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Bremsanordnung für Kraftfahrzeuge, insbesondere landwirtschaftlich
genutzte Motorfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanordnung für Kraftfahrzeuge,
insbesondere landwirtschaftlich genutzte Motorfahrzeuge, mit an das Hinterachsgehäuse
angeflanschten Achstrichtern, in denen die mit den Hinterrädern fest verbundenen
Antriebshalbachsen lagern, die über mit einem Ausgleichgetriebe in Verbindung stehende,
als Vorgelegewelle dienende Halbwellen angetrieben sind. Die mit dem Erfindungsgegenstand
zu lösende Aufgabe wird darin gesehen, den Endantrieb des Motorfahrzeuges, das mit
einer Fußbremse und mit einer unabhängig von dieser wirkenden Handbremse ausgerüstet
ist, mit baulich einfachen Mitteln vorteilhafter zu gestalten als bisher.
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Es ist bekannt, Schlepper der obigen Gattung mit zwei unabhängig voneinander
wirkenden Bremsen zu versehen, von denen die eine Bremse als Fahrbremse, die andere
als Feststellbremse ausgebildet ist. Die beiden mit dem Ausgleichgetriebe unmittelbar
verbundenen Antriebshalbwellen sind dabei als Hohlwellen ausgeführt und stützen
sich einmal gegen das Hinterachsgehäuse, zum anderen gegen eine gleichachsig in
ihnen drehbar angeordnete Bremswelle mittels Lager ab. Die Bremswelle ist mit dem
Ausgleichgetriebegehäuse drehfest verbunden und trägt an einem der beiden freien
Enden die Handbremse.
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Bekannt ist eine Getriebeanordnung für Kraftfahrzeuge, insbesondere
für Zugmaschinen, bei der das Getriebegehäuse zwischen die Achsrohre eingebaut ist
und der Antrieb der Treibräder unter Einschaltung eines Vorgeleges zwischen dem
Ausgleichgetriebe und den Treibräderwellen erfolgt. Hierzu sind die beiden Abtreibswellen
des Ausgleichgetriebes mit je einem Stirnrad verbunden, welche in die auf
den Treibachsen sitzenden Stirnräder eingreifen. Die die Abtriebsräder bzw. den
Mittelteil des Ausgleichgetriebes tragende Welle ist als durchgehende Welle ausgebildet
bzw. mit dem Kreuzzapfen des Ausgleichgetriebes fest verbunden und trägt auf ihrer
einen Stirnseite eine Bremsscheibe, auf der anderen Stirnseite eine Vorrichtung
zum Verriegeln des Ausgleichgetriebes. Bei dieser bekannten Anordnung könnte an
beiden Enden dieser durchgehenden Welle je eine Bremse angebracht werden,
wovon eine als Fahrbremse, die andere als Feststellbremse ausgebildet werden könnte.
Im Hinblick auf die durchgehende Welle ist jedoch die Anordnung einer Einzelradbremse
nicht möglich. Bei einer anderen bekannten Anordnung ist ebenfalls eine den Mittelteil
des Antriebes tragende durchgehende Welle vorgesehen, die nur auf einer Seite eine
Bremse trägt, während auf der durchgehenden Welle angeordnete hohle Halbwellen nicht
mit einer Bremse verbunden sind.
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Bekannt ist weiterhin eine Bremsanlage für Ackerschlepper mit einem
Hinterachsgehäuse, an diesem seitlich angeflanschten Achsrohren und aus dem Hinterachsgehäuse
heraustretenden Antriebshalbwellen. Jede dieser Halbwellen trägt eine Bremstrommel,
die von je einem Achstrichter umschlossen wird. Es handelt sich hierbei um
die Fußbremsen. Eine weitere Bremse, die als Feststellbremse dient, ist auf einem
Antriebstellerrad vorgesehen und von den Fußbremsen räumlich getrennt. Diese Bremse
ist als Bandbremse ausgebildet. Die Verwendung von zwei verschiedenen Bremstypen
verteuert die Bremsanlage. Weitere Nachteile ergeben sich bei der Lagerhaltung,
da zwei verschiedene Bremstypen auf Lager gehalten werden müssen. Im übrigen hat
die Anordnung der als Bandbremse ausgebildeten dritten Bremse auf einem Tellerrad
den Nachteil, daß bei Reparaturen an dieser Bremse das Getriebegehäuse geöffnet
werden muß.
