DE854216C - Verfahren zur katalytischen Wassergasanlagerung an ungesaettigte Kohlenwasserstoffe - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Wassergasanlagerung an ungesaettigte Kohlenwasserstoffe

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DE854216C
DE854216C DER848A DER0000848A DE854216C DE 854216 C DE854216 C DE 854216C DE R848 A DER848 A DE R848A DE R0000848 A DER0000848 A DE R0000848A DE 854216 C DE854216 C DE 854216C
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Karl Dr Buechner
Paul Josef Dipl-Chem Kuehnel
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Ruhrchemie AG
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Ruhrchemie AG
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J27/00Catalysts comprising the elements or compounds of halogens, sulfur, selenium, tellurium, phosphorus or nitrogen; Catalysts comprising carbon compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G51/00Compounds of cobalt
    • C01G51/02Carbonyls
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C27/00Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds
    • C07C27/20Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds by oxo-reaction
    • C07C27/22Processes involving the simultaneous production of more than one class of oxygen-containing compounds by oxo-reaction with the use of catalysts which are specific for this process
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/10Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide
    • C07C51/14Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide on a carbon-to-carbon unsaturated bond in organic compounds

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Description

  • Verfahren zur katalytischen Wassergasanlagerung an ungesättigte Kohlenwasserstoffe Im Patent 837 847 wurden für die Wassergasanlagerung an ungesättigte Kohlenwasserstoffe Katalysatoren vorgeschlagen, die aus nicht reduzierten Verbindungen der Metalle der achten Gruppe des periodischen Systems, vorzugsweise aus Kobaltsulfat, bestehen. Diese Metallsalze werden in fester Form, zweckmäßigerweise in Verbindung mit Trägerstoffen angewendet, z. B. mit erhärtenden Verbindungen der alkalischen Erden, wie Magnesiumoxychlorid, Magnesiumsulfat öder Gips, wobei nach Möglichkeit eine saure Reaktion dieser -Massen durch Zugabe von Mineralsäuren oder anderen sauer reagierenden Substanzen von Vorteil ist. Wegen ihrer Abriebfestigkeit können derartige Katalysatoren mit Vorteil in fest angeordneter Form verwendet werden. Infolge ihrer festen Anordnung ergeben diese Katalysatoren gegenüber reduzierten Metallen eine verringerte Raum-Zeit-Ausbeute. Es wurde gefunden, daß man diese Nachteile vermeidet und die Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an ungesättigte Kohlenwasserstoffe erheblich vorteilhafter gestalten kann, wenn die als Katalysator dienenden Metallverbindungen in Form einer sauren wässerigen Metallsalzlösung verwerdet werden. Besonders vorteilhaft ist die Benutzung von Kobaltsalzen, insbesondere von Kobaltsulfat allein oder in Mischung mit anderen Sulfaten. Die Konzentration der wässerigen Kobaltsulfatlösung soll sich auf ioo bis 4009, vorzugsweise auf 350 g Kobaltheptahydrat (Co S04 - 7 H20) belaufen.
  • Die Ansäuerung der Metallsalzlösungen erfolgt zweckmäßig bis zu einem unterhalb von PH = 7 liegenden Wert, vorzugsweise bis zu PH = 1 - 3. Mit Rücksicht auf die Reaktionsgefäße wird zur Ansäuerung am besten Salpetersäure verwendet, da in diesem Fall mit den üblichen säurefesten Chromnickelstählen gearbeitet werden kann. Wenn saure Produkte der katalytischen Kohlenoxydhydrierung zu verarbeiten sind, kann eine besondere Ansäuerung der Metallsalzlösung unterbleiben.
  • Die als Katalysator benutzte Metallsalzlösung, vorzugsweise also eine Kobaltsulfatlösung, wird mit dem zu behandelnden Olefingemisch in einem Reaktionsgefäß zusammengebracht und durch Rührvorrichtungen oder hydrostatische Mischung innig darin verteilt. Es genügt im allgemeinen, wenn man je Liter des zu behandelnden Kohlenwasserstoffgemisches 5o bis 2ooo ccm, vorzugsweise ioo ccm wässerige Salzlösung zur Anwendung bringt.
