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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur im Brandfall wirksamen Abdichtung von Öffnungen in Bauteilen wie Fugen, Hohl- bzw. Zwischenräume, durch thermisch expanaierbare bzw. aufschaum- bare Massen, die vor allem für die Abdichtung von Maueröffnungen und Türfugen gedacht ist.
Thermisch expandierbare Dichtungsmaterialien, die an Wänden oder in Fugen, Hohl- bzw.
Zwischenräumen oder Durchgängen von Bauteilen zum vorbeugenden Brandschutz angebracht wer- den, sind schon seit längerer Zeit bekannt. Diese Brandschutzmaterialien bestehen meistens aus feuerhemmenden, thermisch expandierbaren bzw. intumeszierenden Zusammensetzungen, die entweder direkt auf das zu schützende Objekt aufgetragen oder auf ein feuerfestes Trägermaterial aufge- bracht und dann in den Fugen oder Hohlräumen von Bauteilen, die im Brandfall abgedichtet wer- den sollen, angebracht werden.
Diese thermisch expandierenden Massen enthalten als wesentlichen
Bestandteil meistens ein oder mehrere unter Hitzeeinwirkung expandierende Bläh- oder Schwellmit- tel, die eine isolierende Sperrschicht gegen Feuer und Rauch bilden, sowie Flammschutzmittel, Füll- mittel und Bindemittel, die das meist pulverförmige Blähmittel zusammenhalten und die Eigenschaft haben, im Brandfalle nicht rasch abzubrennen, sondern langsam zu verkohlen und so eine zusätz- iche Dämmschicht bilden.
In der AT-PS Nr. 360130 ist beispielsweise ein thermisch expandierbares Dichtungsmaterial für Fugen oder Hohlräume und ein Verfahren zum Abdichten von Wänden oder Türen durch Anbrin- gen dieses Dichtungsmaterials beschrieben.
Die thermisch expandierbare Zusammensetzung, die bei diesem Dichtungsmaterial auf ein Vlies oder Gewebe aus Glas oder Kunststoff aufgetragen wird, enthält neben Blähgraphit ein Alkyl-Formal- dehydharz und Polychlorbutadien als Bindemittel und gegebenenfalls noch eine anorganische Faser und Aluminiumhydroxyd. Durch die Kombination von Blähgraphit mit elastomeren und duromeren Bindemitteln, wie beispielsweise Chloroprenkautschuke und Phenolharze, werden thermisch expandierbare Zusammensetzungen erhalten, die eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen und nach ihrer Anbringung auf dem entsprechenden Substrat bei der Einwirkung von Hitze und Flammen eine verhältnismässig geringe Fliessfähigkeit zeigen und dabei auch in einem nicht gänzlich abgeschlossenen Raum einen Blähdruck entwickeln.
Der Blähdruck wieder bewirkt, dass die im Brandfall expandierende Masse Hindernissen nicht ausweicht und durch den Druck, die sie auf das entgegenstehende Hindernis ausübt, mit geringem Materialaufwand in Fugen und Hohlräumen eine fest abdichtende Sperrschicht bildet.
Brandschutzmaterialien mit gleichfalls geringer Fliessfähigkeit und hohem Blähdruck, die aus hydratisierten Alkalisilikaten mit anorganischen Fasern als Füllmittelzusatz aufgebaut sind, werden in den DE-AS 1176546 und 1169832 beschrieben. Diese Materialien spalten unter Hitzeeinwirkung Wasserdampf ab, wodurch ein aufgeschäumter, jedoch spröder Belag als Hitzeisolator gebildet wird.
Die begrenzte Fliessfähigkeit dieser Materialien hat aber den Nachteil, dass schon vorhandene oder im Brandfall entstehende grössere Hohlräume nicht gänzlich ausgefüllt werden, wie es für eine möglichst gute Abschirmung des zu schützenden Bereichs von Feuer und Hitze wünschenswert wäre.
