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Stabspiel Die Erfindung betrifft ein Stabspiel mit auf einem oder
mehreren Klangstabträgern in Gruppen angeordneten, an ihren Stimmungsknoten unterstützten
Klangstäben und unter den Klangstäben vorgesehenen Resonatoren.
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Die Klangstäbe solcher Stabspiele werden durch Anschlagen mit einem
Schlägel in Schwingungen versetzt. Im allgemeinen sind die Klangstäbe zahlreicher
zueinander unharmonischer Töne fähig. Um den Grundton zu bevorzugen, stützt man
die Klangstäbe an den etwa zwei Neuntel seiner Länge von den Enden entfernten Knotenlinien
durch Auflegen der Stäbe auf in -entsprechenden Abständen angeordnete Stabauflagen
ab. Die eindeutige Lage der Klangstäbe zu den Stabauflagen wird durch Haltestifte
gewährleistet, welche in Löchern der Klangstäbe stecken, die an den genannten Knotenlinien
vorgesehen sind.
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Der Grundton eines Klangstabes wird bestimmt durch seine Länge, seine
Stärke und durch das Material des Klangstabes (bei rechteckigem Ouerschnitt des
Klangstabes gilt
N=Schwingungszahl; [#Länge des Stabes; a=Stabdicke; m =ein von der Nummer
des Tones abhängiger Zahlenkoeffizient; E=Elastizitätsmodul; q=Dichte des Materials).
Das zur Verwendung kommende Material bestimmt außerdem die Klangfarbe. So klingen
Holzstäbe bekanntlich weicher als Metallklangstäbe. Durch Stabspiele unterschiedlichen
Klangcharakters werden zwar dem ausübenden Musiker weitere Ausdrucksmöglichkeiten
erlaubt. Anschaffung, Transport und Unterbringung erfordern aber einen bedeutend
höheren Aufwand, so daß von den sich bietenden Möglichkeiten nur wenig Gebrauch
gemacht wird.
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Die Erfindung bezweckt die Verminderung des Aufwands und die Vereinfachung
des Aufbaus bei Stabspielen, um deren Anschaffung zu verbilligen sowie deren Transport
und Unterbringung zu erleichtern und damit dem ausübenden Musiker die
Mög-
lichkeit zu geben, schnell und sicher einen Klangfarbenwechsel vorzunehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabenstellung zugrunde, ein Stabspiel mit Resonanzkörpern
hinsichtlich seiner Klangfarbe universeller als bisher möglich auszugestalten. Die
Lösung dieser Aufgabenstellung liegt nach der Erfindung darin, daß die Klangstäbe
gleicher Abstimmung in Klangstabgruppen unterschiedlicher Klangfarben (Holz, Metall)
untereinander gleiche Länge und Breite aufweisen und bei den Klangstäben gleicher
Abstimmung, aber unterschiedlicher Klangfarbe ausschließlich durch verschiedene
Dickenbemessung eine im wesentlichen übereinstimmende Lage der Schwingungsknoten
erhalten ist und daß die Klangstabgruppen auf ein und demselben Klangstabträger
untereinander austauschbar sind.
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Dadurch wird gegenüber den bekannten Stabspielen der Vorteil erzielt,
daß unter Benutzung nur eines Klangstabträgers mit zugeordneten Resonatoren wahlweise
in verschiedenen Klangfarben musiziert werden kann. Es braucht also in der Regel
nur ein Klangstabträger mit zugehörigen Resonatoren zur Verfügung zu stehen, während
gleichzeitig mehrere Klangstabsätze vorhanden sein können.
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Nach der Erfindung haben die Klangstäbe innerhalb einer Klangstabgruppe
in an sich bekannter Weise untereinander gleiche Dickenabmessung, wodurch in allen
Fällen ein leichtes Bespielen der Instrumente möglich ist.
