 4 %, insbesondere nicht mehr als 3 % voneinander abweichen.
  • Alternativ bevorzugt hat die Wundkontaktschicht Perforationslöcher, die ein Perforationsmuster aufweisen, sodass bei der Wundkontaktschicht die Amplitude zwischen den höchsten und niedrigsten Werten der Abzugskraftkurve nicht mehr als 25%, bevorzugt nicht mehr als 15 % der durchschnittlichen Abzugskraft beträgt.
  • Die Abzugskraft wird gemäß eines auf FINAT n°1 basierenden Verfahrens bestimmt. wobei die Abzugskraft über eine Weite von 25 mm bestimmt wird.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Perforationslöcher in der Wundkontaktschicht in gleicher Entfernung zueinander angeordnet, sodass sie ein in Maschinen- und Querrichtung ausgerichtetes Quadrat bilden.
  • In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform sind die Perforationslöcher in der Wundkontaktschicht in gleicher Entfernung zueinander angeordnet, sodass sie ein in einem 45°-Winkel zu Maschinen- und Querrichtung ausgerichtetes Quadrat bilden.
  • Alternativ sind die Perforationslöcher in der Wundkontaktschicht in gleicher Entfernung zueinander angeordnet, sodass sie gleichseitiges Dreieck bilden, wobei die ausgerichteten Löcher einen Winkel von zwischen 10° and 20° zu Maschinen- und Querrichtung darstellen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Wundkontaktschicht aus einer beidseitig beschichteten PU-Membran, wobei die zur Wunde hin gewandte Seite mit einem Silikongel beaufschlagt, hingegen die zum Wundschaum hingewandte Seite mit einem Acrylatklebstoff beschichtet ist (Acrysil 150, Fa. Advanced Silicone Coating S.A.S.).
  • Der erfindungsgemäße Wundverband umfasst mindestens ein textilbasiertes Flächenerzeugnis (d), das mindestens einen Sensor enthält. In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Wundverband zwei voneinander unabhängige textilbasierte Flächenerzeugnisse, die jeweils mindestens einen Sensor enthalten. In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Wundverband drei voneinander unabhängige textilbasierte Flächenerzeugnisse, die jeweils mindestens einen Sensor enthalten.
  • Das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, kann als ein, wie vorstehend beschriebenes, textilbasiertes Flächengebilde wie beispielsweise ein Gewebe, Gewirk, Vliesstoff, Geflecht, Bobinet, Tüll, Netz und Filz ausgestaltet sein.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, ein Gewirk, vorzugsweise ein Kettengewirk.
  • Der mindestens eine Sensor, der in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthalten ist, kann ein dem Fachmann bekannter Sensor sein.
  • Es kann sich bei dem Sensor beispielsweise um einen Sensor handeln, welcher auf einem thermoelektrischen, resistiven, kapazitiven, induktiven, optischen, akustischen, magnetischen, chemischen oder anderem Wirkprinzip beruht. Der Sensor kann beispielsweise als integrierter Schaltkreis („Mikrochip“) vorliegen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform kann der mindestens eine Sensor, der in dem mindestens einen textilen Flächenerzeugnis enthalten ist, als ein elektrisch leitfähiger Faden ausgestaltet sein.
  • Ein Faden ist ein biegsames (flexibles) Gebilde, das eine dominierende eindimensionale Erstreckung und eine Gleichmäßigkeit in der Längsrichtung aufweist. Ein Faden umfasst auch Garne und Zwirne.
  • Der elektrisch leitfähige Faden kann elektrischen Strom leiten. Der leitfähige Faden kann vorzugsweise als leitfähiger Draht ausgestaltet sein. Dieser Draht kann einen Durchmesser von 10 µm bis 250 µm, bevorzugt von 20 µm bis 150 µm, mehr bevorzug von 30 µm bis 100 µm, insbesondere von etwa 50 µm aufweisen.
  • Ein elektrisch leitfähiger Faden ist ein Faden, der ein elektrisch leitfähiges Material umfasst, insbesondere damit beschichtet ist, oder aus einem leitfähigen Material besteht. So kann beispielsweise ein beliebiger Faden eine elektrisch leitfähige Beschichtung aufweisen, durch welche eine elektrische Leitfähigkeit des Fadens herbeigeführt wird.
  • Unter leitfähigem Material wird ein Material verstanden, welches elektrischen Strom leiten kann. Beispiele hierfür sind Metalle wie Silber, Kupfer, Aluminium, Zink und Eisen. Alternativ können auch Legierungen von Metallen wie Messing verwendet werden.