  • Während der Wassergasanlagerungwird eine Reaktionstemperatur zwischen i20 bis 220', zweckmäßig von 14o bis i60 ° aufrechterhalten. Dieses Temperaturintervall ist wesentlich größer als bei der Verwendung von reduzierten Metallkatalysatoren, die im allgemeinen auf Temperaturen von 13o bis 16o° beschränkt sind. Das bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise erheblich größere Temperaturintervall erlaubt eine Abführung der Reaktionswärme außerhalb des Reaktionsgefäßes. Auch die Reaktionszeit ist bei gelösten Metallsalzkatalysatoren erheblich geringer und kann auf annähernd 3o bis 6o Minuten herabgesetzt werden, während man bei Verwendung von festen Metallsalzkatalysatoren gemäß dem Hauptpatent Umsetzungs-. zeiten von 9o bis 18o Minuten benötigt.
  • Neben einer wesentlich verkürzten Umsetzungszeit hat das erfindungsgemäße Verfahren den großen Vorteil, daß die Abtrennung des in Wasser gelösten Katalysators von den wasserunlöslichen Produkten durch einfache Dekantierung, gegebenenfalls im Reaktionsgefäß selbst, oder bei wasserlöslichen Reaktionsprodukten durch Destillation erfolgen kann. Die Verwendung von Filtriereinrichtungen und die damit verbundenen Umständlichkeiten werden völlig vermieden. Die Metallsalzlösung kann ohne Verminderung ihrer Wirksamkeit beliebig oft wieder verwendet werden. Die auftretenden Metallverluste belaufen sich beispielsweise auf nur o,oi5 bis 0,030 g Kobaltmetall je Liter Reaktionsprodukt, gegenüber von 1,5 bis 6 g Kobaltmetall je Liter Reaktionsprodukt, die bei Anwendung von reduzierten Kobaltkatalysatoren im Endprodukt zurückbleiben. Infolge der geringen Metallverluste sind die Reaktionsprodukte kaum gefärbt.
  • Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Arbeitsweise besteht darin, daß man infolge der Verwendung von in Wasser gelösten Katalysatoren die Reaktionstemperatur außerordentlich gut beherrschen kann. Örtliche Überhitzungen wie bei fest angeordneten Katalysatoren treten nicht auf, so daß die Reaktionstemperatur auf optimale Höhe hinaufgesetzt und dadurch hohe Ausbeuten erreicht werden können. Auch die Bildung von Nebenprodukten .wird durch Anwendung von wässerigen Katalysatorlösungen weitgehend unterbunden, da diese Lösungen nicht befähigt sind, Wasserstoff über ein Verhältnis von CO: H2 = i : i zu aktivieren. Auch eine Polymerisation der Reaktionsprodukte tritt trotz Erhöhung der Behandlungstemperatur nicht ein, so daß keine Bildung von unerwünschten Dickölen zu befürchten ist, wie sie bei der bisherigen Ausführung der Oxosynthese als unvermeidlich angesehen wurde.
  • Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Verwendung von sauren Metallsalzlösungen an Stelle von anderen Katalysatoren bei der Kohlenoxyd- und Wasserstoffanlagerung an Kohlenwasserstoffgemische, die neben ungesättigten Kohlenwasserstoffen organische Säuren enthalten. Derartige Ausgangsstoffe liegen beispielsweise vor, wenn Fraktionen der katalytischen Kohlenoxydhydrierung zu verarbeiten sind. Bei der Verwendung von reduzierten Metallkatalysatoren, wie sie bei der Oxosynthese bisher üblich waren, wird der Katalysator durch im Ausgangsprodukt vorhandene organische Säuren schnell zerstört, wodurch die Reaktion nach kurzer Zeit zum Stillstand kommt oder die Bildung von Nebenprodukten stark begünstigt wird. Beispiel i Aus einem annähernd gleiche Raumteile Kohlenoxyd und Wasserstoff enthaltenden Gasgemisch (Wassergas) wurde unter Verwendung von Eisenkatalysatoren ein synthetisches Kohlenwasserstoffgemisch gewonnen, das nach Extraktion der darin vorhandenen Alkohole und Ester paraffinische und olefinische Kohlenwasserstoffe enthielt. Durch Destillation wurde hieraus eine zwischen 16o bis 175' siedende Fraktion abgetrennt, die im wesentlichen aus C"-Kohlenwasserstoffen bestand. Dieses Gemisch enthielt 47 VolumProzent Cl- Olefine und wies folgende Kennzahlen auf Jodzahl................ 86 Neutralisationszahl ...... 0,4 Esterzahl .............. o Hydroxylzahl . . . . . . . . . . . 1 Carbonylzahl ........... 7 Von dem derart gewonnenen Olefingemisch wurden iooo ccm in ein säurefestes, mit Rührwerk versehenes Hochdruckgefäß eingefüllt, das einen Nutzinhalt von 2300 ccm besaß. Außerdem wurden ioo ccm einer wässerigen Lösung zugegeben, die im Liter 350 g Kobaltsulfatheptahydrat enthielt und mit Salpetersäure auf einen pH-Wert von 2,5 eingestellt war. Der Ansatz umfaßte insgesamt iioo ccm und enthielt 7 g Kobalt in Form von Kobaltsulfat. Oberhalb der Flüssigkeit verblieb im Druckgefäß ein Gasraum von 1200 ccm.
  • Die Mischung wurde unter dauerndem Rühren auf 13o° gebracht und darauf Wassergas bis zu einem Druck von 188 kg/qcm eingeleitet. Nach 55 Minuten hatte der ungesättigte Kohlenwasserstoff so viel Wassergas aufgenommen, daß der Gasdruck um i08 kg/qcm gesunken war. Die Reaktion war damit beendet, das Gemisch wurde aus dem DruckgEfäß entfernt und die flüssige Katalysatorlösung als untere Schicht abgetrennt. Man erhielt iooo ccm nicht wässerige Reaktionsprodukte mit folgenden Kennzahlen Jodzahl................ 2 Esterzahl .............. 8 Carbonylzahl ........... 136 Diese Kennzahlen zeigten, daß das Endprodukt 41 °/a Cl,-Aldehyde und 5 % Ester enthielt. Aus der verbliebenen Jodzahl konnte man darauf schließen, daß die eingesetzten ungesättigten Kohlenwasserstoffe bei der Kohlenoxyd- und Wasserstoffanlagerung zu annähernd 97 °-a umgesetzt wurden. Beispiel 2 Aus Erdölparaffin wurde durch Spaltung und Destillation des Spaltproduktes ein Kohlenwasserstoff abgetrennt, der eine Siedelage von 6o bis 13o° besaß. Seine mittlere C-Zahl lag bei C7. Die Jodzahl belief sich auf J2 = 151 und zeigte an, daß dieses Kohlenwasserstoffgemisch 58,5 °/o ungesättigte Anteile enthielt.
  • Von diesem Kohlenwasserstoff wurden iooo ccm in der aus Beispiel i ersichtlichen Weise mit Wassergas behandelt, wobei als Katalysator eine Lösung von 20 g Kobaltsulfatheptahydrat und io g Magnesiumsulfatheptahydrat in ioo ccm Wasser verwendet wurde. Die Katalysatorlösung war durch Zusatz von Salpetersäure vorher auf einen pH-Wert von 2,5 gebracht worden.
  • Unter Einhaltung eines Druckes von annähernd 17o kg/qcm wurden bei 15 o ° und bei einem im Reaktionsgefäß vorhandenen freien Gasraum von 1,i3 Liter unter periodischem Nachdrücken insgesamt 293 kg/qcm Wassergas angelagert.