Es sind auch schon Brandschutzmaterialien bekannt, bei denen das Bläh- oder Schwellmittel mit Bindemittel kombiniert oder in Füllmaterialien eingelagert wird, die vorwiegend thermoplastische Eigenschaften aufweisen. In der EP-A-51106 sind beispielsweise gegebenenfalls geschäumte Intumeszenzmassen beschrieben, die durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit einer Mischung von Hydroxylgruppen aufweisenden phosphorhältigen Kondensationsprodukten, Hydroxylgruppen aufweisenden Polyestern und Cyanursäure oder Cyanursäurederivaten erhalten werden. Auf diese Weise entstehen weiche, flexible Intumeszenzmassen, die schwer entflammbar sind, und bei Hitzeeinwirkung bis zum Zehnfachen ihres ursprünglichen Volumens aufschäumen.
Die gute Fliessfähigkeit dieser Brandschutzmaterialien bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass auf Grund des relativ geringen oder praktisch fehlenden Blähdruckes die Bildung einer fest abdichtenden Sperrschicht nur sehr schwer und mit grossem Materialverbrauch möglich ist.
Aus der FR-PS Nr. 2. 407. 004 ist bekannt, intumeszierende Massen nicht näher definierter Zusammensetzung zur Abdichtung einer Fuge in zwei Lagen nebeneinander anzubringen.
Bei den bis jetzt bekannten Brandschutzverfahren ergaben sich demnach die Nachteile, dass je nach verwendeter Brandschutzmasse entweder gute Abdichtung der Hohlräume, oder gute Isolierung erreicht wurde.
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Im Gegensatz dazu ist es Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zu schaffen, bei der sowohl eine Sperrschicht als auch eine gute Isolierung erzielt wird, indem ein aus mehreren Komponenten bestehendes Brandschutzsystem angewendet wird. Dabei wird ein besonders effektiver Brandschutz dadurch erreicht, dass die Hohlräume durch ein im Brandfall bereits bei niederer Temperatur auf- schäumbares Dichtungsmaterial mit hohem Blähdruck abgedichtet werden und sodann durch ein zwei- tes, bei höherer Temperatur aufschäumbares Dichtungsmaterial mit geringerem Blähdruck vollstän- dig ausgefüllt werden, wodurch eine Isolierschicht gegen Feuer und Hitze gebildet und dadurch die weitere Ausbreitung des Brandes unterbunden wird.
Gegenstand der Erfindung ist demnach eine Anordnung zur im Brandfall wirksamen Abdich- tung von Öffnungen in Bauteilen wie Fugen, Hohl- bzw. Zwischenräumen od. dgl. durch Anbringen von mindestens zwei Lagen von im Brandfall um ein Mehrfaches ihres Volumens expandier- oder aufschäumbaren Massen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass man sowohl eine thermisch expan- dierbare Masse mit einer Blähtemperatur von mindestens 100 C, einem Blähdruck von über 2 bar und einer geringen Fliessfähigkeit (Komponente A), als auch eine im Brandfall aufschäumbare Mas- se mit einer Blähtemperatur von mindestens 150 C, mit der Massgabe, dass diese in jedem Fall höher ist als jene der Komponente A, mit einem Blähdurck von weniger als 2 bar (Komponente B) verwen- det,
wobei diese thermisch expandier- oder aufschäumbaren Massen in der zu schützenden Öffnung räumlich übereinander oder nebeneinander aufgetragen sind.
Der Blähdruck im Sinne der Erfindung ist dabei als jener Druck definiert, der bei 300 C zwischen zwei Metallplatten im Abstand von 2, 5 mm gemessen wird, wobei das Material seitlich nicht abgegrenzt ist und sich in zwei Dimensionen ungehindert ausbreiten kann. Die Fliessfähigkeit ist als jener Weg in mm definiert, den 0, 25 cm3 Material in einem Glasrohr von 14 mm Durchmes- ser waagrecht fliessend zurücklegen, wenn sie 15 min auf 300 C erwärmt werden. Die Blähtemperatur ist definitiongemäss jene Temperatur, bei der im Schmelzpunktsmikroskop der Beginn einer Expan- sion des Materials beobachtet werden kann.
