DE1201352B - Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch

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DE1201352B
DE1201352B DEST15659A DEST015659A DE1201352B DE 1201352 B DE1201352 B DE 1201352B DE ST15659 A DEST15659 A DE ST15659A DE ST015659 A DEST015659 A DE ST015659A DE 1201352 B DE1201352 B DE 1201352B
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Germany
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lactam
reaction mixture
extraction
layer
acidic reaction
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DEST15659A
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English (en)
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Mathias Josephus Gerardus
Henri Joseph Hubert Simon
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Stamicarbon BV
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Stamicarbon BV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D201/00Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams
    • C07D201/16Separation or purification
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D201/00Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch. Es handelt sich hier meistens um das Reaktionsgemisch, in dem das Lactam durch eine Beckmannsche Umlagerung des entsprechenden Oxims in einer starken anorganischen Säure, wie Schwefelsäure oder Phosphorsäure, entstanden ist. Bekanntlich wird dieses saure Reaktionsgemisch durch Zusatz einer Base neutralisiert, worauf die während dieser Neutralisierung als obere Schicht gebildete lactamhaltige Schicht ausgeschieden und anschließend mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert wird.
  • Bei diesem Verfahren bildet sich eine untere Schicht, die große Mengen eines als Kunstdünger zu verwendenden anorganischen Salzes, z. B. Ammoniumphosphat oder Ammoniumsulfat, enthält, die durch Kristallisation aus der unteren Schicht gewonnen werden. Meistens aber sind diese Salze als Kunstdünger schwer verkäuflich, weil sie nicht genügend weiß sind. Andererseits enthält auch das gemäß dem bekannten Verfahren ausgeschiedene Lactam große Mengen Verunreinigungen, wodurch eine weitere verhältnismäßig aufwendige Reinigung dieses Lactams erforderlich wird.
  • Es ist bereits bekannt (s. die deutsche Patentschrift 930 447), die lactamhaltige obere Schicht, die etwa 65% Lactam enthält, bis zu einem Lactamgehalt von 80 bis 90 Gewichtsprozent zu konzentrieren, bevor man diese mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert. Diesem Verfahren haftet aber der Nachteil an, daß die Konzentration bis zu einem Lactamgehalt von 80 bis 90 Gewichtsprozent eine umfangreiche Apparatur erfordert und unwirtschaftlich ist. Dieses bekannte Verfahren hat überdies den Nachteil, daß sich während der Extraktion manchmal teerartige Bestandteile ausscheiden. Zwar können diese teerartigen Bestandteile bei einer konventionellen, offenen Extraktionsapparatur, z. B. einer sogenannten Mischer-Scheider-Kombination, mit großer Mühe durch Ausschöpfen entfernt werden; die Verwendung einer moderneren, geschlossenen Extraktionsapparatur, z. B. einer sogenannten Drehscheibensäule oder einer pulsierenden Extraktionssäule, ist jedoch hierdurch fast unmöglich geworden. Überdies zeigt sich, daß das anorganische Salz, das bei diesem bekannten Verfahren gewonnen wird, in vielen Fällen nicht genügend weiß ist.
  • Auch das aus der deutschen Patentschrift 854 359 bekannte Verfahren führt noch nicht zu voll befriedigenden Ausbeuten, wie im Verlauf des Beispiels noch gezeigt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch durch Abstumpfen des sauren Reaktionsgemisches mit einer Base auf einen pH-Wert der unteren Schicht nicht über 5,5 und Aufarbeiten der abgetrennten lactamhaltigen oberen Schicht besteht darin, daß man die lactamhaltige obere Schicht mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert und vor oder während der Extraktion weiter abstumpft, so daß der pH-Wert der Wasserphase während der ganzen Extraktion über 5,0 bleibt.
  • Scheidet man, im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der Erfindung, die lactamhaltige obere Schicht bei einem pH-Wert der unteren Schicht über 5,5 aus, dann fällt ein anorganisches Salz an, das nicht genügend weiß ist. Überdies hat man dann den Nachteil, daß man bei der weiteren Extraktion eine größere Extraktionsapparatur braucht, da das saure Reaktionsgemisch Verunreinigungen enthält, die, wenn sie auf einen höheren pH-Wert gebracht werden, wenigstens teilweise als oberflächenaktive Stoffe wirken können. Diese Verunreinigungen befinden sich bei einem pH-Wert der unteren Schicht unter 5,5 teilweise in der lactamhaltigen oberen Schicht; bei einem pH-Wert über 5,5 befinden sich diese Verunreinigungen im wesentlichen in der unteren Schicht, nämlich der anorganischen Salzlösung. Trennt man entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren die beiden Schichten bei einem pH-Wert der unteren Schicht unter 5,5 und erhöht man durch Zusatz einer Base, z. B. von Ammoniak, den pH-Wert der lactamhaltigen Schicht vor oder während der Extraktion, dann wirken die genannten Verunreinigungen als oberflächenaktive Stoffe, wodurch ein besserer Kontakt zwischen den beiden Phasen bei der Extraktion vorliegt. Wollte man die bei einem pH-Wert unter 5,5 ausgeschiedene lactamhaltige obere Schicht ohne weitere Abstumpfung dem Extraktionsvorgang unterziehen, dann geben die Verunreinigungen zu der obengenannten Bildung teerartiger Bestandteile Anlaß.
