DE1198484B - Verfahren zur Darstellung von reinem Proscillaridin - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von reinem Proscillaridin

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DE1198484B
DE1198484B DEK51257A DEK0051257A DE1198484B DE 1198484 B DE1198484 B DE 1198484B DE K51257 A DEK51257 A DE K51257A DE K0051257 A DEK0051257 A DE K0051257A DE 1198484 B DE1198484 B DE 1198484B
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Germany
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proscillaridin
pure
preparation
dioxane
methanol
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DEK51257A
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English (en)
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Dr Walter Steidle
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Abbott GmbH and Co KG
Original Assignee
Knoll GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J19/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 by a lactone ring
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/88Liliopsida (monocotyledons)
    • A61K36/896Liliaceae (Lily family), e.g. daylily, plantain lily, Hyacinth or narcissus
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
A61k
Deutsche Kl.: 30 h-2/03
Nummer: 1198 484
Aktenzeichen: K 51257IV a/30 h
Anmeldetag: 2. November 1963
Auslegetag: 12. August 1965
Proscillaridin ist ein Herzglykosid vom Typ der Hexadienolide. Es wurde bisher in technischem Maßstab noch nicht hergestellt. In der frischen Zwiebel von Scilla maritima kommt Proscillaridin praktisch nicht vor, wohl hingegen das native Hauptglykosid Scilla-Glykosid A (Scillaren A), aus welchem Proscillaridin unter der Einwirkung des Ferments Scillarenase durch Abspaltung eines Glukose-Moleküls entsteht. Nach herkömmlicher Auffassung ist Scillarenase nur in der frischen Zwiebel enthalten. Läßt man die frische zerkleinerte Zwiebel längere Zeit stehen, so erfolgt ein fermentativer Abbau von Scilla-Glykosid A zu Proscillaridin.
In der getrockneten Droge ist Proscillaridin in wechselnder Menge vorhanden, jedoch wurde bisher zur Vermeidung der fermentativen Spaltung empfohlen, die Zwiebel schnell zu trocknen oder mit anorganischen Salzen zu verreiben, da auf diese Weise das Ferment inaktiviert wird und die Glykoside im nativen Zustand erhalten bleiben. Auf Grund des bisherigen Standes der Technik mußte man demnach annehmen, daß Proscillaridin nur durch Fermentierung der frischen Droge gewonnen werden konnte. Überraschenderweise wurde jedoch festgestellt, daß auch die getrocknete Zwiebel entgegen den Erwartungen noch das voll aktive Ferment Scillarennase enthält, wodurch es möglich wird, Proscillaridin auch aus der gelagerten Handelsware darzustellen.
Wird die zerkleinerte Droge angefeuchtet bzw. in Wasser aufgeschwemmt, so tritt die gewünschte Fermentation ein, wobei die Spaltungsgeschwindigkeit von der Einwirkungsdauer und der Fermentationstemperatur abhängig ist. Das Scilla-Glykosid A, dessen Anteil an den Gesamtglykosiden der getrockneten Zwiebel etwa 50% ausmacht, wird bei Temperaturen von etwa 20 bis 55° C vollständig zu Proscillaridin verseift. Bei zu langer Fermentationsdauer bzw. zu hoher Fermentationstemperatur hingegen wird das gebildete Proscillaridin durch Abspaltung eines Rhamnose-Moleküls unerwünschterweise weiter abgebaut zum Aglukon.
Aus der wäßrigen Aufschwemmung der Droge wird das Proscillaridin nach beendeter Fermentation mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel extrahiert, durch Chromatographie von toxischen Begleitstoffen befreit und schließlich durch Umlösen in reiner kristallisierter Form gewonnen.
