-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Polysaccharidfasern, die insbesondere,
allerdings nicht ausschließlich,
bei der Herstellung von Wundverbänden
geeignet sind.
-
Polysaccharide
sind natürliche
Polymere mit hydrophilen Eigenschaften, die zur Herstellung von Wundverbänden besonders
geeignet sind. In der Wundverbandindustrie wurden insbesondere Natriumalginat und
Natriumcarboxymethylcellulose zur Herstellung von Fasern, Gelen
und Hydrokolloidverbänden
verwendet. Alginatfasern wurden beispielsweise zur Herstellung von
SorbsanTM und KaltostatTM,
zwei der führenden Marken
auf dem Alginat-Wundverbandmarkt, verwendet. Natriumcarboxymethylcellulose
(CMC) wird zur Herstellung von AquacelTM verwendet,
ein Hydrofaser-Wundverband, der in der Lage ist, Wundexsudat in
die Faserstruktur zu absorbieren statt das Fluid zwischen den Fasern
zu halten.
-
Aus
Polysacchariden hergestellte Fasern, wie Alginat, werden oft zur
Herstellung einer nicht gewebten textilen Struktur verwendet, die
ein gutes Absorptionsvermögen
aufweist sowie die Gleichförmigkeit
einer textilen Stoffstruktur besitzt. Diese faserigen Wundverbände bieten
eine ideale Umgebung zur Wundheilung, da sich die Fasern beim Absorbieren
des Wundexsudats durch das Absorbieren von Wundexsudat in die Struktur der
Faser in ein feuchtes Gel umwandeln, und dadurch selbst zu einem
Gel werden.
-
Alginat
ist ein natürliches
Polysaccharid, das sehr häufig
in vielen Spezies von Brauntang vorkommt. Alginat ist für seine
Fähigkeit
bekannt, stabile Gele zu bilden. Bei Kontakt mit zweiwertigen Metallionen,
typischerweise Calciumionen, reagieren wasserlösliche Alginatlösungen,
typischerweise Natriumalginat, mit Calciumionen und bilden ein Gel.
Bei Kontakt mit Wundexsudaten tauschen Calciumalginatfasern Natriumionen in
dem Wundexsudat aus, wodurch die Calciumionen in den Fasern durch
Natriumionen in dem Exsudat ersetzt werden. Als Ergebnis werden
die Fasern zu einer Calcium/Natriumalginat-Faser. Da Natriumalginat
wasserlöslich
ist, absorbiert die Faser große
Mengen Exsudat und bildet auf der Wundoberfläche in situ ein Gel.
-
U.S.
5,405,644 offenbart eine Alginatfaser, die ein Silberion in einer
Zirkoniumverbindung als Antimikrobiotikum verwendet.
-
JP 9,256,226 offenbart Alginatfasern,
die durch den Zusatz einer Silberverbindung während eines Nassspinnverfahrens
hergestellt werden.
-
EP 0,745,393 offenbart eine
biokompatible Kompresse, die durch ein Nassspinnverfahren mit Alginsäuresalzen,
anderen Fasermaterialien, wobei eine Silberverbindung als Antimikrobiotikum
verwendet wird, hergestellt wird.
-
EP 0,905,289 offenbart eine
durch ein Lösungsmittelspinnverfahren
hergestellte Cellulosefaser mit einem antibakteriellen Silber-Mittel.
-
WO
96/10106 (Advanced Medical Solutions) offenbart ein Verfahren zur
Herstellung von Fasern durch gleichzeitiges Verspinnen von Alginat
mit mindestens einer wasserlöslichen
organischen Polymerspezies, die auf Cellulose (CMC) basieren kann.
Die Zugabe der wasserlöslichen
organischen Polymere macht den Wundverband absorbierfähiger, wodurch
die Gebrauchsdauer des Verbands verlängert wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Bereitstellung von antimikrobiellen
Eigenschaften in Alginat/CMC-Verbundfasern.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Polysaccharidfasern
mit Wasserabsorptionseigenschaften bereitgestellt, wobei die Fasern
Alginat und Carboxymethylcellulose enthalten, und wobei Silberionen
mit antimikrobiellen Eigenschaften innerhalb von wasserunlöslichen
keramischen Ionenaustauscherharzteilchen, die in der Faser dispergiert
sind, gebunden sind, und die Silberionen durch eine Substanz bereitgestellt
werden, die Silbernatriumhydrogenzirkoniumphosphat enthält, wobei
die Fasern durch Verspinnen einer wässrigen Lösung, die das Alginat, die
Carboxymethylcellulose und die Silberverbindung enthält, hergestellt
werden.