Besonders vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn die Komponente B bei deutlich höhe- ren Temperaturen, vorzugsweise um mehr als 50 C höher als die Komponente A aufzuschäumen be- ginnt. Dadurch erfolgt die Abdichtung der Hohlräume durch die aufschäumende Komponente A be- reits zu Beginn eines Brandes bei Temperaturen, bei denen die Komponente B noch nicht auf- schäumt, wodurch ein vorzeitiges Ausfliessen der meist leicht fliessenden Komponente B aus dem Hohlraum verhindert wird.
Es hat sich auch als vorteilhaft erweisen, wenn sich die Blähdrucke der beiden Komponenten deutlich unterscheiden, so dass der Blähdruck der Komponente B maximal 50%, bevorzugt maximal 10% des Blähdruckes der Komponente A beträgt, wodurch die Funktionen des Abdichten durch Komponente A und des Ausfüllens und Isolierens des Hohlraumes durch Komponente B auch bei kompliziert ausgebildeten Fugen und Öffnungen optimal erfüllt werden. Bei kompliziert und verwinkelt ausgebildeten Fugen und Öffnungen ist eine gute Fliessfähigkeit von Komponente B vorteilhaft, um beim Aufschäumen ein Ausfüllen aller Hohlräume zu gewährleisten. Um Hohlräume mit mehreren Öffnungen abzudichten, werden die Komponenten A und B vorzugsweise in mehr als zwei Schichten aufgebracht.
So kann beispielsweise ein beidseitig offener Hohlraum durch Aufbringen der Komponente B im Inneren und durch Aufbringen jeweils einer Schicht der Komponente A zu den beiden Öffnungen hin brandschützend abgedichtet werden.
Die Abdichtung von Fugen und Hohlräumen kann besonders einfach durch die Verwendung von vorgefertigten Dichtelementen, die durch Kombination von die Komponenten A und B enthaltenden Streifen oder Bahnen erhalten werden, erfolgen. Dabei können die beiden Bahnen beispielsweise durch Laminieren zu einem Verbundstreifen kombiniert werden. Eine andere Möglichkeit zur Herstellung eines vorgefertigten Dichtelementes besteht beispielsweise darin, dass die Komponente A in einer Ausnehmung des aus Komponente B bestehenden Streifens angebracht ist.
Die beiden Komponenten des erfindungsgemässen Brandschutzsystems können demnach je nach Bedarf als streichfähige Masse oder als Laminat aufgebracht werden. Um z. B. bei Mauerdurchbrüchen oder in Hohlräumen bei Trennwänden effektiven Brandschutz zu erreichen, wird in den Hohlraum innen zunächst die leicht fliessende Komponente B eingetragen und nach aussen mit der Komponente A zweckmässig nach beiden Seiten abgeschlossen. Werden z. B. Rohre und Kabel in Mauerdurchbrüchen verlegt, kann der Abschluss des Hohlraums nach aussen vorzugsweise auch dadurch
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erfolgen, dass zunächst Komponente B in den Hohlraum zwischen Rohr und Mauer eingebracht und anschliessend ein mit der Komponente A beschichtetes Vlies aus Glasfasern bzw. Kunstfasern um das Rohr bzw. um das Kabel gewickelt wird.
Im Brandfall beginnt die Komponente A bei relativ niedriger Temperatur zu expandieren und dichtet dank ihres hohen Blähdruckes den Hohlraum bzw. die Fuge nach aussen hin vollständig ab. Im weiteren Verlauf des Brandes beginnt bei höherer Temperatur die Komponente B zu expandieren und füllt den gesamten Hohlraum vollständig aus, wodurch eine Isolierschicht gebildet wird, welche die weitere Ausbreitung des Brandes verhindert.