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Es ist zwar bei Stabspielen für Kinder potentieller Stand der Technik,
die Klangstäbe auswechselbar vorzusehen, jedoch reicht diese Maßnahme keineswegs
aus, um ein vollwertiges, zu Lehrzwecken sowie konzertant benutzbares Instrument
zu schaffen.
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Ein Stabspiel gemäß der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
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Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht einen auf zwei Stabauflagen
aufgelegten Klangstab, während F i g. 2 die Stirnansicht des aufgelegten
Klangstabes zeigt.
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Das Stabspiel weist ein oder mehrere, annähernd trapezförmige, auf
Füßen befestigte Klangstabträger auf und ist in F i g. 1 als Klangstabträger
1 quergeschnitten dargestellt. In Längsrichtung des Klangstabträgers hintereinander
sind kreisförinige Ausnehmungen in diesem vorgesehen, in welche als nach oben offene
Zylinder ausgebildete Resonatoren 2 eingehängt sind. Auf beiden Seiten der Ausnehmungen
sind Bohrungen vorgesehen, in denen die Stabauflagen
3 und
4 gehalten sind. Auf die Stabauflagen ist der aus Metall gefertigte Klangstab
5 gesteckt. Während das in einem Knotenpunkt vorgesehene Loch kreisrunde
Form aufweist, ist das im anderen Schwingungsknotenpunkt befindliche Loch als Langloch
ausgebildet, um geringen Abweichungen zwischen dem Abstand der Stabauflagen und
dem der Löcher des Klangstabes zuzulassen, ohne daß der Stab an den Haltestiften
klemmt und etwa gedämpft wird.
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Erscheint es nun beispielsweise für die Interpretation eines Musikwerkes
wünschenswert, ein Instrument mit einer anderen Klangfärbung zu verwenden, so wird
der aus Leichtmetall bestehende Klang stab 5 gegen den entsprechenden Stab
eines zweiten, aus Holz gefertigten Satzes durch einfaches Ab-
ziehen des
einen Stabes und Aufstecken des anderen Stabes auf die Stabauflagen ausgetauscht.
Dieser andere Klangstab 8 ist in der gleichen Breite ausgeführt wie der Klangstab
5 des ersten Satzes. Auch die Länge und der Abstand der beiden für die Stabauflagen
vorgesehenen Löcher stimmen überein. Die Abstimmung auf den Grundton erfolgt dadurch,
daß der aus Holz gefertigte Klangstab 8, um bei sonst gleicher Dimensionierung
im gleichen Grundton zu schwingen, stärker ausgeführt ist als der Metallstab
5.
In der F i g. 1 ist dieses dadurch zum Ausdruck gebracht, daß die
obere Kante des Klangstabes 8 gestrichelt dargestellt wurde. Die Haltestifte
der Stabauflagen 3 und 4 sind derart lang ausgebildet, daß auch die stärkeren
Klangstäbe des zweiten Satzes ohne unzulässige Dämpfung gehalten werden.
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Zum Abwandeln des Klangcharakters des Stabspieles nach der Erfindung
ist es nur erforderlich, daß Klangstäbe gegen die entsprechenden Stäbe gleicher
Stimmung anderer Sätze ausgetauscht werden, beispielsweise Klangstab 5 gegen
den Klangstab 8. In beiden Fällen kann der gleiche Resonator verwendet werden,
d. h. ein Austausch des Resonators ist nicht erforderlich.
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F i g. 2 zeigt eine Stirnansicht des Klangstabes
5
auf der Stabauflage 4, die mit dem freien Schaft des Drahtes 9 in
die entsprechende Bohrung im Klangstabträger 1 gesteckt ist.
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Die Erfindung läßt sich auch bei Stabspielen anwenden, die zwei parallele,
gleich ausgebildete Klangstabträger aufweisen. Auf einem Klangstabträger sind
dann Klangstäbe aus Metall, auf dem zweiten Klangstabträger Stäbe aus Holz
angeordnet.