DE1471005C3 - Brandschutzplatten - Google Patents
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- DE1471005C3 DE1471005C3 DE19611471005 DE1471005A DE1471005C3 DE 1471005 C3 DE1471005 C3 DE 1471005C3 DE 19611471005 DE19611471005 DE 19611471005 DE 1471005 A DE1471005 A DE 1471005A DE 1471005 C3 DE1471005 C3 DE 1471005C3
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- C04B28/24—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing alkyl, ammonium or metal silicates; containing silica sols
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- A62C3/00—Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places
- A62C3/16—Fire prevention, containment or extinguishing specially adapted for particular objects or places in electrical installations, e.g. cableways
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Description
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stellte Mischung abermals fein zu vermählen und sie zen. Diese Fähigkeit, bei der Einwirkung hoher Temdann
mit faserigem Asbest und verdünntem Wasser- peraturen einen Schaum auszubilden, zeigen die beglas
zu vermengen, in Formen zu pressen, zu trock- kannten, im wesentlichen aus dem faserigen Material
nen und zu brennen. Es ist ferner bekannt, wärme- bestehenden Isolierkörper nicht,
und schallisolierende Platten dadurch herzustellen, 5 Im Gegensatz zu diesen porösen isolierenden Kördaß
man Asbestfasern, Stapelglasfasern oder Schlak- ' pern, die im wesentlichen aus schwer brennbaren
kenwolle zu Filzen verarbeitet und diese Filze mit Materialien und faserigen Substanzen bestehen und
solchen Mengen einer Lösung eines hitzebeständigen die Wasserglas nur als Bindemittel enthalten, sind
Bindemittels tränkt, daß der Filz etwa die ein- bis auch solche Körper bekanntgeworden, die eine
zweifache Menge seines Gewichts an Flüssigkeit ent- io schaumartige Struktur aufweisen und deren Haupthält.
Anschließend wird der Filz in einem besonde- bestandteil aus Wasserglas entstandenes Silikat ist.
ren Arbeitsgang durch Profilieren in noch feuchtem Derartige Körper können dadurch hergestellt wer-Zustand
auf einer oder beiden Seiten mit taschenför- den, daß man eine gegebenenfalls mit Faser- oder
migen Vertiefungen versehen und schließlich ge- anderen Verstärkungsstoffen, wie Asbest, versetzte
trocknet. Das getrocknete Material soll mindestens 15 Alkalisilikatlösung so weit zur Trockne eindampft,
60 bis 95% Fasern enthalten, d.h. einen Anteil an daß sie noch 10 bis 35% Wasser enthält und das so
Fasern von mindestens 150%, bezogen auf das Bin- erhaltene Produkt zerkleinert, gegebenenfalls zur'Erdemittel.
" höhung der Wasserbeständigkeit mit gepulvertem Al-
Zur Herstellung einer gegebenenfalls porösen kaliborat versetzt und die Mischung anschließend in
Platte mit wärmeisolierenden Eigenschaften ist es ao Formen auf Temperaturen von 200 bis 500° C er-,
schließlich auch bekannt, 25 Gewichtsteile eines Ge- hitzt. Zur Erhöhung der Porosität eines derartigen
misches von Steinwolle und Cellulosefasern mit etwa Baustoffes ist auch schon der Vorschlag bekanntge-30
Gewichtsteilen einer beispielsweise 5 Gewichts- worden, das Erhitzen in einer kohlensäurehaltigen
teile Natriumoleat enthaltenden Lösung kräftig zu Atmosphäre durchzuführen. Zu dem gleichen Zweck
verrühren. Die Mischung wird anschließend auf 25 kann man der Wasserglaslösung eine Kochsalzlösung
100° C erhitzt, und der sich hierbei bildenden schlei- zusetzen, wobei infolge Zerplatzens der Kochsalzkrimigen
Masse wird mittels mechanischer Methoden stalle beim Erhitzen das Aufblähen und Auflockern
Luft einverleibt. Zu dieser Mischung werden 10 bis der Masse begünstigt werden soll.
100 Gewichtsteile einer Wasserglaslösung gegeben; Ein wesentlicher Nachteil dieser Wärmeschutzdie
hierbei entstehende plastische Masse wird auf 30 massen besteht darin, daß sie mechanisch sehr wenig
eine Papierschicht aufgetragen und getrocknet. Eine stabil sind und auf Grund ihrer porösen Struktur und
solche Platte weist einen Fasergehalt von 70 bis der von ihnen gewünschten Wirkung viel Raum im
700%, bezogen auf das wasserfreie Natriumsilikat, Rahmen der Gesamtkonstruktion beanspruchen. Zuauf.