  • Ebenfalls geeignet als Material für den/die leitfähigen Faden/Fäden sind leitfähige Polymere und Halbleiter wie Silicium als Elementhalbleiter, GaP, ZnO, CdS, GaTe, SiC als Verbindungshalbleiter und Tetracen, Acridon, Indanthron und Alq3 als organische Halbleiter.
  • Des Weiteren geeignet als Material für den/die leitfähigen Faden/Fäden ist Graphit.
  • Ein als elektrisch leitfähig geltender Faden weist dabei einen elektrischen Widerstand von höchstens 2000 Ohm/m, vorzugsweise von höchstens 1000 Ohm/m, bevorzugt von höchstens 500 Ohm/m auf. Dies bedeutet, dass ein Fadenstück von 1 m Länge bei einer an sich üblichen Widerstandsmessung einen elektrischen Widerstand von höchstens 2000 Ohm bzw. höchstens 1000 Ohm bzw. höchstens 500 Ohm aufweist. Für die Prüfung, ob ein Faden elektrisch leitfähig oder elektrisch nicht leitfähig ist, werden unter Laborstandardbedingungen konditionierte Fäden verwendet, d.h. Fäden, die trocken sind und die wenigstens 24 Stunden lang bei einer Temperatur von 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65 % konditioniert wurden.
  • Der leitfähige Faden/Draht ist vorzugsweise gegen die Umgebung isoliert, um einerseits genaue Messdaten zu liefern und andererseits durch den Fluss von Elektrizität bedingte, möglicherweise nachteilige Auswirkungen auf die Wundheilung zu verhindern. Hierzu können die dem Fachmann bekannten Isoliermaterialien verwendet werden.
  • In einer bevorzugen Ausführungsform ist der mindestens eine leitfähige Faden ein Kupferlackdraht, insbesondere ein Kupferlackdraht, der mit einem Polyurethan isoliert ist.
  • In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform kann der mindestens eine in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene Sensor als leitfähiges Filament ausgestaltet sein.
  • Als Filament werden Fasern mit praktisch unbegrenzter Länge („Endlosfasern“) bezeichnet. Ein Filament kann bzw. durch Nass-, Trocken oder Schmelzspinnverfahren hergestellt werden. Ein Filament kann Fasern aus Rohstoffen natürlichen Ursprungs umfassen, wie beispielsweise ein Viskosefilament. Alternativ kann ein Filament Fasern synthetischen Ursprungs umfassen. So kann ein durch ein Schmelzspinnverfahren hergestelltes Filament Fasern aus thermoplastischen Kunststoffen wie Polyester umfassen. Weiterhin gibt es Filamente, die sowohl Fasern natürlichen als auch synthetischen Ursprungs umfassen können. Ein leitfähiges Filament enthält darüber hinaus noch ein leitfähiges Material, vorzugsweise ein Metall, ein Polymer oder Copolymer. Das leitfähige Material kann als Beschichtung auf einem nicht-leitfähigen Grundmaterial vorliegen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist der mindestens eine in dem mindestens einen textilen Flächenerzeugnis enthaltene Sensor in einer geordneten Struktur in dem textilbasierten Flächenerzeugnis angeordnet. Unter einer geordneten Struktur wird eine sich wiederholende Struktur mit einer definierten Dimensionsausrichtung/Fadenverlaufsrichtung der einzelnen Fadensysteme in dem textilen Flächenerzeugnis verstanden. Ein erfindungsgemäßes einen Sensor enthaltendes textiles Flächenerzeugnis wird in 1 gezeigt, wobei das einen Sensor enthaltende textile Flächenerzeugnis ein Sensorgarn (1), ein Viskosegarn (2) und ein texturiertes Polyamidgarn (3) umfasst. 2 zeigt einen Ausschnitt aus 1 sowie eine Lichtmikroskopaufnahme davon.
