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Kippvorrichtung für Großraummüllgefäße Die Erfindung bezieht sich
auf eine Kippvorrichtung für Großraummüllgefäße mit zwei an einer Schwenkarmwelle
angreifenden Kippzylindern. Die Kolben der Kippzylinder wirken mit ihren Kolbenstangen
über Hebel auf eine Schwenkarmwelle ein, die mit Schwenkarmen ausgerüstet ist, an
die das Großraummüllgefäß zum Entleeren in das Müllfahrzeug angehängt wird.
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In neuen modernen Siedlungen mit vielgeschossigen Wohnbauten sind
diese Großraummüllgefäße erfolgreich eingesetzt worden und haben wegen ihres großen
Fassungsvermögens und des immer sperriger werdenden Mülls die besondere Anerkennung
der Bewohner gefunden.
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Es läßt sich aber nicht vermeiden, daß im Bereich der mit Großraummüllgefäßen
versehenen Wohnbezirke einzelne verstreute Wohngebäude liegen, deren Müllanfall
einerseits nicht groß genug ist, um die Aufstellung eines Großraummüllgefäßes zu
rechtfertigen, aber der andererseits zu groß ist, um den Bewohnern längere Wege
bis zum nächsten Großraumbehälter zumuten zu können. Diese Gebäude behalten daher
die normalen Müllgefäße mit z. B.
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1001 Inhalt. Um die Zersetzung des Mülls in erträglichen Grenzen zu
halten, müssen diese regelmäßig in kurzen Zeiträumen, meistens jede Woche einmal,
entleert werden. Da die Großraummüllgefäße in Fahrzeuge entleert werden, die mit
besonderen Vorrichtungen ausgerüstet sind, müssen für die Entleerung der wenigen,
meist auch noch weit verstreut stehenden normalen Gefäße die üblichen Müllfahrzeuge
eingesetzt werden, die naturgemäß dadurch sehr schlecht ausgenutzt werden. Auf diese
Weise werden die Vorteile und Einsparungen durch die Einführung der Großraummüllgefäße
teilweise wieder aufgehoben.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die bekannte Kippvorrichtung
für Großraummüllgefäße mit Vorrichtungen auszustatten, die bei geringem technischem
Aufwand, demzufolge kleinem zusätzlichem Gewicht und dementsprechender preisgünstiger
Herstellung, ein schnelles Entleeren mehr oder weniger zahlreicher normaler Müllgefäße
ermöglichen, wobei die Umstellung von der einen auf die andere Gefäßgröße so einfach
wie möglich gestaltet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Kippvorrichtung für Großraummüllgefäße
mit zwei an einer Schwenkarmwelle angreifenden Kippzylindern erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich eine weitere Antriebsvorrichtung und ferner ein Verteilerorgan
für das Druckmittel vorgesehen sind, das die Druckmittelzuleitung in der einen Einstellung
über je
eine Rohrleitung mit den beiden Kippzylindern und in der anderen Einstellung
über eine Leitung mit der zusätzlichen Antriebsvorrichtung und gleichzeitig über
eine Rohrleitung mit einem der beiden Kippzylinder verbindet, während der andere
Kippzylinder hermetisch abgesperrt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Kippvorrichtung
in perspektivischer Ansicht, und Fig. 2 und 3 das Schaltschema der Vorrichtung mit
den verschiedenen Einstellungen des Verteilerorgans für das Druckmittel.
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Die Vorrichtung umfaßt zwei oberhalb der Schwenkarmwelle 7 angeordnete
Kippzylinder 1, 2 mit Kolben 3, 4, die über Kolbenstangen 5 und Hebel 6 auf die
Schwenkarmwelle 7 einwirken. Ferner sind an der Schwenkarmwelle 7 zwei Schwenkarme
8 befestigt, die in F i g. 1 angedeutet sind und die zum Erfassen der Großraummüllgefäße
dienen.
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Unterhalb der Schwenkarmwelle 7 ist eine zusätzliche Antriebsvorrichtung
angeordnet, deren Zylinder 9 an einem Arm 18 der Schwenkarmwelle 7 gelenkig angreift,
während das untere Ende der Kolbenstange 10 gelenkig an einer nicht dargestellten
Hubvorrichtung für normale Müllgefäße gelagert ist.
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In der von der Druckquelle kommenden Druckmittelzuleitung 11 ist
ein Absperrventil 12 und ein Verteilerorgan 13 vorgesehen, welch letzteres in seiner
einen Einstellung, die in F i g. 3 dargestellt ist, über je eine Leitung 14 bzw.
