DE1206745B

DE1206745B - Heizungs- und Belueftungsanlage fuer Fahrzeuge, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1206745B
Application number: DED26949A
Authority: DE
Inventors: Karl Wilfert; Dr-Ing Ernst Fiala
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1957-12-04
Filing date: 1957-12-04
Publication date: 1965-12-09
Also published as: IT598710B

Description

Heizungs- und Belüftungsanlage für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizungs- und Belüftungsanlage für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, bei der ein Luftfördergebläse die Luft von außen einer in der Fahrzeugmitte vor und unter der Windschutzscheibe angeordneten Luftsammelkammer zuführt und über eine in der Luftsammelkammer angeordnete Luftumlenkvorrichtung und eine Bodenöffnung in der Luftsammelkammer zu einem senkrecht unter der Luftsammelkammer angeordneten Wärmeaustauscher fördert, unter dem sich ein Luftverteilerkasten befindet, der eine zum Fahrerraum führende Luftaustrittsöffnung hat.
Die immer größer werdenden Anforderungen an die Fahrzeug-Heizungs- und Belüftungsanlagen von Kraftfahrzeugen haben bisher zu immer geräumigeren Konstruktionen geführt, die unerwünscht viel Platz am Fahrzeug beanspruchen, zu große Einbauten im Motorraum benötigen und ein kompliziertes Bedienungsgestänge erfordern, dessen Betätigungsglieder nur schwer in einem günstigen Griffbereich des Fahrers unterzubringen sind.
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine den gestellten Anforderungen entsprechende, baulich möglichst gedrungene Heizungs- und Belüftungsanlage zu schaffen; ohne daß deren Wirkung und die Leichtigkeit ihrer Bedienung darunter leiden. Insbesondere soll der Motor- und Getrieberaum von besonderen Einbauten frei gehalten werden, um diesen Raum für den Einbau größerer Motoren und Getriebeaggregate zur Verfügung zu haben.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß bei der eingangs beschriebenen Anlage die Luftsammelkammer, in der unter der Luftumlenkvorrichtung das Luftfördergebläse angeordnet ist, durch den mittleren Teil eines von der einen zur anderen Fahrzeugseite durchgehenden hohlen Trägers gebildet ist, vom Luftverteilerkasten eine Leitung in den Bereich der rückwärtigen Sitze führt und zwei Leitungen zu den seitlichen Abschnitten des Trägers, die mit Entfrosterschlitzen und Abblaseöffnungen versehen sind, führen, wobei die durch die Luftaustrittsöffnung und die Leitungen strömende Luftmenge durch Regelglieder regelbar ist.
Ein besonderer Vorteil der getroffenen Anordnung ist, daß diese, trotz ihrer vielseitigen Wirkung und Luftverteilung, keinen Teil des Motor- und Getrieberaumes beansprucht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch die in die Fahrzeugvorderwand eingebaute Heiz- und Belüftungseinrichtung in schaubildlicher Darstellung, F i g. 2 die Heiz- und Belüftungseinrichtung nach F i g. 1 in schematischer Darstellung mit ihren zugehörigen Schaltvorrichtungen und F i g. 3 die Anordnung in Frontansicht.
Wie F i g. 1 zeigt, ist wesentlicher Bestandteil der vorderen Wagenkastenwand ein z. B. rechteckiger hohler Querträger 1, der unterhalb der Windschutzscheibe 2 von der einen zur anderen Wagenkastenseitenwand bzw. von Türpfosten zu Türpfosten 3 durchläuft. Unter dem Querträger 1 ist die übliche Spritzwand 4 vorgesehen. In eine obere Rinne 5 derselben greift die abgebogene Randkante der Motorhaube 6 oder einer ähnlichen Motorraumverkleidung ein.
In der Mitte des Querträgers' 1 ist eine z. B. runde Öffnung 7 vorgesehen, in deren Bereich das Flügelrad 8 eines Ventilators oder das Laufrad eines Gebläses umläuft.
Der über dem Flügelrad 8 angeordnete Antriebsmotor 9 liegt gegen Feuchtigkeit geschützt unter einer Abdeckschale oder Glocke 10. Diese liegt wiederum unter einer oberen Öffnung 11 des Querträgers i. Die Öffnung 11 ist durch eine Schwenkklappe 12 abschließbar. Letztere ist unter einer nach vorn offenen flachen Lufthutze 13 angeordnet, die unmittelbar vor der Windschutzscheibe 2 aus der den Bereich der Spritzwand 4 umgebenden Wagenkastenverkleidung 14 aufsteigt. Der Hutzenspalt ist durch mehrere jalousieklappenartig übereinander angeordnete, nach außen und abwärts gerichtete Wasserabweisstreifen 15 abgeschirmt.
In einigem Abstand unterhalb der Öffnung 7 ist im oberen Bereich eines vom Querträger 1 senkrecht nach unten sich erstreckenden Luftverteilerkastens 16 ein z. B. vom heißen Motorkühlwasser gespeister Heizkörper 17 untergebracht. Der Heißwasserdurchzug durch den Heizkörper 17 wird durch ein Ventil i8 (F i g. 2) geregelt. Von den Seitenwänden des Verteilerkastens 16 zweigt je eine Leitung 19 ab, welche beide in die äußeren Abschnitte 1 a (F i g. 1) des Querträgers 1 einmünden. Von dessen seitlichen Hohlräumen ist der Gebläsemotorraum durch Zwischenwände 20 (F i g. 1) abgetrennt. Außerdem befindet sich an diesem Motorraum noch eine rückwärtige Umluftklappe 21.