Zum Abdichten von Fugen, wie beispielsweise bei Türen oder bei Trennwänden wird die Komponente A vorzugsweise derart angebracht, dass sie zumindest teilweise von der Komponente B eingeschlossen ist, wobei die Randpartien von Komponente B nicht bedeckt sind. Dadurch wird im Brandfall bei der zuerst auftretenden niedrigen Temperatur die Fuge durch die aufschäumende Komponente A abgedichtet. Im weiteren Brandverlauf wird die Komponente A von der Komponente B umschäumt und isoliert, wodurch die Funktion des Brandschutzsystems über einen längeren Zeitraum erhalten wird. Besonders vorteilhaft werden dabei vorgefertigte Dichtelemente verwendet, bei denen die Komponente A über der Komponente B, bzw. in einer Ausnehmung der Komponente B aufgetragen ist.
Die Komponente A der erfindungsgemässen Anordnung besteht aus Massen mit hohem Blähdruck, geringer Fliessfähigkeit und relativ niedrigen Blähtemperaturen wie z. B. Blähgraphit in Kombination mit elastomeren und duromeren Kunstharzen, gegebenenfalls verstärkt mit Füllstoffen, wobei der elastomere Anteil den Zusammenhalt der Mischung bewirkt und der duromere Anteil im Brandfall ein mechanisch stabiles Kohlenstoffgerüst bildet. Als Elastomeren kommen bevorzugt chlorierte Polybutadiene, als duromere Harze Phenol-Formaldehydkondensate, als weitere Zusatzstoffe anorganische Fasern und Aluminiumhydroxyd zum Einsatz. Als Komponente A können ausserdem wasserhältige, gegebenenfalls mit anorganischen Fasern gefüllte Alkalisilikate verwendet werden, wie sie in der DE-PS Nr. 1659608 und der DE-AS 1169832 beschrieben sind (Palusol (R), Fa.
BASF) und die ab etwa 100 C zu expandieren beginnen.
Gegenüber den Massen auf Blähgraphitbasis haben die Massen auf Silikatbasis den Nachteil, dass sie hygroskopisch sind und leicht C02 aufnehmen, wodurch ihre Blähfähigkeit durch feuchte Luft beeinträchtigt wird. Eine als Komponente A besonders bevorzugte Zusammensetzung ist in der AT-PS Nr. 360130 beschrieben und enthält beispielsweise auf 100 Gew.-Teile Blähgraphit 10 bis 30 Gew.-Teile Polychlorbutadien, 1 bis 40 Gew.-Teile eines Alkylphenol-Formaldehydharzes und 1 bis 3 Gew.-Teile Stabilisatoren sowie gegebenenfalls bis zu 30 Gew.-Teile Asbestfasern und bis zu 80 Gew.-Teile Aluminiumhydroxyd. Die Blähtemperatur des Blähgraphits liegt bei etwa 150 C.
Als Komponente B kommen plastische Materialien in Frage, die im Brandfall erst bei Temperaturen über 150 C aufschäumen und dabei eine stabile Isolierschicht bilden ohne zu verbrennen. Solche Materialien sind beispielsweise flammfest eingestellte, gegebenenfalls geschäumte Intumeszenz-
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teile neben Polyisocyanaten bevorzugt eine Kombination aus Polyesterpolyolen, Cyanursäurederivaten und phosphorhaltigen Polyhydroxylverbindungen enthalten.
Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung ist in der EPA-51106 beschrieben und wird erhalten durch Umsetzung von 10 bis 35 Gew.- - Teilen eines Polyisocyanates mit 100 Gew.-Teilen eines Gemisches, bestehend aus 5 bis 50 Gew.-% einer phosphorhältigen Polyhdroxylverbindung, 30 bis 70 Gew.-% Polyesterpolyolen, 7 bis 40 Gew.-% Cyanursäurederivaten und 0 bis 10 Gew.-% Wasser bzw. 0 bis 25 Gew.-% organischen Verbindungen mit gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen.