15 mit den beiden Kippzylindern 1, 2 in Verbindung steht. In der anderen Einstellung
des Verteilerorgans 13, das vorzugsweise als Dreiwegehahn ausgebildet ist, wird
eine Verbindung zwischen der Druckmittelzuleitung 11 über eine Leitung 16 mit dem
Hubzylinder9 und über die Rohrleitung 15 mit dem einen der beiden Kippzylinder
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hergestellt, während die Leitung 14 zu dem anderen Kippzylinder 1 hermetisch abgesperrt
ist (F i g. 2). Der Kolben 3 dieses Kippzylinders 1 ist mit einer zusätzlichen Dichtung
17 ausgerüstet.
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Das Verteilerorgan 13 und das Absperrventil 12 können zu einer baulichen
Einheit zusammengefaßt sein.
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Die Wirkungsweise der Kippvorrichtung ist folgende: Wenn Großraummüllgefäße
entleert werden sollen, wird die in F i g. 3 dargestellte Einstellung des Dreiwegehahnes
13 gewählt, und die beiden Kippzylinder 1, 2 kippen das Großraummüllgefäß in die
Schüttung, sobald das Absperrventil 12 betätigt wird.
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Nach Umstellung des Absperrventils 12 kehren alle Teile einschließlich
des Großraummüllgefäßes in ihre Ausgangslage zurück. Das Gewicht des Großraummüllgefäßes
in Verbindung mit der Lage seines Schwerpunktes erübrigt dabei die Anordnung einer
besonderen Rückholvorrichtung.
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Wenn an Stelle des Großraummüllgefäßes ein kleineres Müllgefäß, z.
B. von 110 1 Inhalt, entleert werden soll, so wird die in Fig. 2 dargestellte Einstellung
des Dreiwegehahnes 13 gewählt. Das Druckmittel beaufschlagt dann außer dem Hubzylinder
9 nur den einen Kippzylinder 2. Der Hubzylinder 9 hebt die Hubvorrichtung mit dem
Müllgefäß an, während der Kippzylinder 2 das Einkippen bewirkt. Da die Rohrleitung
14 hermetisch abgesperrt und der Kolben 3 im Kippzylinder 1 mit einer zusätzlichen
Dichtung 17 ausgerüstet ist, die mit absoluter Sicherheit das Einsaugen von Luft
verhindert, bildet sich während der Kippbewegung über dem Kolben 3 im Zylinder l
ein starkes Vakuum. Dieses Vakuum bewirkt das Zurückschwenken des Müllgefäßes, sobald
das Absperrventil 12 wieder umgestellt wird und erübrigt die Anordnung einer besonderen
Rückholvorrichtung, die anderenfalls erforderlich wäre. Zum Übergang von einer auf
die andere Gefäßgröße ist also lediglich die Umstellung des Verteilerorgans, d.
h. ein einziger Handgriff, erforderlich.
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Wenn als Druckmittel ein flüssiges Medium angewandt wird, wird dieses
in der üblichen Weise durch eine Pumpe im Leerlauf über eine Rücklaufleitung umgewälzt,
solange die Vorrichtung in Ruhe verharrt. Zum Einkippen wird dann, wie bekannt,
ein
Steuerorgan, beispielsweise das Ventil 12, verstellt, und die Rücklaufleitung
abgesperrt, so daß die Pumpe nunmehr Flüssigkeit unter Druckanstieg in die Kipperzylinder
1 und 2 fördert, wobei das Einkippen erfolgt. Zum Zurückverschwenken wird das Ventil
12 in seine Ruhelage verstellt, so daß das Druckmittel durch die Rücklaufleitung
abfließen kann und das Zurückverschwenken wie oben beschrieben abläuft.
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Da übliche Pumpen ein konstantes Fördervolumen aufweisen, erfolgt
das oben beschriebene Einkippen eines kleinen Müllgefäßes in der Hälfte der für
das Einkippen eines Großraummüllgefäßes benötigten Zeit, weil ja nur der eine der
beiden Kippzylinder mit Flüssigkeit gefüllt wird. Diese Beschleunigung des Einkippens
und Zurückkippens stellt einen vorteilhaften Zeitgewinn beim Entleeren kleiner Müllgefäße
durch die Kippvorrichtung für Großraummüllgefäße dar.