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Müllgefäss-Hubkipper
Die Erfindung bezieht sich auf einen Müllgefäss-Hubkipper, bei dem das Müllgefäss mittels minde- stens eines an einem Kipprahmen angebrachten Arbeitszylinders entlang des Kipprahmens angehoben und mittels einer mit dem Kipprahmen verbundenen Kippvorrichtung gekippt wird, wobei der Hubzy- linder und die Kippvorrichtung zu gleichzeitiger und gleichhoher Beaufschlagung ihrer wirksamen Ar- beitsflächen mit Druckmittel an das gemeinsame Druckmittelsystem angeschlossen sind.
Es sind bereits Hub-Kippvorrichtungen dieser Art bekannt, bei welchen der Hubzylinder und die
Kippvorrichtung zu gleichzeitiger und gleichhoher Beaufschlagung ihrer wirksamen Arbeitsflächen mit
Druckmittel an das gemeinsame Druckmittelsystem angeschlossen sind. Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist die Kippvorrichtung als an dem Kipprahmen schwenkbar gelagerter Kippzylinder ausgebildet.
Der Angriffswinkel des Kippzylinders am Kipprahmen und die druckmittelbeaufschlagten Flächen der Kolben im Hubzylinder und im Kippzylinder stehen dabei in einem derartigen Verhältnis zueinan- der, dass entsprechend der zu leistenden Arbeit das Druckmittel zuerst den Kolben im Hubzylinder und danach den Kippzylinder verschiebt. Dabei wird der Übergang vom Heben zum Kippen dadurch bewerkstelligt, dass der Angriffswinkel des Kippzylinders am Kipprahmen unter Einfluss der Hubbewegung gegen Hubende so weit vergössert wird, dass der Kippzylinder jetzt wirksam werden kann.
Die bekannten Vorrichtungen machten für den gewünschten Arbeitsablauf somit erforderlich, dass ein schwenkbar am Kipprahmen angreifender Kippzylinder benutzt wird, also eine Vorrichtung, deren wirksames Arbeitsdrehmoment von der jeweiligen Stellung des Kipprahmens abhängt, um die gewollte scharfe Trennung der Hubbewegung und der Kippbewegung zu erzielen.
Demgegenüber liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, dass ein glatter, flüssiger Übergang von der Hubbewegung in die Kippbewegung, also das Vorhandensein einer Bewegungszwischenphase, in der das Müllgefäss gleichzeitig gehoben und geschwenkt wird, sehr viele Vorteile für den Bewegungsablauf selbst (Kraft- und Energieersparnis) und auch für das Müllgefäss und die Einschüttvorrichtung (stossfreies Arbeiten) aufweist, und das die bisher befürchteten Mängel, beispielsweise das Herausfallen von Müllgefässinhalt vor Erreichen der Frontplatte ebenso wenig eintreten, wie bei scharfer zeitlicher Trennung von Hubbewegung und Kippbewegung.
Der Erfindung liegt auch die Erkenntnis zugrunde, dass der glatte, stossfreie Übergang der Hubbewe- gung in die Schwenkbewegung ein langsames Anschwenken zur Folge hat und damit für das Bedienungspersonal ungefährlicher als der ruckartige Übergang und der ruckartige Beginn der Schwenkbewegung ist.
Der Erfindung liegt die weitere Erkenntnis zugrunde, dass bei glattem Bewegungsübergang mit gegebenenfalls Zwischenphase mit gleichzeitigem Ablauf von Hubbewegung und Kippbewegung allein durch die gegenseitige Abstimmung der wirksamen Arbeitsflächen des Hubzylinders und der Kippvorrichtung eingestellt werden kann. Diese gegenseitige Abstimmung des Bewegungsablaufes für das Heben und das Kippen ist dabei von dem Gewicht des Müllgefässes weitgehend unabhängig.
Gemäss der Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass der Antrieb der Kippvorrichtung, z. B. aus einem über ein Zahnsegment auf eine Schwenkwelle einwirkenden Kippzylinder besteht, so dass auf die Schwenkwelle ein konstantes Drehmoment wirkt, und dass die Bemessung der mit Druckmittel beaufschlagten Flächen des Hubzylinders und des Kippzylinders so getroffen ist, dass die Schwenkbewegung
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und die Hubbewegung gleichzeitig beginnen, und dass die Hubbewegung etwa auf das erste Viertel der
Schwenkbewegung begrenzt ist, Dabei ist unter der "reinen Hubbewegung" die Verschiebung des Hub- wagens mit dem Müllgefäss auf dem Kipprahmen in Richtung zur Frontplatte zu verstehen.
Es ist darunter nicht zu verstehen ein weiteres indirektes Anheben, das durch die Schwenkbewegung erfolgt, wenn man unter "Heben" die Vergrösserung des Abstandes vom Boden versteht.