Im Verteilerkasten 16 ist ein Schwenkschieber 22 angeordnet, dessen Seitenwände vor die Abzweigöffnungen der Leitungen 19 bewegt werden können. In dieser Stellung gibt eine Vorderwand 22a dieses Schiebers eine darunter liegende Öffnung 23 in der Rückwand des Verteilerkastens 16 gleichzeitig frei. Die Öffnung 23 ist etwas nach unten gegen den Raum vor den Vordersitzen des Fahrzeuges gerichtet. Vom Boden des Verteilerkastens 16 zweigt eine weitere Leitung 24 ab, die zu dem Raum vor den rückwärtigen Sitzen des Fahrzeuges führt.
Die Abzweigöffnung der Leitung 24 ist durch eine Schwenkklappe 25 abschließbar, die dann, wenn der Schwenkschieber 22 eine Stellung einnimmt, in welcher dieser die seitlichen Abzweigungen 19 absperrt, schließend vor die Öffnung 23 geschwenkt werden kann.
Das Einschalten und Regeln des Gebläsemotors erfolgt durch einen Schalter 26 und das Regeln des Heißwasserzuflusses durch einen Drehgriff 27 stufenlos. Das Verstellen des Schwenkschiebers 22 und der Umschaltklappe 25 erfolgt durch je einen einfachen Schwenkhebel 28 und 29, das Betätigen der Lüftungsklappe 12 und der Umluftklappe 21 durch einen Schwenkhebel 30.
Die Anlenkung der Betätigungsgestänge 31 und 32 (F i g. 2) für die Frischluftklappe 12 und Umluftklappe 21 ist derart getroffen, daß bei einer Bewegung der Frischluftklappe 12 im öffnenden Sinn die Umluftklappe 21 schließt und die Frischluftklappe 12 öffnet oder, umgekehrt, die Frischluftklappe schließt und die Umluftklappe öffnet, wobei unter Mithilfe von an den Klappen angreifenden Federn auch eine Zwischenstellung möglich ist, in der bei einer bestimmten Mittelstellung c des Schalthebels 30 beide Klappen 12 und 21 geschlossen sind, wie F i g. 2 zeigt. In der Stellung a des Hebels 30 ist die Umluftklappe 21 ganz offen und die Frischluftklappe 12 ganz geschlossen. In der Stellung b des Hebels 30 ist die Umluftklappe 21 ganz geschlossen und die Frischluftklappe 12 ganz geöffnet.
Beim Drehen des Schalters 26 im Uhrzeigersinn fängt der Lüftermotor 9 zunächst langsam an zu laufen, um mit weiterer Schalterdrehung immer schneller zu werden. Es kann also mit dem Lüfterschalter 26 die Gebläseleistung geregelt werden.
Ein Drehen des Griffes 27 im Uhrzeigersinn beeinflußt das Ventil 18 (F i g. 2) und steuert den Zufluß des heißen Motorkühlwassers vom völligen Abschluß bis zur völligen Freigabe des größten Durchflußquerschnittes, womit die Heizleistung des Heizkörpers 17 geregelt wird.
Der Handhebel 28 regelt die Stellung des Schwenkschiebers 19, 22. In der Stellung a nimmt der Schwenkschieber 22 seine obere Stellung ein, in welcher er die beiden Abzweigungen "19 zum rechten und linken Trägerabschnitt 1 a absperrt. In der Stellung b des Schwenkhebels 28 nimmt der Schwenkschieber 22 eine untere Stellung ein, in welcher er die Abzweigöffnungen 19 ganz freigibt und die rückwärtige Öffnung 23 zum Raum vor den Vordersitzen völlig abschließt. In der Mittelstellung c des Handhebels 28 nimmt auch der Schwenkschieber 22 eine mittlere Stellung ein, in welcher er die Öffnungen 19 und die Öffnung 23 nur zur Hälfte freigibt.
Die seitlichen Querträgerabschnitte sind in der üblichen Weise mit gegen die Windscheibe gerichteten Entfrosterdüsen 33 (F i g. 1) versehen. Außerdem sind seitliche Regelklappen oder Schwenkdüsen 34 vorhanden, welche die vorderen Seitenfenster 35 des Fahrzeuges anblasen. Da das unmittelbare Anblasen der auf den Vordersitzen sitzenden Personen von diesen vielfach als lästig empfunden wird, ist hinter der Austrittsöffnung 23 eine rinnenförmige Prallwand 36 von z. B. U-förmigem Querschnitt vorgesehen, so daß die aus der Öffnung 23 austretende Luft die dahinter sitzenden Fahrzeuginsassen nicht unmittelbar trifft, sondern erst durch die Prallrinne 36 umgeleitet wird und durch einen Spalt 37 (F i g. 1 und 2) vor der Spritzwand 4 austritt und sich von dieser aus nach rückwärts in das Fahrzeuginnere mit praktisch nicht mehr fühlbarer Geschwindigkeit ausbreitet. An dieser Prallwand können auch die vorerwähnten Stellhebel, Schalter, Drehgriffe und gegebenenfalls das Rundfunkgerät für den Fahrer bequem zugänglich in der Nähe des Lenkrades angeordnet werden.
Die Anordnung des Lüftermotors 9 in einer Glocke und die Anordnung von Wasserabweisstreifen am Lufthutzenspalt geben eine erhöhte Sicherheit gegen das Eindringen von Regenwasser und Schnee in die Heizvorrichtung. Außerdem sind durch die Anordnung von aufgebördelten Randkanten an den einzelnen Durchtrittsöffnungen und an den Wandverbindungsstellen Rinnen geschaffen, die in den Querträger 1 eingedrungenes Wasser ableiten.
Die Umschaltklappe 25 kann auch außerhalb des Schwenkschiebers 22 angeordnet werden. Auch kann durch die Anordnung von weiteren Klappen eine Unterteilung der gesamten Anlage in der Weise erfolgen, daß für beide Fahrzeugseiten jede Heizungs-und Belüftungsphase für sich eingestellt werden kann.

