DE1201312B - Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Wolframsaeure fuer die Herstellung von Alkoholen durch Wasseranlagerung an Olefine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Wolframsaeure fuer die Herstellung von Alkoholen durch Wasseranlagerung an OlefineInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
BOIj
Deutsche KL: 12 g - 4/Ot
Nummer: 1201312
Aktenzeichen: J 21061IV a/12 g
Anmeldetag: 19. Dezember 1961
Auslegetag: 23. September 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Wolframsäure für die
Herstellung von Alkoholen durch Wasseranlagerung an Olefine, welche vorzugsweise ein Wolframoxyd als
Hauptbestandteil enthalten.
Tablettierte wolframoxydhaltige Katalysatoren werden gewöhnlich ausgehend von einer Wolframsäure
hergestellt, wobei auf einer Stufe die tablettierte Wolframsäure auf eine geringe Wertigkeitsstufe reduziert
wird und gleichzeitig eine partielle Wasserabspalfung eintritt. Um eine nachfolgende Handhabung
und infolgedessen Reoxydation des Katalysators zu vermeiden, wird diese Stufe durchgeführt nach dem
Einfüllen des Katalysators in das tiefe Katalysatorbett des Konverters, in welchem er verwendet werden soll.
Die so hergestellten Katalysatoren befriedigen nicht völlig, da sie während des Gebrauchs zum Teil zerfallen.
Es wurde jetzt gefunden, daß man das Zerbröckeln während des Gebrauchs erheblich herabsetzen
kann, wenn man bei der Herstellung des Katalysators aus einer Wolframsäure eine Stufe vorsieht, in
welcher die Wolframsäure in bestimmtem Ausmaß unter sorgfältig geregelten Bedingungen entwässert
wird. Der so hergestellte Katalysator zeigt außerdem eine verstärkte Wirksamkeit.
Gemäß der Erfindung wird ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Wolframsäure
für die Herstellung von Alkoholen durch Wasseranlagerung an Olefine vorgeschlagen, welche
vorzugsweise ein Wolframoxyd als Hauptbestandteil enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Wolframsäure in Tablettenform bis auf einen Gehalt an gebundenem Wasser von 0,2 bis 3 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, unter schonenden Bedingungen entwässert und reduziert wird.
Die Erfindung ist besonders wertvoll zur Herstellung eines Mischkatalysators, welcher ein Wolframoxyd
als Hauptbestandteil enthält. Daneben können andere Stoffe vorliegen, beispielsweise Oxyde, wie
Aluminiumoxyd, Silicium- und Titandioxyde, und Polymere, wie Polytetrafluoräthylen, gemäß der deutschen
Patentanmeldung I 20561 IVb/12 o.
Die als Ausgangsmaterial verwendete Wolframsäure hat vorzugsweise hauptsächlich die Formel H2WO4.
Diese Säure H2WO4 enthält ungefähr 7,3 Gewichtsprozent
gebundenes Wasser; bei dem erfindungsgemäßen Verfahren soll die Entwässerung vorzugsweise so weit
getrieben werden, daß das Produkt einen Gehalt von 0,5 bis 2 Gewichtsprozent, besonders 0,5 bis
1 Gewichtsprozent, gebundenem Wasser aufweist.
Die Wolframsäure, ob mit oder ohne Beimischungen, liegt in Form von Tabletten vor, die vorzugsweise
Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Wolframsäure für die Herstellung von Alkoholen
durch Wasseranlagerung an Olefine
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
ίο Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31
j. Als Erfinder benannt:
George Walter Bridger,
George Walter Bridger,
Peter Andrew Lemin, Norton-on-Tees, Durham (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 23. Dezember 1960 (44 264)
unter einem Druck von 4700 bis 15680 kg/cm2, besonders 7840 bis 10980 kg/cm2, hergestellt wurden.