Weitere Beispiele für Mischungen, die als Komponente B dienen können, sind Massen auf Basis von Polyvinylacetatdispersionen, wie z. B Beckonit (R) der Fa. Reichhold Chemie, bzw. Mowilith (R) der Fa. Hoechst, welches mit chlorierten Alkylphosphaten flammfest eingestellt ist, gegebenenfalls
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Ebenfalls verwendet werden können Mischungen aus wässerigen Alkalisilikaten, wie sie beispielsweise in der DE-OS 2450286 beschrieben werden und wie sie z. B. als Fomox XSD (R) von Fa. Bayer im Handel sind, deren Fliessfähigkeit durch Zusatz einer Latexdispersion, vorzugsweise eines Copolymeren aus Styrol, Butadien und Acrylsäure bzw. Methacrylsäure erhöht wird.
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Die folgenden Zeichnungen zeigen beispielhaft Anwendungsmöglichkeiten für das erfindungs- gemässe Verfahren :
Fig. l zeigt die brandschützende Abdichtung eines Durchganges durch ein Mauerwerk --1--, durch das ein Kabel --2-- verlegt wird. Der verbleibende Hohlraum ist zu den Öffnungen hin innen mit der Komponente B 4 und nach aussen hin mit der Komponente A 3 teilweise ausgefüllt.
Die Situation nach dem Brand ist in Fig. 2 dargestellt, wobei die aufgeblähte Komponente A 3 die beiden Öffnungen nach aussen abdichtet, und die aufgeschäumte Komponente B 4 den Durchbruch vollständig ausfüllt.
In Fig. 3 ist die brandschützende Abdichtung eines Durchbruchs durch die Mauer --1--, durch den ein Thermoplastrohr --5-- geführt ist, abgebildet. Der Hohlraum zwischen Rohr und
Mauer ist innen mit der Komponente B 4 und nach den beiden Aussenseiten hin mit der Komponen- te A 3 ausgefüllt. Fig. 4 zeigt den abgedichteten Durchbruch nach dem Brand, wobei die expandier- ten Komponenten A 3 und B 4 das in der Hitze erweichte Thermoplastrohr zusammendrücken und dadurch den Durchbruch fest abschliessen.
Fig. 5 zeigt die brandschützende Abdichtung einer Türfuge, wobei Komponente B 4 in einer
Nut des Türblattes --6-- angebracht ist. Die Komponente A 3 ist in einer in der Komponente B 4 befindlichen Nut derart angebracht, dass sie die Randpartien der Komponente B 4 nicht bedeckt.
In Fig. 6 wird die Abdichtung der zwischen Türblatt --6-- und Türzarge --7-- liegenden Fuge nach dem Brand durch die expandierten Komponenten A 3 und B 4 ersichtlich, wobei B 4 eine teilweise Isolierschicht um A 3 bildet.
Fig. 7 zeigt die brandschützende Abdichtung des Hohlraumes zwischen einem Mauerwerk-lund einer Trennwand --8-- durch einen aus der Komponente B 4 bestehenden Dichtungskeil, in dem in einer Ausnehmung die Komponente A 3 angebracht ist. Fig. 8 zeigt die Abdichtung des Hohlraumes nach dem Brand durch die aufgeschäumten Komponenten A 3 und B 4.
In Fig. 9 ist die brandschützende Abdichtung einer Fuge zwischen zwei Deckenelementen - -10--, in der sich das zur Aufhängung der Deckenelemente --10-- vorgesehene Stahlblechprofil - befindet, dargestellt. Im unteren Teil des verbleibenden Hohlraumes ist die Komponente A 3 auf dem Stahlblechprofil --9-- angebracht, der obere Teil ist mit der Komponente B 4 ausgefüllt.
Fig. 10 zeigt die Abdichtung der Fuge zwischen den Deckenelementen --10-- durch die aufgeschäumten Komponenten A 3 und B 4 nach dem Brand.