  • Auf diese Weise kann je nach Funktionsprinzip des Sensors eine Wechselwirkung von Magnetfeldern, die durch den Stromfluss durch den/die leitfähigen Faden/Fäden und/oder das/die leifähige/n Filamente erzeugt werden, erzeugt oder auch vorteilhaft reduziert werden, sodass eine höhere Genauigkeit des Sensors erreicht bzw. ein weniger störanfälliges, analoges Sensorsignal erfasst werden kann.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem ein Sensor enthalten ist, ein Kettengewirk, von dessen Fadensystemen bevorzugt mindestens ein Faden und/oder Filament leitfähige Eigenschaften aufweist und als Sensor genutzt werden kann. Der Faden mit sensorischer Funktion kann ein von der Firma TWD Fibres GmbH hergestelltes PES f48 Garn, das mit zwei Kupferlackdrähten der Firma Superior ESSEX umwunden ist sein, wobei der mindestens eine Sensor mithilfe der Schusseintragetechnik integriert wird. Dies kann beispielsweise mithilfe einer Häkelgalonmaschine Comez 609 durchgeführt werden. Bei der Schusseintragetechnik kann der mindestens eine leitfähige Faden (Sensorfaden) als Durchschuss oder als Teilschuss in das textilbasierte Flächenerzeugnis integriert werden. Der als Durchschuss oder Teilschuss in das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis integrierte mindestens eine Sensor kann vorzugsweise einen größeren Bereich abdecken und damit je nach angewandtem Sensorprinzip zu einer erhöhten Messgenauigkeit führen.
  • Die Enden des leitfähigen Fadens und/oder des leifähigen Filaments des in einem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltenen mindestens einen Sensors werden jeweils abschließend unter der Abdeckschicht herausgeführt und dort mit einem Anschluss versehen, so dass eine Vorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung, welche einen Microprozessor/Microkontroller umfasst, zum Auslesen der zu bestimmenden Parameter angeschlossen werden kann.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform kann der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor den Anteil an Flüssigkeit, die Temperatur oder den pH-Wert messen. In anderen Worten kann der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor bevorzugt ein Flüssigkeitssensor, ein Temperatursensor oder ein pH-Sensor sein.
  • Mithilfe eines die Flüssigkeit messenden Sensors kann beispielsweise die Feuchtigkeit der Wunde gemessen werden. Anschließend kann dann beispielsweise nach einer Messung, die eine für die Wundheilung vorteilhafte Menge an Feuchtigkeit bestätigt hat, auf einen Verbandswechsel verzichtet werden.
  • Neben der Feuchtigkeit der Wunde kann aber auch die in den Schaumstoff absorbierte Menge an Flüssigkeit mittels des oben beschriebenen Sensors ermittelt werden. Dies ist von großer Bedeutung, da der Schaumstoff nur eine begrenzte Absorptionskapazität hat. Noch vor dem Erreichen dieser Absorptionskapazität („Füllstand des Schaumstoffes“) sollte ein Verbandswechsel durchgeführt werden, um weiterhin ein für die Wundheilung günstiges Klima zu erhalten.
  • Weiterhin kann mithilfe eines die Temperatur messenden Sensors die Temperatur der Wunde gemessen werden. Aus der erhaltenen Temperatur kann auf den Zustand der Wunde oder das Vorliegen einer Entzündung geschlossen werden und daraufhin entschieden werden, ob ein Verbandswechsel notwendig ist.
  • Mithilfe eines den pH-Wert der Wunde bestimmenden Sensors kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein für Bakterien und Biofilme wachstumsförderndes Milieu vorliegt und entsprechend beispielsweise durch den Wechsel des Verbands und der Gabe entsprechender Wirkstoffe gehandelt werden.
  • In dem textilbasierten Flächenerzeugnis kann mindestens ein Sensor enthalten sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist in dem textilbasierten Flächenerzeugnis ein Sensor enthalten. Der Sensor kann beispielweise ein Flüssigkeitssensor als ersten Sensor, ein Temperatursensor und/oder pH-Sensor sein.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind in dem textilbasierten Flächenerzeugnis zwei Sensoren enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das textilbasierte Flächenerzeugnis zwei gleiche Sensoren, beispielsweise zwei Flüssigkeits- oder zwei Temperatursensoren enthalten. In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform kann das textilbasierte Flächenerzeugnis zwei unterschiedliche Sensoren, beispielsweise einen Flüssigkeitssensor als ersten Sensor und einen Temperatursensor oder pH-Sensor als zweiten Sensor enthalten.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind in dem textilbasierten Flächenerzeugnis drei Sensoren enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das textilbasierte Flächenerzeugnis drei gleiche Sensoren, beispielsweise drei Flüssigkeits- oder drei Temperatursensoren enthalten. In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform kann das textilbasierte Flächenerzeugnis unterschiedliche Sensoren, beispielsweise zwei Flüssigkeitssensoren und einen Temperatursensor enthalten. Alternativ bevorzugt kann das textilbasierte Flächenerzeugnis einen Flüssigkeitssensor als ersten Sensor, einen Temperatursensor als zweiten Sensor und einen pH-Sensor als dritten Sensor enthalten.