Claims

Patentansprüche: 1. Heizungs- und Belüftungsanlage für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, bei der ein Luftfördergebläse die Luft von außen einer in der Fahrzeugmitte vor und unter der Windschutzscheibe angeordneten Luftsammelkammer zuführt und über eine in der Luftsammelkammer angeordnete Luftumlenkvorrichtung und eine Bodenöffnung in der Luftsammelkammer zu einem senkrecht unter der Luftsammelkammer angeordneten Wärmeaustauscher fördert, unter dem sich ein Luftverteilerkasten befindet, der eine zum Fahrerraum führende Luftaustrittsöffnung hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftsammelkammer, in der unter der Luftumlenkvorrichtung (10) das Luftfördergebläse (9) angeordnet ist, durch den mittleren Teil eines von der einen zur anderen Fahrzeugseite durchgehenden hohlen Trägers (1) gebildet ist, vom Luftverteilerkasten (16) eine Leitung (24) in den Bereich der rückwärtigen Sitze führt und zwei Leitungen (19) zu den seitlichen Abschnitten (1 a) des Trägers (1), die mit Entfrosterschlitzen (33) und Abblaseöffnungen (34) versehen sind, führen, wobei die durch die Luftaustrittsöffnung und die Leitungen strömende Luftmenge durch Regelglieder (22, 22a und 25) regelbar ist.
2. Heizungs- und Belüftungsanlage nach Anspruch 1, bei der die in die Luftsammelkammer von außen führende Öffnung durch eine Stauluft-Fangklappe verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stauluft-Fangklappe (12) innerhalb einer vor der Windschutzscheibe (2) aus der Wagenkastenverkleidung (14) aufsteigenden Hutze (13) untergebracht und der Hutzenspalt mit übereinander angeordneten, nach unten und außen ragenden Wasserabweisstreifen (15) abgeschirmt ist.
3. Heizungs- und Belüftungsanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) mit einer zur Luftsammelkammer führenden Luftumlauföffnung versehen ist, die durch eine Klappe (21) verschließbar ist.
4. Heizungs- und Belüftungsanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Regelglied für die zu den Entfrosterschlitzen (33) und den Abblaseöffnungen (34) strömende Luftmenge die Seitenwände (22) eines Schwenkschiebers und als Regelglied für die zum Fahrerraum strömende Luftmenge die Vorderwand (22a) des Schwenkschiebers dienen und eine Schwenkklappe (25) wahlweise vor die in den Bereich der rückwärtigen Sitze führende Leitung (24) oder vor die in den Fahrerraum führende Öffnung (23) schwenkbar ist.
5. Heizungs- und Belüftungsanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine hinter der Öffnung (23) im Luftverteilerkasten (16) angeordnete Prallwand (36), die mit einem Abstand (37) vor der Spritzwand (4) angeordnet ist.
6. Heizungs- und Belüftungsanlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelglieder und bzw. oder andere Armaturen und Einrichtungen am oder nahe am oberen Rand der Prallwand (36) angeordnet sind.
7. Heizungs- und Belüftungsanlage nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Trennklappen, mit deren Hilfe die Anlage in zwei für jede Fahrzeughälfte unabhängige, jeweils für sich regelbare Hälften unterteilt werden kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 524 460, 532 607, 690 318, 708 846, 744 740, 825 655, 948 764, 963 038; deutsche Auslegeschrift Nr. 1010 844; französische Patentschrift Nr. 763 823; britische Patentschrift Nr. 330 878; USA.-Patentschriften Nr. 2 761370, 2 774 222, 2 796 820, 2 811913.