Vorzugsweise wird die Wolframsäure mit oder ohne Beimischungen bei einem Druck von 314 bis 3140 kg/c--Beimischungen
bei einem Druck von 314 bis kg/cm2 gepreßt, darauf grob gepulvert und
schließlich pelletisiert.
Die Entwässerungsstufe wird in genügend flachen Betten durchgeführt, so daß die Tablette im wesentliehen
keinen Schaden erleiden durch die Bewegung, welche durch die den Verlust des gebundenen Wassers
begleitende Schrumpfung verursacht wird. Die Schichthöhe der Tablette beträgt zweckmäßigerweise weniger
als 91 cm, noch besser weniger als 30,5 cm, vorzugsweise 1,27 bis 15,24 cm.
Die Entwässerung wird durchgeführt, indem man die Wolframsäure auf eine erhöhte Temperatur erwärmt
und ein Zeitlang bei dieser Temperatur hält. Unter schonenden Bedingungen der Entwässerung ist
zu verstehen, daß die Geschwindigkeit des Erwärmens der Wolframsäure auf erhöhte Temperatur nicht mehr
als etwa 50C pro Minute, noch besser nicht über
3°C pro Minute und insbesondere nicht über 1,5°C
pro Minute beträgt. Es wird kein weiterer Vorteil erzielt, wenn man mit einer Geschwindigkeit von
weniger als 0,50C pro Minute erwärmt. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Tabletten nach der Entwässerung
509 688/450
3 4
gekühlt werden, die Abkühlgeschwindigkeit auf den Katalysator fraktioniert destilliert, und das nicht
höchstens 3°C pro Minute zu begrenzen. umgesetzte Wasser und Propylen werden im Kreislauf
Die Entwässerungsbehandlung umfaßt vorzugsweise in die den Katalysator enthaltenden Konverter zurückeine
Stufe, bei der die Wolframsäure bei Atmosphären- geführt.
druck bei einer Temperatur von 200 bis 35O0C, bei- 5 Beisoiell
spielsweise 250 bis 3000C, gehalten wird. Die erf order-
spielsweise 250 bis 3000C, gehalten wird. Die erf order-
liehe Zeit hängt von der Temperatur ab, jedoch sei als Eine gepulverte Probe von Wolframsäure, welche
Beispiel die folgende Kombination von Zeiten und durch ein Sieb von 1,405 mm Maschenweite ging,
Temperatur angegeben: wurde mit 1 % Graphit gemischt und unter einem
1. Erwärmen auf 250 bis 3000C im Verlauf von 10 ?r"i*t Von Unfffr J^B 80 kg/cm2 ™ ^n^schen
6 Stunden, danach Tabletten von 3 18 χ 3,18 mm verpreßt und dann m
2. 4Stunden Halten bei 250 bis 300°C, danach zwei gleiche Teile geteilt Der Teil 1 wurde in Schichten
3. Abkühlen auf Raumtemperatur im Verlauf von ™n ufgefa T hr 2£4 cm D t lc*e "\ ™ ™ T Γ",
0 ς , r branntem Leuchtgas entwassert, indem er im Verlauf
ZMunaen. ^ yon 6 Stunden auf 25o°c erwärmt, 4 Stunden bei
Vorzugsweise werden das Erwärmen auf die erhöhte 2500C gehalten und danach im Verlauf von 2 Stunden
Temperatur und das Halten bei der erhöhten Tempe- auf Raumtemperatur abgekühlt wurde. Der Teil B
ratur in einem Strom von heißem Gas vorgenommen, wurde nicht weiterbehandelt. Dann wurde jede Portion
beispielsweise den Verbrennungsprodukten von Leucht- in einen Konverter gefüllt, zu einem niedrigeren
gas, wobei das Erwärmen der Wolframsäure im wesent- 20 Wolframoxyd reduziert und mit Propylen und flüssigem
liehen vollständig durch Berührung mit dem Gas ge- Wasser bei 25O0C und 250 at in Berührung gebracht,
schieht. Die vorgeschriebenen Temperaturen werden Es wurde festgestellt, daß die Umwandlung bei Ver-