  • Auf diese Weise können von dem mindestens einem in dem mindestens einem textilbasiertem Flächenerzeugnis enthaltenen Sensor unabhängig voneinander die Temperatur, die Anwesenheit von Flüssigkeit und/oder der pH-Wert gemessen werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Wundverband zwei Schaumstoff-enthaltende Schichten. Für die zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten gilt das oben Beschriebene. Vorzugsweise umfassen die zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten den gleichen Schaumstoff. Alternativ bevorzugt umfassen die zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten unterschiedliche Schaumstoffe, die beispielsweise auf unterschiedlichen Polymermatrizes beruhen können.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform können die zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten Schaumstoffe mit unterschiedlicher Porengröße enthalten, wobei der Schaumstoff mit der größeren Porengröße der Wunde zugewandt ist. Eine solche Anordnung birgt den Vorteil, dass die hierbei entstehenden Kapillareffekte ausgenutzt werden können.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen Abdeckschicht und Schaumstoff-enthaltender Schicht, in der Schaumstoff-enthaltenden Schicht, zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten zwischen Schaumstoff-enthaltender Schicht und Wundkontaktschicht und/oder in der Wundkontaktschicht angeordnet.
  • In einer Ausführungsform ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen Abdeckschicht und Schaumstoff-enthaltender Schicht oder in der Schaumstoff-enthaltenden Schicht, vorzugsweise in der Nähe der Abdeckschicht angeordnet. Bevorzugt ist der Sensor ein Flüssigkeitssensor, mit dessen Hilfe die flüssigen, insbesondere die wässrigen, Anteile der Schaumstoff-enthaltenden Schicht gemessen und daraus die (noch) vorhandene Absorptionskapazität des Schaumstoffes ermittelt oder abgeschätzt werden kann. Auf Basis der (Rest) Absorptionskapazität des Schaumstoffes kann entschieden werden, ob ein Verbandwechsel notwendig ist oder unterbleiben kann.
  • In einer Ausführungsform ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten angeordnet. Für die zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten gilt das oben Beschriebene. Bevorzugt ist mindestens einer der Sensoren ein Flüssigkeitssensor, mit dessen Hilfe vorzugsweise die wässrigen/flüssigen Anteile der der Wunde zugewandten Schaumstoff-enthaltenden Schicht gemessen und daraus die (noch) vorhandene Absorptionskapazität des Schaumstoffes ermittelt werden kann. Auf Basis der (Rest) Absorptionskapazität des Schaumstoffes kann entschieden werden, ob ein Verbandwechsel notwendig ist oder unterbleiben kann.
  • In einer Ausführungsform ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen Schaumstoff-enthaltender Schicht und Wundkontaktschicht angeordnet. Bevorzugt ist der mindestens eine Sensor ein Flüssigkeitssensor, mit dessen Hilfe die Feuchtigkeit der Wunde gemessen und daraus auf den Zustand der Wunde und mögliche Maßnahmen wie einen notwendigen Verbandswechsel geschlossen werden kann.
  • In einer Ausführungsform ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen Schaumstoff-enthaltender Schicht und Wundkontaktschicht angeordnet. Bevorzugt ist der mindestens eine Sensor ein Temperatursensor, mit dessen Hilfe die Temperatur der Wunde gemessen und daraus auf den Zustand der Wunde und mögliche Maßnahmen wie einen Verbandwechsel geschlossen werden kann.
  • In einer Ausführungsform ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen Schaumstoff-enthaltender Schicht und Wundkontaktschicht angeordnet. Bevorzugt ist der mindestens Sensor ein pH-Sensor, mit dessen Hilfe der pH-Wert der Wunde gemessen und daraus auf den Zustand der Wunde und mögliche Maßnahmen wie einen Verbandwechsel geschlossen werden kann.
  • In einer Ausführungsform ist der in mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten angeordnet. Bevorzugt ist der mindestens Sensor ein pH-Sensor, mit dessen Hilfe der pH-Wert der von der Wunde abgesonderten Flüssigkeit (Wundexsudat) gemessen und daraus auf den Zustand der Wunde und mögliche Maßnahmen wie einen Verbandwechsel oder Gabe von Wirkstoffen geschlossen werden kann.
  • Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Wundverbands gemäß der Erfindung, umfassend die Schritte
    • (i) Bereitstellen von (a) Abdeckschicht, (b) mindestens einer Schaumstoff-enthaltenden Schicht, (c) Wundkontaktschicht und (d) mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, und
    • (ii) Anordnen von (a) Abdeckschicht, (b) mindestens einer Schaumstoff-enthaltenden Schicht, (c) Wundkontaktschicht und (d) mindestens einem textilbasierten Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist,
    wobei das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, zwischen (a) Abdeckschicht und (b) mindestens einer Schaumstoff-enthaltenden Schicht, zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten (b1) und (b2) und/oder (b) mindestens einer Schaumstoff-enthaltenden Schicht und (c) Wundkontaktschicht oder in der (c) Wundkontaktschicht angeordnet wird.