Für die Extraktion des Proscillaridins aus der Fermentationsaufschwemmung eignen sich unter anderem Lösungsmittel wie Essigester, Chloroform oder Butanol. Vor Durchführung der Chromatographie wird der Extrakt zur Trockne eingedampft und der Verfahren zur Darstellung von reinem
Proscillaridin
Anmelder:
Knoll Aktiengesellschaft,
Chemische Fabriken,
Ludwigshafen/Rhein, Knollstr. 50
Als Erfinder benannt:
Dr. Walter Steidle, Limburgerhof
Rückstand in Dioxan gelöst. Als Adsorptionsmittel für die Chromatographie eignet sich Kieselgel oder Aluminiumoxyd. Die anschließende Elution des Proscillaridins kann mit Toluol erfolgen, dem steigende Mengen einer Methanol-Dioxan-Mischung zugesetzt werden. Man kann aber auch Chloroform, Methyläthylketon und Mischungen dieser Zusätze verwenden. Als Lösungsmittel für das Umkristallisieren des aus der Hauptfraktion gewonnenen Proscillaridins eignen sich Methanol, Äthanol oder deren Mischungen mit Wasser.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Darstellung von reinem Proscillaridin ist in mehrfacher Hinsicht bedeutungvoll. Abgesehen von der Möglichkeit, statt frischer Meerzwiebel die handelsübliche Droge (z. B. Bulbus Scillae DAB 6) auf Proscillaridin zu verarbeiten, werden bei der beschriebenen Arbeitsmethode in einfacher Weise weniger wirksame bzw. toxische Begleitstoffe abgetrennt. Proscillaridin unterscheidet sich zwar in bezug auf die günstige Beeinflussung der Herzinsuffizienz nicht von dem nativen Scilla-Glykosid A, es wird jedoch, wie gefunden wurde, bei oraler Medikamentation wesentlich besser resorbiert.
Beispiel
350 g getrocknete geschnittene Droge werden 2 Stunden lang in 1,11 Wasser bei 50° C fermentiert. Anschließend wird die Aufschwemmung dreimal mit je 1,21 Essigester extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden zur Trockne eingedampft, der Rückstand in 2 ml Dioxan gelöst und an der 20fachen Menge Kieselgel (bezogen auf den Trocknungsrückstand) chromatographiert. Die Elution des Proscillaridins
509 630/360
erfolgt mit Toluol, dem steigende Mengen einer Methanol-Dioxan-Misehung zugesetzt werden. Die proscillaridinhaltige Hauptfraktion wird zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird aus Methanol umkristallisiert. Man erhält reines Proscillaridin vom Schmelzpunkt 227 bis 230° C; cc= -93,5° C (in Methanol).
Die anfallenden gesammelten Mutterlaugen können erneut chromatographiert werden. Man gewinnt so den größten Teil des noch verbliebenen Proscillaridins.
Zu dem gleichen Ergebnis gelangt man, wenn man die wäßrige Aufschwemmung der Droge 24 Stunden bei Zimmertemperatur fermentiert und wie oben an~ gegeben aufarbeitet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Darstellung von reinem Proscillaridin, dadurch gekennzeichnet, daß man getrocknete zerkleinerte Meerzwiebeln in Wasser 24 bis 2 Stunden bei Temperaturen von etwa 20 bis 55° C fermentiert, die Aufschwemmung mit Essigester, Chloroform oder Butanol extrahiert, den Extrakt vom Lösungsmittel befreit und in Dioxan an Kieselgel oder Aluminiumoxyd chromatographiert, mit Toluol und steigenden Mengen einer Methanol-Dioxan-Misehung eluiert und aus der Hauptfraktion des Eluats das Proscillaridin in an sich bekannter Weise gewinnt.
    509 630/360 8.65 © Bundesdruckerei Berlin
DEK51257A 1963-11-02 1963-11-02 Verfahren zur Darstellung von reinem Proscillaridin Pending DE1198484B (de)

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US408469A US3361630A (en) 1963-11-02 1964-10-30 Cardiac glycoside
FR993570A FR6347M (de) 1963-11-02 1964-11-02
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CH442291A (de) 1967-08-31
GB1081140A (en) 1967-08-31
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US3361630A (en) 1968-01-02

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