-
Die
Silberverbindung(en) kann (können)
in den Fasern in Konzentrationen zwischen 0,1% (Gew./Gew.) und 2%
(Gew./Gew.) und vorzugsweise in Konzentrationen zwischen 0,5% (Gew./Gew.)
und 2% (Gew./Gew.) vorhanden sein. Besonders bevorzugt ist die Silberverbindung
in der Lage, aus den Fasern auszutreten. Dadurch lässt sich
die Bakterienbelastung in einer Wunde, auf die ein Wundverband,
der die erfindungsgemäßen Fasern
enthält,
aufgelegt wurde, verringern.
-
Somit
wird nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung AlphaSan, ein Silbernatriumhydrogenzirkoniumphosphat (von
Milliken Chemical, Spartanburg, USA) in einer wässrigen Lösung von Natriumalginat und
Natriumcarboxymethylcellulose gelöst. AlphaSan ist ein keramisches
Ionenaustauscherharz, das nominal 3,8% Silber enthält und sich
gegen mehrere Typen von Bakterien als wirksam erwiesen hat. Anschließend kann
die Lösung
unter Bildung von Fasern über
feine Löcher
in ein Koagulationsbad extrudiert werden. Nach Koagulation des extrudierten
Filaments in einem Calciumchloridbad können die AlphaSan-Pulver in
den Fasern dispergiert werden, um eine antimikrobielle Wirkung zu
ergeben.
-
Es
ist bekannt, dass Silberverbindungen gute antimikrobielle Wirkungen
zeigen. Silberalginatfasern können
durch Ionenaustausch einer Calciumalginatfaser mit Silbernitrat
hergestellt werden. Allerdings neigen die auf diese Weise hergestellten
Silber-enthaltenden Alginatfasern zum Aufweisen eines unvorteilhaften
physikalischen Aussehens. Das Alginat kann durch die Silberionen
oxidiert werden, und die Fasern werden schwarz, was sie als Wundverbandmaterial
unvorteilhaft macht.
-
Bei
der oben erwähnten
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung muss mit den Silberionen, die innerhalb
von wasserunlöslichen,
in der Faser dispergierten Teilchen gebunden sind, die Oxida tion
der Faser durch die Silberionen nicht auftreten, und die Faser kann
ihr weißes
physikalisches Aussehen beibehalten, während sie gleichzeitig eine
gute antimikrobielle Wirkung zeigt.
-
Im
Allgemeinen enthält
die Faser einen großen
Gewichtsanteil an Alginat, z.B. 30–95% und einen kleineren Anteil
an CMC (Carboxymethylcellulose). Das Alginat kann eine Sorte mit
hohem Manuronatgehalt sein, wie Manucol DH von Kelco, obwohl auch
Glucuronat-reiches Alginat verwendet werden kann.
-
Die
erfindungsgemäßen Fasern
können
zu einem Wundverband geformt werden. Jedes geeignete Verfahren kann
zur Bildung eines solchen Wundverbands verwendet werden. Zweckmäßigerweise
können
allerdings nicht gewebte Wundverbände durch Kardieren der Fasern
unter Herstellung eines Faserflors und anschließendes Überlappen des Faserflors unter
Bildung einer dicken Filzschicht geformt werden, die sodann unter
Bildung einer Nadelfilzstruktur genadelt wird. Anschließend kann
der Nadelfilz unter Bildung von einzelnen Wundauflagen zugeschnitten
werden.
-
Somit
wird nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung, ein Wundverband
bereitgestellt, der Polysaccharidfasern, wie hier zuvor definiert,
enthält.
-
Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung von antimikrobiellen Alginat-CMC-Fasern
und die Bildung eines Wundverbands daraus. Die Fasern enthalten
84% Mid-M-Alginat, 15% CMC und 1% AlphaSan.
-
Eine
25-kg-Charge von Fasern wurde unter Verwendung von 0,25 kg AlphaSan,
21 kg Alginat und 3,75 kg CMC hergestellt. Die Komponenten wurden
in Wasser gemischt und über
eine Spinndüsenplatte
mit 40000 Löchern
mit jeweils einem Lochdurchmesser von 70 μm extrudiert. Nach Ausfällen in
einem Calciumchloridbad lag das Alginat in den fertigen Fasern in
Form eines Gemisches von Calcium- und Natriumsalz (Alginat ist eine polymere
Säure mit
einer Carhonsäuregruppe
an jeder Monomereinheit) vor.