In allen diesen Fällen spielt das Wasserglas die dem ist die Herstellung solcher Wärmeschutzmassen
Rolle eines Bindemittels, das im Vergleich zu den 35 infolge der vielen Arbeitsgänge und der erforderlidurch
das Wasserglas miteinander zu verkittenden chen hohen Temperaturen aufwendig und zeitrau-Materialien
in einem erheblichen Unterschuß zur bend.
Anwendung kommt. . Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile
Anwendung kommt. . Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile
Ein ähnliches Verfahren ist in der deutschen Pa- vermeiden kann, wenn man zum Schutz von Gegententschrift
957 465 beschrieben. Hier werden Isolie- 4" ständen gegen die Einwirkung von Hitze und Flamrungen
aus Glas- oder Mineralfasern dadurch feuer- men Brandschutzplatten aus Alkalisilikaten verwensicher
gemacht, daß man auf ihre Außenfläche was- det, welche, jeweils bezogen auf wasserfreies Alkaliserlösliche
Silikate geringer Alkalität aufbringt, z. B. silikat, einen Wassergehalt von 20 bis 70 Gewichtsmit
Silikatlösungen getränkte Matten aus Glas- oder prozent, vorzugsweise 40 bis 60 Gewichtsprozent,
Mineralfasern. Derartige Isoliermaterialien in Form 45 und künstliche Silikatfasern in einer Menge von 10
von aus Glas- oder Mineralfasern hergestellten Mat- bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 25 Geten
sind an sich relativ poröse Gebilde, deren Poren wichtsprozent, enthalten.
mit Alkalisilikatlösungen abgedichtet werden. Dem- Die Platten können in technisch einfacher Weise
entsprechend bestehen diese feuersicheren Isolier- dadurch hergestellt werden, daß man die Silikatfamaterialien
im wesentlichen aus dem faserigen Mate- 5° sern in eine Schicht einer Silikatlösung einbettet und
rial und enthalten nur in untergeordnetem Maß Was- die Schicht anschließend durch Wasserentzug bei er- .
serglas als Bindemittel. Im Gegensatz dazu bestehen höhten Temperaturen, die unterhalb des Siedepunkdie
erfindungsgemäßen Brandschutzplatten im we- tes des in dem Silikat enthaltenden Wassers liegen,
sentlichen aus Wasserglas und enthalten — vergli- zu einer dichten Platte verfestigt,
chen mit den bekannten Isolierkörpern — in nur ge- 55 Die auf diese Weise erhaltenen Flammschutzplatringfügigem
Maß faserige Materialien. Dementspre- ten sind überraschenderweise sehr flexibel und mechend
unterscheiden sich die beiden Materialien chanisch bemerkenswert stabil. Auf Grund dieser
auch in ihren Eigenschaften wesentlich voneinander: Eigenschaften ist es möglich, die Flammschutzplatten
die bekannten Stoffe verdanken ihre isolierende Wir- ohne erhebliche Schwierigkeiten auf die zu schützenkung
den noch in ihnen verbleibenden Poren, wäh- 6° den Gegenstände mittels mechanischer Methoden
rend die erfindungsgemäßen Brandschutzplatten bei oder durch Verkleben aufzubringen oder sie innernormalen
Temperaturen praktisch überhaupt keine halb derselben anzuordnen. Solche Platten haben die
thermisch isolierende Eigenschaften besitzen. Diese Eigenschaft, sich zu einer stabilen und sehr feinporierhalten
sie erst im Brandfall dadurch, daß die Alka- gen Schaumschicht aufzublähen, wenn sie mindestens
lisilikate unter Absieden des in ihnen noch enthalten- 65 so hohen Temperaturen, wie z. B. im Falle eines
den Wassers zu mechanisch stabilen Schaumkörpern Brandes, ausgesetzt werden, daß das in ihnen noch
aufblähen und somit dem Durchgang von Wärmee- enthaltene Wasser siedet. Diese Schaumschichten hanergien
einen erheblichen Widerstand entgegenset- ben im Gegensatz zu Schichten, die man ohne den
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Zusatz der Fasern .herstellt, wegen der Verstärkung gegebenen Bereiche Wasser- und Fasergehalt der
durch das Fasergerüst nicht mehr die Neigung zum Platten sowie Faserlänge und das Verhältnis Alkali-Reißen
und ergeben infolgedessen geschlossene Ge- oxid zu Siliziumdioxid je nach dem speziellen Verbilde
mit einem sehr hohen Widerstand gegen den wendungszweck der erfindungsgemäß anzuwenden-Durchgang
von Wärmeenergien. Vor allem können 5 den Platten zu wählen sind.
