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Ofenbeschickungsanlage Die Erfindung bezieht sich auf senkrecht stehende
Öfen, insbesondere Emaillieröfen, und betrifft eine selbsttätige und kontinuierlich
arbeitende Beschickungsanlage für solche Öfen.
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Ofen der vorgenannten Bauart sind an sich bekannt und unterscheiden
sich von den allgemein üblichen im wesentlichen dadurch, daß der Ofen nicht horizontal
liegt, sondern senkrecht und etwa glockenförmig auf einer Eisenkonstruktion ruht
und in Form eines Turmes im Raum steht. In dem Ofen sind in bekannter Weise mehrere
Brennbahngestänge angeordnet, die von elektrisch betriebenen Seilwinden auf und
ab bewegt werden.
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Die Benutzung der Öfen erfolgt bekanntermaßen derart, daß das zu brennende
Gut auf Rosten oder Horden mit dem Brennbahngestänge in den Ofen eingefahren und
nach beendeter Wärmebehandlung als Fertiggut wieder ausgefahren wird.
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Bei senkrecht gebauten Emaillier- oder Glühöfen u. dgl. befindet sich
die Ofentür in waagerechter Lage in einem Abstand von etwa 2 m über dem Boden. Die
Arbeitsgänge des Behängens einer Brennbahn mit Rohgut und das Abnehmen von Fertiggut
erfolgten bisher unmittelbar unter der Ofentür.
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Die Nachteile dieser bekannten Ofenbeschickungsart bestehen vor allem
darin, daß z. durch Behängen und Entleeren ein und desselben Rostes einer Brennbahn
ein Leerlauf für den Ofen entsteht, 2. durch die Beschickung der Roste unterhalb
der Ofentür eine erhebliche Unfallgefahr für das Bedienungspersonal durch herabfallende
Teile besteht und 3. das Bedienungspersonal dauernd der Strahlungswärme des Ofens
ausgesetzt ist.
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Durch die selbsttätige und kontinuierlich arbeitende Ofenbeschickungsanlage
nach der Erfindung werden die vorgenannten. Nachteile beseitigt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Beschickung
des Ofens unter Benutzung von Tragelementen erfolgt, die außerhalb
des
Ofengrundrisses mit dem zu behandelnden Gut beladen bzw. entladen werden. Die Tragelemente
sind erfindungsgemäß so gestaltet, daß sie vom ausgefahrenen Brennbahngestänge automatisch
auf ihrem Transport zum Ofen erfaßt und in den Ofen hineinbefördert werden können
und ebenfalls nach der erfolgten Wärmebehandlung wiederum automatisch beim Ausfahren
des Brennbahngestänges aus dem Ofen auf ein an sich beliebiges Fördermittel abgesetzt
werden. Dies wird im Sinne der Erfindung durch die Roste tragende, lose auf die
Fördermittel aufsetzbare Tragelemente erreicht, die mit einer Mitnehmereinrichtung
versehen sind, in die ein Mitnehmerbalken des Brennbahngestänges in Abhängigkeit
von Stellung und Bewegungsrichtung des Brennbahngestänges eingreift.
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Ferner ist nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ein die richtige
Lagezuordnung von Mitnehmerbalken und Mitnehmereinrichtung beim Eingreifen steuernder
Endschalter vorgesehen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
näher erläutert.
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Fig. i veranschaulicht ein Tragelement, das an dem Mitnehmer des Brennbahngestänges
angehängt ist; Fig. 2 ist ein Querschnitt der Fig. i ; Fig. 3 a, 3 b und 3 c zeigen
die Stellungen von Mitnehmer und Tragelement in den verschiedenen Arbeitsphasen;
Fig. 4a, 4b und 4c veranschaulichen die Stellungen des Endschalters in den verschiedenen
Arbeitsphasen; Fig. 5 gibt einen Überblick über die Arbeitsweise des Erfindungsgegenstandes.
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In .den Fig. i und 2 sind Einzelheiten einer beispielhaften Ausführungsform
des Tragelementes zu erkennen. Das Tragelement besteht in diesem Fall aus dem Rostträger
3, an dem die Roste 8 aufgehängt werden, sowie aus den Gleitkufen 4, der Aufnahmevorrichtung
5 und den Abweisern 6 für den Mitnehmer io. Das Tragelement kann auch, wie hier
nicht näher erläutert ist, mit den Rosten oder sonstigen Vorrichtungen starr verbunden
werden, die zur Aufnahme des zu behandelnden Gutes bestimmt sind. Der Mitnehmer
io befindet sich am unteren Ende des Brennbahngestänges 9 und greift beim Hochgehen
in die taschenförmige Aufnahmevorrichtung 5 ein. Die Abweiser 6 sorgen dafür, daß
beim Niedergehen des Brennbahngestänges der Mitnehmer entgegengesetzt zur Fahrtrichtung
abgleitet, nachdem das Tragelement auf das Fördermittel abgesetzt ist.
