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Fernsehempfänger zum Empfang von Sendungen mit stereofonem Begleittonsignal
Zur Übertragung stereoakustischer Darbietungen beim Fernsehen ist es bekannt, die
erforderlichen Toninformationen durch unterschiedliche Modulation des Synchronsignals
zu übertragen (britische Patentschrift 621479). Die Qualität solcher durch Impulsmodulation
gewonnenen stereoakustischen Darbietungen ist jedoch nicht befriedigend. Es ist
auch vorgeschlagen worden, zur Verbesserung der Qualität solcher Darbietungen den
Tonsignalträger des vorhandenen Fernsehsignals mit der üblichen Qualität und eine
zusätzliche Information durch Impulsmodulation des Synehronsiganls zu übertragen.
Diese Verfahren erfordern jedoch einen Eingriff in das .Synchronsignal und sind
hinsichtlich Modulation und Demodulation der zusätzlichen Toninformationen relativ
aufwendig. Außerdem besteht bei derartigen Empfängern die Schwierigkeit, mehrkanalige
Signale in einkanaligen Empfängern und einkanalige .Signale mit ausreichender Qualität
in mehrkanaligen Empfängern wiederzugeben.
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Es ist auch bekannt (deutsche Patentschrift 859 325), den Frequenzbereich
des niederfrequenten Tonsignals in mehrere aneinandergrenzende Frequenzbereiche
zu zerlegen, abwechselnd dem einen und dem anderen Tonkanal zuzuordnen und gemeinsam
zu übertragen. Hierbei sind aber sowohl im Sender als auch im Empfänger viele teure
Filter erforderlich, um die einzelnen Frequenzbereiche wieder voneinander zu trennen.
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Es ist auch bekannt (französische Patentschrift 1155 500), die beiden
Tonsignale im Zeitmultiplexverfahren, z. B. zeilenweise abwechselnd, nacheinander
zu übertragen und im Empfänger aus der Ablenkschaltung eine Steuerschwingung für
einen Umschalter abzuleiten, der den Ausgang des Tondemodulators abwechselnd auf
zwei Tonkanäle schaltet. Werin ein Empfänger nachträglich für ein solches Stereofoniesignal
umgestellt werden soll, sind Eingriffe in die Empfängerschaltung erforderlich, weil
die Ablenkschaltung des Empfängers die Steuerschwingung für den Umschalter liefert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau eines Fernsehempfängers
für ein Stereofoniesignal der zuletzt beschriebenen Art zu vereinfachen und insbesondere
eine möglichst einfache nachträgliche Umstellung des Empfängers auf Stereobetrieb
zu ermöglichen.
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Die Erfindung besteht bei einem Fernsehempfänger der letztgenannten
Art, bei dem eine Steuerschwingung das Tonsignal abwechselnd auf verschiedene Tonkanäle
schaltet, darin, daß die Steuerschwingung aus dem Streufeld der Ablenkeinheit des
Fernsehempfängers entnommen und .einem zum Wechsel der Information dienenden, als
Zusatzgerät ausgebildeten elektronischen Schalter zusammen mit der Ausgangsspannung
des Tondiskriminators zugeführt wird.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ein Eingriff
in den Fernsehempfänger nicht mehr erforderlich ist. Die Koppelspule zur Auskopplung
der Steuerschwingung aus dem Streufeld kann in irgendeiner örtlichen Lage zum Empfänger,
beispielsweise unter dem Gehäuse oder an der Rückwand, befestigt werden, so daß
ein einheitliches Zusatzgerät für jede Ausführung des Fernsehempfängers geeignet
ist. Außerdem wird die Funktion der Ablenkeinheit wegen der außerordentlich losen
Ankopplung nicht beeinflußt. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung, wenn das Tonsignal
dem Fernsehempfänger entnommen und in einer getrennten Einrichtung, z. B. einem
Stereorundfunkempfänger; wiedergegeben wird. Dann muß das Zusatzgerät mit dem Fernsehempfänger
nur noch über die Tonleitung verbunden werden, die den Tondemodulatorausgang des
Empfängers mit dem Eingang des Schalters verbindet.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt ein Blockschaltbild für den Sender und den Empfänger
für das der Erfindung zugrunde liegende Femseh-Stereofonie-System; in F i g. 2 ist
die Schaltung der Zusatzeinrichtung für den Fernsehempfänger dargestellt.
