DE1228797B - Verwendung von faserhaltigen Alkalisilikatplatten als Zwischenschicht in brandhemmenden mehrschichtigen Holzspanplatten oder brandhemmendem Sperrholz - Google Patents
Verwendung von faserhaltigen Alkalisilikatplatten als Zwischenschicht in brandhemmenden mehrschichtigen Holzspanplatten oder brandhemmendem SperrholzInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 'MTWWt PATENTAMT
Int. Cl.:
B27d
AUSLEGESCHRIFT
B29j;B32b
Deutsche Kl.: 39 a7- 5/00
Deutsche Kl.: 39 a7- 5/00
Nummer: 1228 797
Aktenzeichen: B 615891 c/39 a7
Anmeldetag: 9. März 1961
Auslegetag: 17. November 1966
Nach einem eigenen, nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag werden thermisch isolierende
Flammschutzschichten unter Verwendung von Alkalisilikatlösungen erhalten, indem man Fasern oder Gewebe
in eine Schicht einer Alkalisilikatlösung einbettet und die Schicht anschließend durch Wasserentzug
bei erhöhter Temperatur verfestigt, wobei man derartige Brandschutzplatten auch in Kombination
mit anderen Werkstoffen in Schichtenkonstruktionen herstellen und verwenden kann.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, in einer ein- oder beidseitig mit einer nicht oder nur schwer
entflammbaren Schicht versehenen Holzwerkstoffplatte eine in an sich bekannter Weise bei Brandtemperatur
porenbildende Zwischenschicht zwischen der Holzwerkstoffschicht und der nicht oder nur schwer entflammbaren Schicht anzuordnen.
Gemäß dem letzteren Vorschlag wird jedoch nicht darauf abgehoben, aus welchen Materialien
diese porenbildenden Zwischenschichten bestehen sollen.
Es wurde gefunden, daß man außerordentlich brandfeste Holzwerkstoffkombinationen erhält, wenn
man durch Einbetten von Fasern oder Geweben in eine Schicht einer Alkalisilikatlösung und durch anschließende
Verfestigung durch Entzug von Wasser aus dieser Schicht bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise
unter 100° C, erhaltene Brandschutzplatten erfindungsgemäß als bei Brandtemperaturen schaumbildende
Zwischenschicht in brandhemmenden mehrschichtigen Holzspanplatten oder brandhemmendem
Sperrholz verwendet.
Die Holzwerkstoffkombinationen können auf einfache Weise dadurch hergestellt werden, daß man auf
die mit Leim bedüste Holzspanschüttung eine Brandschutzplatte aufbringt, diese mit einer weiteren
Schüttung von mit Bindemitteln versehenen Holzspänen oder Furnieren oder anderen flächigen Gebilden
abdeckt und anschließend dieses Paket in an sich bekannter Weise zu Formstücken verpreßt. Die
Brandschutzschicht läßt sich auch dadurch einbringen, daß man nichtvorfabrizierte Brandschutzplatten verwendet, sondern die Zwischenschicht als
eine lockere Faserschüttung mit Alkalisilikaten aufbringt. Bei dieser Verfahrensweise ist besondere
Sorgfalt darauf zu verwenden, daß keine Schädigung durch Dampfblasenbildung beim Verpressen und
Trennung der Laminatschichten auftritt. Um den Prüfbedingungen für die Brandfestigkeit von Holzwerkstoffen
zu genügen, sollte dabei die Entfernung der Brandschutzplatte von der Stelle der möglichen
Flammeneinwirkung nicht größer als 1 cm sein.
Verwendung von faserhaltigen Alkalisilikatplatten als Zwischenschicht in brandhemmenden
mehrschichtigen Holzspanplatten oder
brandhemmendem Sperrholz
mehrschichtigen Holzspanplatten oder
brandhemmendem Sperrholz
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Rudolf Gäth, Limburgerhof;
Dr. Bernhard Schmitt, Heidelberg;
Dr. Rudolf Breu, Lambsheim; '
Horst Nebel, Ludwigshafen/Rhein
Technisch ist es aber ohne weiteres möglich, die Entfernung auch größer zu wählen.