  • Das erhaltene Reaktionsprodukt bestand zu 52 °,!o aus Aldehyden mit einer mittleren Kohlenstoffzahl von C, und wies folgende Kennzahlen auf: Jodzahl................ 3 N eutralisationszahl ...... 1 Esterzahl .............. 5 Hydroxylzahl........... 1 Carbonylzahl ........... 228 Beispiel 3 Aus einem portugiesischen Balsamterpentinöl, das nach entsprechender Vorbehandlung im wesentlichen nur bicyclische Kohlenwasserstoffe enthielt, wurde eine zwischen 158 bis 163' siedende Hauptfraktion herausgeschnitten, die eine Jodzahl von 189 und ein durchschnittliches Molekulargewicht von 136 besaß. Es handelte sich hierbei um ein monoolefinisches bicyclisches Terpen der Bruttoformel C"H".
  • Von diesem Produkt wurden iooo ccm in einem Druckgefäß mit ioo ccm einer wässerigen Lösung vermischt, die 35 g Kobaltsulfatheptahydrat enthielt. Durch Zusatz von geringen Mengen Schwefelsäure wurde bis zum PH-Wert 2,8 angesäuert. Danach wurde bei 138' und einem Wassergasdruck von i5o kg/qcm die Mischung 3 Stunden gerührt. Während dieser Zeit wurden unter periodischem Nachdrücken 389 kg,""'qcm Wassergas aufgenommen.
  • Das Endprodukt der Wassergasanlagerung besaß olgende Kennzahlen: Jodzahl................ io Neutralisationszahl ...... 2 Esterzahl .............. 14 Hydroxylzahl........... 6 Carbonylzahl ........... 240 Durch die Wassergasanlagerung waren neben geringen Mengen von Säuren, Alkoholen und Estern hauptsächlich Terpenaldehyde entstanden, und zwar in einer Ausbeute von annähernd 74 °/o, bezogen auf die Jodzahl. Der Rest der Terpene war in höher polymerisierte Produkte übergegangen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur katalytischen Wassergasanlagerung an ungesättigte Kohlenwasserstoffe nach Patent 837 847, dadurch gekennzeichnet, daß die als Katalysator dienenden Metallverbindungen in Form einer sauren wässerigen Metallsalzlösung verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsalzlösungen mit einem pH verwendet werden, der kleiner als 7 ist und vorzugsweise zwischen 2 und 3 liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallsalzlösungen saure Kobaltsulfatlösungen verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Kobaltsulfatlösungen im Liter ioo bis 400 g, vorzugsweise 3509 Kobaltsulfatheptahydrat (Co S O,, ' 7H20) enthalten.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß je Liter der zu behandelnden ungesättigten Kohlenwasserstoffe 5o bis 2ooo ccm, vorzugsweise ioo ccm wässerige Salzlösung verwendet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch kennzeichnet, daß die Wassergasanlagerung bei 12o bis 220', vorzugsweise bei 14o bis 16o' durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wässerigen Metallsalzlösungen und die umzusetzenden ungesättigten Kohlenwasserstoffe in einer Füllkörperschicht unter gleichzeitiger Einleitung des Wassergases einander entgegengeführt werden. B. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wässerigen Metallsalzlösungen und die umzuwandelnden ungesättigten Kohlenwasserstoffe unter gleichzeitiger Einleitung von `'Wassergas in einer Mischvorrichtung innig miteinander verrührt werden.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1103912B (de) * 1956-11-27 1961-04-06 Union Carbide Corp Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger organischer Verbindungen durch die Oxosynthese
DE1224295B (de) * 1959-03-18 1966-09-08 Ici Ltd Verfahren zur Hydroformylierung von Propylen
DE1255097B (de) * 1965-03-23 1967-11-30 Eastman Kodak Co Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch Hydroformylierung von Olefinen

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