DE2923585C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung der Aderwiderstände von mehradrigen Verseilelementen, insbesondere von Nachrichtenkabeln, bei
dem zuerst für verschiedene Aderkombinationen aus jeweils zwei verschiedenen Adern mittels einer
einzigen, nacheinander an die verschiedenen Adern angeschlossenen Stromquelle die Schleifenwiderstände
aus den Summen der Aderwiderstände störungsfrei derart gemessen werden, daß jede Ader mindestens
einmal mit erfaßt wird.
Aus der Zeitschrift »Frequenz« 1969, Seiten 218 bis 224, ist ein Verfahren zur Messung von Schleifenwiderständen bekannt, bei dem zwei Konstantstromquellen
vorgesehen sind, die jeweils einem Aderwiderstand Ra bzw. Rb gleichgroße Gleichströme Ia = Ib einprägen.
Addiert man durch Serienschaltung die an Ra und Rb auftretenden Spannungsabfälle, so ergibt sich der
Schleifenwiderstand Rs der beiden Aderna und b. Bildet
man dagegen die Differenz, d. h. mWt den Unterschied
des Spannungsabfalls an den Aderwiderständen Ra und Rb, so ergibt sich ein Spannungswert, weicher der
Größe der Widerstandsdifferenz der Adern Ra und Rb entspricht
Nachteilig an diesem Meßverfahren ist vor allem, daß zwei getrennte Stromquellen benötigt werden, wobei es
erforderlich ist, daß die eingeprägten Ströme während des gesamten Meßvorganges stets gleich groß bleiben
müssen. Dies erfordert einen entsprechend hohen Aufwand an Stabil/sierungseinrichtungen, wobei der
Unterschied in den Strömen la und Ib bei der Differenzmessung nur in der Größenordnung von etwa
10 s liegen darf. Um dies sicherzustellen, werden in den
Meßpausen die beiden Ströme la und Ib miteinander verglichen und gegebenenfalls entsprechend korrigiert.
Ein weiteres Problem, welches bei der Messung von Schleifen- bzw. Aderwiderständen zu beachten ist.
besteht darin, daß diese Messungen vielfach z. B. im Bereich der Kabelfertigung durchgeführt werden
müssen und dabei in der Umgebung der zu messenden Kabel starke elektromagnetische Fremdfelder im
Niederfrequenzbereieh auftreten, welche Störspannungen in die zu einer Spule auf einer Trommel
aufgewickelten Kabel induzieren können. Diese Störspannungen treten vor allem dann auf, wenn im
Fertigungsbereich in der Nähe von leistungsstarken, z. B. thyristorgesteuerten elektrischen Maschinen gemessen werden muß, wobei die Störspannung die
Größenordnung der Meßspannung erreichen kann. Der
resultierende Meßfehler wird bei langen Verseilelementen
oder Kabel mit großen Leiterquerschnitten besonders groß.
Es wäre möglich, diese Störspannungen durch im Meßkreis angeordnete Tiefpässe oder eine digital-integrierende
Meßspannnungsauswertung mit Analog-Digital-Umsetzern
zu unterdrücken. Beide Methoden führen jedoch vielfach nicht zu befriedigenden Ergebnissen, da
einerseits wegen der endlichen Sperrdämpfung von Filtern bzw. wegen langer Einschwingungszeiten
meßbare Restfehler verbleiben oder die Meßzeiten entsprechend vergrößert werden müssen. Dies ist
insbesondere bei der Messung mit Automaten, wie sie heute vielfach bei der Prüfung von Kabeln eingesetzt
werden, störend.
Aus der DE-OS 16 16 1C3 ist ein Verfahren zum selbsttätigen Messen der Schleifenwiderstände von
Nachrichtenkabel bekannt Dabei ist eine einzige Meßstromquelle vorgesehen, und sowohl den a-Adern
als auch den ö-Adern des Kabels ist jeweils am
Kabeleirvgang und auch am Kabelausgang je eine Ebene eines Schrittschalters zugeordnet Die Messurj erfolgt
somit weitgehend störspannungsfrei. Die Steuerung dieser Schrittschalter erfolgt gemeinsam so, daß jeweils
eine a-Ader und eine 6-Ader in Reihe geschaltet werden
und so der Schleifenwiderstand bestimmt wird. Mit einer derartigen Meßanordnung lassen sich zwar die
Schleifenwiderstände der jweils durch den Schrittschalter in Serie geschalteten a- und 6-Adern bestimmen; es
können daraus jedoch die Ader-Widerstände nicht errechnet werden, weil infolge der starren Schrittfolge
der Schrittschalter jeweils nur jede a-Ader und jede 6-Ader einmal gemessen wird. Für die Bestimmung der
Ader-Widerstände reicht die so gewonnene Meßinformation nicht aus.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßverfahren der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß die Bestimmung der Ader-Widerstände möglichst einfach und schnell durchgeführt
werdm kann. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei der Bestimmung der
Schleifenwiderstände mit einer Ader in unterschiedlicher Paarung mit den anderen Adern mehrfach
gemessen wird und anschließend aus den gespeicherten Schleifenwiderstandswerten die Aderwiderstände direkt
hergeleitet werden.