Da die Brandschutzplatte einer längeren Einwirkung von Wasser nicht widersteht, ist es zweckmäßig, sie durch eine entsprechende Abdeckung, z. B. mit Phenolharzen, die gleichzeitig als Leim wirken, oder aber auch durch Abdeckschichten, die beim Verleimungsprozeß fest gebunden werden, gegen den Einfluß von Wasser zu schützen. Derartige Schutzmaßnahmen sind jedoch nur dann notwendig, wenn der Holzwerkstoff bei seiner Verwendung direkt mit kondensiertem Wasser in Berührung kommt. Das Abdecken der Brandschutzplatten mit z. B. Phenolharzen oder anderen geeigneten Abdeckschichten kann sich auch im Hinblick auf den alkalischen Charakter der Brandschutzplatte unter extremen Umständen empfehlen. Es wurde andererseits überraschenderweise gefunden, daß die Abbindung von
Da die Brandschutzplatte einer längeren Einwirkung von Wasser nicht widersteht, ist es zweckmäßig, sie durch eine entsprechende Abdeckung, z. B. mit Phenolharzen, die gleichzeitig als Leim wirken, oder aber auch durch Abdeckschichten, die beim Verleimungsprozeß fest gebunden werden, gegen den Einfluß von Wasser zu schützen. Derartige Schutzmaßnahmen sind jedoch nur dann notwendig, wenn der Holzwerkstoff bei seiner Verwendung direkt mit kondensiertem Wasser in Berührung kommt. Das Abdecken der Brandschutzplatten mit z. B. Phenolharzen oder anderen geeigneten Abdeckschichten kann sich auch im Hinblick auf den alkalischen Charakter der Brandschutzplatte unter extremen Umständen empfehlen. Es wurde andererseits überraschenderweise gefunden, daß die Abbindung von
z. B. Harnstoff- oder Melaminharzen, die vorzugsweise
als Bindemittel für das Verleimen von Holzspanplatten verwendet werden und die im sauren
Bereich abbinden, durch die Brandschutzplatte unter den üblichen Bedingungen nicht wsentlich behindert
wird.
Erfindungsgemäß erhält man für die meisten Zwecke einwandfrei brauchbare Holzspanplatten mit
einer sehr hohen Widerstandskraft gegen Feuereinwirkung. Wenn die Holzspanplatten in einer dauernd
feuchten Umgebung verwendet werden sollen, kann die Gefahr bestehen, daß die eingelegten Brandschutzschichten
nicht mehr die notwendige Abbinde-
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kraft gegen den umgebenden Holzwerkstoff haben und infolgedessen an den Stellen, an denen die
Brandschutzschichten eingelegt sind, eine Trennung des Werkstoffes eintritt. Dieser Gefahr kann man
ohne Schädigung der Brandschutzwirkung der Brandschutzplatte dadurch begegnen, daß man durch
die Brandschutzplatte kleine Dübel treibt oder diese Dübel bei der Herstellung der Brandschutzplatte von
vornherein einbaut. Diese Dübel müssen aus einem Material, zweckmäßig Holz, hergestellt sein, das bei
der Verleimung der Holzspanplatten einwandfrei mit den Holzspänen verleimt wird. Die Dübel müssen
dabei auf beiden Seiten der Brandschutzplatte herausstehen und so eine feste Verbindung mit dem
Holzwerkstoff ermöglichen. Dabei soll die Dirnensionierung
der einzelnen Dübel so gehalten werden, daß die durch sie bedingten Durchbrüche durch die
Brandschutzplatte ein Durchschlagen des Brandes an diesen Stellen ausschließen. Zweckmäßig wählt man
einen Durchmesser der Dübel von etwa 0,5 bis 4 mm, weil so einerseits die brandhemmende Wirkung der
Brandschutzplatte nicht merklich geschädigt wird, indem die diesen Dübeldurchmessern entsprechenden
Durchbrüche durch die Brandschutzplatte noch so klein sind, daß sie sich durch das Aufschäumen der
Platte bei Hitzeeinwirkung und die damit verbundene Ausdehnung der Platte verschließen, und andererseits
solche Dübel stark genug sind, um eine feste Verbindung der auf beiden Seiten der Brandschutzplatte liegenden Holzspanschichten zu gewährleisten.
Die Durchbrüche durch die Brandschutzplatte lassen sich auch größer wählen, vor allem, wenn die Dübel
aus sehr dichtem Holz angefertigt sind. Durch die dichte Packung bei Verwendung solcher Dübel ist der
Zutritt von Luft zu den Dübeln nur schlecht möglich; überdies vermittelt hierbei die Verkohlung
der Dübel einen sehr hohen Flammschutz.