Die folgenden Beispiele dienen dazu, die erfindungsgemässe Anordnung näher zu erklären.
Beispiel 1 : Kabeldurchgang durch ein Mauerwerk (Fig. l)
Als Komponente A wurde die folgende in der AT-PS Nr. 354582 beschriebene Brandschutzmasse verwendet :
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<tb>
<tb> 100 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Blähgraphit
<tb> 24 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Polychlorbutadien
<tb> 20 <SEP> Gew.-Teile <SEP> tert. <SEP> Butylphenol-Formaldehydharz
<tb> 10 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Asbestfasern
<tb> 48 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Aluminiumhydroxyd
<tb> 2 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Stabilisator <SEP> (sterisch <SEP> gehindertes <SEP> Phenol,
<tb> Magnesiumoxyd)
<tb> 165 <SEP> Gew.-Teile <SEP> Toluol <SEP> als <SEP> Lösungsmittel.
<tb>
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keit bei 2 mm.
Als Komponente B kam Beckonit (R), eine Brandschutzmasse der Fa. Reichhold Chemie auf Basis einer Polyvinylacetatdispersion zum Einsatz. Die Blähtemperatur dieser Masse lag bei 250 C, der Blähtdruck bei 0 bar, die Fliessfähigkeit bei 0 mm.
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Durch ein 45 cm dickes Mauerwerk wurde, wie in Fig. l dargestellt, ein Kabel von 7 cm Durchmesser geführt. Der für die Kabeldurchführung geschaffene Hohlraum wurde im inneren Drittel frei gelassen. Nach aussen hin wurde zunächst eine zirka 7 cm dicke Schicht der Komponente B 4 und dann eine zirka 7 cm dicke Schicht der Komponente A 3 eingetragen.
Beim Brandversuch begann ab 150 C die Komponente A 3 zu expandieren und dichtet den Hohlraum nach aussen hin ab. Ab 250 C begann die Komponente B 4 zu expandieren und füllte auch den im Inneren freigelassenen Hohlraum aus, wobei die Expansion nach aussen von der durch ihren
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Als Komponente A wurde die im Beispiel 1 beschriebene Brandschutzmasse auf Blähgraphitbasis verwendet, die hier in einer Menge von 2 kg/m2 auf ein Glasfaservlies aufgebracht war.
Als Komponente B wurde Fomox XSD (R), eine Brandschutzmasse der Fa. Bayer auf Basis Wasserglas/Latex verwendet. Die Blähtemperatur lag bei 250 C, der Blähdruck bei 0 bar, die Fliessfähigkeit bei 10 mm.
Wie in Fig. 3 dargestellt, wurde ein 12 cm dickes Thermoplastrohr durch ein Mauerwerk geführt. Der zwischen Rohr und Mauer befindliche Hohlraum im Abstand von 4 cm wurde im inneren Drittel mit der Komponente B 4 gefüllt. Die äusseren Drittel waren mit der auf einem Glasfaservlies aufgebrachten Komponente A 3 ausgefüllt, welche in vorgewärmtem Zustand um das Rohr gewickelt und eingeschoben wurde. Beim Brandversuch begann die Komponente A 3 ab 150 C zu expandieren, drückte das durch die Wärme weichgewordene Thermoplastrohr ein und sperrte den Hohlraum einseitig ab. Der im Inneren verbleibende Hohlraum wurde durch die aufgeschäumte Komponente B 4 ausgefüllt, welche für einige Zeit den Wärmeübergang verzögerte. Nachdem auch die zweite Schicht
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Die Komponente A bestand aus dem in Beispiel 2 beschriebenen, mit einer Masse auf Blähgraphitbasis beschichteten Glasfaservlies. Als Komponente B wurde Fomox P (R) der Fa. Bayer, eine Brandschutzmasse auf Basis eines Polyurethanschaumes, mit einer Blähtemperatur von 230 C, einem Blähdruck von 0 bar und einer Fliessfähigkeit von 7 mm verwendet.