Dies hat den Vorteil, daß mit wenigen Messungen gearbeitet werden kann und daß Streuungen weniger
eingehen, weil bei einem sehr großen Teil der Messungen ein und dieHbe Ader als Bezugsgröße
verwendet wird. Gegenüber einer Messung mit zwei Stromquellrn ergibt sich de·· Vorteil, daß die Meßergebnisse
störspannungsfrei gewonnen werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Enden der Adern über je eine Meßleitung sowohl zur Meßstromquelle als
auch zum Meßgerät geführt sind, daß sendeseitig und empfangsseitig eine gemeinsam betätigte Umschalteinrichtung
vorgesehen ist, durch die nacheinander die gewünschten Schleifen aus je zwei Adern an die
Meßstromquelle und an das Meßgerät angeschlossen werden und daß in einem nachgeschalteten Speicher die
gemessenen Schleifenwiderstandswerte festgehalten und zur Bestimmung der Aderwiderstände in einem
Rechner bereitgestellt sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer Meßanordnung
nach der Erfindung,
Fig.2 den Schaltungsaufbau bei der Messung von
dreiadrigen Verseilelementen (Dreiern), *
Fig.3 die Adernfolge eines fünfadrigen Verseilelementes
(Fünfer) zur Festlegung der Zählfolge.
In Fig. I ist der grundsätzliche Aufbau einer Meßschaltung zur Bestimmung des Schleifenwiderstandes
zweier Adern dargestellt Von einer Meßstromquelle IQ wird ein konstanter Meßstrom Im dem nahen
Anschluß A 1 einer Ader 1 zugeführt, deren ohmscher Widerstand mit R1 bezeichnet ist Bis zum entfernten
Ende E1 dieser Ader 1 fällt eine Spannung U1 ab. Am
fernen Ende der Ader 1 ist eine Verbindung zu einer weiteren Ader 2 hergestellt und zwar in Form eines
möglichst niederohmigen Kurzschlusses. Der Übergangswiderstand dieses Kurzschlusses darf das
Meßergbnis nicht unzulässig verfälschen. Durch entsprechend kompakte Kurzschlußklemmen lassen sich
die Übergangswiderstände des Kurzschlusses so gering halten, daß ihr Einfluß vernachlässiget nleibt
An der Ader 2, deren ohmscher Widerstand R 2 bezeichnet ist, fällt durch den Strom Im eine Spannung
U2 ab, wobei das nahe Ende A 2 dieser Ader 2 mit dem zweiten Ausgang der Meßstromquelle UQ verbunden
ist Bei den Adern 1 und 2 der dargestellten Meßanordnung handelt es sich um zwei Einzeladern
eines Verseilelementes bzw. eines Kabels.
An den nahen Enden A 1 und A 2 der dargestellten
ίο Schleife aus den Adern 1 und 2 tritt eine Meßspannung
UM auf, die einem Entkopplungs-Verstärker (Trenn verstärker)
EV zugeführt wird, dessen Eingangswiderstand praktisch den Wert unendlich aufweist. Nachgeschaltet
ist ein bevorzugt als Digitalmultimeter ausgebildetes
j5 Meßgerät MG, an welchem die Spannung Um angezeigt
wird. Dabei ergibt sich für die dargestellte Meßanordnung folgende Beziehung:
Um = Im-(Rl + R2)
Da (Ri + R 2) den Schleifenwiderstand Rs der
dargestellten Aderkombination darstellt, gilt die Beziehung:
Um = Im Rs.