-
Aus
diesen Fasern wurden durch Kardieren und Nadeln nicht gewebte Wundauflagen
geformt. Silber hat sich als gleichmäßig verteilt in den Fasern
erwiesen.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel beschreibt die physikalische Testung und die Testung der
Leistung von Verbänden,
die aus den antimikrobiellen Alginat-CMC-Fasern von Beispiel 1 hergestellt
wurden. Die Fasern wurden einer Serie von verschiedenen Tests unterzogen,
wobei diese wie folgt waren:
-
Wundmodellanalyse
-
Das
Wundmodell wurde mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1 ml/h unter Verwendung von 0,86% Salzlösung aufgebaut. Auf das Wundmodell
wurde ein gesättigtes
Filterpapier aufgelegt, und der Wundverband wurde darauf angeordnet.
Ein 2-kg-Gasballast wurde auf den Wundverband aufgelegt, und der
Verband wurde bis zum Versagen belassen. Zwischen den auf dem Wundmodell
getesteten Verbänden
wurde ein Zeitvergleich bis zum Versagen vorgenommen.
-
Die
Ergebnisse waren wie folgt:
-
-
Der
Wundverband gelierte bei Kontakt mit Fluid und blieb während der
Testung des Verbandes geliert. Das Gel war von klarer/weißer Farbe,
und das Silber in dem Verband verfärbte den Verband in keiner
Weise. Die Dauer bis zum Versagen auf dem Wundmodell war für einen
Alginatwundverband gut.
-
B.P.-Absorptionsfähigkeit
-
Die
Wundverbände
wurden nach dem Verfahren der britischen Pharmakopöe getestet,
um zu sehen, wie absorptionsfähig
sie in Salzlösung
(142 mM Na, 2,5 mM Ca) waren. Ein 5 cm × 5 cm Wundauflagenstück wurde
in einer extra weithalsigen Polyurethanflasche (Fisher-Katalog-Nr. BTK-460-110B)
vorgelegt, wobei diese eine Flasche mit flachem Boden mit einem
Verschlussdeckel war.
-
Der
Flasche, die die Wundauflagenprobe enthielt, wurde eine 40fache
Menge des Gewichts der Wundauflage an Lösung A (wie definiert in dem
Absorptionsfähigkeitstestverfahren
für Alginat-Wundauflagen
in der britischen Pharmakopöe)
zugesetzt. Anschließend
wurde der Deckel auf der Flasche verschlossen und die Flasche 30
min in einem 36°C-Ofen
konditioniert. Nach dieser Zeit wurde der Deckel von der Flasche
entfernt, und die Wundauflage wurde sodann an einer Ecke hochgehoben
und die Lösung
30 s abtropfen gelassen.
-
Anschließend wurde
die Wundauflage wieder gewogen, und die Menge an pro 1 g Wundauflage
absorbiertem Fluid wurde berechnet.
-
Der
Absorptionsfähigkeitstest
wurde unter Verwendung von deionisiertem Wasser und Humanserum wiederholt.
-
Es
wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße Wundauflage einen Mittelwert
von 20,7 g Salzlösung/g
Wundauflage (n = 10); einen Mittelwert von 23,7 g deionisiertem
Wasser/g Wundauflage (n = 10); und einen Mittelwert von 20,8 g Humanserum/g
Wundauflage (n = 2) absorbiert.
-
Silber-Austrittsanalyse
-
Der
Silber-Austritt aus der Wundauflage wurde unter Verwendung des vorstehend
beschriebenen Absorptionsfähigkeitstestverfahrens
analysiert, wobei als Testlösung
synthetische Exsudate eingesetzt wurden.
-
Die
Proben wurden 7 Tage in einem 36°C-Inkubator
belassen, und nach dieser Zeit wurden sie an einer Ecke hochgehoben,
und die Lösung wurde
30 s abtropfen gelassen. Die Lösung
wurde durch Atomabsorption auf den Silbergehalt analysiert.