durch Thermoelemente in den Tablettenschichten wendung des Teils A 20 °/q höher lag als bei Verwen-
gemessen. Die Entwässerung kann gegebenenfalls bei dung des Teils B. Nach einer gleichen Betriebsdauer
anderen Drücken vorgenommen werden, und bei 25 war der Teil A praktisch nicht abgebröckelt (1,2%
Unteratmosphärendruck kann man bei einer niedrige- Feingut), während der Teil B jetzt 2,4 % Feingut ent-
ren Temperatur, beispielsweise 150° C, arbeiten. Ande- hielt und dem Durchtritt der Reaktionsmischung einen
rerseits werden Temperaturen oberhalb 3500C nicht erheblich größeren Widerstand entgegensetzte,
empfohlen. Als Konverter wurde in diesem Beispiel ein Ver-
Die Reduktion der Wolframsäure zu einer gerin- 3° suchsanlagenkonverter mit einem Katalysatorbett von
geren Wertigkeitsstufe wird vorzugsweise nach Be- 1,22 m Schichtdicke benutzt. Das Gewichtsverhältnis
endigung der Entwässerung durchgeführt. Zweck- von Wasser zu Propylen betrug 4,6:1, und die Raummäßigerweise
wird beispielsweise die Entwässerung in geschwindigkeit war 41 pro Stunde pro Liter kataly-Trögen
in einem gasbeheizten Ofen durchgeführt und satorgefüllter Raum,
das entwässerte Produkt in den Konverter gebracht, in 35 B e i s η i e 1 2
welchem die katalysierte Umsetzung stattfinden soll,
das entwässerte Produkt in den Konverter gebracht, in 35 B e i s η i e 1 2
welchem die katalysierte Umsetzung stattfinden soll,
und dort zu dem niedrigeren Wertigkeitszustand Wolframsäure, die aus praktisch reinem H2WO4
reduziert. Die Reduktion kann beispielsweise durch bestand und fein gepulvert war, um durch ein Sieb
Einwirkung von Wasserstoff oder Kohlenmonoxyd von 0,152 mm Maschenweite zu gehen, wurde mit
oder eines aliphatischen Alkohols mit weniger als 40 einem Druck von ungefähr 1568 kg/cm2 zu Zylindern
4 Kohlenstoffatomen oder eines gasförmigen alipha- von 7,62 cm Durchmesser und 2,54 cm Höhe vorgetischen
Kohlenwasserstoffs, beispielsweise Propan, preßt. Diese Zylinder wurden zerkleinert, um durch
bewirkt werden, und der durch die Reduktion erreichte ein Sieb von 2,38 mm Maschenweite zu gehen, und das
niedrigere Wertigkeitszustand sollte vorzugsweise erhaltene Pulver wurde mit 1% seines Gewichts an
einem Wolframoxyd mit einer Zusammensetzung im 45 Graphit gemischt und unter einem Druck von unBereich
von WO3 bis WO2)5 entsprechen. gefähr 9400 kg/cm2 zu zylindrischen Tabletten von
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte 4,76 X 4,76 mm geformt. Die erhaltenen Tabletten
Katalysatoren zeigen eine höhere Aktivität und größere wurden bis zu einer Schichtdecke von 1,27 bis 3,81 cm
Widerstandsfähigkeit gegen Zerbröckeln beim Ge- in Tröge gefüllt, in einen Ofen gebracht, im Verlauf
brauch als Katalysatoren, die nach dem in der Ein- 50 von 6 Stunden in einem Strom heißer Leuchgas-Verleitung
beschriebenen Verfahren hergestellt wurden. brennungsabgase auf 270 bis 280° C erwärmt und
Insbesondere erleiden sie im Gebrauch keine oder nur 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Man ließ
sehr kleine Volumenänderungen der Tabletten. sie abkühlen, indem man die Tröge aus dem Ofen
Die Katalysatoren sind besonders geeignet für die entnahm. Diese Tabletten enthielten 0,8 Gewichts-