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Ebenfalls bekanntgeworden ist eine Bremsenanordnung für Kraftfahrzeuge,
wobei die Kraft von der Antriebseinrichtung über ein Zwischenausgleichgetriebe zu
einem vorderen und einem rückwärtigen Zwischenausgleichgetriebe geleitet wird. Das
Fahrzeug ist mit drei gleichen Bremsen ausgerüstet, die als Scheibenbremsen ausgebildet
sind. Von diesen Scheibenbremsen sind zwei Bremsen den Antriebswellen des vorderen
Zwischenausgleichgetriebes zugeordnet, während die dritte Bremse an einer Seite
des hinteren Ausgleichgetriebes angeordnet, d. h. mit dem Planetenkäfig drehfest
verbunden ist. Die drei Bremsen dienen lediglich als Fahrbremsen; die Verwendung
einer Feststellbremse ist nicht vorgesehen.
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Schließlich ist eine Sperrvorrichtung für das Ausgleichgetriebe der
Treibachse von Kraftfahrzeugen.
mit einer Axialkonusbremse für die
zweiteilige, mit dem Ausgleichgetriebe ausgerüstete Treibachse oder deren Vorgelegewelle
bekanntgeworden, wobei zwei Bremsen vorgesehen sind, die als Fahrbremsen dienen.
Von diesen Bremsen ist die eine auf einer durchgehenden Antriebswelle, die zweite
auf einer Hohlwelle angeordnet, die auf die durchgehende Welle aufgesteckt ist.
Die durchgehende Welle trägt außer einer Fahrbremse eine Sperrbremsscheibe, mittels
deren die beiden Wellen miteinander gekuppelt werden können, wodurch das Differential
gesperrt wird. Eine weitere Bremse, die als Feststellbremse dient, ist hier ebenfalls
nicht vorgesehen. Nachteilig ist im übrigen, daß sich die Hohlwelle auf die durchgehende
Welle abstützt.
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Die erwähnten Nachteile werden gemäß der Erfindung im wesentlichen
dadurch behoben, daß jede der beiden Halbwellen in an sich bekannter Weise mit einer
Bremse versehen und eine der beiden Halbwellen als Hohlwelle ausgebildet ist, in
der eine Bremswelle drehfest lagert, die einenends mit dem Gehäuse des Ausgleichgetriebes
fest verbunden ist, anderenends eine Feststellbremse trägt. Hierdurch ergeben sich
verschiedene Vorteile. Dadurch, daß die die Handbremse tragende Bremswelle in der
hohlen Halbwelle lagert, kann die Handbremse gleichachsig zu der einen Fußbremse
angeordnet werden. Eine solche Anordnung ist günstig, wenn Reparaturarbeiten an
der Handbremse vorgenommen werden müssen, da die Handbremse in einem Bremsgehäuse
außerhalb des Getriebegehäuses untergebracht ist und nicht innerhalb desselben.
Dieses Bremsgehäuse kann auch die eine Fußbremse aufnehmen, so daß die beiden Bremsen
in einem gemeinsamen Gehäuse auf engstem Raum unterzubringen sind. Ferner können
für die Fußbremsen und die Handbremse die gleichen Bremselemente verwendet werden,
wodurch die Herstellungskosten verringert werden und die Lagerhaltung vereinfacht
wird.
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Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Vorschlag weist die einenends
die Feststellbremse tragende Bremswelle anderenends ein Keilprofil auf, mit dem
sie in ein entsprechendes Gegenprofil eines auf dem die Ausgleichräder tragenden
Bolzen angeordneten Mitnehmers eingreift. Diese Art der Verbindung stellt eine besonders
einfache und doch sehr sichere Lösung dar, die ohne weitere Sicherungs-oder Hilfsmittel
zu verwirklichen ist. Die Montage-oder etwa anfallenden Reparaturarbeiten an den
mit der Bremswelle in Verbindung stehenden Teilen sind einfach und ohne Spezialwerkzeug
auszuführen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 das Hinterachsgehäuse eines Schleppers in
Seitenansicht, F i g. 2 einen Schnitt durch das Hinterachsgehäuse entlang
der Linie 14 der F 1 g. 1.