-
Die
Ergebnisse unter Verwendung der 1,1-g-Wundauflage waren wie folgt:
-
-
MVTR
-
CEN-Verfahren für MVTR
-
Deonisiertes
Wasser wurde in jeweils fünf
Paddington-Becher gegossen, wobei von der Becherkante ein Rand von
5 mm belassen wurde. Eine kreisförmige
Scheibe aus dem Material, das geprüft wurde, wurde in der Mitte
der oberen Fläche
der Kammer angeordnet, wobei eine Wundkontaktfläche zum deonisierten Wasser
gewährleistet
war. Hierum wurde die Gummidichtung gelegt, und der Flansch wurde
vor Ort festgeklemmt. Die Paddington-Becher wurden gewogen, und
das Gewicht wurde aufgezeichnet. Dann wurden sie für 24 h in den
Ofen bei 37°C
mit einem relativen Feuchtigkeitswert unter 20% verbracht. Nach
24 h wurden sie aus dem Ofen genommen und in einem Exsikkator abkühlen gelassen.
Anschlie ßend
wurden sie wieder gewogen. MVTR wurde unter Anwendung der folgenden
Gleichung berechnet.
-
-
Die
Ergebnisse waren wie folgt:
-
-
Zugfestigkeit
-
Die
Wundauflagen wurden auf ihre Zugeigenschaften in Längs- und
Querrichtung getestet. Sie wurden in beide Richtungen trocken, wenn
sie mit 1 ml Salzlösung
benetzt waren und auch mit 1 ml deionisiertem Wasser getestet, wobei
die benetzte Wundauflage 15 s gelieren gelassen wurde, bevor der
Test begann. Für
jeden Parameter wurden 10 Proben getestet, wobei sich insgesamt
60 getestete Proben ergaben. Die Probengröße betrug 2,5 cm Breite auf
10 cm Länge.
-
Das
Tensometer wurde mit einer 10-Newton-Lastzelle aufgebaut. Die Messlänge wurde
auf 50 mm und die Kreuzkopfgeschwindigkeit auf 300 mm/min eingestellt.
-
Die
Wundauflagen wurden auf Versagen getestet. Die Zugdehnungs [Kreuzkopf]-Testmethode
wurde gestartet, und die folgenden Parameter waren eingestellt.
-
(Hounsfield-Tensometer)
-
- Lastbereich: 0,1020 Kgf
- Dehnungsbereich: 500 mm
- Geschwindigkeit: 300 mm/min
- Probenlänge:
50 mm
- Vorlast: 0,0000 Kgf
-
Die
erhaltenen Ergebnisse waren wie folgt:
-
-
Gewicht pro Flächeneinheit
-
Das
Gewicht pro Flächeneinheit
wurde wie folgt berechnet:
-
-
Das
Gewicht pro Flächeneinheit
wurde als 102,78 gm–2 ermittelt.
-
Natrium-Calcium-Analyse
-
Ein
abgewogenes Stück
einer 3''-auf-3''-Wundauflage (w1) wurde in einer der
drei extra weithalsigen Polyethylenflaschen (Fisher-Katalog-Nr.
BTK-460-110B) vorgelegt. Die Flaschen hatten einen flachen Boden und
einen Verschlussdeckel. Jeder Flasche, die die 3''-auf-3''-Wundauflagenproben
enthielt, wurde eine 40fache Menge des Gewichts der Wundauflage
an Lösung
A (wie in dem Absorptionsfähigkeitstest
für Alginat-Wundauflagen
in der britischen Pharmakopöe
definiert) zugesetzt. Dann wurden die Deckel auf den Flaschen verschlossen
und die Flaschen in einem 36-Grad-Ofen konditioniert, eine Flasche
30 min, eine Flasche 24 h, und schließlich 7 Tage. Danach wurde
der Deckel von der Flasche entfernt, und die Auflage an einer Ecke hochge hoben
und die Lösung
60 s abtropfen gelassen. Anschließend wurde die Restlösung durch
Atomabsorption auf ihren Natrium- und Calciumgehalt getestet.
-
Die
Ergebnisse waren wie folgt:
-
-
Gelquelleigenschaften
-
Die
Gelquelleigenschaften wurden bewertet, indem die Wundauflage, die
in dem Natrium-Calcium-Analysetest aus der Lösung genommen wurde, herangezogen
und das Gewicht als (W2) aufgezeichnet wurde.
-
Die
nasse Probe wurde anschließend
10 min bei 3000 U/min zentrifugiert. Dann wurde die Probe entnommen
und erneut gewogen (W3).
-
Die
zentrifugierte Probe wurde vor dem erneuten Wiegen, um (W4) zu ergeben, über Nacht
in einem 105°C
heißen
Ofen getrocknet.
