DE1205931B - Verfahren zum Einbringen des Ausbaues in Streben in der steilen und halbsteilen Lagerung mit ueberkipptem Versatz - Google Patents
Verfahren zum Einbringen des Ausbaues in Streben in der steilen und halbsteilen Lagerung mit ueberkipptem VersatzInfo
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Description
- Verfahren zum Einbringen des Ausbaues in Streben in der steilen und halbsteilen Lagerung mit überkipptem Versatz Bei der Gewinnung in der steilen Lagerung mit überkipptem Versatz werden, wenn nicht mit mechanisch gerücktem Ausbau gearbeitet wird, entsprechend dem Fortschritt des Verhiebes - sei es des Verhiebes von Hand oder auch des maschinellen Verhiebes durch Schrämmaschinen, Rammgeräte oder Hobel - in streichenden Abständen parallel zum Stoß Stempelreihen gesetzt. Das Setzen dieser Stempel erfolgt von Arbeitsbühnen aus, die sich in fallenden Abständen voneinander von der jeweils letzten Stempelreihe zum Stoß erstrecken, im Stoß verankert sind und auf die die von oben in den Strebraum eingebrachten Stempel vor ihrem Setzen abgelegt werden.
- Die Herstellung dieser üblicherweise aus Holzbalken bestehenden Arbeitsbühnen ist sehr aufwendig und gefährlich, weil die Arbeiter beim Einbringen der Bühnen in dem ungesicherten Raum zwischen der letzten Stempelreihe und dem Kohlenstoß weder gegen Abstürzen noch gegen von oben herunterfallendes Ausbaumaterial und sich aus dem Hangenden lösende Schalen gesichert sind. Außerdem bilden die in dieser Weise hergestellten Bühnen keinen vollständigen Abschluß zwischen Hangendem und Liegendem, so daß auch nach ihrer Fertigstellung die Möglichkeit eines Abstürzens der Arbeiter wie des Herunterfallens des auf der Bühne liegenden Ausbaumaterials unter Gefährdung der auf der folgenden Bühne Arbeitenden besteht. Außerdem reicht die Verankerung der Bühnen im Stoß meist nicht aus, um mit Sicherheit ihr Wegschlagen durch darauf aus großen Höhen auffallendes .Material oder Gestein zu verhindern.
- Die Erfindung schafft ein Verfahren und zu dessen Durchführung dienende Einrichtungen, welche es er- ; möglichen, das Einbringen des Ausbaues aus unbedingt gesichertem Stand vorzunehmen und die Bühnen, von denen aus dies erfolgt, so herzustellen, daß sie bei einfachster Montage- und Demontagemöglichkeit sowohl einer starken, auch stoßweisen Belastung standhalten, die außerdem einen völligen Abschluß des freien Strebraumes zwischen der letzten Stempelreihe und dem Kohlenstoß bilden.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht seinem Grundgedanken nach darin, daß, vorzugsweise vom Bereich der Sohlstrecke beginnend, in zweckentsprechend gewählten schwebenden Abständen an der letzten gesetzten Stempelreihe, stoßseitig derselben, aufblasbare Luftschläuche angebracht werden, deren Länge dem Abstand zwischen der letzten Stempelreihe und dem Kohlenstoß entspricht, die zunächst in dem freien Strebraum herabhängen und nunmehr durch Anschluß an die Preßluftleitung unter Anheben ihres freien Endes aufgeblasen werden, um sich schließlich in den Raum zwischen der letzten Stempelreihe und dem Kohlenstoff überbrückender Weise sowohl an das Hangende wie an das Liegende und an den Kohlenstoß anzulegen und zwischen deren Flächen eingespannt zu werden, worauf sie durch den Reibungsschluß in ihrer Lage in auch hohen Belastungen standhaltender Weise gesichert sind. Diese Schlauchkörper sind zweckentsprechend so profiliert, daß sie in aufgeblasenem Zustand eine vergleichsweise große ebene obere Fläche bilden, auf welche das Ausbaumaterial abgelegt wird und von der aus die Arbeiter den Ausbau einbringen.