In
F i g. 1 wird ein Tonsender 1 von einem Modulationsverstärker 2 gesteuert. Dem Eingang
dieses Modulationsverst'ärkers wird nun an Stelle des einkanaligen Tonsignals die
Ausgangsspannung eines elektronischen Schalters 3 zugeführt, dem, gegebenenfalls
über Verstärker 4 und 5, die Ausgangsspannungen zweier Mikrofone 6 und 7 zugeführt
werden, die zur Aufnahme stereoakustischer Darbietungen angeordnet sind. Dem elektronischen
Schalter 3 wird weiterhin von einem Generator 8 eine z. B. rechteckförmige, sinusförmige
oder ähnliche .Steuerfrequenz 9 derart zugeführt, daß dem Eingang des Modulationsverstärkers
2 abwechselnd die Ausgangsspannungen der Verstärker 4 bzw. 5 zugeführt werden. Der
Generator 8 ist durch eine z. B. vom nicht gezeichneten Taktgeber des Bildsenders
abgeleitete Synchronimpulsfolge 10 gesteuert. Von der Antenne 11 des Tonsenders
wird daher ein Tonsignal abgestrahlt, das in Zeitstaffelung, d. h. nach dem Zeitmultiplexverfahren,
die stereoakustischen Informationen enthält. Empfängerseitig werden die- von einer
Antenne 12 empfangenen Bild- und Tonsignale durch den Verstärkerteil 13 eines
Fernsehempfängers, der sowohl als Geradeausempfänger als auch als überlagerungsempfänger
ausgebildet sein kann, verstärkt und in üblicher Weise demoduliert. Das demodulierte
Tonsignal wird vom Diskriminator- oder Demodulatorausgang einem elektronischen Schalter
14 zugeführt, dessen Ausgangssignale im Takt einer Steuer= frequenz wechselweise
einem Niederfrequenzkanal 15 oder 16 mit entsprechenden Lautsprechern 17,18 zugeführt
werden. Die .Steuerfrequenz für den Schalter 14 wird von der Ablenkeinrichtung 8
a des Empfängers abgeleitet.
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In F i g. 2 wird die Ausgangsspannung des Diskriminators 13 (Tondemodulation)
über einen Kondensator 19 den Kathoden zweier Trioden 20 und 21 zugeführt, die über
einen Widerstand 22 mit Masse verbunden sind. Die Trioden 20, 21 bildenden elektronischen
Schalter 14; indem sie durch eine Steuerschwingung abwechselnd gegensinnig leitend
und nichtleitend gesteuert werden. An den Anodenwiderständen 26; 27 der beiden Trioden
entstehen daher abwechselnd Ton-NF-Signale, die über Verstärker 28, 29 zwei Lautsprechern
30; 31 zugeführt werden; die empfängerseitig zur Wiedergäbe der stereoakustischen
Darbietungen angeordnet sind-.
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Erfindungsgemäß sind die den _ elektronischen Schalter 14 bildenden
Trioden 2021 mit den beiden Verstärkerkanälen als Zusatzeinrichtung ausgebildet,
wobei die Steuerschwingung für den Schalter 14 durch eine an-die Rückwand des -Fernsehempfängers
gehängte bzw. unter den Empfänger gelegte Koppelspule 25 dem Streufeld- der Zeilenspule
35 entnommen wird. Hierbei ist es durchaus möglich, für die NF-Kanäle einen bereits
vorhandenen stereoakustisch ausgebildeten Rundfunkempfänger - zu verwenden, wobei
an den normalen Fernsehempfänger ein Zu-Satzgerät angeschlossen wird, das den elektronischen
Schalter 14 mit den Trioden 20, 21 enthält. In diesem Falle wird der Lautstärkeregler
des in F i g. 2 noch vorhandenen Fernsehtonkanals 32, 33, 34 abgeschaltet.
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Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß bei Empfang eines einkanaligen Tonsignals
der vorhandene Fernsehtonkanal die gesamte Information ohne Qualitätseinbuße wiedergibt.
Bei einem gewöhnlichen Fernsehempfänger ohne diese Zusatzeinrichtung werden bei
Empfang des beschriebenen Stereofoniesignals die beiden Signale immer auf den gleichen
Ton-NF-Kanal gegeben, so daß beide Informationen nacheinander wiedergegeben werden,
wobei ein wesentlicher Unterschied gegenüber einkanaligen Übertragungen nicht bemerkt
wird.
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Zur Vereinfachung der empfängerseitigen Schaltung ist es auch möglich,
die tiefen Frequenzen beider Kanäle in bekannter Weise zu addieren und auf einen
Lautsprecher für die tiefen und mittleren Frequenzen zu geben und für die Erreichung
des stereoakustischen Effektes nur die Frequenz oberhalb einer bestimmten Grenze,
z. B. 300 Hz, auf zwei entsprechende Seitenlautsprecher zu geben. Hierbei kann es
vorteilhaft sein, die hohen Frequenzen nur während der Zeilenimpulsdauer auszusenden,
und zwar abwechselnd jeden zweiten Impuls für eine Information; und nur diesen Teil
zur Erzielung des stereoakustisehen Effektes auf zusätzliche Lautsprecher zu geben.