-
Aus
der gewonnenen Information konnte die Menge an Fluid, die in den
Fasern zurückgehalten
wurde, berechnet werden, und auch das Gewicht des zwischen den Fasern
zurückgehaltenen
Fluids konnte berechnet werden.
-
W2 – W3 ist
das Gewicht des zwischen den Fasern zurückgehaltenen Fluids.
-
W3 – W4 ist
das Gewicht des im Inneren der Fasern zurückgehaltenen Fluids.
-
Die
Ergebnisse waren wie folgt:
-
-
Acidität/Alkalitätstestung
-
3
g zu prüfende
Wundauflage wurden abgewogen. Hierzu wurden 30 ml Natriumchlorid-
und Calciumchloridlösung
gegeben (142 mM Na, 2,5 mM Ca). Dieses wurde 2 h stehen gelassen.
Nach 2 h wurde die Lösung
abdekantiert. Zu 5 ml der dekantierten Lösung wurden 0,05 ml Phenolrotlösung gegeben.
Das Volumen von 0,01 M Natriumhydroxid VS, das zur Farbänderung
der Lösung
erforderlich war, wurde bestimmt. Dieses Volumen wurde von dem Volumen
von Natriumhydroxid VS subtrahiert, das zur Farbänderung der auf die gleiche
Weise, allerdings ohne das zu überprüfende Material,
hergestellten Lösung
erforderlich war. Der Unterschied soll nicht mehr als 1,0 ml betragen,
um die B.P.-Spezifikation
zu erfüllen.
-
Der
pH-Wert betrug 6,65 und die Acidität/Alkalität betrug 0,02, wobei dies innerhalb
der nach der B.P.-Spezifikation akzeptierten Grenzen liegt.
-
Beispiel 3
-
Das
Beispiel beschreibt die Testung der antimikrobiellen Eigenschaften
der Fasern von Beispiel 2 in Form einer Wundauflage im Vergleich
zu drei im Handel erhältlichen
Wundauflagen, die nicht-Silber-enthaltende
Fasern enthalten.
-
Die
Wundauflagen waren unter Verwendung einer direkten Impfmethode getestete
Wundauflagen. Das Testverfahren war dazu ausgelegt, für jede der
Alginat-Wundauflagen die Reduktion in der Anzahl von Bakterien zu
bestimmen. Die Testung umfasst das Animpfen der Proben der Alginat-Wundauflagen
mit einer Reihe von Bakterien und anschließend das Bestimmen der Änderung
in der Biofracht während
eines dreitägigen
Zeitraums.
-
Die
antimikrobielle Aktivität
der Wundauflagen wurde gegen 10 verschiedene Bakterien getestet,
wobei diese S. aureus (NCIMB 9518), S. aureus (NCTC 13142), S. aureus
(NCTC 13143), Pseudomonas aeruginosa (NCIMB 8626), Escherichia coli
(NCIMB 8545), Proteus vulgaris (NCIMB 4175), Enterococcus faecalis (NCIMB
13280), Staphylococcus epidermidis (NCIMB 12721), Steptococcus pyrogenes
(NCIMB 8884) und Bacillus subtilis (NCIMB 8054) waren.
-
Die
Bakterien wurden 18–24
h bei 35°C
in steriler Trypton-Soya-Nährlösung gezüchtet und
sodann 18–24
h bei 35°C
auf Trypton-Soya-Agar
subkultiviert. Eine Bakteriensuspension, die ungefähr 1 × 108 Kolonien-bildende Einheiten pro ml (cfu/ml)
enthält,
wurde unter Verwendung eines Neubauer-Zählers in 10 ml Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS) hergestellt. Anschließend
wurde die Suspension durch Zugabe von 0,67 ml PBS 1-zu-100 verdünnt, um
eine Arbeitssuspension bereitzustellen, die 6,67 × 105 cfu/ml enthält. Zwei 2 cm × 2 cm Wundauflagenstücke wurden
in jeder der sieben Petrischalen angeordnet. Auf jede Probe wurden 1,5
ml der 6,67 × 105 cfu/ml Bakteriensuspension pipettiert (entsprechend
1 × 106 cfu/Wundauflage), die Probe wurde unter
Verwendung einer Sterilpinzette umgedreht und der Timer gestartet.