offene Flammen wegen der geschlossenen Struktur Auf Grund ihrer mechanischen Stabilität und ho-
der Schaumschichten nicht mehr durchschlagen. Je hen Flexibilität lassen sich derartige Platten mechanach
der Art des Erhitzens blähen sich die' Platten nisch, z.B. durch Sägen, Bohren oder Stanzen, leicht
verschieden stark auf, sie können etwa das 15- bis bearbeiten und können mittels mechanischer Befesti-20fache
ihrer ursprünglichen Stärke erreichen. Die io gung, z. B. durch Nieten, Nageln oder Verschrauben.
wärmedämmende Wirkung dieser Brandschutzplatten auf die Oberfläche der zu schützenden Gegenstände
übersteigt erheblich die Wirkung der obenerwähnten aufgebracht werden. In vielen Fällen ist es auch vorbekannten
Anstriche und porösen Baustoffe. teilhaft, die Platten durch Aufkleben auf die zu
Technisch besonders vorteilhaft ist es, daß die schützenden Oberflächen aufzubringen. Als Klebe-Flammschutzplatten
in ungeschäumter Form einge- 15 mittel kann eine Wasserglaslösung oder ein anderer
baut werden können. Damit ist es möglich, im Ver- bekannter Klebstoff verwendet werden. Die Anbringleich
mit den vorgeformten Isolierstoffen, z. B. den gung der Platten kann aber auch durch eine Kombiobengenannten
porösen Asbestplatten und den ver- nation der genannten Maßnahmen bewerkstelligt
formten Filzen und Schaumstoffen, mit einem sehr werden.
geringen Raumbedarf auszukommen. Die erfindungs- 20 Häufig ist es notwendig, nicht nur plane Konstrukgemäß
verwendeten Platten bieten darüber hinaus tionen, z. B. Wände, sondern auch gebogene oder
den Vorteil einer guten mechanischen Stabilität, so sonstwie geformte Konstruktionen zu schützen. Um
daß sie beispielsweise bei Erschütterungen, sogar un- die Platten in diesen Fällen den äußeren Formen des
ter der Einwirkung einer Dauervibration, ihre ur- zu schützenden Objekts anzupassen, werden sie
sprüngliche Gestalt behalten. 35 schwach erwärmt, wodurch sie plastisch verformbar
Die in den Platten enthaltenen Fasern sollen werden. Die hierbei angewendeten Temperaturen
zweckmäßig eine Mindestlänge von etwa 30 mm ha- sollen so niedrig sein, daß die Platte noch nicht
ben, da unterhalb dieses Wertes die mechanische Sta- schäumt. Je nach Wassergehalt werden für die Verbilität,
z. B. die Zugfestigkeit der Platten, stark ab- formung Temperaturen zwischen etwa 50 und
sinkt. Auch bei der Herstellung der Platten ist es 30 1000C benötigt. Die erwärmten Platten lassen sich
zweckmäßiger, Fasern mit der genannten Mindest- ohne Schwierigkeit unter Anwendung von Druck der
länge zu verwenden, da kürzere Fasern untereinan- jeweils zu schützenden Oberfläche anpassen,
der verfilzen und daher schwieriger in der Natriumsi- Häufig ist es zweckmäßig, die Platten nicht auf die
likatlösung gleichmäßig verteilt werden können. Oberflächen der zu schützenden Gegenstände aufzu-Nach
oben ist der Faserlänge insofern eine Grenze 35 bringen, sondern innerhalb derselben anzuordnen,
gesetzt, als sich überlange Fasern, z. B. solche mit z. B. bei Türen, die aus mehreren aufeinandergeleimeiner
Länge von mehr als 15 cm, ebenfalls schwieri- ten Holzplatten bestehen. Hierfür kann man auch
ger zu einer in der Silikatlösung möglichst gleichmä- verhältnismäßig wasserarme Platten, z. B. solche mit
ßig verteilten Schüttung anordnen lassen. Für die einem Wassergehalt von 20 bis 30 Gewichtsprozent,
Elastizität der Platten ist die Verwendung von Fa- 40 anordnen, die zwar spröder sind, aber bei Hitzeeinsern
mit einer Dicke von etwa 0,1 bis 0,3 mm gün- wirkung eine gute Schaumfähigkeit ergeben,
stig, die aus vielen Elementarfäden bestehen, deren Die mechanische Stabilität der erfindungsgemäß
Durchmesser zwischen 5 und 15 μ liegen. Solche Fa- angewandten Brandschutzplatten kann durch Einlasern
sind z.B. unter der Bezeichnung Stapelglasseide gerung von Versteifungen aus Metalldraht, z.B.
