DE1208058B - Brandabweisender Durchgang durch Waende fuer Kabel, Rohrleitungen u. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Deutsche KL:

Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

E04b

B61506V/37 a

1. März 1961

30. Dezember 1965

Die Absicherung von Durchgängen durch Wände für Kabel, Rohrleitungen u. dgl., gegen das Ausbreiten eines Brandes ist ein bisher technisch noch nicht befriedigend gelöstes Problem. Bei diesen Durchgängen besteht die Gefahr, daß ein in einem Raum ausgebreiteter Brand z. B. dadurch auf einen Nachbarraum übergreifen kann, daß er durch die im allgemeinen aus einem leicht brennbaren Material, z. B. Polyäthylen, hergestellten Kabelisolierungen in den Nachbarraum übertragen wird. Diese Übertragung eines Brandes kann auch dadurch herbeigeführt werden, daß die aus einem gut wärmeleitenden Material hergestellten Kabel und Rohre im Brandraum sich erhitzen, wobei sie im Nachbarraum durch Wärmekontakt leicht brennbare Stoffe zur Entzündung bringen können.

Es ist bekannt, den Durchtritt von Bränden durch Schlüssellöcher und Türen dadurch zu verhindern, daß in der Nähe des Schlosses besondere Hohlräume angebracht sind, die mit bei erhöhten Temperaturen Schaum bildenden Stoffen gefüllt sind. Diese Hohlräume sind nach außen nur teilweise abgedeckt, so daß der bei einem Brandfall sich bildende Schaum durch die verbleibenden Öffnungen aus den Hohlräumen austreten kann und so die Metallteile zwecks Verhinderung der Weiterleitung der Wärme in das Innere des Türelementes schützt.

Gemäß einem eigenen, nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag kann man Brandschutzplatten, die bei Einwirkung von hohen Temperaturen, wie sie im Brandfall auftreten, verstärkt thermisch isolierende Eigenschaften annehmen, dadurch herstellen, daß man Fasern in eine Schicht einer Alkalisilikatlösung einbettet und diese Schicht anschließend durch Wasserentzug bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes des in dem Alkalisilikat enthaltenen Wassers verfestigt.

Es wurde nun gefunden, daß das Ausbreiten eines Brandes durch einen Durchgang verhindert werden kann, wenn mindestens eine Seite des Durchgangs mit einer aus einem Alkalisilikat mit darin eingebetteten Fasern und/oder Geweben bestehenden Scheibe, die mit einem oder mehreren Löchern für die Durchführung der Kabel oder Rohre versehen ist, abgedeckt ist.

Die genannten Brandschutzplatten lassen sich in bekannter Weise durch Bohren u. dgl. mit den gewünschten Löchern für die Verlegung der Kabel, Rohre u. dgl. versehen. Der Lochquerschnitt soll zweckmäßig dem Querschnitt der durch den Durchgang zu führenden Leitung angepaßt sein. Im allgemeinen reicht eine 1 mm dicke Schicht aus, jedoch Brandabweisender Durchgang durchwände für
Kabel, Rohrleitungen u. dgl.

Anmelder:

Badische Anilin- & Soda-Fabrik

Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein

Als Erfinder benannt:
Dr. Rudolf Breu, Schifferstadt (Pfalz);
Dr. Rudolf Gäth, Limburgerhof (Pfalz);
Dr. Bernhard Schmitt, Heidelberg

können, falls gewünscht, stärkere Absicherungen durch Hintereinandersetzen solcher Scheiben erzielt werden. Die brandabweisende Wirkung der erfindungsgemäßen Scheiben kann noch erhöht werden, wenn die Kabel, Rohre u. dgl. vor und/oder hinter diesen Scheiben mit einer Ummantelung aus Alkalisilikatschaum versehen werden.

Durch die in die Scheiben eingebetteten Fasern oder Gewebe wird diesen eine hohe mechanische Widerstandskraft verliehen. Durch die Anordnung solcher Scheiben an einem Durchgang läßt sich das Ausbreiten eines Brandes durch diesen wirkungsvoll verhindern. In dem Augenblick nämlich, in dem die Scheiben der Einwirkung erhöhter Temperatur ausgesetzt sind, beginnen diese auf Grund des in ihnen noch enthaltenen Wassers, das als Treibmittel dient, zu schäumen, wobei die Löcher durch den sich ausbreitenden Schaum verschlossen werden. Die Scheiben können durch Überzüge, wie z.B. Kunststofffolien u. dgl., gegen das Verdunsten des in ihnen enthaltenen und als Treibmittel dienenden Wassers geschützt werden. Gleichzeitig werden durch diese Überzüge die Scheiben gegen äußere Einwirkung von Wasser, Chemikalien u. dgl. geschützt.

In der Figur ist beispielsweise und schematisch ein erfindungsgemäß mit faserhaltigen Alkalisilikatplatten abgedeckter Durchgang veranschaulicht.

Mit 1 ist ein Kabeldurchgang durch eine Wand 2 dargestellt, durch den ein mit Polyäthylen ummanteltes Kabel 3 - geführt ist. In der Nähe der beiden Enden ist der Kabeldurchgang mit je einer faser- und wasserhaltigen Alkalisilikatscheibe 4, die dem inneren Querschnitt des Kabeldurchgangs angepaßt ist,

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abgedeckt, die in der Mitte für die Durchführung des Kabels mit einem Loch versehen ist, dessen Durchmesser etwa dem Durchmesser des Kabels entspricht.

Wird die Kabelummantelung auf der einen Seite angezündet, so brennt diese bis zu der Alkalisilikatscheibe ab. Infolge der entwickelten Hitze schäumt die Scheibe auf und der Brand erlöscht. Der Wärmedurchgang durch die Scheibe ist so gering, daß die Isolierung des Kabels hinter der Scheibe praktisch völlig intakt bleibt.

Beispiel

Eine durchbohrte Spanholzplatte wird mit einer gelochten Scheibe aus Natriumsilikat mit darin eingebetteten Fasern und einem Wassergehalt von etwa 20% (bestimmt nach halbstündigem Trocknen bei etwa 600° C) abgedeckt. Der Querschnitt des Loches in der Scheibe beträgt 3 mm. Durch diese Öffnung wird ein mit Polyäthylen ummanteltes Kabel mit ao einem etwas kleineren Durchmesser durchgezogen.

Nach dem Entzünden der Kabelummantelung brennt diese unter teilweisem Abtropfen von geschmolzenem Polyäthylen bis zu der Alkalisilikatscheibe ab. Hierbei tritt unter Aufschäumen der Scheibe eine Verengung des Lochquerschnittes ein, und der Brand erlöscht.

An der Rückseite des Durchganges ist das Kabel noch völlig intakt und nur durch eine geringe Temperatureinwirkung schwach deformiert.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Brandabweisender Durchgang durch Wände für Kabel, Rohrleitungen u. dgl., dadurch gekennzieich.net, daß mindestens eine Seite des Durchganges mit einer aus einem Alkalisilikat mit darin eingebetteten Fasern und/ oder Geweben bestehenden Scheibe, die mit einem oder mehreren Löchern für die Durchführung der Kabel oder Rohre versehen ist, abgedeckt ist.

2. Brandabweisender Durchgang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Löchern versehenen Scheiben mit Überzügen versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 825 310.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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