DE1206268B - Radialbohrmaschine - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B 23 b

Deutsche Kl.: 49 a-42

Nummer: 1206 268

Aktenzeichen: M 464951 b/49 a

Amneldetag: 8. September 1960

Auslegetag: 2. Dezember 1965

Die Erfindung betrifft eine Radialbohrmaschine, bestehend aus einer Säule mit einer Fußplatte zum Aufspannen und einem sowohl quer als auch längs hierzu verschiebbaren Ausleger mit Bohrkopf.

Es ist bekannt, Handbohrmaschinen an einem Ständer verschiebbar zu befestigen und diesen Ständer schwenkbar an einer Grundplatte anzubringen. Des weiteren ist es bekannt, an den seitlichen Flächen eines entsprechend gestalteten Aufspanntisches einzelne Bohreinheiten einstellbar anzubringen, so daß ein aufgespanntes Werkstück gleichzeitig von verschiedenen Seiten her bearbeitet werden kann. Bei einer anderen bekannten Bohrmaschine ist der Bohrkopf an einem Ausleger befestigt, der quer zu einer Säule verstellbar ist. Die Säule selbst läßt sich in einer Führung verdrehen und außerdem auf- und abbewegen. Alle diese bekannten Ausführungsarten eignen sich nur für bestimmte Verwendungszwecke. Ihr Einsatzgebiet ist entsprechend beschränkt.

Die der Erfindung zugrunde gelegte Aufgabe besteht darin, eine Radialbohrmaschine zu schaffen, mit der beliebige, auch in verschiedenen Winkern zur Auflagefläche der Bohrmaschine liegende Flächen eines Werkstückes ohne Umsetzen der Bohrmaschine von einer Stelle aus bearbeitet werden können. In Losung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Radialbohrmaschine der eingangs genannten Art die Säule an der Fußplatte um eine gegenüber ihrer Längsachse senkrecht verlaufende Schwenkachse schwenkbar. Durch die Verwendung eines sowohl längs als auch quer zu einer Säule verschiebbaren Auslegers für den Bohrkopf zusammen mit der schwenkbaren Anordnung der Säule kann der Bohrkopf ohne Versetzen der Maschinenfußplatte an die verschiedenartigsten Stellen des Werkstücks gebracht werden. Vorteilhafterweise kann die Radialbohrmaschine mittels der Fußplatte ζ. Β. auf einem bereits bearbeiteten Flächenteil des Werkstücks aufgesetzt und beispielsweise elektromagnetisch festgespannt werden. Ohne jede Veränderung oder Verstellung dieser Festspannung können dann alle benachbarten Flächen des Werkstücks, auch die abgewinkelten Seitenflächen, durch entsprechendes Schwenken und/oder Verschieben der Säule bzw. des Auslegers bearbeitet werden, wobei es gleichgültig ist, ob diese Flächen horizontal oder vertikal oder schräg verlaufen oder eben oder gekrümmt sind. Mit einfachen Mitteln wird somit eine entscheidende Vereinfachung der vorzunehmenden Arbeiten mit wesentlicher Zeitersparnis erreicht.

In der folgenden Beschreibung wird ein in der Radialbohrmaschine

Anmelder:

Dipl.-Ing, Hellmut Müller,
Plochingen/Neckar, Fabrikstr. 34

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Hellmut Müller, Plochingen/Neckar - -

Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel erläutert. In der Zeichnung zeigt

Abb. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Radialbohrmaschine und

Abb. 2 einen Schnitt durch die Säule mit Draufsieht auf die Fußplatte.

Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Radialbohrmaschine besteht im wesentlichen aus einer Säule 1, einer Fußplatte 2, einem Ausleger 3, an dessen Kopf 4 ein Vorschubhebel 6 angeordnet und eine Handbohrmaschine 5 einsetzbar ist. Die gezeichnete Ausführungsart eignet sich besonders für Montagezwecke. Hinsichtlich des Aufbaues der Säule und des quer und längs dazu verschiebbaren Auslegers kann natürlich auch jede andere Art einer Radialbohrmaschine zur Verwirklichung der Erfindung gewählt werden.

Erfindungsgemäß ist die Säule 1 um eine zu ihrer Längsachse um 90° versetzte Schwenkachse 9 schwenkbar und zu diesem Zweck in einer gabelförmigen Pratze 8 auf der Fußplatte 2 gelagert. Das Säulenende 7 ist abgeflacht und zwischen den parallelen Wandungen der Pratze 8 geführt.

Die senkrechte und die waagerechten Hauptstellungen der Säulei werden durch Feststellbolzenil gesichert, die die Pratze 8 und das Säulenende 7 in Bohrungen 10 durchsetzen. Es ist auch möglich, eine Feststelleinrichtung zu wählen, bei der die Säule 1 in jeder Winkelstellung an der Pratze 8 auf beliebige Weise festklemmbar ist.

Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist in die Fußplatte 2 ein vorzugsweise elektromagnetischer Haltemagnet 12 eingebaut. Wenn nun die Fußplatte 2 ζ. B. auf ein zu bearbeitendes Werkstück an passender Stelle aufgestellt wird, läßt sich die Radialbohrmaschine durch das Einschalten des Haltemagneten 12 auf einfache Weise auf dem Werkstück festspannen. Darauf kann mit der Radialbohrmaschine das

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Werkstück in der üblichen Weise von oben her bearbeitet werden. Ebensogut läßt sich die Säule 1 z. B. in die waagerechte Lage entweder nach links oder nach rechts umlegen, so daß jederzeit eine Bearbeitung des Werkstücks von der Seite her stattfinden kann. Hierzu braucht die Radialbohrmaschine weder umgesetzt noch das Werkstück umgedreht zu werden. Zweckmäßigerweise ist die vorzugsweise quadratische Fußplatte 2 mit bearbeiteten seitlichen Außenkanten versehen, die parallel und senkrecht zu der Schwenkachse 9 verlaufen. Damit ist gewährleistet, daß das seitliche Bearbeiten eines Werkstücks stets winkelgerecht erfolgt, wenn die Fußplatte 2 parallel zu den Außenkanten des zu bearbeitenden Werkstücks aufgestellt und festgehalten wird.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Radialbohrmaschine, bestehend aus einer Säule mit einer Fußplatte zum Aufspannen und einem sowohl quer als auch längs hierzu verschiebbaren Ausleger mit Bohrkopf, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule(1) an der Fußplatte um eine gegenüber ihrer Längsachse senkrecht verlaufende Schwenkachse (9) schwenkbar ist.

2. Radialbohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Säulenende (7) abgeflacht und-zwischen den Wangen einer gabel· förmigen und die Schwenkachse (9) aufnehmenden Pratze (8) der Fußplatte (2) geführt ist.

3. Radialbohrmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (1) in der

ίο senkrechten und der waagerechten Hauptstellung sowie in jeder Winkelstellung zu der Fußplatte (2) auf an sich bekannte Weise durch Feststellbolzen (11) sicherbar oder festklemmbar ist,

4. Radialbohrmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte (2) mit bearbeiteten, parallel und senkrecht zu der Schwenkachse (9) verlaufenden Außenkanten versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 867 936, 378 653; USA.-Patentschriften Nr. 2 887 910, 2 879 678,
748 627.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 740/124 11.65 © Bundesdruckerei Berlin