bekannt. 45 Drahtnetzen, noch erheblich gesteigert werden. Diese
Das in den Platten enthaltene Alkalisilikat soll ein Maßnahme bietet den zusätzlichen Vorteil, daß im
Molverhältnis von Alkalioxyd zu Siliziumdioxid zwi- Falle der Einwirkung sehr heißer Brände ein Krieschen
etwa 1 :2 und 1 :4 aufweisen. Wird das Ver- chen der weichgewordenen Brandschutzmasse unter
hältnis von 1 :2 unterschritten, so neigen die Platten dem Einfluß des eigenen Gewichts der Platte verhinstark
zur Feuchtigkeitsaufnahme. Bei einem Verhält- 50 dert wird. Werden solche mit Drahtnetzen verstärkte
nis oberhalb 1 : 4 neigt das Alkalisilikat zur Kristalli- Platten mittels mechanischer Methoden auf die zu
sation, wodurch die Fähigkeit der Platten zur schützenden Oberflächen aufgebracht, so ist es
Schaumbildung verlorengeht. Besonders vorteilhaft zweckmäßig, die Befestigung an den Drahtkreuisi
es, wenn das Alkalisilikat ein Molverhältnis von zungspunkten vorzunehmen, da hierdurch das Ge-1
: 2,5 bis 1 : 3,5 aufweist. 55 wicht der Platten auf den mechanisch stabileren Ein-
Der Wassergehalt der erfindungsgemäß zu verwen- bau übertragen wird. Eine zusätzliche Erleichterung
denden Platten kann innerhalb der obengenannten für die Anbringung der Platten mittels mechanischer
Grenzen variiert werden. Er soll vorteilhaft so groß Methoden wird durch die Anordnung von Metallsein,
daß die Platten elastisch sind und sich daher gut ösen an den genannten Stellen erreicht. Solche Platten
verarbeiten lassen. Dies ist bei einem Wassergehalt 60 können auch als frei tragende Elemente, z. B. als
von 40 bis 60 Gewichtsprozent der Fall. Unterhalb Brandmauern, verwendet werden,
eines Gehaltes von 40 Gewichtsprozent bis herunter In vielen Fällen ist es zweckmäßig, Platten zu ver-
auf einen Gehalt von 20 Gewichtsprozent weisen die wenden, die gegen den Einfluß von Wasser oder
Platten eine noch gute Schaumbildung bei Hitzeein- Kohlendioxid der Luft geschützt sind, z.B. Platten
wirkung und damit verbunden gute isolierende 65 mit aufgeklebten oder in der Wärme aufkaschierten
Eigenschaften auf, zeigen aber ein zunehmend sprö- Papieren. Bei extremen Bedingungen, wie sie in trodes
Verhalten. pischen Längern herrschen, wird man beschichtete
Grundsätzlich ist zu sagen, daß innerhalb der an- Papiere auswählen, wobei die Papierseite der Brand-
schutzplatte zugekehrt ist. Als Beschichtungsmaterialien
kommen besonders Mischpolymerisate des Vinylidenchlorids, Polyäthylen oder Aluminium in Frage.
Durch Kaschieren mit transparenten Kunststoffolien oder durch Auftragen eines wasserabweisenden
durchsichtigen Lackes können die Platten als elastisches und bruchfestes »Milchglas« dienen. Zur Erzielung
eines besonders fest haftenden Überzugs durch Kaschieren mit Kunststoffolien od. dgl. oder
durch Auftragen eines Verputzes ist es zweckmäßig, die Platten mit teilweise aus der Oberfläche herausragenden,
vorzugsweise länglichen oder kantigen Körpern zu versehen. Solche Körper sind beispielsweise
körniger Sand, Gipsbrocken und Dübel aus Metall oder anderen Werkstoffen. Die Größe dieser
Körper richtet sich nach der Dicke der Brandschutzplatte und nach der Dicke des aufzubringenden
Überzugs.