  • In Schritt (i) werden (a) Abdeckschicht, (b) mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) Wundkontaktschicht und (d) mindestens ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, bereitgestellt. Für (a) die Abdeckschicht, (b) die mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) die Wundkontaktschicht und (d) das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, gilt das oben Beschriebene.
  • In Schritt (ii) werden (a) Abdeckschicht, (b) mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) Wundkontaktschicht und (d) mindestens ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, übereinander angeordnet, wobei das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, zwischen (a) Abdeckschicht und (b) mindestens einer Schaumstoff-enthaltenden Schicht, zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten (b1) und (b2) und/oder (b) mindestens einer Schaumstoff-enthaltenden Schicht und (c) der Wundkontaktschicht oder in der (c) Wundkontaktschicht angeordnet wird.
  • Das (d) mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist, kann vorzugsweise zwischen (a) Abdeckschicht und (b) Schaumstoff-enthaltender Schicht, in der (b) Schaumstoff-enthaltenden Schicht, zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten (b1) und (b2) und/oder zwischen (b) Schaumstoff-enthaltender Schicht und (c) Wundkontaktschicht angeordnet werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Wundverband
    1. (a) eine Folie als Abdeckschicht,
    2. (b) einen absorbierenden Schaumstoff als Schaumstoff-enthaltende Schicht,
    3. (c) ein Silikon als Wundkontaktschicht und
    4. (d) ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem ein Sensor enthalten ist.
  • Weiter bevorzugt umfasst der erfindungsgemäße Wundverband
    1. (a) eine Polyurethanfolie als Abdeckschicht,
    2. (b) einen Polyurethanschaumstoff als Schaumstoff-enthaltende Schicht,
    3. (c) eine Silikonschicht, bevorzugt ein Silikongitter, als Wundkontaktschicht und
    4. (d) ein Kettengewirk, in dem ein Sensor enthalten ist.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße Wundverband
    1. (a) eine Polyurethanfolie als Abdeckschicht,
    2. (b) einen Polyurethanschaumstoff als zwei Schaumstoff-enthaltende Schichten,
    3. (c) eine Silikonschicht, bevorzugt ein Silikongitter, als Wundkontaktschicht und
    4. (d) ein Kettengewirk, in dem ein Sensor enthalten ist,
    wobei das Kettengewirk, in dem der Sensor enthalten ist, zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten aus Polyurethanschaumstoff angeordnet ist und die zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten und das Kettengewirk, in dem der Sensor enthalten ist, zwischen der Silikonschicht, bevorzugt ein Silikongitter, und der Abdeckschicht, bevorzugt einer Polyurethanfolie, angeordnet ist.
  • Ein weiterer Aspekt ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Wundverbands zum Bedecken eines Wundraums über einen Zeitraum von einem bis 14 zu Tagen. Vorzugsweise kann der Wundverband zum Bedecken der Wunde über einen Zeitraum von einem bis zu zwölf Tagen, einem bis zu zehn Tagen, einem bis zu acht Tagen, einem bis zu sechs Tagen, einem bis zu fünf Tagen, einem bis zu vier Tagen, einem bis zu drei Tagen oder einem bis zu zwei Tagen verwendet werden.
  • Alternativ bevorzugt kann der Wundverband zum Bedecken der Wunde über einen Zeitraum von zwei bis zu 14 Tagen, zwei bis zu zwölf Tagen, zwei bis zu zehn Tagen, zwei bis zu acht Tagen, zwei bis zu sechs Tagen, zwei bis zu fünf Tagen, zwei bis zu vier Tagen, oder zwei zu drei Tagen verwendet werden.
  • Alternativ bevorzugt kann der Wundverband zum Bedecken der Wunde über einen Zeitraum von drei bis zu 14 Tagen, drei bis zu zwölf Tagen, drei bis zu zehn Tagen drei bis zu acht Tagen, drei bis zu sechs Tagen, drei bis zu fünf Tagen oder drei bis zu vier Tagen verwendet werden.
  • Dies gilt insbesondere, wenn über die Sensorik festgestellt werden kann, dass sowohl Wunde als auch Verband in einem Zustand sind, der einen Verbandswechsel nicht notwendig macht. Hierdurch können unnötige Verbandswechsel vermieden werden.
