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Schaltungsanordnung zur Durchführung der elektrischen Güteprüfung
von Fabrikationseinzellängen vielpaariger Nachrichtenkabel Die Erfindung befaßt
sich mit einer Schaltungsanordnung zur Durchführung der elektrischen Güteprüfung
von aus der Fertigung kommenden Fabrikationseinzellängen vielpaariger Nachrichtenkabel.
Für eine solche Güteprüfung ist es erforderlich, daß eine große Zahl elektrischer
Reihenmessungen zur Bestimmung der elektrischen Eigenschaften der Längen, z. B.
des Isolationswertes, des Leitungswiderstandes, der Betriebskapazität, der Ableitung,
der Nebensprechkopplungen und der Erdkapazitätsdifferenzen, durchgeführt werden.
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An sich ist es bekannt, feste bzw. stationäre Nachrichtenkabelanlagen
zu überwachen und hierbei insbesondere den Isolationswert in der Weise zu überprüfen,
daß bei Unterschreitung eines vorgegebenen Wertes Kabelfehleralarm gegeben wird.
Weiterhin ist es auch bekannt, die Verdrahtung komplizierter elektrischer Geräte,
wie es beispielsweise elektrische Rechen- oder Buchungsmaschinen sind, auf Isolationsfehler
und Leitungsunterbrechungen zu überprüfen.
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Demgegenüber handelt es sich bei der Güteprüfung der gerade aus der
Fertigung kommenden Fabrikationseinzellängen vielpaariger Nachrichtenkabel um eine
Vielzahl von Einzelmessungen einer Reihe von elektrischen Betriebsgrößen der vielpaarigen
Kabellänge, wobei Art und Reihenfolge der durchzuführenden Messungen vom Aufbau
und vom Verwendungszweck der Einzellänge abhängen. Außerdem ist zu berücksichtigen,
daß in der Regel eine größere Anzahl gleicher Längen nacheinander in möglichst kurzer
Zeit geprüft werden muß.
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Bei einer solchen elektrischen Güteprüfung neu hergestellter Nachrichtenkabellängen
kommt es also nicht allein darauf an, etwaige Fehler in der Isolierung oder Leitungsunterbrechungen
anzuzeigen, vielmehr müssen die einzelnen Meßwerte, welche das elektrische Verhalten
der Kabellänge bestimmen, der Größe nach bestimmt und schließlich auch statistisch
ausgewertet werden.
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Zur fehlerfreien und schnellen Durchführung einer solchen Güteprüfung
geht die Erfindung von einer Schaltungsanordnung aus, bei der die Adern der zu prüfenden
Länge während der gesamten Dauer der Güteprüfung fest mit einem Anschlußrahmen verbunden
bleiben und bei der Schaltorgane zum automatischen Anlegen der jeweils zu messenden
Adern, Schaltorgane zur Anschaltung der jeweils erforderlichen Meßgeräte und Schaltorgane
zur automatischen Auswertung der durchgeführten Messungen, insbesondere zur Anzeige,
zum Ausdrucken und zur statistischen Erfassung der Meßwerte, vorgesehen
sind, die
sämtlich durch eine die Programmspeicherorgane für die Reihenmessungen enthaltende
Programmsteuerung gesteuert werden. Bei einer solchen automatischen Durchführung
der zur Güteprüfung erforderlichen Reihenmessungen bleiben also die Adern der zu
prüfenden Kabellänge während der gesamten Dauer der Prüfung fest angeschlossen,
während die Auswahl der Adern für eine Einzelmessung, das sogenannte Anlegen, und
auch die Auswahl des für die betreffende Einzelmessung benötigten Meßgerätes automatisch
vorgenommen wird. Eine solche Anordnung bringt den Vorteil mit sich, daß die Adern
der zu prüfenden Länge nur einmal von Hand am Anschlußrahmen der Reihe nach angeschlossen
werden müssen. Auf diese Weise sind Falschmessungen durch fehlerhaftes Anlegen von
Hand ausgeschlossen; gleichzeitig wird die zur Güteprüfung einer Länge benötigte
Zeit erheblich verkürzt.