Die brandhemmende Wirkung der Platten wird um so größer, je dicker sie sind. Für brandhemmende
Konstruktionen in Wohnhäusern genügt im allgemeinen eine Dicke von 0,8 bis 1,5 mm. Objekte, die
einer besonders hohen Brandgefahr ausgesetzt sind, oder solche, bei denen im Falle eines Brandes besonders
hohe Temperaturen autreten, werden mit dickeren Platten geschützt. Dies ist beispielsweise bei Tresoren,
die gegen Ausschweißen geschützt werden sollen, bei Schiffskonstruktionen, bei Lagerräumen, in
denen leicht brennbare Güter gelagert werden, der Fall. Zweckmäßig werden in den genannten Fällen
Platten angewendet, die durch Verkleben oder Verschweißen mehrerer dünner Platten hergestellt sind.
Besonders zweckmäßig ist es hierbei, zwischen den Platten Streifen, Klötzchen, Stäbchen aus einem unbrennbaren
Material anzuordnen, so daß die Einzelplatten nicht vollflächig miteinander verbunden sind.
Besonders bewährt sich eine Ponstruktion, bei der zwischen zwei planen Platten eine gewellte Platte angeordnet
ist. Die Verbindung der einzelnen Platten untereinander kann nicht nur durch Verkleben oder
Verschweißen erfolgen, sondern auch durch mechanische Maßnahmen, z. B. Vernieten.
Bei der Anbringung der Platten an den zu schützenden Gegenständen treten zwischen den einzelnen
Platten Stoßfugen auf. Sin die Stoßfugen eng genug, so ist dies keine entscheidend geschwächte Stelle für
den Brandschutz, da durch das Aufschäumen der Platten im Falle eines Brandes derartig enge Stoßfugen
durch den sich ausbildenden Schaum überdeckt werden. In manchen Fällen ist es jedoch vorteilhaft,
benachbarte Stoßkanten miteinander zu verbinden oder einander überlappen zu lassen. Eine gute Verbindung
kann auf einfache Weise durch Verkleben oder Verschweißen, z. B. mittels einer Siegelmaschine
oder in einem Hochfrequenzfeld, bewerkstelligt werden.
An die aus Backsteinen und Verputz bestehenden Wände sowie die aus Holzbalken, Holzplatten, Rohrmatten
und Verputz bestehende Decke eines Zimmers eines Wohnhauses mit den Abmessungen 3,50 X 3,50 X 2,50 m werden etwa 1 mm dicke
Brandschutzplatten, die mit einer Schlagschere auf das Format 1 X 1,4 m zugeschnitten worden sind,
angebracht. Die durch Wasserentzug aus einer Natriumsilikatlösung mit einem Molverhältnis von 1 Na2O:
3,4SiO2 und in die Lösung eingebetteten Glasfasern
hergestellten Platten besitzen einen mittleren Wassergehalt von 55 Gewichtsprozent und einen
Glasfasergehalt von 25 Gewichtsprozent, bezogen auf wasserfreies Natriumsilikat. Die Stapellänge der Fasern
beträgt 3 bis 5 cm. Die Platten werden teils durch Annageln, teils durch Aufkleben mit 50gewichtsprozentigem
Wasserglas oder einer hochviskosen Dispersion eines Mischpolymerisates aus Acrylsäuremethyl-
und Acrylsäurebutylester an den Wän'-den, Türen und der Decke befestigt. Eine Wand
bleibt ungeschützt, während der Boden nur zur Hälfte mit Brandschutzplatten ausgekleidet ist. In
der Mitte des Raumes wird eine Eisenpfanne, deren Durchmesser 1 m und deren Höhe 0,5 m beträgt, zunächst
bis zu einer Höhe von 0,37 m mit Wasser und anschließend mit 501 Benzin mit einem Siedebereich
von 30 bis 1300C gefüllt. Das Benzin wird entzündet,
wobei während des etwa 20 Minuten dauernden Brandes etwa 150 l/min Frischluft in den Raum eingeblasen