  • Ein anderer Aspekt der Erfindung ist ein leitfähiger Faden und/oder ein leitfähiges Filament enthalten in einem erfindungsgemäßen Wundverband zur Verwendung in der Behandlung von chronischen Wunden, wobei die Behandlung die Ermittlung von Wundparametern umfasst. Erneut kann festgestellt werden, dass durch die Ermittlung von Wundparametern ein nicht notweniger Verbandswechsel und die daraus resultierende traumatische Empfindung vermieden werden kann.
  • Ein anderer Aspekt der Erfindung ist ein leitfähiger Faden und/oder ein leitfähiges Filament enthalten in einem erfindungsgemäßen Wundverband zur Verwendung in der Diagnostik des Zustandes von chronischen Wunden, wobei die Diagnostik die Ermittlung von Wundparametern umfasst. Es kann festgestellt werden, dass durch die Ermittlung von Wundparametern ein nicht notweniger Verbandswechsel und die daraus resultierende traumatische Empfindung vermieden werden kann.
  • Ein anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines in einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltenen leitfähigen Fadens in der Diagnostik von Wunden, insbesondere von chronischen Wunden. Durch die Verwendung eines in einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltenen leitfähigen Fadens können Wundparametern ermittelt werden. Basierend auf diesen ermittelten Wundparametern können nicht notwenige Verbandswechsel und die daraus resultierende traumatische Empfindung vermieden oder entsprechende Behandlungsmaßnahmen wie Verbandswechsel oder Gabe von Wirkstoffen angeordnet werden.
  • Ein anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Wundverbandes in der Diagnostik von Wunden, insbesondere von chronischen Wunden. Durch die Verwendung eines in einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltenen leitfähigen Fadens können Wundparametern ermittelt werden. Basierend auf diesen ermittelten Wundparametern können nicht notwenige Verbandswechsel und die daraus resultierende traumatische Empfindung vermieden oder entsprechende Behandlungsmaßnahmen wie Verbandswechsel oder Gabe von Wirkstoffen angeordnet werden.
  • Die Erfindung soll durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht werden.
  • BEISPIELE
  • Beispiel 1: Bestandteile des erfindungsgemäßen Wundverbands
    • 1(a) Die Abdeckschicht ist beispielsweise eine 25 µm dicke Polyurethanfolie wie die Platilon U073 von Covestro.
    • 1(b) Die Schaumstoff-enthaltende Schicht ist beispielsweise etwa 3 mm dicker Polyurethanschaumstoff, welcher beispielsweise durch die Umsetzung von Baymedix FD103 und AD111 erhalten werden kann.
    • 1(c) Die Wundkontaktschicht ist beispielweise eine perforierte Multilayer-Silikonschicht (Acrysil 150, Fa. Advanced Silicone Coating S.A.S.). oder ein Silikonnetz mit einer Dicke von 150 µm.
    • 1(d) Das mindestens eine textilbasierte Flächenerzeugnis, in dem ein Sensor enthalten ist, kann beispielsweise als Kettengewirk an einer Häkelgalonmaschine Comez 609 hergestellt werden, wobei der Sensor mittels Schusseintragetechnik integriert werden kann. Hierzu können ein leitender Faden als Sensor und ein Garn zur Herstellung des Kettengewirks mit den folgenden beispielhaft genannten Parametern verwendet werden: Der leitende Faden ist ein Kupferlackdraht der Firma Superior Essex (USA) mit einem Durchmesser von 50 µm, welcher eine Isolierung aus Polyurethan mit einer Schichtdicke von 0,02 µm aufweist. Bei dem Garn handelt es sich um ein Polyester-Garn (TWD PES f48) der Firma TWD Fibres GmbH (Deutschland).
  • Das Sensorgarn wurde von der Forschungseinrichtung DITF (Deutsches Institut für Textilforschung, Denkendorf) hergestellt. Ein derartiges, einen Sensor enthaltendes textilbasiertes Flächenerzeugnis ist in 1 dargestellt. Das in 1 gezeigte Sensorgarn (1) wurde von der Forschungseinrichtung DITF (Deutsches Institut für Textilforschung, Denkendorf) hergestellt. 2 zeigt einen Ausschnitt aus 1 sowie Lichtmikroskopaufnahme davon.
  • Beispiel 2: Aufbau eines erfindungsgemäßen Wundverbands
  • In 3 wird die Draufsicht eines erfindungsgemäßen Wundverbands gezeigt, wobei eine Inselform des Wundverbands zu erkennen ist.
