DE1209582B - Waermofen mit fuer den Transport von Kleinteilen wie Bolzen, Nieten u. dgl., eingerichteter Transporteinrichtung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

C21d

Deutsche Kl.: 18 c-9/00

Nummer: 1209 582

Aktenzeichen: 115560 Vl

Anmeldetag: 28. Oktober 1958

Auslegetag: 27. Januar 1966

In Wärmöfen für Kleinteile, wie Bolzen, Nieten u. dgl, verwendet man zumeist Transporteinrichtungen, die aus einer endlosen Gliederkette als eigentlichem Transportmittel und an deren einzeln beweglichen Gliedern starr angebrachten Wärmguthaltern bestehen. Diese Gliederketten laufen über Einlauf- und Auslaufrad. In die Wärmguthalter werden die zu erwärmenden Kleinteile von oben eingesetzt. Die Wärmguthalter laufen in aufrechter Stellung durch den Ofen und werden am Auslaufrand in den Untertrum der Kette und damit in hängende Stellung umgelenkt. Dabei werden die Kleinteile ausgeworfen, die sich in den Wärmguthaltern befinden. Beim Umlauf des Einlaufrades werden die Wärmguthalter wieder von der hängenden zur stehenden Stellung aufgerichtet, erneut beschickt und durch den Ofen geführt. Das in die Wärmguthalter eingesetzte Wärmgut fällt beim Ablaufen der Kette über das Ablaufrad infolge seiner Schwerkraft aus den Wärmguthaltern heraus.

Diese bekannten Wärmöfen sind nicht frei von Nachteilen. Letztere bestehen insbesondere darin, daß das Wärmgut erst nach Verlassen der Temperaturzone aus den Wärmguthaltern herausfällt, da es erst nach der letzten Heizstelle des Ofens an dem Auslaufrad in Transportrichtung ausgeworfen wird. Dabei kann sich das Wärmgut mehr oder weniger unkontrolliert abkühlen, so daß vorgegebene Wärmebehandlungsschritte nicht eindeutig eingehalten werden können. Darüber hinaus verläßt auch das Wärmgut nicht an einer genau festgelegten Stelle die Wärmguthalter. Das Wärmgut rollt oder rutscht nämlich aus den Wärmguthaltern infolge Schwerkraft heraus. Da die Schwerkraft selbst wegen des relativ geringen Gewichtes des Wärmgutes sehr klein ist, wird das Gut durch Reibung in Wärmguthaltern mehr oder weniger lange festgehalten. Wenn auch diese zeitlichen Unterschiede im Auswerfen gering sind, so genügen sie immerhin wegen der kleinen Masse des Wärmgutes und der daher geringen Wärmespeicherfähigkeit, um empfindliche Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Wärmgutteilen und damit unterschiedliche Materialeigenschaften hervorzurufen.

Es ist allerdings auch ein Wärmofen mit Transporteinrichtung aus als Kette ausgeführtem Transportmittel und daran gelenkig angebrachten, längs des Transportweges an vorgebbaren Abgabestellen des Gutes abklappbaren Wärmguthaltern für die einzelnen Wärmgutteile bekannt. Bei der bekannten Ausführungsform ist die Anordnung gekennzeichnet durch zwei in Abstand voneinander laufende Ketten,

Wärmofen mit für den Transport von Kleinteilen wie Bolzen, Nieten u. dgl., eingerichteter
Transporteinrichtung

Anmelder:

Indugas,

Gesellschaft für industrielle Gasverwendung

m.b.H.,

Essen, Westendhof 5

Als Erfinder benannt:
Theodor Müller, Essen

deren mit Ansätzen zur Aufnahme von Stützrahmen für senkrecht stehendes Gut durchfemeinsame

ao Achsen verbunden sind, auf welchen plattenförmige Gutträger derart beweglich angeordnet sind, daß sie bei Überschreiten eines in der Ofensohle angeordneten Entleerungskanals nach unten ausschwenken, so daß das Gut nach unten ausfällt. Hier ist zunächst nachteilig, daß zwei Förderketten erforderlich sind, zwischen denen die Wärmguthalter angeordnet sind. Das ist konstruktiv aufwendig. Im übrigen ist nachteilig, daß die Wärmguthalter nach unten hin abkippen und das Gut folglich zwischen Obertrum und Untertrum der Ketten fällt, wo regelmäßig nachgeschaltete Bäder od. dgl. nicht angeordnet werden können. Der Weitertransport von der Abwurfstelle bis zu einem gegebenenfalls nachgeschalteten Bad od. dgl. bedingt zeitliche Verzögerungen, die bei kleinen Teilen häufig stören.

Im übrigen kennt man bei Härteöfen eine Vorrichtung zum Befördern von Kleinteilen mit schwenkbar gelagerten Fächern, wobei für jedes Fach besondere Führungen derart vorgesehen sind, daß das Fach aus der waagerechten Lage unmittelbar in die senkrechte kippbar ist. Diese bekannten Maßnahmen lassen sich notwendigerweise nur im Bereich des Auslaufrades verwirklichen. Nur im Bereich des Auslaufrades endlich kann auch das Gut abgeworfen werden, wenn man die Werkstücke durch den Ofen auf Trageisen führt, die an unter dem Ofenboden laufenden Ketten angebracht sind und durch längsgerichtete Spalte des Ofenbodens in den Ofen hineinragen. Hierbei sind die Trageisen an besondere Kettenglieder angeschlossen.