Die Erfindung lässt sich ebenso gut bei Hubkippern anwenden, in die das Müllgefäss unter leichtem
Anheben in die Einhängehaken des Hubwagens einzusetzen sind, wie auch bei solchen Hubkippern, die selbsttätig beim Anheben des Hubwagens das Müllgefäss mit ihren Einhängehaken erfassen. Im letzten Fall lässt sich die Abstimmung zwischen Hubvorrichtung und Kippvorrichtung so treffen, dass das von der
Kippvorrichtung über den Kipprahmen und das Müllgefäss ausgeübte Kippmoment nicht ausreicht, um das Müllgefäss umzuwerfen, so dass der Kipprahmen durch das Müllgefäss vom Verschwenken abgehalten wird und nur die Aufwärtsbewegung des Hubwagens beginnt, bis er das Müllgefäss erfasst und vom Boden abgehoben hat.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Müllgefäss-Hubkippers dargestellt. Es zeigen Fig. 1 den Müllgefäss-Hubkipper in rückwärtiger Ansicht ; Fig. 2 den Müllgefäss-Hubkipper von der Seite gese- hen ; Fig. 3 einen Schnitt durch das Schwenkarmauge und den Schwenkarm und Fig. 4 eine Rückschlag- drossel in der Rohrleitung zum Kippzylinder.
Zwischen den Seitenwänden 1 des Schüttungsgehäuses ist die mit einer Verschlussklappe ausgerü- stete Frontplatte 2 koaxial auf der Schwenkarmwelle 3 gelagert. Der Schwenkarm 4 ist aus Pro- fileisen gebildet, in deren Ausnehmungen die Rollen des Hubwagens 6 seitlich eingreifen. Der Hub- wagen 6 ist mit einerAnlageplatte 8 und Anhängehaken 7 ausgerüstet. Der Schwenkarm 4 ist mit seinem Auge 5 in einer Ausnehmung der Frontplatte auf der Schwenkarmwelle 3 gelagert. Auf der einen Seite des Schüttungsgehäuses 1 ist ein Kippzylinder 9 angeordnet, der über ein Zahnseg- ment auf die Schwenkarmwelle 3 einwirkt. Auf der andern Seite des Schüttungsgehäuses 1 ist eine
Rückholvorrichtung 10 für die Frontplatte angeordnet, die ebenfalls mit der Schwenkarmwelle 3 in
Verbindung steht.
Zwischen der Druckmittelzuleitung 22 und einer Rohrleitung 15 zum Kippzylinder 9 und einem zum Hubzylinder 11 führenden Druckmittelkanal 16 ist ein mit einer Rückstellvorrichtung versehenes Absperrventil 13 vorgesehen, das die Bohrungen für den Durchfluss des Druckmittels sowohl zum Kippzylinder 9 als auch zum Hubzylinder 11 gleichzeitig einerseits öffnet und anderseits schliesst. Durch dieses gleichzeitige Öffnen und schliessen wird ein bedeutend schnellerer Ablauf des gesamten Entleerungsvorganges erreicht.
Der in der Schwenkwelle 3 vorgesehene axiale Kanal 16 ist mit einer radialen Bohrung 17 verbunden. In diese Bohrung 17 ist ein Dichtungsring 18 eingelegt, auf den ein mit einem Rohr 19 fest verbundenes Druckstück 20 einwirkt. Die im Schwenkarmauge 5 vorgesehene Bohrung 17 weist ein Innengewinde auf zur Aufnahme einer mit Aussengewinde ausgerüsteten Druckmutter 21.
Durch Anziehen dieser Druckmutter 21 wird das Druckstück 20 auf den Dichtungsring 18 gedrückt, so dass eine absolute Abdichtung auch gegen hohe Drücke gewährleistet ist. Ausserdem wird zugleich der Schwenkarm seitlich fixiert.
Sowohl der Hubzylinder 11 ist mit Spiel oben am Schwenkarm gelagert, als auch die Kolbenstange 12 mit Spiel mit dem Hubwagen 6 verschraubt. Zwischen dem Rohr 19 und dem Einlassnippel am unteren Ende des Hubzylinders 11 ist ein Schlauchstück vorgesehen, so dass keine starre, sondern eine leicht einstellbare Verbindung besteht.
In die zum Kippzylinder 9 führende Rohrleitung 15 ist eine Rückschlagdrossel 23 in solchem Sinne eingesetzt, dass sie bei Zuführen von Druckmittel durch die Rohrleitung 15 den vollen Querschnitt freigibt und beim Ablassen von Druckmittel vom Kippzylinder 9 durch die Leitung 15 nur einen gedrosselten Öffnungsquerschnitt bietet. Hiezu ist der unter Federwirkung auf seinem Sitz gehaltene Drosselventilkörper 25 mit einer durchgehenden Axialbohrung versehen. Bei der Druckmittelzuführung zum Kippzylinder 9 durch die Leitung 15 wird der Ventilkörper 25 gegen die Federwirkung von seinem Sitz gehoben, während er beim Zurückströmen des Druckmittels vom Kippzylinder 9 durch die Leitung 15 zum Absperrventil 13 auf seinen Sitz gedrückt wird und dadurch nur seinen Bohrungsquerschnitt für das Druckmittel freigibt (Fig. 4).
Wie Fig. 4 weiter zeigt, ist das Absperrventil 13 neben seinem Einlass 22 für die gemeinsame Druckmittelzuleitung und seinem Anschluss über die Rückschlagdrossel 23 zur Rohrleitung 15 noch mit dem Auslass 24 versehen, der über ein kurzes Leitungsstück mit der Bohrung 16 der Schwenkwelle 3 verbunden ist. Für hydraulische Systeme ist am Absperrventil 13 noch ein Anschluss für die
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