  • Es ist zwar aus der deutschen Patentschrift 854 359 schon bekannt, daß man bei der Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch die sich bildende untere -Schicht mit einer Base auf einen pH-Wert zwischen 3 und 8, zweckmäßig auf 6, abstumpft und anschließend aus der oberen Schicht das Lactam durch Destillation gewinnt. Doch treten hierbei Verluste auf.
  • Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durchgeführt, daß die lactamhaltige obere Schicht vor oder während der Extraktion so weit abgestumpft wird, daß der pH-Wert der wäßrigen Schicht während der Extraktion zwischen 7 und 8 liegt. Bei einem pH-Wert über 7 ist zwar die Wirkung der Verunreinigungen als oberflächenaktive Stoffe besser; zur Erreichung eines p11-Werts über 8 sind aber wieder verhältnismäßig große Mengen einer Base notwendig.
  • Da bei dem Verfahren gemäß der Erfindung keine Ablagerung teerartiger Bestandteile stattfindet, eignet sich dieses Verfahren vorzüglich zur Anwendung in einer modernen Extraktionsapparatur.
  • Das nachfolgende Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren. Die Erfindung beschränkt sich jedoch keineswegs auf ein Verfahren zur Gewinnung von Caprolactam, sondern kann auch bei anderen Lactamen, z. B. Capryllaetam, angewendet werden. Außerdem beschränkt die Erfindung sich nicht auf die Aufarbeitung von durch Beckmannsche Umlagerung eines entsprechenden Oxims gewonnenen Reaktionsgemischen. Auch bei Behandlung von z. B. 1-Nitro-l-hydroxymethylcyclohexan in saurem Medium erhält man ein Lactam in einem sauren Reaktionsgemisch,. auf das das Verfahren gemäß der Erfindung Anwendung finden kann. Die aufgearbeiteten sauren Reaktionsgemische können statt Schwefelsäure auch andere anorganische Säuren, wie Phosphorsäure, enthalten.
  • Beispiel Ein durch Beckmannsche Umlagerung von Cyclohexanonoxim mit Schwefelsäure gebildetes Reaktionsgemisch wird unter intensivem Rühren mit Ammoniak abgestumpft, bis die untere Schicht einen pH-Wert von 4 hat, der mit einer Glaskalomelelektrode gemessen wurde. Es ist nun ein Zweischichtensystem entstanden, deren obere Schicht aus etwa 65,0/r Caprölaätam, efiva 14/o Ämilnoniüiüsülfat und etwa 341)/o Wasser und. dessen untere Schicht aus einer etwa 40prozentigen wässerigen Ammoni4msulfatlösung besteht, die überdies noch geringe Merägen Capröläctam enthält. Diese geringen Mengen Caprolactam werden durch eine Behandlung mit Benzol aus dieser Schicht ausgeschieden. Der abgetrennten oberen Schicht wird Ammoniak zugefügt, _ bis der pH-Wert 8 beträgt, worauf sie in einer Drehscheibensäule bei etwa 20° C mit lactamhaltigem, bei der Behandlung der unteren Schicht gewonnenem Benzol extrahiert wird, Die Länge der Kolonne beträgt 440 cm und der Durchmesser 6,5 cm. Die Umdrehungsgeschwindigkeit beträgt etwa 475 UpM. Die obere Schicht tritt mit einer Geschwindigkeit von 101 in der Stunde und das Benzol mit einer Geschwindigkeit von 301 in der Stunde in die Kolonne ein.
  • Die unten aus der Kolonne austretende Wasserphase hat einen pH-Wert von 7,5, während der Laetamgehalt 0,411/o beträgt. Nachdem die Kolonne 120 Stunden in Betrieb gewesen ist, hat eine nähere Prüfung ergeben, daß keine teerartigen Bestandteile vorhanden sind. Aus der oben aus der Kolonne austretenden Lactamlösung wird nach Entfernung des Benzols das Laetam mit einer Ausbeute von 99,3°/o (berechnet auf umgelagertes Cyclohexanonoxim) gewonnen.
  • Wenn die Aufarbeitung gemäß dem bekannten Verfahren durch Destillation der oberen Schicht des Reaktionsgemisches der Cyclohexanonoximumlagerung durchgeführt wird, beträgt die Ausbeute an Lactam infolge von Zersetzungsetscheinungen und anderen Verlusten nur etwa 900%.
  • Der oben beschriebene Versuch wird wiederholt, wobei aber jetzt im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der Erfindung der lactamhaltigen oberen Schicht nach der Ausscheidung kein Ammoniak beigegeben wird. Der pH-Wert der aus der Drehscheibensäule austretenden Wasserphase beträgt in diesem Falle 3,5 und der Lactamgehalt etwa 2%. Nach 50 Stunden muß die Drehscheibensäule wegen völliger Verschmutzung durch teerartige Bestandteile außer Betrieb gesetzt werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch durch Abstumpfen des " sauren Reaktionsgemisches mit einer Base auf einen pH-Wert der unteren Schicht nicht über 5,5 und Aufarbeiten der abgetrennten lactamhaltigen oberen Schicht, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß man die lactamhaitige obere Schicht mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert und vor oder während der Extraktion weiter abstumpft, so daß der pH-Wert der Wasserphase während der ganzen Extraktion über 5,0 bleibt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 854 359.
DEST15659A 1958-10-09 1959-10-08 Verfahren zur Gewinnung eines Lactams aus einem sauren Reaktionsgemisch Pending DE1201352B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE854359C (de) * 1949-01-29 1952-11-04 Inventa A G Fuer Forschung Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Lactamen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE854359C (de) * 1949-01-29 1952-11-04 Inventa A G Fuer Forschung Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von Lactamen

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