werden. Die vor und hinter den Brandschutzplatten auftretenden Temperaturmaxima werden
automatisch registriert. Die Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Maximale | Zeit des auf | |
Temperatur | getretenen | |
Meßstelle | Temperatur- Maximums |
|
(0C) | nach Brand | |
920 | beginn (min) | |
1 m über der Pfanne .. | 10 | |
Decke vor der Brand | 900 | |
schutzplatte | 10 | |
Decke hinter der Brand | 560 | |
schutzplatte | 630 | 12 |
Boden ungeschützt .... | 400 | 6 |
Boden geschützt | 700 | 12 |
Wand ungeschützt .... | 320 bis 400 | 10 |
Wände geschützt | 10 | |
Hierdurch wird die hervorragende isolierende Wirkung der Brandschutzplatten veranschaulicht
An die Decke eines etwa 3 X 3 χ 2,50 m großen Zimmers werden 1,5 mm dicke Brandschutzplatten
mit U-förmigen Krampen aufgenagelt. Die wie in Beispiel 1 durch Wasserentzug aus einer Natriumwasserglaslösung
mit darin eingebetteten Fasern hergestellten Platten weisen einen Wassergehalt von
45 Gewichtsprozent und einen Glasfasergehalt von 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das wasserfreie Silikat,
auf. Die Stapellänge der Fasern beträgt zwischen 6 und 8 cm. Die Platten sind ferner durch ein Drahtnetz
mit einer Drahtstärke von 0,5 mm und einem Drahtabstand von etwa 2,5 cm verstärkt. Parallel zu
einer Wand ist im Abstand von etwa 60 cm ein Gerüst aus Baustahldrahtnetz errichtet, an dem etwa
3 mm starke, 1 X 1,4 m große Brandschutzplatten durch Vernieten, Verschrauben und Verdrahten befestigt
sind. Die Platten wurden durch 5minutiges Verpressen bei 90° C von 2 Brandschutzplatten mit
einem Fasergehalt von je 17 °/o und einem Wassergehalt von 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das wasserfreie
Alkalisilikat, hergestellt. Zwischen den Platten ist ein Maschendrahtnetz mit einem Drahtabstand
von 2 cm angeordnet. Die Platten sind außen
409624/8
mit polyäthylenbeschichtetem Papier kaschiert. Auf der Rückseite dieser Wand werden Bilder sowie eine
Konsole aus Holz mit Büchern und Broschüren angebracht. Einen Brand, wie in Beispiel 1 beschrieben,
mit einer Branddauer von etwa 30 Minuten, wobei 5 Temperaturen bis zu 960° C auftreten, überstehen
die genannten Objekte ohne wesentliche Schädigung.
B e i s ρ i e 1 3 .;,
Auf eine 2 X 1 m große Tür, bestehend aus einem 35 mm dicken Holzrahmen und senkrecht parallel
angeordneten Holzstegen mit Sperrholzabdeckung, werden beidseitig etwa 2 bis 3 mm dicke Platten mit
6°/o Steinwolle, 6% Stapelglasseide, etwa 40% '
Wasser, bezogen auf wasserfreies Natriumsilikat und einem Molverhältnis von Na2O : SiO2 = 1 : 3,4 und
darüber etwa 1 mm starke Buchenholzfurniere mit einem Leim auf Basis von Phenol-Resorcin-Formaldehyd
aufgeleimt.
Die so behandelte Tür wird mit Schloß und Bändern versehen und in eine Eisenzarge in einem Zimrner-.fbes.chWeberi
in Beispiel 2) eingepaßt.
";"Bei; eirteVrV^rand gemäß Beispiel 1 mit 960° C maximaler Temperatur treten an der Rückseite der Tür lediglich Temperaturen bis zu 1000C auf, wobei selbst nach Vastündiger Brandeinwirkung die Flammen nicht in den daneben gelegenen Raum übertreten.
";"Bei; eirteVrV^rand gemäß Beispiel 1 mit 960° C maximaler Temperatur treten an der Rückseite der Tür lediglich Temperaturen bis zu 1000C auf, wobei selbst nach Vastündiger Brandeinwirkung die Flammen nicht in den daneben gelegenen Raum übertreten.