- Sie könnten so eingesetzt werden, daß sich ihre Hauptachse in streichender Richtung erstreckt. In demgegenüber vorteilhafterer Weise werden sie in etwas gegenüber der streichenden, nach unten geneigter Richtung gegen den Kohlenstoß verspannt, so daß zwischen Kohlenstoß und Schlauchkörperoberf(äche ein spitzwinkliger Raum gebildet wird, welcher einen besonders zweckmäßigen Aufnahmeraum für das eingehängte, sich in diesem Raum sammelnde Ausbaumaterial darstellt.
- Diese Neigung der Standfläche nach dem Kohlenstoß zu ist auch für die Sicherheit der darauf stehenden Arbeiter von Vorteil, weil sie ein Abrutschen derselben nach der freien Versatzseite des Strebraumes verhindert. Die Nachgiebigkeit der durch die Oberfläche des Schlauchkörpers gebildeten Standfläche, d. h. deren örtliches Eindrücken durch den darauf stehenden Arbeiter, gleicht beim Arbeiten die Schrägstellung aus.
- Jeder der in schwebender Richtung aufeinanderfolgenden in dieser Weise eingebrachten Schlauchkörper bildet seinerseits auch einen Schutz für die auf den nach unten folgenden Schlauchkörpern tätigen Arbeiter.
- In weiterer Ausbildung des Grundgedankens der Erfindung werden zwecks Freimachung des Kohlenstoßes z. B. für die nächste Fahrt der Gewinnungsmaschine die Schlauchkörper nach beendetem Einbringen des Ausbaus nach Druckentlastung nach Lösen von ihrem Anschlagpunkt an der nunmehr zur zweiten gewordenen Stempelreihe in das versatzseitige Feld zurückgezogen, dort erneut aufgeblasen und dienen dann während der Gewinnung des nächsten Streifens als Prallbühnen zur Sicherung des versatzseitigen Feldes gegen etwa in den Strebraum hereinbrechende Versatzmassen.
- Die Einzelheiten und weitere Merkmale der Erfindung, insbesondere der zur Durchführung des neuen Verfahrens dienenden Vorrichtungen, werden nachstehend an Hand der Abbildungen beschrieben.
- F i g. 1 ist ein Flachriß eines im steilen Einfallen stehenden Strebes mit überhängendem Versatz und F i g. 2 ein Schnitt gemäß Linie 1-1 der F i g. 1. In F i g. 1 ist unten - lediglich zur Veranschaulichung der bisher üblichen Arbeitsweise - eine hölzerne Arbeitsbühne a dargestellt.
- F i g. 1 zeigt gestrichelt die von in schwebenden Abständen von etwa 25 m angeordneten Stempeln der letzteren Stempelreiche abwärts hängenden zunächst leeren Schlauchkörper b', b", an deren freien vorderen Enden je ein durch eine nicht dargestellte zweckentsprechende Vorrichtung betätigtes Zugseil c', c", c .. angeschlagen ist.
- Jeder Schlauchkörper weist einen Preßluftanschluß auf und wird, sobald die gemäß dem Ausführungsbeispiels vorgesehene Schrämmaschine d ihre Gewinnungsfahrt beendet hat und nunmehr die nächste Stempelreihe zu schlagen ist, an die Preßluftleitung angeschlossen und aufgeblasen. Während dieses Rufblasens wird das untere Ende des Schlauchkörpers durch das an dieses angeschlagene Seil c', c", c"' angehoben und daher der Schlauchkörper in aufwärtiger Richtung verschwenkt, bis sein stoßseitiges Ende in Kontakt mit dem Kohlenstoß gelangt. Das Aufblasen wird fortgesetzt, bis die Verspannung des Schlauchkörpers zwischen Hangendem und Liegendem und gegen den Kohlenstoß sowie zwischen zwei Stempeln der letzten Stemeplreihe erfolgt ist. Der durch das Aufblasen in dem Schlauchkörper zu erzeugende Druck ist nur sehr gering. Schon ein überdruck von 0,1 Atmosphären ergibt die erforderliche Verspannungswirkung. Es muß also in die Preßluftzuleitung ein Druckminderer eingeschaltet werden.
- Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, wird aus den oben dargelegten Gründen die Neigung des Schlauchkörpers so gewählt, daß seine Achse nicht streichend, sondern gegenüber dem Streichen etwas abfallend nach dem Kohlenstoß liegt. In dem zwischen Kohlenstoß und Schlauchkörper gebildeten spitzen Winkel sammelt sich das bereitgehaltene Ausbaumaterial f.
- In F i g. 1 ist ferner die Lage eingezeichnet, die die Schlauchkörper nach vor der folgenden Gewinnungsfahrt erfolgendem Druckentlasten, Zurückziehen in das Versatzfeld und Wiederaufblasen dort in dieses Feld sichernder Weise einnehmen.
- Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung ist jeder der Schlauchkörper b durch ein Querschott in zwei Abteile g' und g" unterteilt und in dem Schott ein überdruckventil angeordnet. Infolge dieser Ausbildung wird beim Aufblasvorgang zunächst das versatzseitige Abteil des Schlauchkörpers aufgeblasen und zwischen Hangendem und Liegendem verspannt und erst, nachdem dieses unter dem vorschriftsmäßigen Druck steht, über das Überdruck ventil das kohlenstoßseitige Abteil gefüllt. Diese Art der Füllung des Schlauchkörper hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um ein möglichst sattes Anliegen seines Endes an dem Kohlenstoß zu erzielen, weil das erste bereits satt eingespannte Abteil ein Widerlager bildet, von dem aus nun der vergleichsweise kurze vordere Bereich des Schlauches unter intensivierter Wirkung aufgeblasen werden kann.
- Das satte Anliegen des vorderen Bereichs des Schlauches an dem Kohlenstoß ist besonders wichtig, weil in diesem Bereich der durch den Schlauch gebildeten Bühne die Hauptbelastung durch das sich hier sammelnde und bereitgehaltene Ausbaumaterial wirkt.
- Um dieses Anliegen noch zu verbessern, kann es zweckmäßig sein, dem das vordere Abteil bildenden Bereich des als solcher aus dehnfähigem Material von z. B. 4 m Wandstärke bestehenden Schlauchkörpers eine größere Dehnfähigkeit zu verleihen als seinem Hauptbereich.
- Die beschriebene Unterteilung des Schlauchkörpers ist vor allem auch deshalb von Bedeutung, weil dann bei mechanischen Verletzungen und damit dem Druckloswerden einer der Kammern die zweite Kammer immer noch selbständig eingespannt bleibt.
- Zur noch vollkommeneren Ausschaltung dieses Gefahrenmoments kann es sich als zweckmäßig erweisen, den Schlauchkörper zusätzlich auch in axialer Richtung durch ein Schott zu unterteilen.
- Mechanische Beschädigungen des Schlauchkörpers sind aber wegen der Wandstärke und Elastizität des Werkstoffes, aus welchem er besteht, nur in Ausnahmefällen denkbar. Die praktischen Erfahrungen haben gezeigt, daß sogar angespitzte Holzstempel und Schalhölzer, die aus einer 50 m höher liegenden Kopfstrecke bei einem Einfallen von 70° auf den Schlauchkörper auffallen, infolge der Elastizität desselben abgefangen werden, ohne Beschädigungen hervorzurufen.
- Uni bei einem an sich unwahrscheinlichen Druck loswerden des ganzen Schlauchkörpers zu verhindern, daß dessen Sicherungswirkung völlig fortfällt, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung das kohlenstoßseitige Ende des Schlauchkörpers an ein längs des Kohlenstoßes verlegtes, in den Abbildungen nicht dargestelltes Seil angeschlagen sein. Es ergibt sich dann beim Druckloswerden des ganzen Schlauchkörpers nur ein mattenartiges Durchbiegen der leeren Hülle zwischen ihrem Anschlagpunkt an der Stempelreihe und dem an dieser Kette, wobei die Hülle aber immer nach einen sichernden Abschluß bildet.
- Als Anschlagseil bzw. -kette kann in diesen Fällen auch das Zugmittel der Schrämmaschine dienen, das ja, solange die Schlauchkörper im Einsatz sind, stillsteht.