Bei der Messung von Ader- und Schleifwiderständen sowie bei der Messung von Widerstandsdifferenzen der
Leiter symmetrischer Verseilelemente können die
so Ergebnisse durch Störspannungen verfälscht werden,
welche durch elektromagnetische Fremdfelder in die normalerweise spulenförmig aufgewickelten Leiter 1
und 2 induziert werden. Dies ist besonders dann der Fall, wr-nn "in Fertigungsbereich in der Nähe von leistungsstarken,
z. B. thyristorgesteuerten elektrischen Maschinen gemessen werden muß, bei denen Störsp^nnungen
in der Größenordnung der Meßspannungen auftreten können. Auf diese Weise werden die Widerstandsmessungen
unzulässig verfälscht. Der resultierende Meßfehler wird besonders bei langen Verseilelementen mit
großen Leiterquerschnitten sehr groß.
Die in Fig. 1 gezeigte Meßmethode hat u.a. den Vorteil, daß derartige induzierte Störspannungen sich
praktisch weitgehend kompensieren und damit nicht in das Meßergebnis eingehen. Dies liegt daran, daß die
beiden Adern 1 und 2 praktisch eine bifilare Wicklung darstellen, so daß die Störspannungen Uz 1 und Uz 2 in
den beiden Adern 1 und 2 gegeneinander gerichtet sind
und sich bezüglich der Meßspannung Um gegenseitig kompensieren und damit nicht in das Meßergebnis des
Meßgerätes /V/Geingehen.
Nachfolgend wird das Verfahren zur Bestimmung der Einzeladerwiderstände beschrieben, wobei in dem
Beispiel nach F i g. 2 die Messung an einem dreiadrigen Verseilelement (Dreier) beschrieben ist. Die Meßstromquelle
IQ ist hierzu mit Umschaltern LAS I und USW verbunden, die gemeinsam betätigt werden und
ausgangsseitig insgesamt drei mögliche Schaltstellungen mit den Anschlußklemmen ACIl. K 12. Aw 13 bzw.
K 21. AC 22 und K 23 aufweisen. Die Klemmen K 11 und
AC 12. K 13 und AC 21 sowie K 22 und AC 23 sind jeweils direkt miteinander verbunden. Von den Klemmen AC 11
und AC12 aus führt eine möglichst kurz gehaltene Meßleitung ML 11 zu dem Anschluß A 1 der Ader 1. in
analoger Weise sind die Klemmen AC 13 und AC 21 über die Meßleitung ML 21 mit dem Anschluß A 2 der Ader 2
iinH Hip Klpmmpn K 22 nnH K 21 iihpr dip Mpßlpilnnw
ML 31 mit dem Anschluß A 3 der Ader 3 verbunden. Als Anschlußeinrichtungen sind besonders Vielfachzangen
mit Strom- und Spannungsklemmen, sogenannten Thomson-Klemmen geeignet.
Die ohmschen Ersatzwiderstände der Adern 1 und 2 und 3 sind mit RX. R2 und /?3 bezeichnet. Am fernen
Ende der Adern ist eine entsprechend niederohmige Kurzschlußklemme ACAC mit vernachlässigbarem Übergangswiderstand
vorgesehen, welche die Endpunkte FA. E2 und £3 aller Adern 1. 2 und 3 miteinander
verbindet.
Die nahen Enden der Adern A 1, A 2 und A 3 sind
außerdem über Meßleitungen ML 12. ML 22 und ML 32
mit Klemmen AC 31. AC 32 und AC 33. AC 41, sowie K 42 und
AC 43 verbunden, wobei wiederum jeweils zwei dieser Klemmen (z. B. AC 31. AC 32) miteinander verbunden sind.
Auch hier sind Zweifachumschalter LASIII. LASIV vorgesehen, welche mechanisch mit den Umschaltern
i/51 und US 11 der Meßspannungsseite gekoppelt sind
und somit gleichzeitig betätigt werden. An die Umschalter LASIII und USW ist ein entsprechendes
Meßgerät MC z. B. in Form eines Multimeters angeschlossen.
Bei tier in F ι g. 2 uargesieiiien Sieiiung der
Umschalter LASI bis t/5 IV wird entsprechend Gleichung
(2) der Schleifenwiderstand der aus den Adern 1 und 2 gebildeten Leiterschleife gemessen nach folgender
Beziehung:
RxI = Rl - R 2 .
Durch Umlegen der Schalter LASI bis US IV in die zweite Schaltsteiiung wird der Meßstrom Im an die
Anschlüsse A 1 der Ader 1 und A 3 der Ader 3 gelegt, so
daß über das Meßgerät MC der Schleifenwiderstand
Rs2 = Ri + R3
bestimmt werden kann.