Claims (6)
1. Faserhaltige Brandschutzplatten aus Alkali- zenden Werkstoff bei längerer Einwirkung entzündet
Silikaten, dadurch gekennzeichnet, 5 oder sonstwie schädigt.
daß sie, jeweils bezogen auf wasserfreies Alkalisi- Im Falle eines Brandes blähen sich manche dieser
likat, einen Wassergehalt von 20 bis 70 Gewichts- Anstriche stark auf, um schließlich bei längerer Hitprozent,
vorzugsweise 40 bis 60 Gewichtsprozent, zeeinwirkung die geschlossene Struktur durch Reißen
und künstliche Silikatfasern in einer Menge von und Abblättern zu verlieren, wodurch die zu schüt-10
bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis io zenden Objekte der Flammeinwirkung ausgesetzt
25 Gewichtsprozent, enthalten. sind. Um diesen Nachteil zu beheben, ist bereits der
2. Brandschutzplatten nach Anspruch 1, da- Vorschlag bekanntgeworden, den Alkalisilikatlösundurch
gekennzeichnet, daß die Silikatfasern eine gen unbrennbare, feinzerteilte Füllstoffe, z. B.
Mindestlänge von 30 mm aufweisen. Schiefermehl, zuzusetzen. Durch diese Maßnahme
3. Brandschutzplatten nach Ansprüchen 1 15 wird zwar die Neigung der Anstriche, bei Hitzeein-
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisi- wirkung Risse zu bilden, herabgesetzt, jedoch nicht
likat ein Molverhältnis von Alkalioxid zu Silici- völlig beseitigt. Auch die weiter oben erwähnten
umdioxid zwischen 1 :2 und 1 :4, vorzugsweise Nachteile der Anstriche werden hierdurch nicht bcein
Molverhältnis von 1 :2,5 bis 1 : 3,5, aufweist. seitigt.
4. Brandschutzplatten nach Ansprüchen 1 bis 20 Um die Rißbildung bei Hitzeeinwirkung zu vermin-3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Versteifungen dem, ist auch schon bekanntgeworden, den zu schütaus
Metalldraht, vorzugsweise Drahtnetz, einge- zenden Werkstoff mit zwei sich in ihren physikalibettet
enthalten. sehen Eigenschaften wesentlich voneinander unter-
5. Brandschutzplatten nach Ansprüchen 1 scheidenden Schutzanstrichen, einem Grund- und
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten 25 einem Deckanstrich, zu versehen, wobei der Grundaus
mehreren dünneren Platten zusammengesetzt anstrich einen niedrigeren Schmelzpunkt und einen
sind. . geringeren Ausdehnungskoeffizienten als der Deck-
6. Brandschutzplatten nach Ansprüchen 1 anstrich besitzt. Der Grundanstrich besteht aus Kiebis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten selgur und Glaspulver, während der Deckanstrich
gegen den Einfluß von Wasser mit Schutzüberzü- 30 aus gemahlenem Porzellan und Steingut besteht. In
gen versehen sind. beiden Fällen dient als Bindemittel eine Wasserglaslösung. Zwar wird hierbei die Neigung zur Rißbildung
beim Auftreten eines Brandes vermindert, je-
doch können auch bei diesem Verfahren die oben be-
35 reits aufgezeigten Nachteile der Anstriche nicht beseitigt werden.
Der Schutz von Bauwerken, Fahrzeugen, Behäl- Zum Feuerfestmachen brennbarer Materialien,
tern und sonstigen Konstruktionen und Gegenstän- z. B. Holz, Papier, Pappe und Textilien, ist es ferner
den gegen die Einwirkung von Hitze und Brand ist bekanntgeworden, diese mit einer Mischung von
ein für die Sicherheit bedeutsames Problem. 40 Wasserglas und feingemahlenem Glimmer zu imprä-
Es ist bekannt, einen derartigen Schutz dadurch zu gnieren. Bekannt ist auch der Vorschlag, eine mit
erreichen, daß man die zu schützenden Objekte mit einer Mischung aus Wasserglas und Ätzalkalien ge-
einem Anstrich aus einem nicht brennbaren und tränkte Pappe zur Herstellung von Gegenständen,
flammwidrig machenden Material, wie z. B. Alkalisi- bei denen es auf Hitzebeständigkeit ankommt, z. B.