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Eine solche automatisch arbeitende Schaltungsanordnung zur Durchführung
der elektrischen Güteprüfung von aus der Fertigung kommenden Fabrikationseinzellängen
vielpaariger Nachrichtenkabel wird durch die Erfindung verbessert. Gemäß der Erfindung
werden die Schaltorgane zum automatischen Anlegen der jeweils zu messenden Adern
gemeinsam mit den Schaltorganen zur Anschaltung der jeweils erforderlichen Meßgeräte
in einem Koppelfeld zusammengefaßt, während die Schaltorgane zur automatischen Auswertung
der durchgeführten Messungen, insbesondere zur Anzeige, zum Ausdrucken und
zur
statistischen Erfassung der Meßwerte, gesondert in einem mit der Programmsteuerung
zusammenarbeitenden Programmgeber untergebracht sind. Wesentlich für die Erfindung
ist also die Zusammenfassung der dem Anlegen der Adern und dem Anlegen der Meßgeräte
dienenden Schaltorgane in einem gemeinsamen Koppelfeld. Auf diese Weise wird nämlich
vermieden, daß durch die Anordnung der zum Anlegen erforderlichen Schaltorgane bereits
ein bestimmtes Programm vorgegeben wird, von dem dann nicht mehr abgewichen werden
kann; mit Hilfe des Koppelfeldes können also einmal die zu messenden Adern oder
Adergruppen in beliebiger, durch die Programmsteuerung vorgegebener Weise ausgewählt
werden, und zweitens können die so ausgewählten Adern bzw. Adergruppen an die jeweils
in Betracht kommenden Meßgeräte angelegt werden.
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Die gemeinsame Anordnung der zum Anlegen der Adern und Meßgeräte erforderlichen
Schaltorgane in einem Koppelfeld erlaubt es also, für die Güteprüfung ein beliebiges
Programm für die Programmsteuerung vorzusehen, die dann in Abhängigkeit von diesem
beliebig gewählten Programm die zum Anlegen erforderlichen Schaltorgane steuert.
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Darüber hinaus hat die einfache Ausbildung und Zusammenfassung der
Schaltorgane für die Auswahl der Adern bzw. Adergruppen und für die Auswahl der
jeweiligen Meßgeräte im Koppelfeld außerordentlich niedrige Kapazitäts- und Kopplungswerte
für die Schaltungsanordnung zur Folge, so daß die zu messenden Leitungswerte auch
dann, wenn sie sehr niedrig sind, praktisch nicht beeinflußt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer gemäß der Erfindung
ausgebildeten Schaltungsanordnung ergibt sich, wenn das Koppelfeld aus zwei hintereinandergeschalteten
Leitungsvielfachen aufgebaut ist, von denen dem ersten die Schaltungsorgane zum
automatischen Anlegen der jeweils zu messenden Adern und dem zweiten die Schaltungsorgane
zum Anlegen der jeweils erforderlichen Meßgeräte zugeordnet sind.
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Weiterhin empfiehlt es sich, die Einrichtungen zur Anzeige und zum
Ausdrucken der Meßergebnisse und die Einrichtungen zur statistischen Erfassung der
Meßwerte einschließlich des von der Programmsteuerung gesteuerten Programmgebers
zu einer Meßwerteverarbeitungsanlage zusammenzufassen.
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In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung
ausgebildeten Schaltungsanordnung wiedergegeben.
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F i g. 1 gibt eine schematische Übersicht über die gesamte Schaltungsanordnung,
während in F 1 g. 2 der Aufbau des für die Erfindung wesentlichen Koppelfeldes schematisch
angedeutet ist.
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Auf die Vorrststrommel 30 ist die aus der Fertigung gekommene Fabrikationseinzellänge
10 aufgewickelt. Die Adern der Kabellänge 10 sind am Anfang 10A an die Klemme des
Anschlußrahmens 12 angeschlossen, während die Adern am Ende lûe offengehalten sind.
Für den Fall, daß im Rahmen der vorzunehmenden Güteprüfung der Kabellänge 10 auch
Widerstandsmessungen vorgenommen werden müssen, werden die Adern am Ende 10E durch
eine gesonderte Klemmenanordnung kurzgeschlossen und über die Leitung 47 mit dem
Koppelfeld 45 verbunden.
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Vom Anschlußrahmen 12 führen die Leitungen 31 zum Koppelfeld 45,
an das über die Steuerleitungen
46 und 46' die Programmsteuerung 33 angeschlossen
ist. Die nähere Ausgestaltung dieses Koppelfeldes, das in Durchführung des Erfindungsgedankens
die Schaltorgane zum Anlegen der Adern bzw. Adergruppen und zum Anlegen der Meßgeräte
enthält, wird im einzelnen an Hand der F 1 g. 2 beschrieben.