In der dritten Schaltstellung wird der Meßstrom Im
den Anschlüssen A 2 der Ader 2 und A 3 der Ader 3 gelegt, so daß über das Meßgerät MC der Schleifenwiderstand
Rs 3
Rs2 = Rl + R3
bestimmt wird.
Aus den so nacheinander gemessenen Schleifenwiderständen A?sl. A?s2 und Rs3 lassen sich die
Widerstandsdifferenzen AR der einzelnen Adernpaare bestimmen nach folgenden Gleichungen:
I «1.2 = Rs2 - RsS = RX Rl
IR U = Äs I Rs 3 = Ri - R 2
\R2.3 = RsI - Rs2 = Rl - R3
IR U = Äs I Rs 3 = Ri - R 2
\R2.3 = RsI - Rs2 = Rl - R3
Außerdem können durch Umformung der Gleichungen (3) bis (5) die F.inzelwiderstände der Adern
berechnet werden, und zwar nach folgenden Beziehungen:
Rs
R.s2 - Rs3
Rl =
R 3 ■=
RsI + Rs3 - Rsi
(10)
(ID
Mit der in F i g. 3 dargestellten Anordnung lassen sich somit in einfacher Weise die Einzelwiderstände A? 1 bis
R 3 der Adern 1 bis 3 bestimmen, wobei der Aufwand für die Messung gering gehalten werden kann und
gleichzeitig sichergestellt ist, daß induzierte Störspannungen praktisch nicht in das Meßergebnis eingehen.
Voraussetzung ist, daß bei der Messung der Schleifenwiderstände jeder Aderwiderstand mindestens einmal
mit erfaßt ist.
Die nacheinander gemessenen Schleifenwiderstände Rs werden vom Meßgerät MC aus in eine Speichereinrichtung
SPeingegeben. Nach Erhalt aller notwendigen Schleifenwiderstände werden in einem Rechner CO
entsprechend den Gleichungen (9) bis (11) die Aderwiderstände Ri bis A? 3 ermittelt und auf einer
Anzeigeeinrichtung AZ dargestellt bzw. in eine eriisprecMeiiue Rcgibiticrciiii iuiiiung {/..o. Drucker)
eingegeben.
Um die Auswertung komfortabler zu gestalten, kann dem Digitalmultimeter ein Microprozessor nachgeschaltet
werden. Dieser speichert automatisch die Rs-Werte und errechnet daraus die Teilwerte. Diese
können auf Tastendruck angezeigt oder auf einem Streifendrucker ausgeschrieben werden.
Die beschriebene Messung der Aderwiderstän^e ist nicht auf Anordnungen mit drei Leitern beschränkt, wie
nachstehend an Hand weiterer Beispiele erläutert wird, in denen zunächst die Messung bei vieradrigen
Verseilelementen behandelt wird.
Die zu messenden Schleifenwiderstände bei einem aus den Adernpaaren la, 16 sowie 2a, 2b aufgebauten
Vierer lassen sich wie folgt bestimmen:
RsI = Ria + Rib
Rs2 = R2o + RIh Rs3 = Ria + Ria Rs4 = Ria + RIb Rs5 = Rib + Rib
Rs2 = R2o + RIh Rs3 = Ria + Ria Rs4 = Ria + RIb Rs5 = Rib + Rib
(12)
(13)
(14)
(15)
(16)
(13)
(14)
(15)
(16)
Aus den ersten beiden Messungen ergeben sich direkt die Schleifenwiderstände
RsI und Ks 2
der beiden Paare la. Ii) bzw. 2», 2b. Die Widerstandsdifferenzen
der Paare lassen sich errechnen als
Rs6 = Λ In -ι- Λ5
Rs7 = RIh + R5
(28)
(29)
(29)
Daraus lassen sich Widerstitndsdifferenzen der Stammleitungen 1a. 16 und 2a, 2b berechnen nach den
Beziehungen
IRl = RXa - R\b = Rs4 - Rs5 (17)
IR2 = Rio - R2b = Rs3 - Rs4 (18)
IR2 = Rio - R2b = Rs3 - Rs4 (18)
IRl = Ria - RIb = Rs4 - Rs5 (30)
IR2 - R2ii - R2b = RO - Rs4 (31)
IR2 - R2ii - R2b = RO - Rs4 (31)
Die vier Aderwiderstände lassen sich wie folgt Die Schieifenwiderständc der Stammleitnngen sind
ermitteln ■-, direkt meßbar
Ria =
Rs3 + Rs4 + Rs2
Rsi + RsS - Rs4
RIh =
Rs2 + Rs? - Rs4
R2a =
R2a =
(19)
(20)
(21)
RsI = Ria + Rib (32)
Zu berechnende fin/elwiderstiinde der Adern:
RUi = RS3+_Rs4- Rs2 ^
RUi = RS3+_Rs4- Rs2 ^
RIh =
Rs2 + R.s-4 - Rs3
(22)
Rib =
Rsi + RsS - Rs4
(35)
Γ .mit ergeben sich durch Rechnung aus fünf Schleifenwiderstandsmeßwerten die acht relevanten
Teilwerte eines Vierers. Im praktischen Betrieb wird es nicht erforderlich sein, immer alle Teilwerte zu
berechnen, um die Symmetrie des Vierers zu beurteilen. Lediglich in Grenzfällen muß gerechnet werden, z. B.