likat- und Alkaliphosphatlösungen, versieht. 45 feuerfesten Wänden und Verpackungsmaterial, zu
Die feuerhemmenden und wärmedämmenden An- verwenden. Die so behandelten Materialien sind
striche werden beispielsweise durch Pinseln oder zwar schwer entflammbar, jedoch gelingt es nicht,
Versprühen von Wasserglaslösung auf die zu schüt- eine Verbrennung bei längerer Flammeneinwirkung
zenden Flächen aufgebracht, wobei naturgemäß die zu verhindern. Zudem ist ihre isolierende Wirkung
Wirkung dieser Anstriche um so besser ist, je dicker 50 und mechanische Stabilität gering,
die aufgetragene Schicht ist. Zur Herstellung dickerer Es ist ferner bekannt, die gegen Flammcneinwir-Schichten, z. B. solcher von über 0,3 mm Dicke, kung zu schützenden Gegenstände mit thermisch isoreicht meist ein einziger Anstrich nicht aus, es müs- lierenden, zweckmäßig porösen Materialien zu komsen mehrere Anstriche hintereinander aufgebracht binieren, um so die Ausbreitung eines Brandes zu werden. Das Aufbringen genügend dicker Anstrich- 55 verzögern. Es sind bereits verschiedene Verfahren schichten ist infolgedessen mit einem erheblichen Ar- zur Herstellung solcher wärmeisolierender und feuerbeitsaufwand verbunden; andererseits neigen zu fester Baukörper bekanntgeworden, die als Bindemitdicke Schichten nach der Trocknung stark zum Ab- tel Alkalisilikate in wasserfreier Form enthalten. So blättern und Abreißen. In vielen Fällen, z. B. bei können beispielsweise derartige hochporöse Isolier-Stahlkonstruktionen, ist ein Schutz mit einem einzi- 60 materialien dadurch hergestellt werden, daß man fagen Anstrich auch deshalb nicht ausreichend, weil serige organische Rohstoffe, z. B. Holzwolle, Stroh die aufgetragene Schicht nicht genügend fest auf der oder Schilf, zusammen mit staubartigen Substanzen, Metallunterlage haftet. Andererseits ist bei Materia- z. B. Asbestmehl, Sand oder Kaolinschlicker, mit lien, die eine gewisse Saugfähigkeit aufweisen, z. B. Wasserglas als Bindemittel in allseits gelochte Blech-Holz, die Gefahr gegeben, daß die wasserg] ash altige 65 formen preßt und bei erhöhten Temperaturen, d. h. Anstrichmasse in den Werkstoff eindringt und ihn unter Austreibung erheblicher Wassermengen, trockdurch die starke alkalische Wirkung erheblich scha- net. Bekannt ist auch, natürlichen Asbest fein zu verdigt. Ein so behandelter Gegenstand ist zwar schwer mahlen, mit Wasserglas zu vermengen, die so herge-
die aufgetragene Schicht ist. Zur Herstellung dickerer Es ist ferner bekannt, die gegen Flammcneinwir-Schichten, z. B. solcher von über 0,3 mm Dicke, kung zu schützenden Gegenstände mit thermisch isoreicht meist ein einziger Anstrich nicht aus, es müs- lierenden, zweckmäßig porösen Materialien zu komsen mehrere Anstriche hintereinander aufgebracht binieren, um so die Ausbreitung eines Brandes zu werden. Das Aufbringen genügend dicker Anstrich- 55 verzögern. Es sind bereits verschiedene Verfahren schichten ist infolgedessen mit einem erheblichen Ar- zur Herstellung solcher wärmeisolierender und feuerbeitsaufwand verbunden; andererseits neigen zu fester Baukörper bekanntgeworden, die als Bindemitdicke Schichten nach der Trocknung stark zum Ab- tel Alkalisilikate in wasserfreier Form enthalten. So blättern und Abreißen. In vielen Fällen, z. B. bei können beispielsweise derartige hochporöse Isolier-Stahlkonstruktionen, ist ein Schutz mit einem einzi- 60 materialien dadurch hergestellt werden, daß man fagen Anstrich auch deshalb nicht ausreichend, weil serige organische Rohstoffe, z. B. Holzwolle, Stroh die aufgetragene Schicht nicht genügend fest auf der oder Schilf, zusammen mit staubartigen Substanzen, Metallunterlage haftet. Andererseits ist bei Materia- z. B. Asbestmehl, Sand oder Kaolinschlicker, mit lien, die eine gewisse Saugfähigkeit aufweisen, z. B. Wasserglas als Bindemittel in allseits gelochte Blech-Holz, die Gefahr gegeben, daß die wasserg] ash altige 65 formen preßt und bei erhöhten Temperaturen, d. h. Anstrichmasse in den Werkstoff eindringt und ihn unter Austreibung erheblicher Wassermengen, trockdurch die starke alkalische Wirkung erheblich scha- net. Bekannt ist auch, natürlichen Asbest fein zu verdigt. Ein so behandelter Gegenstand ist zwar schwer mahlen, mit Wasserglas zu vermengen, die so herge-
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