Die Erfindung geht aus von einem Wärmofen mit für den Transport von Kleinteilen, wie Bolzen, Nie-

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ten u. dgl. eingerichteter Transporteinrichtung aus als Kette ausgeführtem Transportmittel und daran gelenkig angebrachten, längs des Transportweges an vorgebbaren Abgabestellen des Gutes abklappbaren Wärmguthaltern für die einzelnen Wärmgutteile. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Wärmofen so zu gestalten, daß die Abgabe des Gutes an jeder beliebigen Stelle des Transportweges erfolgen kann, während darüber hinaus die den bekannten Vorrichtungen dieser Art anhaftenden und oben beschriebenen Nachteile vermieden werden sollen.

Die Erfindung besteht bei einem Wärmofen der letzt beschriebenen Art darin, daß die Wärmguthalter quer zur Transportrichtung der Gliederkette abklappbar ausgebildet sind und längs des Transportweges der Wärmgutteile für sie Führungsschienen angeordnet sind, von denen im Bereich der Ofenauswurföffnung eine unterbrochen und die andere als Abweiser ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise ao sind an den Abklappstellen federnde Aufschlagböcke vorgesehen.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß bei dem erfindungsgemäßen Wärmofen die Kleinteile an beliebiger Stelle seitlich ausgeworfen werden können, was sich auf eine gewünschte Wärmebehandlung insbesondere deshalb vorteilhaft auswirkt, weil das Auswerfen praktisch augenblicklich erfolgen kann. Darüber hinaus zeichnet sich die Transporteinrichtung des erfindungsgemäßen Wärmofens durch Einfachheit und Funktionssicherheit aus.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Wärmofen nach der Erfindung in Seitenansicht,

F i g. 2 einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1,

Fig.3 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Transporteinrichtung des Gegenstandes nach F i g. 1 und

F i g. 4 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 3.

Der in den Figuren dargestellte Wärmofen 1 dient zur Wärmebehandlung von kleineren Wärmgutteilen 2, wie Nieten, Bolzen u. dgl. Er besitzt zu diesem Zweck eine Transporteinrichtung, die aus einer Gliederkette 3 als Transportmittel und daran angelenkten Wärmguthaltern 4 besteht, die kopfseitig die einzelnen Wärmgutteile 2 als Wärmgut aufnehmen. Wie insbesondere die F i g. 3 und 4 erkennen lassen, sind die Wärmguthalter 4 an der Gliederkette 3 bei 3 a gelenkig angebracht. Längs des Transportweges sind dabei (vgl. die F i g. 1, 2 und 4) Führungsschienen 5 angebracht, die die gelenkig an der Gliederkette 3 angebrachten Wärmguthalter 4 beim Einlaufen in den Obertrum aufrichten und an einer beliebigen Stelle des Wärmofens 1 im Bereich der Ofenauswurföffnung 6 abkippen lassen. Zu diesem Zweck ist eine der Führungsschienen 5 einseitig geöffnet, während die andere, nicht geöffnete Führungsschiene als Abweiser 5 c ausgebildet ist. Die Wärmguthalter 4 sind quer zur Transportrichtung der Gliederkette 3 abklappbar, und an jedem Glied der Gliederkette sind zwei Wärmguthalter 4 angebracht. Beim Abkippen schlägt der Kopf des Wärmguthalters 4 auf den in F i g. 4 angedeuteten federnden Aufschlagbock 7 auf, so daß das Wärmgutteil zwangläufig ausgeworfen wird. Wegen der unterbrochenen Führungsschiene 5 und des Abweisers 5 α muß jedes Auswerfen jeweils zwangläufig an der fetsgelegten Stelle geschehen. Die Ofenauswurföffnung 6 kann an beliebiger Stelle des Ofens 1 innerhalb dessen beheizter Zone angebracht sein.

Beim nachfolgenden Umlauf der Gliederkette 3 um das Auslaufrad 8 fallen die Wärmguthalter 4 durch das Eigengewicht in hängende Stellung, wandern sie so bis zum Einlaufrad 9, wo sie während des Radumlaufes durch die bereits erwähnten Führungsschienen 5 wieder aufgerichtet werden. Sie werden nunmehr in der bereits beschriebenen, in den Einzelheiten aber nicht dargestellten Weise wieder mit neuen Wärmgutteilen 2 beladen und lauf en erneut durch den Ofenl.

Die Erfindung läßt sich für die verschiedensten Wärmofen 1 und auch für Drehherdofen verwirklichen. In letzterem Falle kann jedoch die Gliederkette 3 auch durch einen festen Drehring ersetzt werden, der in der gleichen Weise wie die dargestellte Gliederkette 3 die Wärmguthalter mit Gelenken trägt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Wärmofen mit für den Transport von Kleinteilen, wie Bolzen, Nieten u. dgl., eingerichteter Transporteinrichtung aus als Kette ausgeführtem Transportmittel und daran gelenkig angebrachten, längs des Transportweges an vorgebbaren Abgabestellen des Gutes abklappbaren Wärmguthaltern für die einzelnen Wärmgutteile, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmguthalter (4) quer zur Transportrichtung der Gliederkette (3) abklappbar ausgebildet sind und für sie längs des Transportweges der Wärmgutteile (2) Führungsschienen (5) angeordnet sind, von denen im Bereich der Ofenauswurföffnung (6) eine unterbrochen und die andere als Abweiser (5 a) ausgebildet ist.

2. Wärmofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Abklappstellen federnde Aufschlagböcke (7) vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 665 695, 956 758,
1020358.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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