um eine bei der Verseilung mehr als die drei übrigen beanspruchte, ausgedehnte Ader zu ermitteln.
Zur Realisierung der Messung eines Vierers werden die vier Meßklemmen (zwei Strom- und zwei Spannungsklemmen)
eines Meßgerätes in Form eines Multimeters mittels eines Umschalters in den fünf
Stellungen, Ks 1 bis Hs 5, aut die /t-Enden der vier
Adern des Vierers geschaltet. Das .4-Ende des Vierers
wird über eine Viererzange, die Thomson-Klemmen besitzt, angelegt. Das Ε-Ende wird über eine robuste
Kurzschlußklemme kurzgeschlossen. Um die Teilwerte von Verseilelementen mit weniger als drei Leitern
(Paare) zu bestimmen, ist das Zusammenfassen von je zwei Paaren zum »Vierer« möglich.
Nachfolgend wird ein weiteres Beispiel beschrieben, in dem die Messung eines Fünfers behandelt wird.
Die Festlegung der Adernzählfolge ist aus F i g. 3 zu entnehmen, wobei die einzelnen Stammleitungen mit la,
\b sowie 2a, 2b bezeichnet sind und die Ader 5 als Signalader zu betrachten ist. Im einzelnen ergeben sich
folgende mathematische Beziehungen für die Schieifenwiderstände Rs 1 bis Rs 7:
Rs2 + Rs3 - Rs4
R2a = --
RsI = Ria + RIb
Rs2 = R2a + R2b Rs3 = Ria + R2a
Rs2 = R2a + R2b Rs3 = Ria + R2a
i\S·* — jxit2 τ- A^u
Rs5 = RIh + R2b
(23)
(24)
(25)
(26)
(27)
(24)
(25)
(26)
(27)
R2h =
R.s2
- Rs3
Rs6 + Rs7 - RsI
(36)
(37)
(38)
In den vorstehend für Vierer- und Fünfer-Verseilelemente
angegebenen Lösungen ist die Anzahl der Schleifenmessungen größer als die Zahl der zu
ermittelnden Aderwiderstände. Es ist dabei auf einfache und einheitliche Gleichungen zur Berechnung der
Aderwiderstände und geringste Meßunsicherheit abgezielt worden.
Hat dagegen der Rechenaufwand keine Bedeutung und soll stattdessen der Meßumfang möglichst gering
gehalten werden, läßt sich ein Meß-/Rechensystem as.geben, bei dem die Anzahl der zu messenden
Schleifenwiderstände nur gleich der Anzahl der zu bestimmenden Aderwiderstände ist. Die Adenviderstände
wiederum werden teils aus drei-, teils aus vier Meßwerten berechnet.
In diesem System wird aus den Adern des Verseilelementes zunächst eine Gruppe von drei Adern
(oder falls die Adernzahl ausreichend groß ist mehrere Gruppen) gebildet und deren drei Widerstandsschleifen
(jede Ader mit jeder anderen kombiniert) gemessen. Aus den verbleibenden übrigen Adern des Verseilelementes
und einer beliebigen Ader der Dreier-Gruppe werden wiederum Schleifen gebildet und gemessen.
Aus den Schleifenwiderstands-Meßwerten, deren
Anzahl gleich der Aderzahl des Verseilelementes gewählt ist, werden dann alle Aderwiderstände in
geeigneter Kombination der Meßwerte durch einfache
Additionen oder Subtraktionen berechnet.
Im folgenden ist als Beispiel die Messung bzw. Rechnung für ein Fünfer-Verseilelement angegeben.