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Die verschiedenen Stellungen von Mitnehmer und Tragelement sind in
den Fig. 3 a, 3 b und 3 c veranschaulicht. Die Fig. 3 a zeigt das Brennbahngestänge
beim Beginn des Hochgehens. In Fig. 3 b ist zu erkennen, wie der Mitnehmer io in
die Aufnahmevorrichtung 5 einrastet und das Tragelement mit hochnimmt. Fig. 3 c
veranschaulicht, wie der Mitnehmer nach dem Absetzen des Tragelementes aus der Aufnahmevorrichtung
ausrastet und durch den Abweiser 6 entgegengesetzt zur Fahrtrichtung abgelenkt wird;
so daß er den Weitertransport des Tragelementes nicht behindern kann. Mit 7 ist
in diesen Darstellungen noch der Endschalter angedeutet, der das Fördermittel steuert,
mit dem die Tragelemente zum und vom Ofen transportiert werden.
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Fig. 4 a verdeutlicht den Endschalter 7 in der Stellung »Freie Durchfahrt«.
Diese Stellung nimmt der Endschalter ein, wenn das Brennbahngestänge in den Ofen
eingefahren, also nicht aufnahmebereit ist. Der Endschalter ist in dieser Stellung
aus. der Fahrbahn zurückgezogen. In Fig. 4 b befindet sich der Endschalter in der
Stellung »Aufnahmebereit«. In diese Stellung wird der Endschalter gebracht, wenn
das Brennbahngestänge aus dem Ofen ausgefahren ist. Das durch das Fördermittel herangeführte
Tragelement schaltet dann, wie aus den Fig.4b und 4c zu ersehen ist, den Endschalter
in die Stellung »Halt«, wodurch das Fördermittel gestoppt wird (Abb.4c). Das Tragelement
und der Mitnehmer io des Brennbahngestänges 9 befinden sich dann in der richtigen
Lagezuordnung, wie sie in Fig. 3 a gezeigt ist, so daß beim Hochgehen der Mitnehmer
io in die Aufnahmevorrichtung 5 einrasten kann. Nach dem Hochgehen des Brennbahngestänges
kehrt der Endschalter automatisch wieder in die Stellung »Freie Durchfahrt« zurück
und setzt damit das Fördermittel wieder in Gang.
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Die Arbeitsweise der Ofenbeschickungsanlage gestaltet sich etwa folgendermaßen
(vgl. Fig. 5) Ein Tragelement 3 bis 6, an dem die Roste 8 hängen, wird mit dem zu
behandelnden Gut beladen. Ein Brennbahngestänge 9 ist aus dem Ofen i ausgefahren
und befindet sich in seiner Endstellung, in der es den Endschalter 7 in die Stellung
»Aufnahmebereit« gebracht hat (Fig. 4b). Das Tragelement wird mit seinen Gleitkufen
auf das Fördermittel 2, beispielsweise eine Transportkettenbahn, gesetzt, das das
Tragelement zum Brennbahngestänge befördert. Durch das ankommende Tragelement wird
dann, wie bereits geschildert,, der Endschalter auf »Halt« geschaltet, so daß das
Trcagelement in der in Fig. 3 a bezeichneten Lage zum Stillstand kommt. Beim Hochgehen
des Brennbahngestänges 9 rastet nun der Mitnehmer io in die Aufnahmevorrichtung
5 des Tragelementes ein und nimmt das Tragelement mit den beladenen Rosten 8 mit
in den Ofen. Nach abgelaufener Brennzeit wird das Brennbahngestänge wieder nach
unten aus dem Ofen ausgefahren. Dabei wird das Tragelement mit seinen Gleitkufen
4 auf das Fördermittel 2 abgesetzt. Der Mitnehmer io klinkt aus der Aufnahmevorrichtung
5 aus und wird beim Niedergehen durch die Abweiser 6 entgegengesetzt zur Fahrtrichtung
abgelenkt, so daß der Weitertransport des Tragelementes nicht behindert werden kann.
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Die Anordnung und die Art der Fördermittel, die zum Transport der
Tragelemente benutzt werden, sind beliebig und nicht Gegenstand dieser Erfindung.
Der Rostträger 3 und die Gleitkufen 4
müssen jedoch jeweils den
benutzten Fördermitteln und dem zu brennenden Gut angepaßt werden.