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In den Zeichnungen ist mit 1 das Hinterachsgehäuse eines der
Einfachheit halber nicht weiter dargestellten Schleppers bezeichnet, daß sich auf
die angetriebenen Laufräder 2 abstützt. An diesem Gehäuse ist ein Handbremshebel
3 schwenkbar sowie feststellbar gelagert. Mit dem einen Ende legt sich der
Handbremshebel gegen eine Nase 4 des ZugboIzens 5
an, der seinerseits mittels
Laschen 6 und 7 beispielsweise mit einer Scheibenbremse verbunden
ist.
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Der Antrieb der Laufräder 2 erfolgt über ein Ausgleichgetriebe, dessen
Ausgleichgetriebegehäuse 8 mit einem Tellerrad 9 fest verbunden und
mittels zweier, in am Hinterachsgehäuse 1 befestigten Trichtern
10
angeordneter Kegelrollenlager 11 gelagert ist. In dem Ausgleichgetriebegehäuse
8 ist ein Bolzen 12 drehfest angeordnet, der zwei Ausgleichräder
13 trägt, die sich einenends gegen das Ausgleichgetriebegehäuse, anderenends
gegen einen zwischen ihnen auf dem Bolzen vorgesehenen Mitnehmer 14 abstützen. Die
Ausgleichräder 13 stehen im Eingriff mit im Ausgleichgetriebegehäuse
8 drehbar gelagerten Abtriebsrädern 15. Die Nabe dieser Abtriebsräder
15 wiederum weist ein Keilprofil auf, in das die mit dem entsprechenden Gegenprofil
versehene Halbwelle 16
bzw. 17 eingreift. Die Lagerung der Halbwellen
16
und 17 erfolgt einmal unmittelbar über in den Trichtern
10 vorgesehene Kugellager 18, zum anderen mittelbar über die mit ihnen
im Eingriff stehenden Abtriebsräder 15 und dem Ausgleichgetriebegehäuse
8
in denselben Trichtern. Das Ausgleichgetriebegehäuse 8 trägt eine
Schaltmuffe 19, die mit zylindrischen Mitnehmerstiften 20 versehen ist und
als Ausgleichgetriebesperre dient.
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Wie aus F i g. 2 der Zeichnung ersichtlich, ist auf den Halbwellen
16 und 17 je ein Ritzel 21 vorgesehen, das mit einem auf
je einer Halbachse 22 angeordneten Zahnrad 23 in Antriebsverbindung
steht. Diese Halbachsen 22 sind in am Hinterachsgehäuse 1 des Schleppers
angeflanschten Achstrichtern 24 drehbar gelagert und mit den Laufrädern 2 fest verbunden.
Die Halbwellen 16 und 17 sind an ihren äußeren Enden mit einem Keilprofil
versehen, auf die als Fahrbremse dienende Scheibenbremsen geschoben sind, die mit
dem in der Zeichnung nicht dargestellten Fußbremspedal des Schleppers in Wirkungsverbindung
stehen. Jede Scheibenbremse besteht aus in am Hinterachsgehäuse 1 befestigten
Bremsgehäusen 25 gelagerten Bremsscheiben 26 und aus mit einem Keilprofil
versehenen Bremslamellen 27, die mit den Halbwellen 16 und
17 im Eingriff stehen.
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Im Gegensatz zu der Halbwelle 17 ist die Welle 16
als
Hohlwelle ausgebildet, ili der eine Bremswelle 28 drehbar gelagert ist. Die Bremswelle
28 weist an beiden Enden ein Keilprofil auf und ist mit dem einen Ende in
den auf dem Bolzen 12 gelagerten Mitnehmer 14 gesteckt. Das andere Ende ragt ein
Stück aus der Halbwelle 16 heraus und trägt eine weitere als Feststellbremse
dienende Scheibenbremse 29, die mit dem Handbremshebel 3 in Wirkungsverbindung
steht. Die Handbremse bremst durch ihre Verbindung mit dem Ausgleichgetriebegehäuse
8 die beiden Hinterräder 2 des Schleppers ab und stellt eine von der Fußbremse
unabhängig wirkende Bremse dar.
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Die Erfindung ist auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
nicht beschränkt, sondern umfaßt noch weitere Ausführungsmöglichkeiten. So kann
die Bremswelle bei vier Planetenrädern unmittelbar in der Nabe des Ausgleichgetriebezapfenkreuzes
mittels Keilprofil gelagert sein.