  • Beispiel 2a: 4 zeigt die Querschnittsansicht eines schematischen Aufbaus eines erfindungsgemäßen Wundverbands entlang der Linie IV-IV von 3. In der Abbildung wird gezeigt, wie das einen Sensor enthaltende textilbasierte Flächenerzeugnis („Sensorgewirk“) (d) auf einem Silikongitter, welches als Wundkontaktschicht (c) dient, angeordnet ist. Auf dem Sensorgewirk ist ein Polyurethanschaumstoff als eine Schaumstoff-enthaltende Schicht (b) positioniert und darüber ist eine Polyurethanfolie als Abdeckschickt (a) angeordnet. Av kennzeichnet eine Auslesevorrichtung.
  • Beispiel 2b: 5 zeigt die Querschnittsansicht eines schematischen Aufbaus eines erfindungsgemäßen Wundverbands entlang der Linie IV-IV von 3. In der Abbildung wird gezeigt, wie ein Polyurethanschaumstoff als eine Schaumstoff-enthaltende Schicht (b) auf einem Silikongitter, welches als Wundkontaktschicht (c) dient, angeordnet ist, wobei die Schaumstoff-enthaltende Schicht (b) ein einen Sensor enthaltendes, textilbasiertes Flächenerzeugnis umfasst. Über der Schaumstoff-enthaltenden Schicht (b) ist eine Polyurethanfolie als Abdeckschickt (a) angeordnet. Av kennzeichnet eine Auslesevorrichtung.
  • Beispiel 3: Bestimmung der Absorptionskapazität eines Schaumstoffes mithilfe eines in einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltenen Sensors
  • 3.1 Zur Bestimmung der Absorptionskapazität („Füllstand“) von zwei Schaumstoffen mit einer Dicke von 3 mm werden in die Schaumstoffe jeweils ein in einem textilbasiertem Flächenerzeugnis enthaltener Sensor integriert. In 6 sind die beiden Versuchsschaumstoffe E-4A und E-4B (oben) sowie ein schematischer Aufbau (unten) davon zu sehen.
  • Anschließend wird die Kapazität bei maximaler Absorption ermittelt. Dazu wird die Probe angelehnt an die DIN EN 13726-1 auf ihr freies Absorptionsvermögen geprüft. Der dabei ermittelte in der DIN vorgesehene Gewichtswert nach 30minütiger freier Absorption in einer Prüflösung wird abweichend von der Norm um den dazugehörigen elektrischen Kapazitätswert ergänzt. Aus dieser ersten Prüfung erhält man die maximale Absorptionskapazität [g], die einer Absorptionskapazität (Füllstand) von 100% entspricht und den dazugehörigen elektrischen Kapazitätswert. In der nächsten Prüfung wird die Absorptionskurve (Füllstandverlaufskurve) ermittelt. Dazu wird die Probe in einem gewissen Zeitrahmen (hier ca. 45 Minuten) diskontinuierlich, in exakten Zeitabständen von einer Minute mit der gleichen Menge an Prüfflüssigkeit beladen, bis die zuvor ermittelte Absorptionskapazität (=100% Füllstand) erreicht wird. Pro Minute werden das Gewicht und der elektrische Kapazitätswert datiert. Aus dem Gewichtswert wird der Füllstandermittelt und dem passenden Kapazitätswert zugeordnet. Die entsprechenden Diagramme sind in 7 gezeigt. Wie aus den Diagrammen zu entnehmen ist steigt die elektrische Kapazität beispielsweise von Probe E-4A (obere Abbildung) ab etwa 70 % bzw. von Probe E-4B (untere Abbildung) ab etwa 80 % des Absorptionsvermögen nicht mehr stark an sondern stagniert. Hieraus kann geschlossen werden, dass die Absorptionskapazität des Schaumstoffes (fast) erschöpft ist und ein notwendiger Wechsel ansteht.
  • 3.2 Zur Bestimmung der Absorptionskapazität („Füllstand“) des Schaumstoffes wird ein in einem textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltener Sensor zwischen einer Silikonschicht (kann der Wundkontaktschicht entsprechen) und einem Schaumstoff angeordnet. Anschließend werden jeweils die Absorptionskapazität (der Füllstand) des Schaumstoffes (in %) und die elektrische Kapazität des Sensors (in nF) analog zu dem obenstehend Beschriebenen ermittelt. Das entsprechende Diagramm wird in 8 gezeigt. Wie aus dem Diagramm zu entnehmen ist, strebt die Kapazität des Sensors gegen einen Grenzwert, woraus geschlossen werden kann, dass die Absorptionskapazität des Schaumstoffes (fast) erschöpft ist und ein notwendiger Wechsel ansteht.