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Über die Leitungen 48 ist das Koppelfeld 45 mit den Meßgeräten verbunden,
und zwar mit dem Gerät Ra für Widerstandsmessungen, mit dem Gerät Ris für Isolationswiderstandsmessungen,
mit dem Gerät C für Betriebskapazitätsmessungen und mit dem Gerät K, e für Kopplungsmessungen
und Erdkapazitätsmessungen. Von diesen Meßgeräten führen die Leitungen 49 zu der
über die Leitung 51 von der Programmsteuerung33 gesteuerten Meßwertedurchschaltung
50, welche die gemessenen Werte über die Leitung 77 auf die Meßwerteerfassung der
Meßwerte verarbeitungsanlage 52 gibt.
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In der gestrichelt umrandeten Meßwerteverarbeitungsanlage sind die
Einrichtungen zur Anzeige der Meßergebnisse und die Einrichtungen zur statistischen
Erfassung der Meßwerte einschließlich des von der Programmsteuerung 33 gesteuerten
Programmgebers 53 zusammengefaßt. Nachdem der Programmgeber 53, von dem die Steuerleitungen
58 bis 64 zu den einzelnen zu steuernden Geräten führen, die Programmsteuerung 33
über die Leitung 56 seine Aufnahmebereitschaft gemeldet hat, erhält er von der Programmsteuerung
33 über die Leitung 57, die Anreizschaltung 55 und die Leitung 54 das Startsignal.
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Die Meßwerteverarbeitungsanlage 52 enthält weiterhin die Zahleneinsteller
65 für den Protokollkopf, in welchen die charakteristischen Daten der zu prüfenden
Kabellänge, wie Kabeltype, Paarzahl, Leiterdurchmesser, Länge, Fabrikationslängennummer,
Auftragsnummer, Prüfdatum usw., eingestellt werden. Diese Daten werden von den Zahleneinstellern
65 über die Leitung 66 zum über die Leitung 58 vom Programmgeber 53 gesteuerten
Code-Umsetzer 74 gegeben, der die umgesetzten Daten über die Leitungen 68 und 69
zur Steuerung 70 und damit zum Locher 71 sowie zum Drucker 72 gibt und der überdies
über die Leitung 73 den Meßgeräten den Betrag der Kabellänge zuführt, um die Meßgeräte
so einzustellen, daß die Meßwerte auf einen Kilometer Kabellänge bezogen werden,
also für verschieden lange Kabel miteinander vergleichbar sind. Der Protokollkopf
erscheint mithin vor jeder Meßart im Locher und außerdem vor den auf einem Blatt
ausgedruckten statistischen Werten.
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Wie bereits erwähnt, enthält die Meßwerteverarbeitungsanlage 52 die
Meßwerteerfassung 75, der die Meßwerte über die Leitung 77 zugeführt werden.
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Diese Meßwerteerfassung 75 wird über die Leitung 60 vom Pragrammgeber
53 gesteuert. Die Art der jeweils eingestellten Meßgeräte sowie die eingestellten
Meßbereiche werden der Meßwerteerfassung 75 über die Leitung 76 und 85 sowie über
den Speicher 86 zugeführt. Von der Meßwerteerfassung 75 werden die Meßwerte über
die Leitung 78 sowie über den über die Leitung 69 vom Programmgeber 53 gesteuerten
Analog-Digital-Umsetzer 79 und über die Leitung 88 im Meßwerteanzeiger 81 zur Anzeige
gebracht.
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Weiterhin enthält die Meßwerteverarbeitungsanlage 52 die über die
Leitung 62 vom Programmgeber 53 gesteuerte Meßwerteermittlung 82, die über
die
Leitung 63 gesteuerte Extremwerteermittlung 83, die über die Leitung 64 gesteuerte
Grenzwertekontrolle 84 sowie die über die Leitung 61 gesteuerte Steuerung 70 für
die Meßwertedurchgabe zum Locher 71 und zum Drucker 72, die die von der Meßwerteerfassung
erfaßten Werte und die statistischen Werte festhalten.
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Die Grenzwertekontrolle 84 erhält die für den Vergleich der Weßwerte
erforderlichen Grenzwerte von den Zahleneinstellern 87 bis 92, an denen der maximale
Aderwiderstand Ramax, der maximale Isolationswiderstand Riß,,, die maximale und
minimale Betriebskapazität Cmax und Imin, die maximale Kopplung Kmax und die maximale
Erdkapazitätsdifferenz emax eingestellt werden.