Statt.die Verbindung der Brandschutzplatte mit den ihr anliegenden Holzspanschichten durch Dübel
herzustellen, kann man auch durch die Brandschutzplatte Fäden oder Fasern ziehen, die abwechselnd
auf der oberen und unteren Seite der Brandschutzplatte herausragen und durch ihren Fasercharakter
einen festen Zusammenhalt vermitteln. Hierfür eignen sich Fäden und fadenförmige Gebilde, die
mindestens die Alkalifestigkeit des umgebenden Holzes haben; gegebenenfalls behandelt man die Fäden
und fadenförmigen Gebilde mit einem alkalifesten Bindemittel. Vorteilhaft verwendet man Fäden
aus solchem Material, das eine Verleimung mit den für die Verleimung der Holzspäne verwendeten
Leimen gestattet.
Auch mit Fäden, z. B. Metallfäden, die diese Voraussetzung nicht haben, kommt man rein mechanisch
bei entsprechender Auslegung der Schlaufen der Fäden zu einer brauchbaren mechanischen Verbindung
der oberhalb und unterhalb der Brandschutzplatte befindlichen Holzwerkstoff schichten. Die Verbindung
der oberhalb und unterhalb der Brandschutzplatten liegenden Holzwerkstoff schichten kann darüber hinaus
gegebenenfalls auch durch die bekannten Maßnahmen des Verschraubens, Vernageins usw. erfolgen.
Analog der Herstellung von Holzspanplatten mit brandhemmender Wirkung lassen sich auch feuerhemmende
Sperrhölzer herstellen, indem man zwisehen den Fumierschichten in entsprechender Weise
v/ie bei den Holzspanplatten Brandschutzplatten anordnet.
Beispiel 1 ■ ■
100 Teile (Gewichtsteile) Holzspäne werden mit 16 Teilen einer 50%igen Biiidemittelmischung versetzt,
die aus 100 Teilen eines 65%igen wäßrigen Harnstoff-Fonnaldehyd-Kondensationsproduktes,
10 Teilen einer Lösung aus 1 Teil Ammoniumchlorid, 1 Teil Harnstoff, 1 Teil 25°/oiger wäßriger Ammoniaklösung
sowie 7 Teilen Wasser, 10 Teilen einer 33%igen Paraffinemulsion und 10 Teilen Wasser besteht.
Diese Mischung wird mittels geeigneter Werkzeuge, wie Düsen, Schleuderrad usw., auf die von
einem Rührwerk bewegten Holzspäne aufgebracht, die anschließend in Formen gleichmäßig verteilt und
bei 130 bis 160° C innerhalb von 10 Minuten bei einem Druck von etwa 25 kg/cm2 zu einer etwa
12 mm dicken Platte verpreßt werden.
Zwischen zwei in dieser Weise hergestellte Platten wird eine beidseitig mit einer Mischung aus 100 Teilen
eines Phenol-Resorcin-Kondensationsproduktes und 20 Teilen einer Mischung aus 30% Paraformaldehyd
und 70% Füllmitteln, bestehend aus Holzmehl, Kokosnußschalenmehl und Maisstärke, bestrichene
Brandschutzplatte gelegt, die durch Einbettung von Fasern oder Gewebe in eine Schicht
einer Alkalisilikatlösung und anschließende Verfestigung der Schicht durch Wasserentzug bei erhöhter
Temperatur erhalten worden ist, und 5 bis 6 Stunden bei Raumtemperatur unter einem Druck von 20 kg/
cm2 verpreßt. Der Druck soll hierbei den bei der Spanplattenherstellung angewendeten Preßdruck nicht
überschreiten.
100 Teile Holzspäne mit 20 Teilen einer 40%igen Leimlösung versetzt. Die Leimlösung besteht aus
100 Teilen eines etwa 48%igen wäßrigen Phenol-Formaldehyd-Kondensationsproduktes
und 20 Teilen Wasser. Wie unter Beispiel 1 beschrieben, werden die Holzspäne mit dieser Leimlösung behandelt und
in Formen geschüttet, wobei nach der halben Menge des Schüttgutes die Brandschutzplatte auf die Späne
gelegt und anschließend der Rest des Schüttgutes aufgestreut wird. Das Ganze wird in einer Heißpresse
bei etwa 160° C etwa 15 Minuten lang verpreßt und abgekühlt. Das Kühlen der Platten in der Presse verhindert
eine Abtrennung der Brandschutzplatte von den Holzspanschichten.