  • 3.3 Zur Bestimmung der Absorptionskapazität („Füllstand“) des Schaumstoffes wird ein in einem textilbasiertem Flächenerzeugnis enthaltener Sensor zwischen einem Foliencover (kann der Abdeckschicht entsprechen) und einem Schaumstoff angeordnet. Anschließend werden jeweils der Füllstand (in %) und die Kapazität des Sensors (in nF) analog zu dem obenstehend Beschriebenen ermittelt. Das entsprechende Diagramm wird in 9 gezeigt. Wie aus dem Diagramm zu entnehmen ist, steigt die Kapazität ab einem gewissen Füllstand nur noch langsamer an und nähert sich einem Grenzwert an, woraus geschlossen werden kann, dass die Absorptionskapazität des Schaumstoffes (fast) erschöpft ist und ein notwendiger Wechsel ansteht.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • WO 2017/195038 A1 [0007]
    • DE 102008062472 [0061]
    • DE 102008031183 [0061]
    • DE 102008031182 [0061]

Claims (15)

  1. Wundverband umfassend: (a) Abdeckschicht, (b) mindestens eine Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) Wundkontaktschicht und (d) mindestens ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem mindestens ein Sensor enthalten ist.
  2. Wundverband nach Anspruch 1, wobei die Abdeckschicht eine Folie oder ein textilbasiertes Flächenerzeugnis ist.
  3. Wundverband nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Schaumstoff ein absorbierender Schaumstoff ist.
  4. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Schaumstoff ein Polyurethanschaumstoff, insbesondere ein hydrophiler Polyurethanschaumstoff ist.
  5. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Wundkontaktschicht ein Silikon enthält.
  6. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor ein leitfähiger Faden und/oder ein leitfähiges Filament ist.
  7. Wundverband nach Anspruch 6, wobei der leitfähige Faden einen isolierten Draht aus einem leitfähigen Material umfasst, und/oder das leitfähige Filament ein leitfähiges Polymer enthält.
  8. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor in einer geordneten Struktur in dem textilbasierten Flächenerzeugnis angeordnet ist.
  9. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor unabhängig voneinander die Anwesenheit von Flüssigkeit feststellt, Temperatur und/oder den pH-Wert misst.
  10. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Wundverband zwei Schaumstoff-enthaltende Schichten umfasst.
  11. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltene mindestens eine Sensor zwischen Abdeckschicht und Schaumstoff-enthaltender Schicht, in der Schaumstoff-enthaltenden Schicht, zwischen zwei Schaumstoff-enthaltenden Schichten und/oder zwischen Schaumstoff-enthaltender Schicht und Wundkontaktschicht angeordnet ist.
  12. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Wundkontaktschicht einen in dem mindestens einen textilbasierten Flächenerzeugnis enthaltenen mindestens einen Sensor umfasst.
  13. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend (a) eine Folie als Abdeckschicht, (b) absorbierenden Schaumstoff als Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) ein Silikon als Wundkontaktschicht und (d) ein textilbasiertes Flächenerzeugnis, in dem ein Sensor enthalten ist.
  14. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend (a) eine Polyurethanfolie als Abdeckschicht, (b) Polyurethan Schaumstoff als Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) eine Silikonschicht, bevorzugt ein Silikongitter, als Wundkontaktschicht und (d) Kettengewirk, in dem ein Sensor enthalten ist.
  15. Wundverband nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend (a) eine Polyurethanfolie als Abdeckschicht, (b) Polyurethan Schaumstoff als Schaumstoff-enthaltende Schicht, (c) eine Silikonschicht, bevorzugt ein Silikongitter, als Wundkontaktschicht und (d) Kettengewirk, in dem ein Sensor enthalten ist, wobei das Kettengewirk, in dem ein Sensor enthalten ist, zwischen Schaumstoff-enthaltender Schicht und Wundkontaktschicht angeordnet ist.
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102008031182A1 (de) 2008-07-03 2010-01-07 Paul Hartmann Ag Wundauflage mit Hydrogelmatrix
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DE102008062472A1 (de) 2008-12-16 2010-06-17 Paul Hartmann Aktiengesellschaft Wundverband für die Unterdrucktherapie
WO2017195038A1 (en) 2016-05-13 2017-11-16 Smith & Nephew Plc Sensor enabled wound monitoring and therapy apparatus

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EP4312924A1 (de) 2024-02-07
WO2022207142A1 (de) 2022-10-06

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