Bei null Stunden wurde ein Stück
Wundauflage aus einer Petrischale genommen und in einen Stomacher-Becher übergeführt. 50
ml Neutralisierer wurden zugesetzt und die Probe zur Ex traktion
der Bakterien (10–2 Verdünnung) 30
s verdaut. 100 μl
des Extrakts aus 1.4 wurden sodann in 10 ml Neutralisierer pipettiert
und vermischt (Verdünnung
10–4).
0,5 ml der 10–4-Verdünnung wurden
in jede von zwei markierten Petrischalen pipettiert. Den Schalen
wurde geschmolzenes TSA zugesetzt, vermischt und stehengelassen.
-
Ein
zweites Stück
von angeimpfter Wundauflage wurde auch auf diese Weise getestet.
-
Weitere
Duplikatstücke
von angeimpfter Wundauflage wurden nach 3, 6, 9, 24, 48 und 72 h
getestet, wobei sowohl die 10–2- als auch die 10–4-Verdünnung getestet
wurden. Nach der ersten Animpfung wurden alle 3, 6, 9, 24, 48 und
72 Stunden Proben in Beutel übergeführt und
verschlossen und bei 35°C
inkubiert.
-
Die
Platten wurden 3 Tage bei 35°C
inkubiert, und sodann wurden die Kolonien gezählt. Die Ergebnisse sind nachstehend
gezeigt, wobei sich "Testprobe" auf die erfindungsgemäße Wundauflage
bezieht, und wobei die Vergleichsbeispiele 1 bis 3 nicht-Silber-enthaltende
Alginat-Wundauflagen sind.
-
Tabelle
1: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
S. aureus-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
2: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
MRSA 13142-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
3: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
MRSA 13143-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
4: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
Ps. aeruginosa-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
5: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
E. coli-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
6: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
S. pyrogenes-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
7: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
P. vulgaris-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
8: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
S. epidermidis-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
9: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5 ml
E. faecalis-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Tabelle
10: Direkte Animpfung der Wundauflagen unter Verwendung von 1,5
ml B. subtilis-Inokulum (phosphatgepufferte Salzlösung)
-
Sämtliche
Proben wurden gegen die zehn vorstehend beschriebenen Bakterien
getestet, einschließlich
von zwei Stämmen
von MRSA (S. aureus NCTC 13142 (EMRSA 15) und S. aureus NCTC 13143
(EMRSA 16). Die Ergebnisse zeigen, dass für die Testprobe nach 6 h EMRSA
15 nicht mehr nachweisbar war, für
Vergleichsbeispiel 1 und Vergleichsbeispiel 3 war dies erst nach
24 h und für
Vergleichsbeispiel 2 erst nach 48 h der Fall. Damit in der Testprobe
keine Kolonien von EMRSA 16 nachgewiesen wurden, wurde die Zeit
auf 24 h erhöht,
wobei dies auch für
Vergleichsbeispiel 1 der Fall war, jedoch waren sowohl für Vergleichsbeispiel
2 als auch für
Vergleichsbeispiel 3 48 h erforderlich, damit kein EMRSA 16 nachgewiesen
wurde. Die Ergebnisse für
nicht-Methicillin-resistenten S. aureus (NCIMB 9518) spiegelt die
für EMRSA
16 erhaltenen Ergebnisse wider.
-
Die
Ergebnisse für
P. aeruginosa zeigten, dass die Testprobe gegen P. aeruginosa viel
wirksamer war als die anderen drei konkurrierenden Wundauflagen.
Für die
Testproben wurden nach 3 h nur wenige P. aeruginosa-Kolonien nachgewiesen,
für die
drei konkurrierenden Wundauflagen waren die Kolonien nach 72 h immer
noch nachweisbar. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl für Vergleichsbeispiel
1 als auch für
Vergleichsbeispiel 2 die in der Wundauflage vorhandenen Anzahlen
zu fallen begannen, jedoch kehrte sich der Trend nach 6 bzw. 24
h um, und die Anzahlen begannen zu anzusteigen, und nach 72 h stieg
die Anzahl der vorhandenen Mikroorganismen auf ein Niveau an, das
größer war
als das ursprüngliche
Inokulum. Der anfängliche Abfall,
der für
Vergleichsbeispiel 1 und Vergleichsbeispiel 2 festgestellt wurde,
wird in den Ergebnissen für
Vergleichsbeispiel 3 nicht festgestellt, wobei diese Daten zeigen,
dass Vergleichsbeispiel 3 eine sehr geringe antimikrobielle Wirkung
aufweist und die Anzahlen sich im Vergleich zum Anfangs-Inokulum
wesentlich erhöht haben.
