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Verfahren zur Herstellung eines Dibenzocycloheptadienderivats und
von Salzen desselben Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Dibenzocycloheptadienderivats und von Salzen desselben. das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man praktisch äquimolare Mengen von 4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin und
5-(3'-Brompropyliden)-dibenzo-[a,d][1,4]-cycloheptadien in Gegenwart eines alkalischen
Kondensationsmittels miteinander zu 5- [3'-(4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin)-propyliden]-dibenzo-[a,d][1,4]-cycloheptadien
umsetzt, dieses aus der Reaktionsmischung abtrennt und gegebenenfalls mit einer
geeigneten Säure zu einem pharmazeutisch verträglichen Salz umwandelt.
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Das neue Dibenzocycloheptadienderivat ist besonders in Form seiner
Salze mit pharmakologisch verträglichen Säuren durch für Antidepressiva typische
Eigenschaften gekennzeichnet. Es besitzt merkliche Wirkungen auf die Potenzierung
der hypnotischen Wirkung von Alkohol und bei der Verminderung der spontanen Beweglichkeit.
Diese Verbindung und ihre Salze mit pharmakologisch verträglichen Säuren sind wirksam
in dem bedingten Laufgangtest, wie von H e r r, S t e w a r t und C h a r e s t
in Arch. int. Pharmacodyn, CXXXIV, S. 328 ff. (1961) beschrieben, in Mengen, die
wesentlich niedriger sind als die zur Ataxie benötigten.
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Die neue chemische Verbindung und ihre Salze sind ferner gekennzeichnet
durch das vollständige Fehlen von pupillenerweiternden Wirkungen, was die Abwesenheit
von Nebenwirkungen, wie sie dem Atropin eigentümlich sind, anzeigt. Diese Effekte
sind bekanntlich in psychotropischen Heilmitteln unerwünscht, also auf dem medizinischen
Fachgebiet, in dem die neuen chemischen Verbindungen wertvoll sind.
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5 -(3'- Brompropyliden) - dibenzo - [a,d][1,4] - cycloheptadien kann
leicht aus 3-Benzyloxypropylbromid und Dibenzo-(a,d][1,4]-cycloheptadien-5-on hergestellt
werden. Die Herstellung dieser Verbindung ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin ist von T h o r p und W a 1 t o n in
J. Chem. Soc. (London) 1948, S. 559, beschrieben.
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Die Umsetzung wird besonders so durchgeführt. daß man etwa äquimolare
Mengen der beiden Verbindungen in einem inerten Lösungsmittel, wie trockenem Benzol
oder Toluol, und in Gegenwart eines alkalischen Kondensationsmittels, z. B. eines
sekundären oder tertiären Amins. wie Triäthylamin, in Berührung bringt. Zweckmäßig
verwendet man auch das alkalische Kondensationsmittel in etwa äquimolarer Menge.
Als Säureakzeptor kann auch ein Uberschuß der Piperidinverbindung verwendet werden.
Es empfiehlt sich, in der Wärme. z. B. bei ungefähr 70 bis 80°C, besonders bei der
Rückflußtemperatur der Mischung zu arbeiten. Man kann die Reaktion in siedendem
Toluol durchführen.
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Von der Reaktionsmischung wird, nachdem sie abgekühlt ist, das als
Nebenprodukt gebildete Triäthylaminhydrobromid od. dgl. durch Filtrieren oder auf
andere Weise abgetrennt. Nach dem Verdampfen des inerten Lösungsmittels fällt 5-[3'-(4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin>propyliden]-dibenzo-[a,d][1,4]-cycloheptadien
an. Dieses kann durch Behandlung mit Kohlendioxyd, vorzugsweise in ätherischer Lösung,
gereinigt werden, wobei sich nicht umgesetztes 4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin abscheidet.
Es kann leicht durch Filtrieren entfernt werden.
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Die gereinigte Base läßt sich dann in bekannter Weise mit einer pharmakologisch
verträglichen Säure zu dem entsprechenden Säureadditionssalz umsetzen. Das Hydrochlorid
erhält man z. B. durch Behandlung einer ätherischen Lösung der freien Base mit einem
leichten Uberschuß von trockenem gasförmigem Chlorwasserstoff. Als pharmazeutisch
verträgliches Salz kommt auch das Phosphat in Frage.
Die angegebene
Reaktion kann wie folgt formelmäßig dargestellt werden.
Die neue Verbindung kann als freie Base oder in Form eines geeigneten Säureadditionssalzes
oral oder durch Injektion verabreicht werden.
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Beispiel 1 Eine Lösung von 6,5 g = 0,028 Mol 4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin
(Kp.0.2 122C. W5 = I,5278). Triä thylamin (3,2g, 0,032 Mol) und 5-(3'-Brompropyliden)-dibenzo-[a,d][1,4]-cycloheptadien
(10,0g, 0.032 Mol) in trockenem Benzol (50 ml) wird 18 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Kühlen wird der Niederschlag abfiltriert und die Lösung zur Trockene eingedampft.
Der ölige Rückstand (14,7 g, freie Base. charakterisiert durch sein UV-Spektrum.
i",«" 238 m t# f --- 16 100) wird in trockenem Äther aufgenommen, die Lösung mit
gasförmigem Kohlendioxyd zur Entfernung unveränderter Piperidinverbindung und die
filtrierte Lösung mit einem leichten Uberschuß an gasförmigem Chlorwasserstoff behandelt.
Das erhaltene Salz wird aus Isopropanol oder. besser, einer Mischung von Acetonitril
und Nitromethan umkristallisiert. Man erhält 5-[3'-(4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin)-propyliden]
-dibenzo- [aal] [ 1.4] -cycloheptadienhydrochlorid vorn Schmelzpunkt 205 bis 206'C.
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Analyse für: C@@HmC1N02
Gefunden ... C 76.14, H 7.23. Cl 7,550(o; |
berechnet ... C 76,54, H 7,23, Cl 7,0601o. |
Beispiel 2 Eine Lösung von 4-Phenyl-4-carbäthoxypiperidin (30,3 g, 0,13 Mol) und
5-(3'-Brompropyliden)-dibenzo-[a,d][1,4]-cvcloheptadien (20,0 g. 0.064 Mol) in trockenem
Toluol (300m1) wird gerührt und untci Rückfluß 18 Stunden erhitzt. auf Raumtemperatur
gekühlt, mit dem gleichen Volumen Äther verdiinnt und filtriert. -Das Filtrat wird
mit Kohlendioxyd behandelt und von Unlöslichem durch Filtrieren befreit. Durch Einengen
der Lösung im Vakuum erhält mar ein Produkt, das durch Umkristallisieren aus Hexan
oder absolutem Äthanol mit wenig Tierkohl. gereinigt wird. Es werden 19,6 g 5-[3'-(4-Phenvl-4-carbäthoxypiperidin)-propyliden]-dibenzo-[a.d
1 [ 1.41-cycloheptadien vom Schmelzpunkt von 89 bis 91 C erhalten.
Analyse für: C32Hg5N03 |
Gefunden ... C 82,19. H 7,60, N 3,0701,"; |
berechnet ... C 82,35, H 7,78, N 3.000;0. |