- Die Abmessungen der Schlauchkörper werden selbstverständlich jeweils den Verhältnissen angepaßt und hängen insbesondere von der Flözmächtigkeit ab. Bei einer Flözmächtigkeit von z. B. 1,10 m und einem streichenden Abstand der Stempelreihen voneinander von 1,40 m beträgt die Länge des Schlauches 2,50 m und sein Durchmesser 1,50 m.
- In der grundsätzlich gleichen Weise eingebrachte Schlauchkörper können zusätzlich oder auch als solche zur Sicherung der Ein- und Ausmündungen des Strebes in der Kopf- bzw. Sohlstrecke vorgesehen werden.
- Wie die praktischen Erfahrungen gezeigt haben, wird durch das neue Verfahren und die zu seiner Durchführung dienenden Vorrichtungen sowohl der Erfolg einer außerordentlichen Verringerung des Arbeitsaufwandes beim Einbringen des Ausbaues wie der einer praktisch vollkommenen Sicherung der auf den Schlauchkörpern arbeitenden Bergarbeiter erzielt.
- Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen beschriebenen und in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen beschränkt, denen gegenüber vielmehr Änderungen in verschiedenster Hinsicht möglich sind, ohne von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
Claims (7)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von sich zwischen der letzten Stempelreihe und dem Stoß erstreckenden Arbeitsbühnen zum Einbringen des Ausbaues in Streben in der steilen und halbsteilen Lagerung mit überkipptem Versatz, dadurch gekennzeichnet, daß, vorzugsweise in der Richtung von der Sohlstrecke zur Kopfstrecke des Strebes aufeinanderfolgend, an in Abständen voneinander stehenden Stempeln der letzten Stempelreihe Schlauchabschnitte aus elastisch dehnfähigem Werkstoff von zur Überbrückung des Abstandes von der Stempelreihe bis zum Stoß geeigneter Länge angehängt, diese Schlauchabschnitte durch an ihren zunächst unteren Enden angeschlagene Zugmittel unter gleichzeitigem Einblasen von Preßluft bis zum Kontakt ihrer vorderen Enden mit dem Kohlenstoß angehoben und durch weiteres Einblasen von Preßluft zwischen dem Hangenden und Liegenden sowie gegen den Kohlenstoß verspannt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Schlauchabschnitte etwas größer als der streichende Abstand von ihrem Anschlagpunkt am Stempel und dem Kohlenstoß bemessen wird und derart die Schlauchabschnitte bei ihrem Aufwärtsschwenken bereits in einer nach unten geneigten Schräglage in Kontakt mit dem Kohlenstoff gelangen und mit diesem verspannt werden.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach beendetem Setzen des Ausbaues von der durch die eingespannten Schlauchabschnitte gebildeten Standfläche aus die Schlauchabschnitte druckentlastet, in das Versatzfeld hinübergezogen, dort erneut aufgeblasen und zwischen Hangendem und Liegendem verspannt werden und dann das Versatzfeld gegen hereinbrechendes Gestein usw. sichern.
- 4. Schlauchkörper aus dehnfähigem, elastischem Werkstor zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß seine in eingebautem Zustand obenliegende Standfläche abgeplattet ist.
- 5. Schlauchkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er durch wenigstens eine Zwischenwand in ein kohlenstoßseitiges und ein versatzseitiges Abteil unterteilt ist, von denen beim Aufblasen des Schlauchkörpers zunächst das versatzseitige gefüllt wird, bis über ein die beiden Abteile verbindendes Überdruckventil die Füllung des kohlenstoßseitigen Abteils erfolgt.
- 6. Schlauchkörper nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das kohlenstoßseitige Abteil aus einem dehnfähigeren Werkstoff als das versatzseitige Abteil besteht.
- 7. Schlauchkörper nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das kohlenstoßseitige Ende des Schlauchkörpers in gesetztem Zustand desselben an ein sich längs des Stoßes erstreckendes Seil, eine Kette od. dgl., gegebenenfalls das während des Einbringens des Ausbaues stillstehende Zugmittels einer durch den Streb gezogenen Gewinnungsmaschine, angeschlagen ist.
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