In einem Türblatt wurde, wie in Fig. 5 dargestellt, im Bereich der Fuge eine zirka 5 mm tiefe und 30 mm breite Nut gefräst. In diese Nut wurde ein U-Profil der elastischen Komponente B 4 geklebt, welche ihrerseits wieder eine Nut von zirka 2, 5 x 18 mm aufwies. In diese zweite Nut wurde die Komponente A 3 eingeklebt. Beim Brandversuch begann die Komponente A 3 ab 150 C zu expandieren und führte durch ihren Druck zu einem dichten Abschluss der Fuge.
Ab 230 C begann die Komponente B 4 zu expandieren, wobei die restlichen vorhandenen oder im Verlauf des Brandes durch Verzug entstandenen Hohlräume unter Ausbildung einer thermischen Isolierung gefüllt wurden (Fig. 6).
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Wie in Fig. 7 dargestellt, befand sich zwischen einem Mauerwerk und einer Trennwand eine bis zu 10 mm dicke Fuge. In diese Fuge wurde ein keilförmiges Profil der im Beispiel 3 verwendeten Komponente B 4 auf Basis eines Polyurethanschaumes eingedrückt. Die Keilform ist auf Grund der ungleichmässigen Dicke und Tiefe der Fuge von Vorteil. Im Keil befand sich eine zirka 3 mm tiefe Nut, welche mit der in Beispiel 1 beschriebenen Komponente A 3 auf Basis Blähgraphit gefüllt war. Beim Brandversuch expandierte die Komponente A 3 ab 150 C und dichtete die Fuge streifenförmig ab.
Die restlichen Hohlräume wurden im weiteren Brandverlauf von der expandierenden Komponente B 4 ausgefüllt, welche zusätzlich eine thermische Isolierung in der Fuge bewirkte (Fig. 8).
Beispiel 5 : Aufhängungsabschottung bei Deckenkonstruktionen
Wie in Fig.. 9 dargestellt, wurde der Raum zwischen zwei Elementen einer abgehängten Decke, in dem sich die Teile der Aufhängung befanden, wie folgt ausgefüllt : Das Stahlblechprofil wurde im gesamten Bereich des verjüngten Teiles der Aufhängung beidseitig, mit der im Beispiel 2 verwendeten Komponente A 3 abgedeckt. Der restliche Zwischenraum wurde mit der in Beispiel 3 verwendeten Komponente B 4 gefüllt, die in U-Profilform ausgebildet ist und auf Grund ihrer Elasti-
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zität zusammengedrückt werden kann. Beim Brandversuch begann die Komponente A 3 bei 150 C zu expandieren und verschloss ohne abzutropfen oder abzufliessen den Zwischenraum nach unten (Fig. 10).
Nachdem die Temperatur im Zwischenraum zirka 230 C erreicht hatte, begann die Komponente B 4 zu expandieren, füllte die restlichen Hohlräume und isolierte gleichzeitig wesentliche Teile der Aufhängung und verhinderte während einer gewissen Zeit ein Ansteigen der Temperatur auf der feuerabgekehrten Seite der Konstruktion über die in den Normen zulässigen Werte.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung zur im Brandfall wirksamen Abdichtung von Öffnungen in Bauteilen wie Fugen, Hohl- bzw. Zwischenräume od. dgl. durch Anbringen von mindestens zwei Lagen von im Brandfall um ein Mehrfaches ihres Volumens expandier- oder aufschäumbaren Massen, dadurch gekennzeichnet, dass man sowohl eine thermisch expandierbare Masse mit einer Blähtemperatur von mindestens
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Massgabe, dass diese in jedem Fall höher ist als jene der Komponente A, und einem Blähdruck von weniger als 2 bar (Komponente B) verwendet, wobei diese thermisch expandier- oder aufschäumbaren Massen in der zu schützenden Öffnung räumlich übereinander oder nebeneinander aufgetragen sind.
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