Wasseranlagerung an Propylen. Hierbei liegt die bevor- 55 prozent Wasser, wie durch 4stündiges Erwärmen einer
zugte Temperatur bei 200 bis 3000C, besonders 230 gewogenen Probe auf 6000C gefunden wurde,
bis 2900C. Der bevorzugte Druck liegt bei diesem Eine Menge dieser Tabletten (Katalysator A) wurde
Verfahren bei 200 bis 300 atü, besonders 230 bis 270 atü. in einen Konverter von Betriebsgröße gefüllt, wo sie
Die Gewichtsanteile der Reaktionspartner in der Re- Schichten von ungefähr 2,74 m bildeten. Sie wurden zu
aktionsmischung liegen vorzugsweise bei 1 bis 20 Tei- 60 einem niedrigeren Wolframoxyd reduziert, indem man
len, besonders 2 bis 15 Teilen und insbesondere 4 bis die Temperatur und den Druck einer Propanatmo-
8 Teilen Wasser pro Teil Propylen. Der Anteil an Sphäre auf die für die Wasseranlagerung an Olefin
Katalysator, bezogen auf die Reaktionsmischung, ent- notwendigen Höhen brachte, und dann mit flüssigem
spricht vorzugsweise einer Raumgeschwindigkeit von Wasser und Propylen in einem Gewichtsverhältnis
2 bis 61 flüssiger Reaktionsmischung pro Liter kataly- 65 von 4,6 :1 bei 2500C, 250 at und einer Raumgeschwin-
satorgefüllter Raum pro Stunde. Das Verfahren wird digkeit von 41 pro Stunde pro Liter katalysatorgefüllter
zweckmäßigerweise kontinuierlich durchgeführt; die Raum in Berührung gebracht. Füllungen von Tabletten
Reaktionsmischung wird nach dem Überleiten über des Katalysators B3 welche sich vom Katalysator A
darin unterscheiden, daß sie keiner besonderen Entwässerungsbehandlung
unterworfen, sondern nur nach dem Tablettieren durch die Propanbehandlung der 2,74 m hohen Schichten im Konverter reduziert worden
waren, waren zuvor in dem gleichen Konverter benutzt und mit einer ähnlichen Reaktionsmischung in Berührung
gebracht worden. Es wurde festgestellt, daß die Umwandlung von Propylen zu Isopropanol bei Verwendung
des Katalysators A durchschnittlich 10 % höher lag als die bei Verwendung des Katalysators B.
Nach einer gleichen Gebrauchsdauer wurde gefunden, daß der Katalysator A einen geringeren Prozentanteil
Feingut enthielt, als bei Verwendung des Katalysators B festgestellt worden war, und dem Durchtritt
der Reaktionsmischung merklich weniger Widerstand entgegensetzte.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren aus Wolframsäure für die Herstellung von Alkoholen
durch Wasseranlagerung an Olefine, welche vorzugsweise ein Wolframoxyd als Hauptbestandteil
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolframsäure in Tablettenform bis
auf einen Gehalt an gebundenem Wasser von 0,2 bis 3 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gewichtsprozent,
unter schonenden Bedingungen entwässert und reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolframsäure unter einem Druck
von 4700 bis 15680 kg/cm2 tablettiert wird, vorzugsweise nachdem sie mit oder ohne weitere
Beimengungen unter einem Druck von 314 bis 3140 kg/cm2 vorgepreßt und dann grob gepulvert
wurde.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion
der Wolframsäure zu einer niedrigeren Wertigkeitsstufe nach Beendigung der Entwässerung
erfolgt.
509 688/450 9.65 © Bundesdruckerei Berlin
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