DE1206344B - Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Materials - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

C04b

Deutsche KL: 80 b-8/09

1206 344
N22044VIb/80b
4. September 1962
2. Dezember 1965

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Materials, insbesondere für Ferrimagnetkörper zur Verwendung als Mikrowellen-Übertragungsglieder oder Gyratorelemente, durch Wärmebehandlung eines feinverteilten Gemisches von metalloxydischen Ausgangsstoffen.

Eine wesentliche Anforderung, die an Mikrowellenferrite gestellt wird, ist die Gleichmäßigkeit der Sättigungsmagnetisierung über einen weiten Temperaturbereich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mikrowellenferrite mit dieser Eigenschaft herzustellen. Dies wird bei einem Verfahren eingangs erwähnter Art gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß als Ausgangsstoffe Eisenoxyd Fe₂O₃, Nickeloxyd NiO und Vanadiumtrioxyd V₂O₃ in einem Molekularverhältnis von (2—x): 2: χ verwendet werden, daß durch die Wärmebehandlung ein Material mit Spinellstruktur und mit der Formel

Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Materials

Anmelder:

N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Auer, Patentanwalt,

Hamburg 1, Mönckebergstr. 7

Als Erfinder benannt:

George Blasse, Eindhoven (Niederlande)

Beanspruchte Priorität:

Niederlande vom 8. September 1961 (269 072) --

entsteht, wobei 0,85 ^xU 1,25, vorzugsweise
0,99 ύχύ 1,01 ist.

Die Materialien nach der Erfindung weisen einen besonders niedrigen Temperaturkoeffizienten der Sättigungsmagnetisierung in einem weiten Temperaturbereich beiderseits der Zimmertemperatur auf. Dies gilt insbesondere für diejenigen Materialien, die eine Zusammensetzung haben, bei der in der vorerwähnten Formel 0,99 ί xi 1,01 ist, was aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich ist, die sich auf ein solches Material bezieht:

Sättigungsmagnetisierung (in Gauß · cm3 · g"1)	Temperatur (in °C)
17,4	-175
17,48	-150
17,5«	-135
17,6	-120
17,8B	- 90
17,9	- 75
17,9	- 50
17,86	- 30
17,8	- 5
17,7	+ 20
17,5	+ 80
17,3	+120
16,2	+190
13,3	+250

Die Stärke des bei den Messungen der Sättigungsmagnetisierung verwendeten äußeren Magnetfeldes betrug 21000 Oersted. Der Curiepunkt des geprüften Stoffes liegt bei 335° C.

Vanadiumhaltige ferrimagnetische Ferrite sind an sich bereits bekannt für verschiedene Verwendungen, z. B. als Kernmaterialien in Hochfrequenzspulen und magnetostriktive Materialien in piezomagnetischen Schwingern oder Transduktoren, nicht aber für Mikrowellenzwecke.

Die ferner bekannte Verbindung FeVO₃ weist eine

Korundstruktur auf und ist praktisch unmagnetisch.

Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird das

Gemisch vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 800 und 1200⁰C in einer nichtoxydierenden Gasatmosphäre erhitzt.

Zweckmäßig wird 10 bis 20 Stunden auf eine Temperatur zwischen 950 und 1050° C erhitzt.
Vorteilhafterweise wird das durch die Erhitzung entstandene Produkt abgekühlt, fein gemahlen und wieder in einer nichtoxydierenden Gasatmosphäre auf eine Temperatur zwischen 950 und 1050° C, vorzugsweise während einer Dauer von 10 bis 20 Stunden, erhitzt.

Die Herstellung eines ferrimagnetischen Materials oder Körpers nach der Erfindung vollzieht sich z. B. wie folgt:

Eisenoxyd Fe₂O₃, Nickeloxyd NiO und Vanadiumtrioxyd V₂O₃ in einem Molekularverhältnis von

1:2:1 werden mit Äthanol als Mahlflüssigkeit in einer Stickstoffatmosphäre gemahlen. Darauf wird das Gemisch, auch in einer Stickstoffatmosphäre, getrock-

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net und in die gewünschte Form gepreßt. Der Preßling wird darauf in einem entlüfteten Quarzrohr während langer Zeit, vorzugsweise während 10 bis 20 Stunden, auf eine Temperatur von 800 bis 1200° C, vorzugsweise auf 950 bis 1050⁰C, erhitzt. Gegebenenfalls wird das gekühlte Reaktionsprodukt wieder gemahlen, in die gewünschte Form gepreßt und einer thermischen Behandlung, wie vorstehend erwähnt, unterworfen.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines ferrimagnetischen Materials, insbesondere für Ferrimagnetkörper zur Verwendung als Mikrowellen-Übertragungsglieder oder Gyratorelemente, durch Wärmebehandlung eines feinverteilten Gemisches von metalloxydischen Ausgangsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoffe Eisenoxyd Fe₂O₃, Nickeloxyd NiO und Vanadiumtrioxyd V₂O₃ in einem Molekularverhältnis von (2—x): 2: χ verwendet werden, daß durch die Wärmebehandlung ein Material mit Spinellstruktur und mit der Formel

entsteht, wobei 0,85 ίίί 1,25, vorzugsweise 0,99 ίχί 1,01 ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch auf eine Temperatur zwischen 800 und 1200° C in einer nichtoxydierenden Gasatmosphäre erhitzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 20 Stunden auf eine Temperatur zwischen 950 und 1050° C erhitzt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Erhitzung entstandene Produkt abgekühlt, fein gemahlen und wieder in einer nichtoxydierenden Gasatmosphäre auf eine Temperatur zwischen 950 und 1050⁰C, vorzugsweise während einer Dauer von 10 bis 20 Stunden, erhitzt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
J. of Appl. Physics vom Juni 1961, S. 1130;
Acta Crystallographica, 10, S. 248 bis 251 (1957); J. of Physics and Chemistry of Solids, 23, S. 863 bis (1962).

509 740/404 11.65 © Bundesdruckerei Berlin