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In der F i g. 1 sind der Deutlichkeit wegen die Leitungen, die die
Informationen zur Meßwerteverarbeitungsanlage 52 führen, strichpunktiert und die
Leitungen, über die die Informationen von der Meßwerteverarbeitungsanlage kommen,
gestrichelt gezeichnet.
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In der Fig. 2 ist der Aufbau des für die Erfindung wesentlichen Koppelfeldes
im einzelnen schematisch angedeutet. Dieses Koppelfeld besteht im wesentlichen aus
zwei hintereinandergeschalteten Leitungsvielfachen. Das erste Leitungsvielfach,
das aus den Leitungen 94 und 94' gebildet wird, ist an die Steckerleisten 93 angeschlossen,
deren Anzahl sich nach der höchsten Zahl der mit der Anordnung zu messenden Adern
richtet. Die Steckerleisten 93 sind über die Leitung 31 mit dem Anschlußrahmen 12
verbunden, an dem die Adern des Anfanges 10A der Kabellänge angeschlossen sind.
Die Aufteilung innerhalb des aus den Leitungen 94 und 94' gebildeten Leitungsvielfaches
kann durch die Anordnung der Steckerleisten in zwei Reihen beispielsweise derart
vorgenommen werden, daß die ungeradzahligen Adern an die obere Reihe der Steckerleisten
und die geradzahligen Adern an die untere Reihe der Stekkerleisten angeschlossen
werden.
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Zum Anlegen der Adern bzw. Adergruppen, die für die jeweils durchgeführte
Einzelmessung gerade benötigt werden, dienen als Schaltorgane für das aus den Leitungen
94 und 94' gebildete Leitungsvielfach die Relaiskontakte 95, die durch die über
die Steuerleitungen 46 von der Programmsteuerung 33 gesteuerten Erregerspulen 98
erregt werden.
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Über die Leitungen 96 ist das aus den Leitungen 94 und 94' gebildete
Leitungsvielfach mit dem zweiten Leitungsvielfach verbunden, das aus den Leitungen
48 und 48' gebildet wird. Diesem Leitungsvielfach sind zum Anlegen der jeweils für
die Einzelmessung benötigten Meßgeräte als Schaltorgane die Relaiskontakte 97 zugeordnet,
welche durch die von der Programmsteuerung 33 über die Leitungen 46' gesteuerten
Erregerspulen 98' erregt werden.
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Patentansprüche: 1. Schaltungsanordnung zur Durchführung der elektrischen
Güteprüfung von aus der Fertigung kommenden Fabrikationseinzellängen vielpaariger
Nachrichtenkabel in Form elektrischer Reihenmessungen zur Bestimmung der elektrischen
Eigenschaften der Längen, z. B. des Isolationswertes, des Leitungswiderstandes der
Betriebskapazität, der Ableitung, der Nebensprechkopplungen und der Erdkapazitätsdifferenzen,
bei der die Adern der zu prüfenden Länge während der gesamten Dauer der Güteprüfung
fest mit einem Anschlußrahmen verbunden bleiben und bei der Schaltorgane zum automatischen
Anlegen der jeweils zu messenden Adern, Schaltorgane zur Anschaltung der jeweils
erforderlichen Meßgeräte und Schaltorgane zur automatischen Auswertung der durchgeführten
Messungen, insbesondere zur Anzeige, zum Ausdrucken und zur statistischen Erfassung
der Meßwerte, vorgesehen sind, die sämtlich durch eine die Programmspeicherorgane
für die Reihenmessungen enthaltende Programmsteuerung gesteuert werden, d a d u
r c h g e -kennzeichnet, daß die Schaltorgane zum automatischen Anlegen der jeweils
zu messenden Adern gemeinsam mit den Schaltorganen zur Anschaltung der jeweils erforderlichen
Meßgeräte in einem Koppelfeld (45) zusammengefaßt sind, während die Schaltorgane
zur automatischen Auswertung der durchgeführten Messungen, insbesondere zur Anzeige,
zum Ausdrucken und zur statistischen Erfassung der Meßwerte, gesondert in einem
mit der Programmsteuerung (33) zusammenarbeitenden Programmgeber (53) untergebracht
sind.