Ader des Fünfers
la | Dreien-Gruppe | la | \a 4 Rla lh + Ria |
Schleifenwiderstände der Dreier-Gruppe |
(39 | |
lh | lh | (40 (41) |
||||
5 | ||||||
Schleifen widerstands-Mcßwertc: | ||||||
^ Ria ι- RIb | ||||||
Fünf |
BC Oi
Il Il |
|||||
RsI | ||||||
RsI
RsI |
zu messende
Ks4 = Ria -t- Rib I Schleifcnwiderstünde (42)
Ks4 = Ria -t- Rib I Schleifcnwiderstünde (42)
der übrigen Adern lh
RsS = Kid + R5 I und 5 mit Ader 1 a (43)
der Dreier-Gruppe
ίο
Rechenwerk der Einzeladern:
RsI + RsI - Rs3 RIa = —
RIh =
RsI + Rs3 - RsI
RsI + Rs3 - RsI R la = r
RIh = Rs4 -
= Rs4 -Ria
RsI + RsI - Rs3> "
'""2"
K5 = Rs5 - - Rs5 -Ria
(44)
(45)
(46)
(47)
(48)
Gegebenenfalls interessierende Widerstandsdifferenzen oder Schleifenwiderstände der Stammleitungen
lassen sich aus den Ergebnissen der Gleichungen (44)—(48) berechnen.
Hierzu I Blatt ZeichnuiiEcn
Claims (11)
1. Verfahren zur Messung der Aderwiderstände von mehradrigen Verseilelementen, insbesondere
von Nachrichtenkabeln, bei dem zuerst für verschiedene Aderkombtnationen aus jeweils zwei verschiedenen Adern mittels einer einzigen, nacheinander an
die verschiedenen Adern angeschlossenen Stromquelle die Schleifenwiderstände aus den Summen
der Aderwiderstände störungsfrei derart gemessen werden, daß jede Ader mindestens einmal mit erfaßt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bestimmung der Schleifenwiderstände mit einer
Ader in unterschiedlicher Paarung mit den anderen Adern mehrfach gemessen wird und anschließend
aus den gespeicherten Schleifenwiderstandswerten (Rs 2, Rs2...Rsn) die Aderwiderstände
(R\,R2... ^direkt hergeleitet werden.
2. Verfakr *n nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gefcennzeichnet, daß die Messung im
Fertigungsbereich durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus den
Schleifenwiderständen (Rs 1, Rs 2...) zusätzlich die
Widerstandsdifferenzen zweier Aderwiderstände (AR t,2,AR 1,3...) bestimmt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Messung von Verseilelementen mit weniger als vier Leitern je z»vei Paare oder zwei Dreier zu Vierern
oder Sechsern zusammengefaßt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der gemessenen Schleifenwidt stände gleich der
Anzahl der zu bestimmenden Aderwiderstände gewählt ist
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei vieladrigen Verseilelementen aus den Adern des Verseil-
elementes zunächst eine Gruppe oder mehrere Gruppen von jeweils drei Adern gebildet und daraus
drei Schleifenwiderstände gemessen werden und daß aus den übrigen Adern des Verseilelementes und
einer beliebigen Ader der gemessenen Dreiergruppe <r>
wiederum eine Schleife gebildet und gemessen wird.
7. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem dar vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden
(A I, /4 2, /4 3) der Adern über je eine Meßleitung
(z.B. MLW, MLM) sowohl zur Meßstromquelle (IQ) ah auch zum Meßgerät (MG) geführt sind, daß
sendeseitig und empfangsseitig eine gemeinsam betätigte Umschalteinrichtung (US\, USU ...) vorgesehen ist. durch die nacheinander die gewünschten
Schleifen aus je zwei Adern an die Meßstromquelle (UQ) und an das Meßgerät (MG) angeschlossen
werden und daß in einem nachgeschalteten Speicher (SP) die gemessenen Schleifenwiderstandswerte
festgehalten und zur Bestimmung der Aderwider- t>o stände in einem Rechner fCCtybefeitgestellt sind.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgerät (MG) als
Multimeter, insbesondere Digitalmultimeter ausgelegt !St.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Anschaltung der Meßstromquelle (IQ) und zur
Anschaltung des Meßgerätes (MG) jeweils mechanisch miteinander gekoppelte zweipolige Umschalter (USl bis USlV) vorgesehen sind, die bei η zu
messenden Adern jeweils /7 ausgangsseitige Kontakte (K 11 bis K 43) aufweisen.
10. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß aufeinanderfolgende Kontakte (z. B. K11 und K U) paarweise untereinander kurzgeschlossen sind.
11. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
messenden Verseilelemente aufgetrommelt sind.
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