Die so erhaltene feuerhemmende Plattenkombination wird 30 Minuten einer intensiven Gasflamme
einseitig ausgesetzt. Die auf der Rückseite der Prüfplatte auftretenden Temperatuen sind in der folgenden
Tabelle dargestellt (Raum- und Plattentemperatur etwa 22 bis 23° C):
Nach 10 Minuten 40° C
Nach 13 Minuten 60° C
Nach 14 Minuten 70° C
Nach 24 Minuten 90° C
Nach 251Z2 Minuten 100° C
Nach 28 Minuten 120° C "
Nach 29 Minuten 130° C
Nach 30 Minuten 135° C
Der hinter der mittig eingelegten Brandschutzplatte befindliche Teil der Spanplatte ist gegen Versuchsende lediglich geringfügig angekohlt ohne größeren
Verlust der mechanischen Festigkeit.
Wie im Beispiel 2 beschrieben, werden die Späne beleimt und nach Einlegen der Brandschutzplatte
verpreßt. Die Brandschutzplatte jedoch wird vor dem Einlegen mit einer Leimlösung behandelt, wodurch
sich eine Isolierschicht um die Brandschutzplatte legt. Die aufzubringende Leimlösung besteht aus
100 Teilen einer etwa 48%igen wäßrigen Phenolharzlösung, der 15 Teile Füllmittel (aus z. B. 90%Kokosnußschalenmehl
und 10% Paraformaldehyd) sowie 10 Teile eines feinstgemahlenen Füllmittels pflanzlichen
Ursprungs und 40 Teile Wasser untergemischt werden. Der Leimauftrag soll reichlich bemessen sein
und nicht unter 250 bis 300 g/m2 auf jeder Seite betragen.
a) 200 Teile Holzspäne werden als Deckschichtspäne mit 60 Teilen einer etwa 40%igen Leimlösung,
wie im Beispiel 2 beschrieben, beleimt,
b) ebenso werden 400 Teile Holzspäne als Mittelschichtspäne mit 80 Teilen einer etwa 4O°/oigen
Leimlösung, wie im Beispiel 2 beschrieben, beleimt.
Die Hälfte der Deckschichtspäne wird in einen Formrahmen geschüttet, eine Brandschutzplatte aufgelegt,
dann werden die Mittelschichtspäne eingeschüttet, abermalls eine Brandschutzplatte eingelegt
und die restlichen Deckschichtspäne aufgeschüttet und das Ganze bei etwa 160° C etwa 15 Minuten
lang verpreßt. Die so erhaltene Platte wird in der Presse langsam abgekühlt.
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Eine fertig verpreßte, vorzugsweise mit einem Phenolharz hergestellte Holzspanplatte wird zwischen
zwei mit einem beidseitig aufgetragenen Leimgemisch versehene Brandschutzplatten gelegt, die ihrerseits an
ihrer Außenseite mit einem etwa 1,2 mm starken Buchenfurnier abgedeckt werden. Diese Kombination
wird etwa 15 Minuten lang bei etwa 160° C verpreßt und anschließend in der Presse abgekühlt.
Das auf die Brandschutzplatten aufzutragende Leimgemisch wird erhalten, indem man 100 Teile
eines etwa 48%igen Phenolharzleimes mit 20 Teilen eines aus 90% Füllmittel (z. B. Kokosnußschalenmehl)
und lO°/o Paraformaldehyd bestehenden Beschleunigers
mischt. Die Auftragsmenge je Quadratmeter Brandschutzplatte soll mindestens 250 bis
300 g einseitig betragen.
Zwischen die gemäß Ansatz im Beispiel 1 bzw. 2 beleimten Holzspäne wird eine mit Holzdübeln in
beliebiger Anzahl und Anordnung versehene Brandschutzplatte — beleimt gemäß Beispiel 3 oder unbeleimt
gemäß Beispiel 2 — mittig eingelegt und zusammen mit den Holzspänen in bekannter Weise verpreßt
und gekühlt.
Die in den Beispielen 2 bis 5 angegebene Verwendung einer wäßrigen Phenolharzlösung kann in gleicher
Weise durch eine etwa 50%ige Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes ersetzt
werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer durch Einbetten von Fasern oder Geweben in eine Schicht einer Alkalisilikatlösung und durch anschließende Verfestigung durch Entzug von Wasser aus dieser Schicht bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise unter 100° C, erhaltenen Brandschutzplatte als bei Brandtemperaturen schaumbildende Zwischenschicht in brandhemmenden mehrschichtigen Holzspanplatten oder brandhemmendem Sperrholz.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 004 366.609 727/358 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
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