-
Die
Ergebnisse für
E. coli zeigten keine nachgewiesene E. coli für die Testprobe nach 6 h, für Vergleichsbeispiel
1 und für
Vergleichsbeispiel 2 nach 24 h, und für Vergleichsbeispiel 3 waren
die E. coli-Kolonien nach 72 h immer noch nachweisbar, und für Vergleichsbeispiel
3 wurde hinsichtlich der P. aeruginosa-Ergebnisse im Vergleich zu
dem Inokulum eine eindeutige Zunahme verzeichnet.
-
Die
Ergebnisse für
S. pyrogenes (NCIMB 8884), die in Tabelle 6 gezeigt sind, zeigten
für die
Testprobe, dass nach 3 h kein Streptococcus zurückblieb. Für die drei konkurrierenden
Wundauflagen wird nach 6/9 h kein Ergebnis verzeichnet. Dies beruht
auf der Tatsache, dass die ausgestrichene Verdünnung (10–4)
nicht niedrig genug war, um alle verbleibenden Mikroorganismen nachzuweisen.
Das genaueste Ergebnis, das erhalten werden kann, ist dass < 2,5 × 103 cfu/ml S. pyrogenes nach 6 h zurückblieben,
allerdings bestand immer noch die Möglichkeit, dass nach 6 h keine
Organismen zurückblieben.
-
Die
Ergebnisse von Proteus vulgaris (NCIMB 4175), die in Tabelle 7 dokumentiert
sind, zeigen, dass für
die Testprobe nach 48 h keine P. vulgaris-Kolonien nachweisbar sind.
Die Testprobe zeigte die beste Aktivität gegen P. vulgaris, da sie
in Vergleichsbeispiel 1 nach 48 und für Vergleichsbeispiel 2 und
Vergleichsbeispiel 3 nach 72 h immer noch nachweisbar ist.
-
Die
Testprobe und Vergleichsbeispiel 1 zeigen gegen S. epidermidis NCIMB
12721 eine vergleichbare Aktivität
(Ergebnisse in Tabelle 8), wobei nach 24 h keine Kolonien nachweisbar
waren, Vergleichsbeispiel 2 und Vergleichsbeispiel 3 erwiesen sich
als weniger wirksam, da nach 24 h immer noch Kolonien vorhanden waren,
allerdings wurden nach 48 h keine Kolonien nachgewiesen.
-
Die
Testprobe erwies sich gegen E. faecalis weniger wirksam als gegen
viele der anderen Organismen, erst nach 72 h waren keine Kolonien
nachweisbar; dies war auch für
Vergleichsbeispiel 3 der Fall. Vergleichsbeispiel 1 zeigte sich
gegen E. faecalis wirksamer als die Testprobe, da nach 48 h keine
Kolonien nachweisbar waren. Vergleichsbeispiel 2 war anscheinend
am wenigsten wirksam, wobei nach 72 h immer noch mehr als 60% des
ursprünglichen
Inokulums zurückblieben.
-
Bacillus
subtilis erwies sich von sämtlichen,
für alle
Wundauflagen getesteten Organismen als am empfindlichsten, allerdings
ergab Vergleichsbeispiel 2 die größte antimikrobielle Wirkung,
wobei nur 12% des ursprünglichen
Inokulums nach 72 h zurückblieben.
Für die
Testprobe und Vergleichsbeispiel 1 blieben nach 72 h ungefähr 45% des
Original-Inokulums zurück,
und für
Vergleichsbeispiel 3 wurde eine eindeutige Zunahme festgestellt.
-
Im
Allgemeinen verhielt sich die Testprobe für sämtliche getesteten Mikroorganismen
besser oder genauso gut wie die Vergleichsbeispiel-1-Wundauflage und
zeigte eine stärkere
antimikrobielle Wirkung sowohl als Vergleichsbeispiele 2 als auch
Vergleichsbeispiel 3, mit der Ausnahme von Vergleichsbeispiel 2
gegen B. subtilis. Die Testprobe zeigte die größte antimikrobielle Wirkung
gegen EMRSA 15, P. aeruginosa und E. coli.
-
Die
Erfindung soll nicht auf die Einzelheiten der obigen Beispiele beschränkt sein,
die nur zur Erläuterung
beschrieben wurden.